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  #1  
Alt 12.07.2007, 12:19
Ulrike008 Ulrike008 ist offline
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Registriert seit: 07.12.2006
Beiträge: 639
Standard AW: Total OP bei zwei kleinen Tumoren?

Hallo, Mammarilla,

auch ich fand gestern nichts im Netz darüber, weiss nur, dass nach brusterhaltender Operation bei DCIS grundsätzlich jetzt Standard sein soll, dass bestrahlt wird. Wie gesagt, nach BET! Nach Ablatio bei DCIS (also nicht invasiven Tumorzellen!) macht die Bestrahlung doch auch keinen Sinn, das gesamte Brustgewebe, in dem sich evtl. wieder BK entwickeln könnte, wurde ja wegoperiert, also das Gewebe, in dem Krebsvorstufen waren und das tumorzellenfreie Brustgewebe, sprich die ganze Brust.
Selbst nach Ablatio mit invasivem Krebs, sofern der Tumor nicht riesig war,
wird in der Regel nicht bestrahlt!
Und so "ohne" ist eine Bestrahlung für den Körper nun auch nicht, als dass man das nur zur 150%igen Sicherheit noch therapiemäßig draufsetzt.

Lieben Gruss
Ulrike
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  #2  
Alt 12.07.2007, 18:41
mcbeth mcbeth ist offline
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Registriert seit: 26.05.2007
Beiträge: 19
Standard AW: Total OP bei zwei kleinen Tumoren?

Liebe Ulrike, Mammarilla, Marietta und Susanne,
vielen Dank für Eure aufmunternden und produktiven Beiträge!
Es ist schön immer wieder zu erleben, wie hier durch ein paar Worte der Mut wiederkehrt, wenn man mal in einer verfahrenen Situation ist.

Manche Argumente sprachen Sabine so richtig aus der Seele, insbesondere dass man einige "Waffen" noch für den hoffentlich nicht auftretenden Wiedererkrankungsfall aufheben könne.

Noch eine Anmerkung zu Ulrike: Momentan sind es nur die Reste des DCIS, die noch vorhanden sind. Aus ihnen waren wahrscheinlich aber die schon in der ersten OP entfernten drei kleinen invasiven Tumore entstanden. Die Ratschläge zu Chemo und Bestrahlung des Thoraxraums beziehen sich auf diese Multifokalität, nicht nur auf das DCIS.

Trotzdem haben Eure Argumente Sabine sehr gut getan: z.B. die Aussagen des Brustzentrums Münchens und der Hinweis doch erst mal die Histologie der nächsten OP abzuwarten. Allerdings hätte Sabine gern einen Sofortwiederaufbau, der das Ganze etwas komplizierter macht.

Die Aussage über die Bestrahlung der Thoraxwand nach Ablatio stammt von unserem Chirurgen, der selbst auf dem Brustkrebskongress (Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Senologie) in Lübeck (21./22.6.07) anwesend war. Dort wurde nicht nur die Senkung des Risikos für ein Rezidiv, sondern auch die Erhöhung der Lebenserwartung durch Bestrahlung bei Multifokalität (auch nach Ablatio) nach Aussagen unseres Arztes propagiert. Ob es darüber bereits Veröffentlichungen gibt und wer die Vorträge gehalten hat, weiß ich leider nicht. Es wurde uns nur so berichtet.

LG
Michael und Sabine

Einen anderen Beitrag dieser Tagung habe ich gefunden:
http://www.aerztezeitung.de/docs/200.../medizin/krebs

Geändert von mcbeth (13.07.2007 um 21:06 Uhr)
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  #3  
Alt 26.10.2007, 22:36
mcbeth mcbeth ist offline
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Registriert seit: 26.05.2007
Beiträge: 19
Standard AW: Total OP bei zwei kleinen Tumoren?

Hallo!
Nach längerer Zeit ein kleiner Bericht, wie es bei uns weiterging:
(Einige von Euch hatten uns ja sehr in den ersten Wirren geholfen, uns bei der ersten OP fest die Daumen gedrückt und bei den weiteren Planungen mit Rat unterstützt.)

Nachdem die BET vom Juni zwar die zwei Tumore aber nicht das DCIS ausreichend im Gesunden beseitigt hatte und unsere behandelnden Ärzte merkwürdige Therapievorschläge machten (Chemo, Bestrahlung und AHT) trotz minderschwerer Einstufung nach St. Gallener Konsensuskriterien (T1b, <1cm, G1 bzw. G2, keine Lymphknoten befallen: 0/3 +15, M0, R1, hormonpositiv, Ki67:12%), sind wir etwas genervt Mitte Juli in den Urlaub gefahren, haben die sofort angeratene Ablatio verschoben und die Chemo und Bestrahlung verweigert!

Korsika und Toskana haben uns gut getan!!!

Mitte August hatten wir dann die Amputation mit sofortigem Aufbau anvisiert.
(Expander, später Implantat). Einen Aufbau mit Eigengewebe hatte Sabine zunächst als zu aufwendig empfunden.

Nach der Rückkehr nahmen wir keinen Kontakt mehr zum ersten Operateur auf.
Stattdessen ließen wir uns nach einigen Emails Mitte September in Düsseldorf (ebreastcenter) beraten.

Meine Frau hat sich zur Ablatio mit sekundärem Wiederaufbau aus Eigengewebe entschieden.

Die Amputation fand letzte Woche (18.10.) statt.

Dabei hatte ich sehr gemischte Gefühle, obwohl ja nur indirekt betroffen!
Irgendwie war ich plötzlich sicher, in der Brust sei kein krankes Gewebe mehr. Ich fragte auch mehrere Ärzte, ob es nicht tragisch wäre, wenn später klar würde, dass die Ablatio quasi umsonst vorgenommen worden sei.
Man sagte uns, wir sollten dann froh sein Klarheit zu haben, dass nichts Bösartiges mehr da war!
Einerseits klar und richtig, andererseits aber doch eine schmerzhafte Vorstellung, eine Brust quasi grundlos geopfert zu haben.

Beinahe hätte ich meine Frau noch aus dem OP-Saal heraus geholt!
Viele Zweifel! Aber dann wäre da immer die Ungewissheit geblieben!
Im klassischen Drama nennt man das wohl Tragischen Konflikt!

Sabine hatte sich aber auch innerlich von der Brust verabschiedet, hatte sie zunehmend als gefährlichen Fremdkörper empfunden.

Das Schlimme bzw. das sehr Gute:
Ich hatte Recht - die abgenommene Brust war wirklich frei von krankem Restgewebe! Nun ist aber nichts mehr zu ändern!
Der Verstand hat sich damit abgefunden und Sabine geht es gut!!!!!

Sie hat die besten Chancen wieder ganz gesund zu werden!

Ende März findet dann der Wiederaufbau nach DIEP-Flap-Methode statt.
Die Ärzte hatten Sabine dazu ermuntert und sie hat diese Vorgehensweise für sich als die Richtige angesehen.

Gerne hätte sie den Sofortaufbau gehabt, aus jetziger Sicht auch überhaupt kein Problem, aber die Ärzte waren vorsichtig und bestanden wegen der Eventualitäten auf Zweizeitigkeit.

LG
Michael und Sabine

Geändert von mcbeth (27.10.2007 um 14:07 Uhr)
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