Unklassifizierte Variante BRCA2 - was nun?

[calla]

Meinem Papa geht es soweit ganz gut.Er jammert nie und macht sehr viel um sich abzulenken.Geht spazieren,fährt Fahrrad...
Mir geht es zur Teit nicht ganz so doll . Meine Psyche.... bin nur noch müde und schlapp,könnte nur noch heulen ,habe keinen "Antrieb".Am liebsten würde ich mich den ganzen Tag nur hinlegen,daß wiederum kann ich auch nicht so recht weil ich keine richtige Ruhe in mir finden kann,ganz komisch . Kennt das vielleicht auch noch jemand? Meine Chemo ist seit 02/07 vorbei und die Bestrahlungen seit 04/07.Aber irgendwie kamen die Beschwerden die ich zur Zeit habe erst hinterher.Zum glück halten mich die Kinder (9,16)wenigsten etwas auf trapp.
Wie geht es Euch allen so,nach der Therapie? Habt Ihr ähnliche Probleme?

Grüße calla

[suze2]

liebe calla - mir ging es ebenso wie dir - nach der chemo und bestrahlung kam die große traurigkeit und angst - und auch diese ruhelosigkeit.

ich hab während der chemo eine psychotherapie angefangen und geh auch zur akupunktur -
versuche auch viel in der natur zu wandern, das beruhigt mich.
manchmal denke ich auch gar nicht an den krebs, dann wieder kommen zwangshafte gedanken.

ich glaube, man braucht einfach eine zeit, um diesen schreck zu verarbeiten.
ich bin eine angsthäsin und brauche deswegen besonders lang. aber das heißt nicht, dass ich nicht das leben auch genieße, und mir kleine und größere freuden gönne.

und das, das genießen, das gelingt ganz gut, und ich hoffe, wünsche dir, dass es auch bei dir so ist,

herzlichen gruß
suzie

[Iris Anna]

Hallo, ihr lieben Frauen,

ich danke euch ganz herzlich für eure Antworten und bitte zu entschuldigen, dass es mit meiner Re-Antwort so lange gedauert hat. Ihr habt mir weitere Informationen gegeben und mir auch Mut gemacht.

Okay, ich werde mir die Eierstöcke prophylaktisch entfernen lassen.

Das Familienthema, das sich bei genetisch bedingtem Krebs nun mal auftut, finde ich nach wie vor sehr schwierig. Ich habe arg an der Reaktion meiner Mutter geknabbert. Sie war sehr ablehnend.

Kann ich ja auch verstehen.

Aber das alles hat mich "gelähmt".

Und greift dann weiter. In die psychosozialen Familienstrukturen.

Entschuldigt bitte meine "Lahmheit".

Und nochmals vielen Dank !!!

Iris Anna

[Christine1965]

Hallo,
in unserer Familie gab es bei den Großeltern zum einen 1x unklare Variante in BRCA2 (Opa) und (leider) BRCA2 bei meiner Oma und in Folge auch bei meiner Mutter, die mir dies vererbt hat. Meinen / unseren ersten Gentest haben wir in einem privaten labor durchführen lassen und mussten feststellen, dass die dort "nur" die BRCA2-UV Sache gefunden haben und dann - entweder aufgehört haben weiter zu suchen oder einfach schlampig gearbeitet haben. Jetzt bin ich zur Vorsorge in München, rechts der Isar, wo man dann sowohl die UV wie auch das "normale" BRCA2 Gen festgestellt hat. In unserer Familie scheint die UV in Kombination mit dem Standard-BRCA2 für die hohe Aggressivität mit 100%-Todesfolge verantwortlich zu sein. Genaues weiß man nicht. Ein Familienmitglied hat "nur" die UV und ist damit - lt. Aussage der Professoren - nur geringfügig gefährdet.
Auch ich überlege zurzeit, ob ich mich präventiv operieren lassen soll, bin aber sehr unsicher und habe Angst vor dem "Wechsel". Noch mehr Angst habe ich aber vor dem Krebs.
Wer kann mir zumindest die Sache mit den Eierstöcken genauer erklären? Macht es evtl. Sinn nur 1 1/2 Eierstöcke zu entfernen, um einen Rest Hormonproduktion zu behalten? Ihr seht, ich bin total durch den Wind und brauche dringend Infos und Erfahrungsberichte (am liebsten positive).
Christine

[Iris Anna]

Hi Christine,

wenn Du die Familienplanung abgeschlossen hast, weg mit den Eierstöcken!

Die OP ist nicht tragisch: ein winziger Schnitt in den Bauchnabel, durch den wird eine Lichtquelle in den Bauchraum eingebracht, durch einen weiteren etwa 5 mm großen Schnitt (bei mir etwa 10 cm vom Bauchnabel entfernt) kann ein OP-Instrument eingeführt werden. Und dann habe ich da noch einen dritten, etwas größeren Schnitt oberhalb des Schambeins, durch den die Eierstöcke im Säckchen entnommen wurden.

Ich hab's schon in einem anderen Thread geschrieben: Seit ich mich von den Teilen getrennt habe, habe ich weniger Wechseljahrsbeschwerden. Ich habe stärker unter den Schwankungen der Restöstrogenproduktion gelitten.

Zum Glück mag ich Käse, Kefir und andere Milchprodukte sehr gerne. Und die helfen mir auch, meine Knochen zu schützen.

Alles Liebe,
Iris Anna

[suze2]

hallo,
ich habe auch keine beschwerden mit wechsel - hatte mehr davon, als nach der chemo die regel ausblieb.
OP (eierstöcke und gebärmutter raus) fand ich auch nicht dramatisch, wie ja iris anna schon schreibt.
bin froh, dass ich mich so entschieden hab.

die brust habe ich aber behalten und werde regelmößig mit MRT kontrolliert.

alles liebe
s.