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  #1  
Alt 01.03.2007, 18:43
Sabitz Sabitz ist offline
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Beiträge: 150
Standard AW: 6 Monate schon ohne Papa

Lieber Papa,

nun hat es mich richtig erwischt, ich bin krank und mir tut alles weh, aber nichts tut so weh, wie mein Herz. Der Trauerschmerz im Herzen ist so stark, dass alles andere dagegen nichtig ist.
Ich bin krankgeschrieben und habe viel Zeit zum Nachdenken. Nachdenken über mein Leben "danach". Es hat sich sehr verändert mein Leben, es hat an Glanz und Farbe verloren, seit es Dich nicht mehr gibt. Heute saß mir im Wartezimmer ein Mann in Deinem Alter gegenüber und sofort fuhr mir ein "Schwert" direkt ins Herz. Ich dachte nur daran, warum es Dir nicht vergönnt war, Dein Leben zu leben. Du warst ein so lieber Mensch, ein fürsorglicher Vater und Ehemann!
Lieber Papa, es war mir trotz allem gegönnt, Dir diese Worte ,die mir so wichtig waren,noch zu sagen. Du bist für mich einer der wichtigsten Menschen überhaupt und ich bin so dankbar dafür, dass du mein Vater warst und es auch immer bleiben wirst.
Es tut so unsagbar weh, dass ich Dich nie mehr umarmen darf, das wir nie wieder zusammen lachen, reden und leben können.
Du warst so stark, bis zuletzt, ich habe Dich nie weinen gesehen. Es hätte mir das Herz gebrochen, aber darum ging es doch nicht, denn das Weinen hätte Dir etwas Erleichterung gebracht.
Lieber Papa, Deine Familie weint bittere Tränen um Dich, Tränen, die nicht aufhören wollen. Tränen die Dir sagen wollen, wir haben Dich so sehr geliebt und wir trauern nun so sehr um Dich!!!!!!!!
Mein lieber Papa, Du bist für mich durch nichts und niemand zu ersetzen! Ein Elternteil zu verlieren, bedeutet in ein sehr tiefes Loch zu fallen und furchtbare seelische, aber auch körperliche Schmerzen auszuhalten. Aber Du bist es mir und uns einfach wert!!!!!!!!!
Papa, ich hab Dich so lieb!!!!!!!!!!!!!!


Deine Tochter
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  #2  
Alt 02.03.2007, 20:58
Sabitz Sabitz ist offline
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Standard AW: 6 Monate schon ohne Papa

Lieber Papa,

heute sind es nun auf den Tag genau 6 Monate seit dem Du nicht mehr bei uns bist. Ein halbes Jahr, voll mit tiefster Trauer, mit vielen Tränen und immer wieder mit der Frage nach dem "Warum"?
Vor einem Jahr ging es Dir noch gut, obwohl Du schon da über ein Jahr krank warst. Aber es ist mir aufgefallen, dass Du oft sehr nachdenklich und in Dich gekehrt warst. Du hast aber nie über Deine Ängste mit mir gesprochen.
Vielleicht hätte ich das Gespräch darauf bringen müssen, ich weiß es nicht.
Auch Mutti gegenüber hast Du Dich dazu nie geäußert.
Ich denke, dass wir das einfach auch respektieren müssen, dass Du das mit Dir allein ausgemacht hast. Trotzdem bin ich im Nachhinein froh, dass ich für Dich einen Psychologen im Krankenhaus organisiert habe, der Dir vielleicht auch etwas hat helfen können.
Lieber Papa, ab umd an ist es mir vergönnt von Dir zu träumen. Dann bin ich Dir wieder sehr nahe und das ist schön.
Der 2.September war der schlimmste Tag meines Lebens. Ich merke auch ,dass ich versuche diesen Tag zu verdrängen, weil ich Deinen Tod miterlebte und ich glaube, dass er sehr schmerzhaft für Dich war.
Ich hätte nie gedacht, dass Du "so" gehen mußtest!!! Das tat so weh und ich stand unter Schock.
Was man alles aushalten muß, nie hätte ich es für möglich gehalten!
Ich habe mich seitdem sehr verändert, habe unsere Endlichkeit begriffen und plane nicht mehr soviel in die Zukunft.
Lieber Papa, Du fehlst mir sehr und es macht mich so traurig und unglücklich, dass ich Dich nicht mehr habe!!!!

In Liebe
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  #3  
Alt 03.03.2007, 20:04
Sabitz Sabitz ist offline
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Standard AW: 6 Monate schon ohne Papa

Lieber Papa,

habe mit Mutti telefoniert und erfuhr, dass es heute wieder sehr schwer für sie ist, ohne Dich. Nächstes WE sind wir ja dann wieder da, um ihr etwas Halt zu geben.
Wir vermissen Dich alle so sehr, auch Deine Enkel kommen schwer klar damit.
Niemals hätte einer von uns vor einem Jahr geglaubt, dass Du das Jahr 2007 nicht mehr erleben würdest. Ich habe nie eine Prognose von den Ärzten hören wollen, weil sie ja oft nicht stimmt und weil ich mit Dir auf Genesung hoffen wollte.
Genesung, was für ein Hohn, ich habe so eine Wut auf diese schreckliche Krankheit!!!
Lieber Papa, nun hast Du es nicht mehr geschafft, Dein Buch zu Ende zu schreiben, aber darum werden wir uns kümmern. Momentan ist es aber so schwer für mich, mich damit auseinander zu setzen. Es kommt dann alles wieder hoch. Ich hoffe doch, das ich es bald schaffen werde, damit die Erinnerung nicht nachläßt.
Mein geliebter Papa, es ist so schwer, ohne Dich leben zu müssen. Der Schmerz holt mich immer wieder ein. Wenn es mal etwas besser ist, weiß ich, dass dann wieder ein großes schwarzes Loch kommt. Diese Leere, die entstanden ist in mir, läßt sich nicht auffüllen. Wie auch? Einen Vater kann man nie ersetzen, denn man hat nur einen!
Ach es ist so schwer, diesen Schmerz auszuhalten und damit nun immer leben zu müssen. Der Gedanke treibt mir sofort wieder Tränen in die Augen.
Lieber Papa, ich bin stolz, dass ich Dich als Papa hatte und immer im Herzen habe!

In Liebe
Deine Tochter
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  #4  
Alt 04.03.2007, 20:16
Sabitz Sabitz ist offline
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Standard AW: 6 Monate schon ohne Papa

Lieber Papa,
heute hat die Sonne so schön geschienen, so wie Du es immer geliebt hast.
Du hast jeden Sonnenstrahl ausgenutzt und warst nie ein Stubenhocker gewesen. Jetzt wo die Tage länger werden und der Frühling beginnt, sollte man sich eigentlich besser fühlen, aber dem ist nicht so, denn es macht alles nur schwerer. Der Gedanke, dass Du dieses Jahr mit all seinen Jahreszeiten nicht mehr erleben darfst, tut so unsagbar weh. Ich kann es einfach nicht begreifen, dass es wahr ist!!!
Du hast nichts von Deiner Rente gehabt, hast bis zum 65.Lebensjahr gearbeitet und ein Jahr später kam der Krebs. Du hattest soviel vor, wolltest Deinem Hobby, der Fotographie nachgehen und wieder mit der Malerei anfangen. Als junger Mann hattest Du viel Freude daran. Du warst so ein richtiger Naturliebhaber,das sah man ja auch auf Deinen Fotos.
Papa, ich bin so stolz auf Dich!!!!!

