Konisation (Pap4a) und danach?

[Sandrine]

Hallo an alle Mitbetroffenen!
Erst mal zu dem Punkt, dass man hier so viel über ernaut schlecht Ergebnisse nach eriner Konisation liest:
Das liegt sicherlich daran, dass sich die meisten von denen, bei denen nach der Konisation alles in Ordnung ist, hier nicht mehr melden. Wer hier im Forum schriebt, ist höchstwahrscheinlich auch weiterhin betroffen und setzt sich so mit dem Thema auseinander.
Ich bin 34 Jahre alt. Habe seit einem Jahr eine wirklich glückliche Beziehung und wir waren an dem Punkt, dass wir uns ein Kind wünschten.
Zwar hatte ich seit Jahren bei der Vorsorge immer den Wert Pap III, hab mich aber eigentlich nie richtig damit auseinandergesetzt, was dies bedeutet. Es hieß für mich nur, dass ich jedes halbe Jahr zur Kontrolle musste. Im Sommer diesen Jahres bekam ich dann das Ergebnis PAP IV. Und die Empfehlung meiner Frauenärztin eine Dysplasiesprechstunde aufzusuchen, wobei eigentlich schon klar war, dass ich mich einer sogenannten Konisation unterziehen müsste. Was im Nachhinein mein Glück war, war, dass ich auf Anraten meines Arztes einen HPV Test machen ließ. Obwohl der normale PAP Abstrich bei mir nie irgendwelche Auffälligkeiten aufwies. Nur so wurde die Zellveränderung bei mir erkannt. Sonst hätte ich wohl zu den 50% aller Frauen gehört, die trotz regelmäßiger Vorsorge dennoch an Gebärmutterhalskrebs erkranken.
Nachdem mir auch die Ärztin in der Dysplasiesprechstunde, entgegen meinem Hoffen versichert hatte, dass eine Konisation notwendig ist, gings mir nur noch schlechter. Zum einen hatte ich einfach nur Angst vor der OP. zum anderen hatte ich Angst davor, dass ich keine Kinder mehr bekommen kann. Das dritte war die Angst davor, dass sich herausstellt, dass ich mehr als PAP IV habe. Also wirklich Krebs und nicht eine Krebsvorstufe. Mit 34 ohne Gebärmutter, Chemo und alles, einfach nur schrecklich!
Zum Glück verlief bis jetzt aber alles einfach nur gut. Die Konisation, die ambulant gemacht wurde, habe ich so gut überstanden, dass ich mich schon gefragt habe, ob das normal ist. Bei der Konisation wurden alle Veränderten Zellen entfernt. Dass ich noch Kinder bekommen kann, davon bin ich überzeugt. Meine erste Nachsorgeuntersuchung im Herbst hatte auch das Ergebnis, das alles in Ordnung ist. Die nächst Untersuchung habe ich Ende nächster Woche, also alle drei Monate. Ich glaube einfach ganz fest daran, dass dann wieder alles in Ordnung ist.
Bei dem ganzen Glück und den kompetenten Ärzten die ich hatte, habe ich mir vorgenommen, etwas zur Aufklärung über Gebärmutterhalskrebs beizutragen. Ich hatte von der Firma "digene", die den HPV Test entwickelt hat, Infomaterial angefordert. Dieses habe ich inzwischen an alle Frauen in meinem Umfeld verteilt.
Vom 22. Januar an findet in Hannover eine Woche zur Vorsorge gegen Gebärmutterhalskrebs statt. In diesem Rahmen gibt es am 22. Januar eine Pressekonferenz. Ich wurde von der Firma "digene" eingeladen, als Betroffene über meine Krankheitsgeschichte zu berichten. Ich hoffe, dass ich mit dieser Aktion noch mehr Frauen erreichen kann und etwas dazu beitragen kann, dass sie die Möglichkeiten des HPV Testes nutzen und so rechtzeitig im Vorfeld einer Gebärmutterhalskrebserkrankung behandelt werden können.
Mich macht es immer wieder wütend, dass eine sinnvolle Vorsorge nur davon abhängt, ob mehr oder weniger verantwortungsvolle Frauenärzte zu dem Test raten, oder auch nicht.
Ich drücke allen die Daumen, die noch eine schwere Zeit vor sich haben,
Sandra

[Wanda]

Hallo Sandrine,

bitte berichte uns doch wie dein Tag bei digene war??! Würde mich sehr interessieren und ich denke alle anderen auch!

