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  #1  
Alt 15.09.2007, 18:37
Katharina U. Katharina U. ist offline
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Beiträge: 23
Standard AW: Adenokarzinom mit Metatstasen, stirbt meine Mutti?

Nichts ist mehr wie früher.
Ich habe mich verändert, meine Tochter hat sich verändert,
meine Partnerschaft ist fast am Ende und mein Vater hält keinerlei
Kontakt mehr zu mir.
Am 08.10.07 hätte meine Mama Geburtstag, ich habe totale
Panik, wenn ich nur daran denke.
Ich bin übrigens ins psychologischer Behandlung, habe aber das
Gefühl, dass das nicht reicht.
Ich fühle mich total alleingelassen und haltlos.
...
Mama, du fehlst mir so sehr !
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  #2  
Alt 17.09.2007, 12:12
Sternengucker Sternengucker ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom mit Metatstasen, stirbt meine Mutti?

Hallo Katharina,
fühle Dich ganz fest umarmt. Deine Gefühle u. Deine Verzweiflung kann ich gut nachempfinden. Mein Vater ist vor fast einem Jahr gestorben u. ich denke täglich mit ganz viel Liebe an ihn. Meiner Mutter und mir hat das Buch von Elisabeth Kübler-Ross "Vom Tod und dem Leben danach" sehr geholfen. Vielleicht kann es Dir auch weiterhelfen.
Liebe Grüße
Anna
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  #3  
Alt 17.09.2007, 12:52
PapasKind PapasKind ist offline
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Beiträge: 177
Standard AW: Adenokarzinom mit Metatstasen, stirbt meine Mutti?

Hallo Katharina und Anna,
auch ich kenne deine Gefühle nur zu gut. Je näher der Todestag meines Papas vor einem Jahr rückt, desto schlimmer wird es. Man denkt jeden Tag an alles was war und denkt man hätte es besser machen können.

Da hilft bei mir nur Arbeit.

Aber auch ich habe jetzt Kübler-Ross gelesen. Allerdings die Interviews mit Sterbenden. Da kam bei mir auch vieles hoch. Ich musste wieder viel heulen. Doch ich denke, das gehört dazu und es muss alles raus, damit es besser werden kann.
Im Nachhinein denke ich, ich hätte manches anders machen können und doch ist es jetzt wie es ist.

Es tut sehr sehr weh.

Liebe Grüsse.

Silvia
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  #4  
Alt 29.09.2007, 10:50
Katharina U. Katharina U. ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom mit Metatstasen, stirbt meine Mutti?

Hallo, danke für eure lieben Worte.
Ich habe bereits die Bücher " Wie wir sterben " und " Geheimnis Sterben " gelesen. Momentan lese ich das " Tibetanische Totenbuch", weil ich das
Sterben einfach nicht begreifen kann.
Ich kann mit dem Tod meiner Mutti einfach nicht abschließen.
Ich muss leider feststellen, dass ich das Lesen der Bücher schon hätte tun sollen, als meine Mama noch da war.
Ich habe zwar alles richtig gemacht, aber vielleicht hätte ich einen Weg
gefunden, in den letzten Stunden und Minuten mit ihr zu reden.
Meine Mama starb ohne ein Wort, ohne Abschied, das ist das, womit
ich nicht klar komme.
Ich denke immer, irgendwann ist sie einfach wieder da.
In meinen Träumen ist sie so lebendig, dass ich weine, wenn ich aufwache.

Ich werde mir das empfohlene Buch auf jedenfall holen, vielleicht bringt
es mich ein Stückchen weiter, damit fertig zu werden.

Schön, dass es das Forum gibt, Danke euch allen!
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  #5  
Alt 30.09.2007, 08:16
PapasKind PapasKind ist offline
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Beiträge: 177
Standard AW: Adenokarzinom mit Metatstasen, stirbt meine Mutti?

