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  #1  
Alt 15.01.2007, 13:11
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kamelle kamelle ist offline
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Registriert seit: 14.01.2007
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Standard AW: Auch ich gehöre nun dazu

Danke Juliane,

das technische Schreiben ist für mich OK und hilfreich ( ich bin ja ein Mann )

Das ich in meiner Situation die Lebensverlängernde Chemo abgelehnt habe ist sicher nicht auf den ersten Blick verständlich, nicht das ich Lebensmüde wäre, nein sicher nicht, ich bin ein Lebemensch und das soll auch so bleiben. Hätte ich eine Familie wäre meine Entscheidung sicher anders ausgefallen, da wäre jeder Tag, jede Stunde unermesslich wertvoll. Angehörige gibt es zwar, doch da gibt es nicht wirklich einen Kontakt. Es bleiben Freunde und das nicht wenige. Natürlich ist dann mein Sterben für sie auch ein Verlust, man darf aber nicht vergessen das meine Freunde alle ein eigenes Laben haben das auch ohne mich gelebt wird. Ich habe die Freiheit für niemandden als für mich verantwortlich zu sein, und das sehe ich auch als gut so an. Ich rechne weder mit einem baldigen Sterben noch mit einer Wunderheilung, wie schon in anderen Beiträgen geschrieben vertaue ich von ganzem Herzen GOTT. ER wird das richtige zulassen, auch die Leiden werden nicht größer werden als das ich es ertragen kann.

Auch an all die anderen möchte ich ein Wort richten. Ich danke euch allen für eure Anteilnahme und auch die Tränen ( ich muß zumindest manchmal heulen wenn ich in diesem Forum Quer lese ) Es wurde nun schon ein paar mal die Stärke, die ich haben soll, angesprochen. Ob ihrs glaubt ocer nicht, ich bin nicht Stark. Alles was ich getan habe ist diese Krankheit zu respektieren und aus der Situation das beste zu machen. Zum Teil sicher auch mit schwarzem Humor, doch größtenteils dadurch das ich eine Hoffnung habe. Mein Glaube trägt mich und gibt mir einen inneren Frieden. Darum erscheine ich stark. Ich bin auch jederzeit dazu bereit über meinen Glauben zu reden, doch ich denke das dies nicht in aller Öffentlichkeit sein sollte, denn der Glaube ist eine intime und persönliche Sache. Ausserdem weiß ich nicht wie die Allgemeinheit dieses Forums reagieren würde wenn wir vom Thema Krebs auf den Glauben kommen. Auch wenn jemand Fragen zum oder rund um den Glauben haben sollte bin ich gerne bereit zu Antworten.

Ich wünsche allen viel Mut und Kraft

Kamelle
__________________
Du kannst dem Leben nicht mehr Tage geben, aber dem Tag mehr Leben
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  #2  
Alt 15.01.2007, 13:50
Stina Stina ist offline
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Standard AW: Auch ich gehöre nun dazu

Ich finde es gut, daß Du genau das machst, was DU für RICHTIG hälst, denke, genau so sollte es auch sein. Mein Vater ist auch an Lungenkrebs gestorben, leider konnte bei ihm schon keinerlei Therapie bei Feststellung der Erkrankung gemacht werden, da er schon zu schwach war und der Krebs an einer schlecht zugänglichen Stelle saß. Ich wünsche Dir von Herzen, daß Du den richtigen Weg für Dich gefunden hast. Alles Liebe! Petra
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  #3  
Alt 15.01.2007, 13:57
Liz und Willy Liz und Willy ist offline
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Standard AW: Auch ich gehöre nun dazu

Lieber Kamelle

Deine Haltung ist nachvollziehbar, aber auch der Gedanke vieler anderer sich doch dem ganzen zu stellen und anzukämpfen. Jeder muss für sich die Entscheidung treffen. Die familiäre Situation und der Glauben sind wicher für dich aber auch für jeden von uns bezüglich Entscheidungsfindung wichtig ja vioelleicht sogar wegführend.