Einen schönen Tag noch und alles, alles Liebe!

[Sandrine]

Zitat von Wanda

Hallo Sandrine,

bitte berichte uns doch wie dein Tag bei digene war??! Würde mich sehr interessieren und ich denke alle anderen auch!

Einen schönen Tag noch und alles, alles Liebe!

Hallo Wanda!
Die zwei tage in Hannover waren sehr eindrucksvoll, am Montag Abend, als ich dann zu Hause war, war ich nur noch erledigt.
Die Pressekonferenz in der medizinischen Hochschule Hannover am Montag lief fogendermaßen ab:
Auf dem Podium saß ein Professor aus Hannover, ein Professor aus Wolsburg, ein Frau von der BKK Wolfsburg und ein Mann, der eine Studie über Vorsorge mit HPV Test erstellt und eben ich. Die Professoren waren sehr nett und haben sich bei mir bedankt, dass ich bereit war, bei der Veranstaltung meine Geschichte zu erzählen, weil sie so eben hoffen, viele Frauen zu erreichen.
Ich sollte dann etwas über meinen Krankheitsverlauf erzählen und habe anscheinend ganz gut rüber gebracht wie wichtig und sinnvoll ich den HPV Test zusätzlich zum normalen PAP Abstrich sehe.
Ich war schon ziemlich aufgeregt. Es waren so ungefähr 20 Journalisten da. Neben der regionalen Tageszeitung ganz viele von irgendwelchen medizinischen Fachzeitschriften.
Neben meiner Geschichte gab es ganz viele Darstellungen von Forschungsstudien, z.B: aus Wolfsburg, wo die BKK mit allen ansässigen Frauenärzten ein Projekt laufen hat, bei dem der HPV Test durchgängig angewandt und auch bezahlt wird.
Besonders interessant fand ich den Aspekt, dass einige Ärzte ihren Patienten nicht über den HPV Test aufklären, bzw ihn durchführen, weil, wenn der Test negativ ausfällt, die Frauen fünf Jahre lang nicht mehr zum Abstrich müssen. Es geht anscheinend mal nur wieder ums Geld und das auf Kosten von Gesundheit und Menschenleben.
Nach dem ofiziellen Teil der Pressekonferenz wurde ich noch von einem Journalisten vom NDR Radio interviewt.
Danach wurde es richtig anstrengend. Sat 1 wollte mit mir auch noch ein Interview. Dies wurde dann in der regionalen Nachrichtensendung am Montag um 17.30 gesendet. Darauf bin ich schon richtig gespannt. Da ich in Hessen wohne, konnte ich es mir leider nicht anschauen aber es wird mir in den nächsten Tagen zugeschickt.
Wenn durch die ganze Veranstaltung nur die ein oder andere Frau dazu bewegt wird, zur Vorsorge zu gehen, dann hat es sich auf jeden Fall gelohnt.
Morgen habe ich nun meinen nächsten Vorsorgetermin. Ich hoffe ganz fest dass alles in Ordnung ist und ich nicht zu lange auf das Ergebnis warten muss.
Ich drücke allen die Daumen, denen es ähnlich ergeht,
Sandra

[lisann]

hallo ihr lieben,
erstmal entschuldigung, ihr habt mir alle so lieb zugesprochen und danach meld ich mich nicht mehr. also meine koni ist gut gelaufen, der befund war auf jeden fall das kein krebs gefunden wurde, aber ob alles entfernt wurde ist unklar. jetzt hab ich am freitag meine erste nachuntersuchung, bzw die erste pap untersuchung und hoffe nur das alles ok ist... im moment denk ich eigentlich so gut wie gar nicht an den ganzen mist (deswegen war ich auch so lang nicht hier), ich geniesse mein leben in spanien und kann sogar fast meinen sehr unzuverlässigen freund zu hause vergessen (bzw verdrängen, mir deshalb gedanken zu machen) er war oder ist einer der hauptstressfaktoren in meinem leben, denn auch wenn wir super glücklich sind, hat er einfach kaum zeit für mich... aber ich versteh nicht so ganz wie ihr es schafft, stress zu vermeiden. ich mein, man kann doch nicht einfach sagen: so, jetzt lass ich mich nicht mehr stressen?!? also hat jemand tips - abgesehn von autogenem training?
so, mit dem neuen befund melde ich mich dann mal wieder hier, vielleicht gibt es ja was zu feiern?!?
liebe grüße, lisa

[lisann]

YUHUUUUU, gestern hab ich das ergebnis von meinem ersten pap nach der koni bekommen und es ist 2!!!!!!!!!!!!!!!!
ich weiss, es ist noch nicht alles überstanden aber zumindest das erste positive ergebniss seit langem!
also ich knutsch euch alle,
lg lisa

[Sabine Bliesmer]

Hallo Lisann,
ich freue mich mit Dir und hoffentlich lesen Deine freudige Nachricht viele Frauen. Viele Grüße von Sabine Bliesmer

[cosima]

fein!

[Fe-47]

[/I]Zitat von Sandra:
Besonders interessant fand ich den Aspekt, dass einige Ärzte ihren Patienten nicht über den HPV Test aufklären, bzw ihn durchführen, weil, wenn der Test negativ ausfällt, die Frauen fünf Jahre lang nicht mehr zum Abstrich müssen. Es geht anscheinend mal nur wieder ums Geld und das auf Kosten von Gesundheit und Menschenleben.

Hallo,
Ich habe vor drei Jahren "zufällig" einen HPV-Test machen lassen, der negativ war. Mein FA hatte mich damals dazu überredet, denn eigentlich bestand kein Grund für diesen Test, meine Pap's waren bis zu diesem Zeitpunkt unauffällig. Ich musste den Test selbst bezahlen. Mein FA erklärte mir, wenn der HPV-Test negativ ausfällt, bekäme man keinen Gebärmutterhalskrebs. Ok, dachte ich, schadet ja nicht. Danach ging ich gewohnheitsgemäß weiter zur Vorsorge.
Drei Jahre später ... also vor drei Monaten fiel mein Pap -Test ganz unerwartet schlecht aus (Pap IVA) und bei dem HPV-Test, wurden high risk Viren gefunden..... Soviel zu der Zuverlässigkeit dieser Tests. Was ich damit sagen möchte ist, ich finde es sehr bedenklich, wenn es wirklich so ist , dass nach einem HPV-Test der negativ ist, die Frauen fünf Jahre nicht mehr zur Vorsorge gehen müssen.
LG Sylvia

[AKalti]

Hallo Lisa...
ich steh jetzt gard da, wo du vor der OP warst...
hab vorgestern erfahren, dass ich nach einem Abstrich Pap IVa hab...
Hatte vorher noch gar nie was, bin allerdings lange nicht beim Frauenarzt gewesen(3 Jahre!!!! ich Depp..) . Mein Arzt hat mich gleich zu einem Laser-OP-Spazialisten geschickt, der Konisationen durchführt...

Ich steh noch vor meiner Entscheidung...OP oder nicht???
Oder kann ich mich auch irgendwie anders gesunden??? Wie weiß ich nicht...
Aber ist ein Wegschnibbeln eines Teiles von mir denn richtig???
Hilft das wirklich weiter??? Und was ist mit dem Virus der scheints alles ausgelöst haben soll???HPV oder wie der heißt...Ist der dann auch weg???

Wie geht es dir denn jetzt nach der Koni??? Immer noch alles klar??? Wie fühlst du dich???
Warst du bei der Diagnose in einem guten psychischen Zustand???War sonst in deinem Leben alles gut mein ich?

Vielleicht schreibst du ja mal, würd mich sehr freuen...

Grüße Akalti

[sandarella]

Hallo Akalti,

ich hatte am 28.03.04 meine erste Konisation. Du brauchst wirklich keine Angst vor dem Eingriff haben. Es ist überhaupt nicht schlimm. Mir ging es davor auch überhaupt nicht gut. Aber das war unbegründet. Ich hatte nach dem Eingriff nur etwas Bauchschmerzen und sonst gar nichts. Man muss sich halt schonen.
Ich glaube du wirst wohl um den Eingriff nicht drumherum kommen. Geh lieber bevor es schlimmer wird. Ich habe auch Pap IV und weiß wovon ich spreche.
Der Virus geht aber durch den Eingriff nicht weg. Es werden nur die fehlgebildeten Zellen entfernt. Meistens. Bei mir konnte nicht alles entfernt werden und ich muss bald nochmal.

Ich habe mich viel im Internet belesen, um zu verstehen, was da in mir geschiet. Das hat mir etwas die Angst vor dem was noch passieren könnte, genommen. Man ist irgendwie vorbereiteter. Und redet sich nicht so viel Mist ein.

Ich wünsche dir alles Gute!
Kopf hoch!