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  #1  
Alt 14.06.2007, 02:01
jani1944 jani1944 ist offline
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Standard AW: Ich möchte Mut machen!

Hallo Ulla,
ja Du hast recht, meinen Mann muß ich in dem Glauben lassen, daß er keine Chemo bekommt. Er freut sich bereits jetzt auf den bereits Anfang des Jahres geplanten Auslandsurlaub. Es mag vielleicht verrückt klingen, aber wenn es möglich ist, werden wir verreisen. Gestern hatten die KH-Ärzte bei meinem Mann nochmals die Lunge kontroliert, es soll nochmals eine Punktion stattfinden. Hoffentlich geht das gut. Ich weiß, das uns Gott auf diesen schweren Weg nicht alleine läßt. Aber ich wage nicht zu sehr über alles nachzudenken. Er sieht jedenfalls schon nicht mehr ganz so schlimm wie vor 3 Tagen aus.
Liebe Grüße
Jani
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  #2  
Alt 14.06.2007, 20:53
irmgard05 irmgard05 ist offline
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Daumen hoch AW: Ich möchte Mut machen!

Liebe Jani, ich habe nach meiner Op vor jetzt 19Mon. (T3N1M0/ Von 15 Lk waren 8 metastasiert) auch keine Chemo bekommen. Da bin ich auch jetzt noch im Nachhinein froh drüber. Das hätte ich mit Sicherheit auch nicht gut geschafft, denn die Op verlangt von dem Körper schon eine ganze Menge. Ich denke,dass eine,wenn auch makaber klingende Äußerung eines Arztes, nicht ganz falsch ist ...da haben wir sicher manch einen mit umgebracht... Ich war mir eigentlich von Anfang an darüber im Klaren, dass eine Chemo irgendwann auf mich zu kommt, je später, desto stabiler bin ich dann vielleicht. Kann natürlich auch sein, dass sie dann nicht anschlägt. Aber das kann immer sein. Ich denke, dein Mann weiß das letztendlich auch, auch wenn er nicht darüber spricht. Auch habe ich den Eindruck, dass eine nach der Op erfolgende Chemo, einen letztendlich nicht vor Metastasen schützt und daher die Frage nach dem Sinn dieser zweiten massiven Belastung nach der Op berechtigt ist. Alles Gute Irmgard
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  #3  
Alt 16.06.2007, 00:50
jani1944 jani1944 ist offline
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Standard AW: Ich möchte Mut machen!

Hallo Ulla, hallo Irmgard,
ich habe etwas positives zu berichten. Mein Mann mußte nicht punktiert werden und die Antibiotika wurden heute Morgen abgesetzt. Er bekommt zwar noch seine künstliche Nahrung und Sauerstoff, aber er ist auch schon ein paar mal bis zum Sessel im beisein der Schwester gegangen. Er darf auch schon unbegrenzt trinken (allerdings verspürt er keinen Durst). Bei der künstlichen Ernährung auch kein Wunder . Also wieder ein paar kleine Schritte auf dem Weg der Besserung. Ich hoffe, daß die Operationsnähte dicht sind, damit er keinen Rückfall (wie in diesem Forum von Einigen beschrieben) bekommt. Deshalb bin ich dankbar, daß er noch auf der Intensivstation liegt und noch keine feste Nahrung erhält. Die Beratungstermine bei der Biologischen Krebsabwehr und bei einem biologisch orientierten Krankenhaus (dort wird auch Chemo ect. durchgeführt) habe ich mir auch schon geben lassen. Da muß ich mich aber noch 10 Tage gedulden. Mehr kann ich im Moment nicht machen. Hoffentlich geht es so weiter.
Liebe Irmgard Deine Beiträge haben bewiesen, daß es auch ohne Chemo geht. Aber da bewahrheitet es sich immer wieder, daß jeder Mensch anders reagiert. Das sieht man an den Berichten von Ulla. Ich bete zu Gott und hoffe , daß wir jedesmal die richtige Entscheidung treffen. Viel Kraft an Alle und liebe Grüße
Jani
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  #4  
Alt 19.06.2007, 23:58
jani1944 jani1944 ist offline
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Standard AW: Ich möchte Mut machen!

Hallo an Alle,
mein Mann ist seit Gestern auf der normalen Station. Heute wurden die letzten Schläuche entfernt. Er hat heute mit dem richtigen Essen begonnen. Heute Morgen Tostbrot mit Butter und Honig. Ich durfte ihm auch für heute Abend etwas Frischkornbrei mitbringen. (1/2 Banane, 1/2 Apfel und 1 Eßl Vollkorn geschrotet.) Morgen werde ich sehen ob der Margen alles verträgt. Die Lunge ist fast in Ordnung, ein Glück. Er sagte mir, daß es ihm es jetzt erst richtig bewußt wird, was bisher mit ihm geschehen ist. Er hatte heute mehrmals besuch und war als ich kam ziemlich geschafft. Aber es geht doch in kleinen Schritten vorwärts,
Liebe Grüße
Jani
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  #5  
Alt 20.06.2007, 12:27
ulla46 ulla46 ist offline
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Standard AW: Ich möchte Mut machen!