Willy hat auch alles geregelt - aber er kämpft und ich mit ihm. Auch ich kämpfe und er mit mir. Denn wir haben beide ein hmmm ne zwei Pack zu tragen. Wir haben aber eine Familie und Kinder.

Kraft weünschen wir dir trotzdem von Herzen... dann das brauchen wir alle hier. Wir finden es sehr ehrlich von dir zu sagen du seist nict DER Starke den alle von dir annehmen, so geht es uns auch.... es ist eine ständige Berg- und Talfahrt auch nach über 4 Jahren.

Liebe Juliane

Erstmal tut es uns leid, dass deine Mutti es nicht geschafft hat - und doch tielen wir mit dir die Erfahrung die du machen musstest, dass die kurze Zeit für euch doch eine gewonnene Zeit war. Ein Zeit die du wie auch wir nicht missen möchten. Wir wünschen jedem, dass diese Zeit so in Erinnerung behalten werden kann.

Und doch sind wir ab deinen Beiträgen sehr Unsicher geworden.... nicht wegen dem was ihr beide erlebt habt und was ihr daruas gemacht habt, davor kann man nur den Hut nehmen. Aber der Tatsache, dass offenbar deiner Mutter im Koma die Narkosemittel erhöht wurden damit sie sterben kann. Dies ist zumindest hier in der Schweiz aktive Sterbehilfe..... und hört sich so an wie wnen man eine Katze oder einen Hund "eingeschläfert" hat. Wir gehen davon aus, dass es nicht so war wie wir es nun aufgefasst haben, es macht uns aber doch sehr nachdenklich. Vielleicht haben wir es auch falsch gelesen, dann korrigiere uns bitte und kläre uns auf, Danke.

Auch dir viel Kraft im neuen anderen Leben ohne Mutti.

Liebe Grüsse s'Doppelpäggli
__________________
***

Willy 54 J. LK Pancoast Tumor Adeno. ES 8/02 ED 11/02, Radio-Chemo, Op. 2/03 seither Teilgelähmt, O2-abhängig
Liz MS im Rolli. Gebärm.ca. 8/05
Mami 10.4.1934 - 7.9.2009
inoper. Hirntumor 10/07, Blasenkrebs 1/09
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Unsere Welt:
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GEMEINSAM SIND WIR STARK - seit 30 Jahren das DOPPELPÄGGLI!
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  #4  
Alt 15.01.2007, 14:02
sanne2 sanne2 ist offline
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Standard AW: Auch ich gehöre nun dazu

Lieber Kamelle,
das Du Deinen inneren Frieden mit dieser Diagnose gefunden hast finde ich auch sehr bewundernswert und auf jeden Fall hilfreich für Dich!
Dein Glauben hilft Dir, dass freut mich!
Vielleicht möchtest Du ein paar kleine Tipps im Umgang mit dieser Krankheit?
Ich möchte nicht großartig über meine an Lungenkrebs erkrankte Mutter schreiben, denn es geht um Dich, aber vielleicht hätten wir damals einiges anders gemacht.
Der Onkologe meiner Mutter sagte damals zu uns, der Krebs ernährt sich auch von ihrem Essen. Sie nahm kontinuierlich ab, zählte die Kalorien um wieder zuzunehmen, alles erfolglos, bis sie keinen Hunger mehr verspürte und das Essen zu einem "Muss" für sie wurde. Vielleicht solltest Du zusehen, dass Du ordentlich an Gewicht zunimmst, damit Du irgendwann eventuell nicht das gleiche Problem hast. Es gibt hochkalorische Kost, die auch die Hausärzte verschreiben wenn man etwas Druck macht. Desweiteren spritzten wir ihr Mistelpräparate, vielleicht vertrug sie dadurch ihre leichte Chemo so gut. Wie gesagt, es war eine leichte Chemo, die sie in ihrem Tagesablauf nicht beeinträchtigte. Das Schlimmste war für sie die Gewichtsabnahme und die dadurch verbundene Schwäche, die allerdings erst später auftrat.
Ansonsten ist sie ganz friedlich, ohne Schmerzen eingeschlafen.
Ich wünsche Dir, dass Du Deine positive Einstellung beibehälst, