|
#1
|
|||
|
|||
AW: Chemo oder nicht?
Hallo Tommy,
meines Wissens werden nach den Empfehlungen des St. Galler Brustkrebskongresses von 2005 Tumore, die kleiner sind als 1 cm, nur noch als geringes Risiko veranschlagt. Das hieße für Deine Frau, dass eine Chemo eigentlich nicht nötig ist. Vielleicht kannst Du da noch einmal ein wenig recherchieren. Ich selbst habe die Information auf die Schnelle im Moment nicht mehr verifizieren können. Bin mir aber ziemlich sicher, dass ich das irgendwo gelesen habe. Allerdings spielen für die Entscheidung für oder gegen Chemo noch einige andere Faktoren eine Rolle. Sind bei Deiner Frau auch die Proteasen bestimmt worden (u-PA, PAI-1, Ki-67, p53)?. Sie sind nach den Gravenbruch-Empfehlungen wichtige Kriterien für die Risikoeinteilung. Meine Frau hatte im November 2005 eine nahezu identische Diagnose wie Deine. Die Prognose war also denkbar gut. Problem war eigentlich nur die G 2-Einstufung des Tumors. Und dennoch hat die Uniklinik meiner Frau damals eine Chemotherapie empfohlen. Grund dafür war hauptsächlich, dass bei der Biopsie dummerweise die Bestimmung der Proteasen versäumt wurde. Wären diese Werte positiv gewesen, hätte man mit Sicherheit auf die Chemo verzichten können. So war es eben ein Blindflug und meine Frau hat sich verständlicherweise sehr schwer getan mit der Entscheidung. Am Ende hat dann aber doch ihr Sicherheitsbedürfnis die Oberhand behalten und sie hat 6 x FEC über sich ergehen lassen. Das war sicher keine besonders tolle Zeit, aber mittlerweile liegt die Therapie schon über ein Jahr hinter ihr und es geht ihr gut. Nachwirkungen der Chemo spürt sie eigentlich keine mehr. Gruß bastl |
#2
|
|||
|
|||
AW: Chemo oder nicht?
Zitat:
Grüße tommy |
#3
|
|||
|
|||
AW: Chemo oder nicht?
Hallo Tommy,
was Du zitierst, sind die St.Galler Empfehlungen von 2003 (oder noch früher). Ich meine aber die Empfehlungen von 2005. Da heißt es nach meiner Erinnerung, dass Tumore, die kleiner sind als 1 cm, ganz unabhängig vom Grading als geringes Risko eingestuft werden. In den älteren Empfehlungen ist ja von Tumoren die Rede, die kleiner als 2 cm sind. Bei meiner Frau konnten die Proteasen leider im Nachhinein nicht mehr bestimmt werden. Das hatte hauptsächlich damit zu tun, dass der Tumor schon nach der Biopsie so gut wie verschwunden war. Auf jeden Fall war bei der Operation nicht mehr genug Tumormaterial vorhanden, um die Werte zu bestimmen. Gruß bastl |
#4
|
|||
|
|||
AW: Chemo oder nicht?
Hallo Tommy,
was Du zitierst, sind die St.Galler Empfehlungen von 2003 (oder noch früher). Ich meine aber die Empfehlungen von 2005. Da heißt es nach meiner Erinnerung, dass Tumore, die kleiner sind als 1 cm, ganz unabhängig vom Grading als geringes Risko eingestuft werden. In den älteren Empfehlungen ist ja von Tumoren die Rede, die kleiner als 2 cm sind. Bei meiner Frau konnten die Proteasen leider im Nachhinein nicht mehr bestimmt werden. Das hatte hauptsächlich damit zu tun, dass der Tumor schon nach der Biopsie so gut wie verschwunden war. Auf jeden Fall war bei der Operation nicht mehr genug Tumormaterial vorhanden, um die Werte zu bestimmen. Gruß bastl |
#5
|
|||
|
|||
AW: Chemo oder nicht?
Hallo bastl, es gibt auch schon ein 2007er St. Gallen.