Liebe Jani,
ich freue mich, dass der Zustand deines Mannes sich weiter verbessert. An die kleinen Schritte wirst du dich gewöhnen. Und wenn er nun von dir noch extra gesunde Aufbaukost bekommt, kann ja nicht mehr viel schief gehen, oder?
Ich freue mich auf weitere gute Nachrichten von euch
Ulla
__________________
SPK 2005, ED T4, Nx, Mx, G2. Chemo und anschl. Chemoradiatio bis Ende 2005. Seitdem ohne Befund.
www.mein-krebs.de
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  #6  
Alt 20.06.2007, 18:16
irmgard05 irmgard05 ist offline
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Ort: 27574 Bremerhaven
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Daumen hoch AW: Ich möchte Mut machen!

Schön; Jani!! Es geht weiter.
Heute habe ich von jemanden erfahren, der diese große Op, bei der man nicht viel Hoffnung hatte, dass es wirklich heilend ist, schon vor sieben Jahren hatte. Nach 2Jahren hatte er eine Chemo und ihm wurde gesagt, dass er wohl zeugungsunfähig werden würde. Nun geht es ihm recht gut und er hat trotzdem ein Kind. Überraschend aber gerne aufgenommen. SIEBEN Jahre ist doch schon eine recht gute Zeit. Liebe Grüße Irmgard
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  #7  
Alt 22.06.2007, 00:26
jani1944 jani1944 ist offline
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Standard AW: Ich möchte Mut machen!

Hallo Ulla, hallo Irmgard,
vielen Dank für Eure aufmunternden Worte. Heute war ein schwerer Tag. Aber der Reihe nach. Gestern bekam ich vom Prof. des Krankenhauses die 2. Histologie mit den Worten "wir haben ja alles besprochen und was neues könnte er nicht sagen, wir sollten abwarten usw." .Ich fühlte micht gelinde gesagt "ohnmächtig" und ich hatte eine ziemliche Wut auf ihn. Der Bufund ergab, daß mein Mann ein Adenocarcinom des Oesophagus mit teils stärkerer lymphozytärer Begleitreaktion hatte, zusätzliche Tumorklassifikation G3. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich mit diesen Begriffen nichts anfangen und wollte sie mir erklären lassen. Auf die Frage, was denn der Unterschied von einem Plattenepithelcarcinom zu einem Adenocarcinom sei, bekam ich die lapidare Antwort " daß das letztendlich nicht so ein Unterschied sei und im übrigen es schwierig sei einem Laien so etwas zu erklären. Meiner weiteren Frage wie es weitergeht ist er ausgewichen. Er meinte man sollte jetzt etwas für die Psyche tun usw. Das hat mich Ohnmächtig gemacht. Es war für mich und meinen Sohn ganz schön schwierig danach mit meinem Mann unbefangen zu reden. Habe dann ziemlich lange im Internett gesucht, um den Befund verstehen zu können. Heute Morgen habe ich dann bei der Krebsinformationsstelle angerufen. Hochachtung vor diesen Menschen, die haben mir geduldig zugehört und für mich verständlich die Diagnose erklärt. Danach habe ich bei meiner Krankenkasse beim medizinischen Dienst angerufen und kurze Zeit später hat ein diensthabener Arzt zurückgerufen . Von ihm wurden meine Fragen beantwortet. Die Zukunftsaussichten sind danach leider nicht besonders. Lt. seinen Aussagen haben Menschen wie mein Mann eine 35% Überlebenschance (gemessen an der 5jahres-Grenze) wenn keine Chemo durchgeführt wird. Mit Chemo steigt die Lebenserwartung nur um einige Monate (unter einem Jahr). Ich weiß natürlich wie Statistiken entstehen. Er betonte auch, daß kein Mensch eine genaue Prognose des Krankheitsverlaufes meines Mannes vorhersagen könnte. Das hat mich zwar traurig aber ruhiger gemacht. Falls sich mein Mann gegen eine Chemo entscheidet, werde ich jedenfalls ihn nicht überreden.
Hinsichtlich des Essens gibt es kleine Fortschritte. Mein Mann behält den Frischkornbrei bei sich. Ich nehme ihm auch Vollkornbrot mit, und er verträgt es. Allerdings ist die Lunge noch nicht ganz in Ordnung und der Durchfall ist noch nicht ganz gestopt. Aber das wird bestimmt auch noch besser.
Heute hat er weinen müssen, da ihm jetzt so richtig bewußt wird, in welcher Lebensituation er sich befindet. Es ist schwierig in solchen Momenten die richtigen Worte zu finden. Ich habe ihm auch gesagt, daß kein Mensch in die Zukunft sehen kann und alles in Gottes Hand liegt. Es macht mich hilfslos und traurig dieses mit ansehen zu müssen.
Nochmals danke für eure Anteilnahme. Es macht Mut, wenn man weiß das es Menschen gelungen ist diese fürchterliche Krankheit zu besiegen.

Liebe Grüße
Jani
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