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  #1  
Alt 16.05.2007, 17:58
FiarLady FiarLady ist offline
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Registriert seit: 09.05.2007
Beiträge: 3
Standard Wie geht ihr mit der Krankheit um?

hallo,
ich möchte mich erstmal vorstellen, ich heiße lia und komm ganz weit aus dem norden. zu meiner bzw. unsere geschichte: anfang des jahres 07 kam mein freund wegen nierenstein im kh, ein tag später haben wir erfahren, dass er hodenkrebs hat, beide seiten befallen, eine seite wurde abgenommen, die andere seite war zum glück nicht stark befallen.
die letzten monate haben uns sehr zusammen geschweißt. mittlerweile bekommen wir fast jeden tag eine neue erschütternde nachrichten. w.z.b jetzt eine lungenentzüdung, bei der letzten chemobehandlung wohl eingefangen.
ich selbst habe momentan viele probleme im job und erwarte wahrscheinlich zu viel (vorallem bevor wir erfahren haben, das er eine lungenentzündung hat). mittlerweile kann man ihn schlecht aufbauen, wird bald wieder alles gut. er gibt zwar nicht auf, aber durch die nachrichten geht es ihn nicht grade besser.
meine frage an euch: wie seid ihr mit der diagnose klar gekommen und vorallem wie geht ihr tag für tag damit um, wo bekommt ihr den mut her, euren partner/elterteil/geschwister/kinder aufzumutigen.
würde mich über antworten freuen.

viele liebe grüße lia
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  #2  
Alt 17.05.2007, 10:48
Benutzerbild von snickerchen
snickerchen snickerchen ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 13.05.2007
Ort: Bayern
Beiträge: 25
Standard AW: Wie geht ihr mit der Krankheit um?

Hallo,
ich bin zwar auch ziemlich neu hier,aber ich denke mal,ich kann nachvollziehen,wie es dir geht. Meine Mutter hatte erst Leukämie und gestern wurde ihr ein Tumor aus dem Rückenmark entfernt.Zum Glück ist alles gut gegangen,aber die Tage davor waren der pure Horror.Eigentlich das ganze Jahr 2007 schon,weil im Januar die Leukämie festgestellt wurde.
Ich denk mir aber immer,dass man seinen Angehörigen Mut machen muss.Klar dass es einem selber mies geht,aber ich versuch immer,wenn ich bei meiner Mutter bin,gute Laune zu verbreiten und lass mir auch vor meinem Vater und meinem Bruder nichts anmerken.Weil wenn man selber immer mit traurigem Gesicht rumläuft und durchblicken lässt,wie scheiße es einem geht,dann zieht man die anderen nur noch mehr herunter. Ich hab mich immer bei meinen Freunden ausgeheult,aber nie daheim,wenn es jemand mitbekommen hat.
Und ich denke auch,dass das meinem Vater ziemlich geholfen hat,dass ich relativ "souverän" war und Ruhe ausgestrahlt hab(so hat er es mir jedenfalls erzählt).
Und was noch wichtig ist: dass man nie die Hoffnung aufgibt.Ich war zwar selber am Boden,aber ich hab mir immer eingeredet,dass alles wieder gut wird.Man kann zwar selber kaum noch dran glauben,aber wenn man aufgibt,bringt alles nix mehr. Das Forum hier hat mir auf jeden Fall auch geholfen,weil ich mich nicht mehr so allein gefühlt hab,als ich mir die Geschichten der anderen durchgelesen hab.
Ich wünsch dir ganz viel Kraft und alles Gute
Liebe Grüße
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  #3  
Alt 17.05.2007, 15:25
FiarLady FiarLady ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 09.05.2007
Beiträge: 3
Standard AW: Wie geht ihr mit der Krankheit um?

danke schön, tut heute echt gut, sowas zu lesen. er wurde vorhin eingeliefert, liegt jetzt auf intensiv, wegen starker lungenentzündung. mal abwarten und daumen drücken. ich hoffe das alles gut wird.
ich wünsche dir alles gute für deine mama, dass sie das alles gut übersteht!!!!
viele liebe grüße
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  #4  
Alt 17.05.2007, 16:23
cervisiana cervisiana ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 16.06.2006
Beiträge: 123
Standard AW: Wie geht ihr mit der Krankheit um?

Vor mittlerweile fast 5 Jahren begann es mit der Krebserkrankung meines Mannes (zuerst CUP-Syndrom, dann Lungenkrebs) - ein ständiges Auf und Ab - und es ist wirklich nicht leicht, als Angehörige damit umzugehen.
Bei meinem Mann kommt dazu, dass er sehr verschlossen ist und nicht über die Krankheit reden will. Und ausserdem sehr "mimosenhaft", wenn ich etwas in seinen Augen "Falsches" sage.
Ich weiss oft wirklich nicht mehr, wie ich mich verhalten soll. Ich versuche, so "normal" wie möglich zu leben, aber es ist eben nichts "normal".
Und es ist enorm schwer, die Gratwanderung zwischen "Fürsorge" und "Überfürsorge", "sich kümmern" oder "ignorieren" zu finden.

Aber bei dir FiarLady ist es ja offensichtlich schon so, dass dein Freund darüber reden will und es ist gut, dass du ihm so zur Seite stehst. Ich hoffe für Euch, dass die Lungenentzündung bald ausgeheilt ist und er die nötigen Chemos gut verträgt. Und bei Hodenkrebs sind ja meines Wissens nach die Heilungschancen recht gut.

Ich wünsche euch beiden jedenfalls alles Gute und dir viel Kraft, mit der Situation richtig umzugehen.

liebe grüsse cervi
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  #5  
Alt 18.05.2007, 23:50
martinaIna martinaIna ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 16.12.2006
Ort: Nordhessen Knüll
Beiträge: 221
Standard AW: Wie geht ihr mit der Krankheit um?

Hallo Lia,

als der Krebs bei meinem Mann diagnostiziert wurde, war klar, dass er keine Chance mehr hat. Er verzichtete deshalb auf jede Therapie außer der Schmerztherapie und versuchte, sein Leben so gut es ging zu genießen.

Wir haben offen über alles gesprochen. Solang er da war, war ich meistens auch nicht traurig- er war ja da. Wenn ich es aber war, dann habe ich es nicht vor ihm versteckt. Wenn man immer nur das Strahlemännchen spielt, nimmt man dem anderen evtl. die Chance, über seine Ängste und Traurigkeiten zu sprechen. Mit wem soll er dann noch darüber sprechen können?

Manchmal ist zusammen weinen heilsamer als zusammen lachen. Auf jeden Fall bringt es einen aber sehr nah zusammen. Nähe und das verlässliche Gefühl, da ist jemand, die macht mir nichts vor, sind sehr wichtig in der Krankheit.

Liebe Grüße
martina
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