Aber auch da steht das bei G2 das mittlere Risiko zum Tragen kommt. niedriges Risiko pN0 sowie alle der folgenden Kriterien: ● Tumorgröße max. 2 cm ● hohe Differenzierung (G1) ● keine Gefäßinvasion ● ER-/PR-positiv ● HER2/neu-negativ ● Alter ≥ 35 Jahre mittleres Risiko pN0 sowie mind. eines der folgenden Kriterien: ● Tumorgröße >2cm ● mittlere bis geringe Differenzierung (G2/G3) ● Gefäßinvasion ● HER2/neu-positiv ● Alter >35 Jahre oder ● pN+ (N1–3) und HER2/neu-negativ hohes Risiko pN+ (N1–3) und ● HER2/neu-positiv oder ● pN+ ( ≥ 4N) Grüße tommy |
#6
|
|||
|
|||
AW: Chemo oder nicht?
Hallo Tommy,
jetzt hab ich's doch gefunden. Es scheint tatsächlich so zu sein, dass einige der am Kongress in St. Gallen beteiligten Brustkrebsexperten, nodalnegative Tumore, die kleiner sind als 1 cm, unhäbhängig vom Grading und vom Alter der Patientin der Gruppe mit niedrigem Risiko zuschlagen. Mit allen Folgen für die Therapieempfehlung. Allerdings scheint das nur eine Minderheit der Forscher gewesen zu sein. Du findest das, wenn Du bei Google "St. Gallen Risikoklassifikation 2005" eingibst, z.B. hier: http://www.slaek.de/50aebl/2005/09/pdf/0905_445.pdf. 2007 scheint sich an der Risikoeinteilung von 2005 nichts geändert zu haben. Allerdings habe ich in den Berichten dazu von der abweichenden Meinung nichts mehr gelesen. Gruß bastl |
#7
|
|||
|
|||
AW: Chemo oder nicht?
Hallo Tommy, hallo Bastl,
Tommy, seit Du dieses Thema hier angesprochen hast, verfolge ich aufmerksam Euren sachlichen Informationsaustausch. Bei mir ( ich bin 40 Jahre)wurde im April 07 ein bösartiger Tumor entdeckt ( pt1b, pN0, KEINE Hormonrezeptoren) - also er war klein (ca. 7mm), und kein Lymphknotenbefall, auch sonst keine Metastasen. Die Berechnung mit dem "adjuvant -online" ergab bei mir eine minimale Chance mit der chemo den Krebs besser vorbeugen zu können. Trotzdem haben mir die Ärzte, nach mehreren Rückfragen meinerseits und Teambesprechung, 100% zu einer Chemo (FEC) geraten - immer im Hinblick auf mein Alter. Ich habe dann auch mit der chemo angefangen (habe jetzt 4x hinter mich gebracht), aber immer mit einem zwiespältigem Gefühl - was sich nicht nur auf die "unangenehmen "jetztigen Nebenwirkungen bezieht, sondern auch auf nicht absehbare Langzeitfolgen. Durch Euch war ich für neue Gedankanstöße noch mal offen, und habe jede der von Euch empfohlenen Internetseite besucht - und weiter nachgedacht - und hatte auch noch einige Gespräche mit meiner chemoambulanz. Ich bin mir nun relativ sicher, daß ich die chemo nicht weiter mache. Nochmals danke, daß ich an Eurem sachlichem Austausch "teilhaben" konnte,und außerdem natürlich alles Gute und die besten Wünsche für Eure Frauen ... Grüße Petra |
#8
|
|||
|
|||
AW: Chemo oder nicht?
Hallo Petra
Mir geht es ähnlich wie Dir. Mir wurde auch FEC empfohlen, obwohl ich von Anfang an kein gutes Gefühl dabei hatte und mein 'Bauchgefühl' auch etwas anderes sagte habe ich bis jetzt 3x FEC gemacht. Habe auch öfter versucht von FEC zu CMF zu wechseln, doch JEDESMAL haben die es wieder geschafft mich umzustimmen. Kam zu der Entscheidung als ich von dieser Studie hörte: http://www.msnbc.msn.com/id/19048185/ Ich habe sehr gute Venen, also keinen Port. Doch als letzten Mittwoch 3x keine Vene gefunden wurde und es mit einem totalen Fiasko endete hatte ich die Schnauze voll. Ich habe dies als Bestätigung gesehen. Ab dem nächsten Mal bekomme ich CMF aka 'Chemo light' Zwischen FEC und CMF liegen bei mir ein Vorteil von 4%. Also Überlebensvorteil mit CMF 8% und mit FEC 12%. Ich habe mich jetzt endgültig so entschieden und habe ein gutes Gefühl dabei. Ich fühle mich als wäre dies das Richtige für mich, und ich habe 5 Monate im Netz recherchiert. Hast Du schon mal über CMF nachgedacht? Gruß Jennifer |
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
|
|