Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Brustkrebs

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 17.08.2007, 09:09
gaggi gaggi ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.02.2007
Beiträge: 98
Standard AW: Hoffnungslos? Die sicherlich immer wiederkehrende Frage

Hallo,
ich mache Musiktherapie über meinen Onkologen. Und von der Therapeutin weiß ich, dass in der Palliativmedizin auch die Angehörigen intensiv betreut werden. Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, suche dir Hilfe. Ich habe meine Mutter beim Sterben betreut und 2 Jahre später hatte ich Krebs. Das Leid war für mich zuviel. Hätte ich von den Hilfen gewußt, ich hätte sie angenommen. Alles Leben auf der Erde hat einen Zyklus, ein Anfang und ein Ende. Ich drück dich ganz fest - ich habe auch 2 erwachsene Kinder, 27 u. 23, die mich unterstützen-. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und viel Licht in Deiner Zukunft.
Alles Liebe
gaggi
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 17.08.2007, 10:42
TimiTaylor TimiTaylor ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 15.08.2007
Beiträge: 9
Standard AW: Hoffnungslos? Die sicherlich immer wiederkehrende Frage

Danke euch allesn ihr lieben,

bitte seht mir nach wenn ich viel mist schreibe, kann mir das heulen nicht verkneifen.
Sie bekommt kaum noch was mit, kann nicht mehr alleine trinken....das wasser suppt aus den poren ganz gelb....jeder tag soll der letzte sein:-(
verdammt ich will sie nicht aufgeben...tue es aber irgendwo indem ich mich mit bestattern in verbindung setze:-( jedes mal wenn man rübergeht hofft man das sie noch atmet.

so das wars erstmal....muß erstma klarkommen und rumtelefonieren.

danke euch erstmal für alles.

gruß mikel

PS sorry an die welche mir liebe pns schicken und denen ich noch nicht geantwortet habe....ich hol das nach, versprochen
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 17.08.2007, 16:19
Benutzerbild von Claudia C.
Claudia C. Claudia C. ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 18.05.2006
Ort: Darmstadt
Beiträge: 153
Standard AW: Hoffnungslos? Die sicherlich immer wiederkehrende Frage

Lieber Mikel,

ich habe Deine Beiträge erst gestern gelesen und möchte Dir auch schreiben.

Ich habe selbst meinen Vater vor fast 2 Jahren verloren, alles ging damals recht schnell, zwischen Diagnose des Lungenkrebses und der vielen Metastasen und seinem Tod lagen grade mal 6 Wochen. Und irgendwie wussten wir damals alle, dass es verdammt ernst ist...und zum Glück war auch er die letzten 4 Tage zuhause.
Zwar konnte er auch nicht mehr viel reagieren, aber an seinen Augen habe ich gesehen, dass er weiß, dass wir da sind. Nachts habe ich abwechselnd mit meiner Mutter 'Nachtwache' an seinem Bett gehalten. Das waren traurige, aber doch auch sehr schöne und innige Momente, die ich immer in Erinnerung behalten werde.

Ach Mensch, ich könnte viel dazu schreiben...aber für mich ist das Allerwichtigste, das was mir auch heute noch Trost gibt, dass er zuhause gestorben ist, dass wir bei ihm waren, dass wir seine Hand gehalten haben und er keine körperlichen Schmerzen ertragen musste (mein Vater hatte auch Morphiumpflaster). Dass uns das möglich war. Dass er einen - auch wenn's paradox klingt - 'schönen' Tod hatte.

Mein Bruder war damals ziemlich anderer Meinung als ich, er hatte auch große Ängste, wie er sich erst hinterher selbst eingestehen konnte. Oder dass wir meine Mutter überfordern könnten mit der "Pflege" zuhause. Dabei war eigentlich klar, dass es keine wochenlange Pflegesituation werden würde... Er konnte das aber wohl damals so nicht akzeptieren. Keine Ahnung, warum ich da so anders mit umgehen konnte. Ich aber wiederum wollte meinem Vater einfach nur seinen letzten Wunsch ("gestorben wird zuhause") unbedingt möglich machen und bin dann eben auch mit meinem kleinen Sohn diese 4 Tage gekommen. Sein einziger Enkel dazu, zu dem er eine besondere Beziehung hatte.

Im Nachhinein war mein Bruder natürlich auch sehr froh, wie es dann gekommen ist und dass mein Vater so friedlich von uns gehen konnte. Mir hat es auch sehr geholfen, dass mein Mann mich unterstützt hat in dem was ich tue und für richtig halte.

In diesen letzten Tagen, Stunden...kann und darf alles möglich sein. Es gibt beim Sterben kein falsch oder richtig! So wie es für Dich und Deine Mutter gut ist, so ist es auch für Euch richtig. Egal, was andere Menschen sagen.

Ich weiß, wie weh es tut, zum ersten Mal ein Elternteil zu verlieren, aber genau aus diesem Grund möchte ich Dir gern sagen, dass Du versuchen solltest, es zu akzeptieren. Dass Du Dir bewusst machst, dass es wohl kein Zurück gibt, dass Du Deiner Mutter unbedingt das noch sagst oder ihr zeigst, was Du loswerden möchtest. Damit Du nicht wegen der verpassten Gelegenheit noch trauriger wirst.

Ich habe damals einiges über Tod und Sterben gelesen, während mein Vater noch in der Klinik lag und mit Bestrahlung palliativ behandelt wurde...u.a. Bücher von Elisabeth Kübler-Ross (Interviews mit Sterbenden), das half mir. Mein Bruder wollte davon auch nichts wissen. So geht eben jeder anders mit seinem Schmerz, seiner Trauer um.

Damals hab ich sogar gedacht, dass ich für mein eigenes Sterben ein bisschen was gelerbt habe...aber ganz so ist es doch nicht. Jetzt hatte ich letztes Jahr selbst die Diagnose (Brust)Krebs und komme bisher sehr gut damit klar. Ich sehe manchmal meinen Vater vor mir, der so gar keine Angst vorm Sterben zu haben schien. Das finde ich heute noch sehr beeindruckend.

So, mehr will ich gar nicht schreiben. Deine Zeit ist zu kostbar, nutze sie mit Deiner Mum und ich schick Euch beiden tausend liebe Gedanken!

Sie kann jedenfalls sehr glücklich sein, so 'n tollen Sohn zu haben!!!

Alles Liebe für Deine Mutter und für Dich!

Claudia
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 17.08.2007, 17:26
TimiTaylor TimiTaylor ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 15.08.2007
Beiträge: 9
Standard AW: Hoffnungslos? Die sicherlich immer wiederkehrende Frage

Zitat:
Zitat von gaggi Beitrag anzeigen
Hallo,
ich mache Musiktherapie über meinen Onkologen. Und von der Therapeutin weiß ich, dass in der Palliativmedizin auch die Angehörigen intensiv betreut werden. Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, suche dir Hilfe. Ich habe meine Mutter beim Sterben betreut und 2 Jahre später hatte ich Krebs. Das Leid war für mich zuviel. Hätte ich von den Hilfen gewußt, ich hätte sie angenommen. Alles Leben auf der Erde hat einen Zyklus, ein Anfang und ein Ende. Ich drück dich ganz fest - ich habe auch 2 erwachsene Kinder, 27 u. 23, die mich unterstützen-. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und viel Licht in Deiner Zukunft.
Alles Liebe
gaggi
Hey,

Hilfe? Was denn für Hilfe? Die Frau vom mobilen Hospiz ist krank....Frau Doktor war vorhin da und meinte sie käme montag wieder, glaube aber nicht das meine mum dann noch da ist. die schwestern die das notdürftigste machen(medizinisch) kommen einmal früh und einmal abends...das wars.
ich weiß nich wie und ob ich das ende verkraften soll...ich will es nicht:-(
Jeder redet einem zu ob man schon mit nem bestatter geredet hat. Hallo meine mum lebt noch....über alle kosten will ich garnich nachdenken. Meine mum war immer ne arme sau wie auch ich. Ich bekomme alg2 und hab noch 20 euro inna tasche weil meine mum ja innerhalb von 2 wochen zum pflegefall wurde....jeder weiß ja was das kostet.nun wollt ich an ihr konto wie sie es wollte und kann nicht, sind 3 pfändungen drauf. ich weiß echt nicht wo mir der kopp steht. aber im grunde is mir das alles sowas von egal im moment. im moment zählt nur meine mutter die laut ärztin jede stunde von mir gehen kann. ich weiß nich weiter, will aber auch nich mehr jammern. muß erstmal klarkommen.....
seid mir nich bös wenn ich kaum auf posts von euch eingehe. das hol ich ganz sicher nach. ich muß erstmal selber klarkommen und später dann mal möchte ich hier für leute wie ihr für mich dasein. auch irgendwie helfen mit erfahrungen und trost. hab normal die stärke meiner mum geerbt, nur wenns einen selber betrifft....tja dann....

also erstmal danke an euch alle...fühl mich dolle gedrückt. ich danke euch von ganzem herzen und hau erstmal wieder ab...setz mich neben meine mum und halt ihre hand...


Mikel
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 18.08.2007, 14:56
gaggi gaggi ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.02.2007
Beiträge: 98
Standard AW: Hoffnungslos? Die sicherlich immer wiederkehrende Frage

Hallo,
wann immer du die Antwort liest, es tut mir sehr leid, dass du deinen Schmerz so ertragen mußt. Vielleicht können dir die Leute vom Sozialdienst im Krankenhaus weiterhelfen. Ich würde dir so gerne etwas tröstliches schreiben aber mir fehlen die Worte.
Alles Gute
gaggi
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 01:28 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55