Hallo Katharina,
tut mir leid, dir sagen zu müssen, dass es nicht besser wird. Und immer denkt man, man hätte es besser machen müssen. Es ist sehr schwer. Auch ich breche noch oft urplötzlich in Tränen aus, weil ich denke, da kommt mein Papa mit seinem geliebten Fahrrad. Er ist immer noch so nah. Und doch: die Erinnerung geht. Allein schon, dass meine Tochter ihn nie kennen lernen konnte, finde ich traurig. Mein Sohn (jetzt 5) geht ganz gut damit um. Er hat zu meiner Mutti gesagt: "Immer wenn ich einen Regenbogen sehe, denke ich an Opa". Wir unterhalten uns noch viel über ihn. Aber er fehlt an allen Ecken und Enden. Seine Hobbys, die Blumen und der Bauernhof: Alles vergammelt so nach und nach. Wenn man dann dort die Spinnweben sieht und die ungeschnittenen Blumen, kann ich es fast nicht ertragen.

Aber ich glaube, da muss die Zeit heilen.

Was ich auch noch schlimm finde, ist, dass die letzten Tage seines Lebens mir immer wieder durch den Kopf gehen. Jede Sekunde. Ich werde nie vergessen, wie er gestorben ist. Und wie die Stunden und Tage vorher waren.

Liebe Grüsse.
Silvia
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  #6  
Alt 08.10.2007, 21:36
Katharina U. Katharina U. ist offline
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Beiträge: 23
Standard AW: Adenokarzinom mit Metatstasen, stirbt meine Mutti?

Manchmal denke ich, nun habe ich es geschafft, darüber weg zu kommen.
Dann aber geht es mir so wie dir, ich sehe immer wieder die letzten Minuten und Sekunden ihres Todes vor mir.
Wie sie einfach aufhörte zu atmen, wie ihre Augen keine Regung mehr zeigten und wie ich sie anschrie... Mama ... bleib bei mir.
Ein letzter Atemzug und dann unendlicher Schmerz in mir.
Manchmal denke ich, dass mein Herz in diesem Moment geschrumpft ist und
ich nie wieder solch eine Liebe emfinden kann.
...
Heute wäre meine Mama 61 Jahre alt geworden, ich stand an ihrem Grab und
hatt das Gefühl, dass ich das nur Träume und dass alles wieder so wie früher ist, wenn ich aufwache.
...
Es ist unbegreiflich, warum?
...
Mama, ich liebe Dich!
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  #7  
Alt 04.01.2008, 21:30
Katharina U. Katharina U. ist offline
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Beiträge: 23
Standard AW: Adenokarzinom mit Metatstasen, stirbt meine Mutti?

Das erste Weihnachten ohne meine Mutti ... das ist nicht in Worte zu fassen, wie ich gelitten habe.
Die Erinnerungen an früher, an meine Mutti, ihre Liebe und Herzlichkeit, ihre Freude und ihre Wärme, haben mir das erste Mal ein Leid in diesen Stunden
zugefügt.
Es ist ein Fest der Freude und Besinnlichkeit, für mich nur noch ein Fest
der Traurigkeit.
Ich habe mittlerweile zwei Gesichter, zwei Leben.
Das eine Leben lebe ich normal mit meiner Familie und im Alltag, das zweite
Leben lebe ich alleine in Tiefer Trauer und in einsamen Stunden.
Manchmal habe ich das Gefühl, nicht mehr lieben zu können.
Ich fühle mich so leer, als ob in meinem Innern was fehlt.
Meine Mutti ist vor einem Jahr gestorben, mir kommt es wie eine Woche vor.
Sie fehlt mir so sehr.
Manchmal frage ich mich, ob ich sie nach meinem Tod wieder sehe.
Leider kann mir diese Frage Niemand beantworten, es wäre aber schön, wenn es einen anderen Weg gäbe, bei ihr zu sein.
Ich habe schon viele Bücher gelesen, doch irgendwie habe ich den richtigen Weg noch nicht gefunden.
Meiner Tochter fehlt sie auch unheimlich, obwohl sie erst 4 Jahre ist.
Sie geht zu jeder älteren Bekannten und ist unheimlich gerne bei älteren
Frauen.
Ihr fehlt die Liebe und die Geborgenheit der Oma, das tut so weh!
Wie soll ich damit ein sorgloses glückliches Leben führen?
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