Alles Liebe
Deine Tochter
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  #5  
Alt 05.03.2007, 19:33
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Standard AW: 6 Monate schon ohne Papa

Mein lieber Papa,
es fühlt sich so fremd an, ohne Dich zu leben. Ich warte immer darauf, dass ein Anruf kommt von Dir, aber nichts passiert!!!
Es wird nun immer so weitergehen, dass kann ich nicht glauben. Es ist ein halbes Jahr her und es ist mir , als ob es gestern war. Deine Stimme hab ich noch im Ohr, Dein liebes Gesicht ist mir noch so vertraut, dass ich kein Foto brauche.
Hätte man was anders machen können, ein anderes Krankenhaus auswählen sollen? Auch wenn ich weiß, dass es ja Dein Wunsch war nicht zu wechseln, habe ich noch Wut und Enttäuschung in mir. Der Stationsarzt kam mir sehr unprofessionell vor. Habe ja noch eine andere Möglichkeit versucht, aber da war es leider schon zu spät. Zu spät, weil ich mich Deinem Wunsch gefügt hatte , kein Arztgespräch zu fordern. Du meintest, dass Du alles wissen würdest und ich nur Dich zu fragen bräuchte. Du hattest auch sehr großes Vertrauen in die Arbeit des Professors. Das war sicher auch gut so, aber ich weiß, dass ich mich, sollte es nochmal einen meiner Angehörigen treffen, von Anfang an mit Fragen einmischen werde.
Lieber Papa,ich bin so sehr traurig und vermisse Dich so!!!!!!!!

Deine Tochter
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  #6  
Alt 06.03.2007, 20:42
Sabitz Sabitz ist offline
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Standard AW: 6 Monate schon ohne Papa

Lieber Papa,
Du fehlst mir immer und immer wieder!
Am Wochenende fahren wir zu Mutti. Es ist schlimm für sie und uns, dass wir so weit entfernt voneinander wohnen.
Für sie ist es am schwersten, da sie nun ganz allein in der Wohnung lebt. Es ist so traurig, weil ihr nach dem Beginn der Rentenzeit so wenig Zeit miteinander hattet. Bald ist euer Hochzeitstag. Das wird wieder sehr wehtun.
Unser Leben hat sich verändert, aber so wollte es keiner von uns haben. Wir können nur aufpassen, dass wir nicht "unter die Räder" kommen und uns gegenseitig stützen und helfen, so gut es eben geht.
Lieber Papa, wir konnten uns nicht richtig verabschieden, weil alles so schnell ging und wir regelrecht überrollt wurden. Niemand hätte in dem Moment damit gerechnet, dass es passiert! Der einzige Trost ist daran, dass es zu Hause geschah. Diese Bilder sind die schlimmsten in meinem Kopf und ich merke, dass ich hier auch bewußt verdränge, weil es so weh tut!

In Liebe
Deine Tochter
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  #7  
Alt 08.03.2007, 17:19
Sabitz Sabitz ist offline
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Standard AW: 6 Monate schon ohne Papa

Lieber Papa,
habe heute einen Termin zur Mammographie gehabt und mußte lange warten. Ich habe an Dich denken müssen, wieviel Wartezeit und Untersuchungen (auch schmerzhafte) Du innerhalb von eineinhalb Jahren überstehen mußtest. Dazu noch Krankenhausaufenthalte und Behandlungen. Ich war so traurig und habe mir die Tränen verkniffen.
Mutti erzählte mir heute, daß sie auf dem Geburtstag von B. ein Video angesehen hat, wo Du mit Deinem Fotoapparat ganz in Deinem Element warst. Das war 2004 und Du warst noch gesund und hattest noch keine Ahnung, was ein Jahr später auf Dich zu kam. Gott sei Dank! Ihr war zum Weinen und zum Lachen, weil das Video Deine Persönlichkeit nicht treffender hätte zeigen können.
Lieber Papa in einer Woche habt ihr Euren Hochzeitstag und Du bist nicht mehr da. Das ist nur noch schlimm! Wir vermissen Dich so!
Ich bin einfach so stolz, dass ich ein Teil von Dir bin! Die Ähnlichkeit, damit meine ich nicht nur die Äußere ist sehr groß.
Es tut mir jeden Tag so weh, dass Du nicht mehr da bist!!!!!

Ich hab Dich so lieb!!!!!!!
Deine Tochter
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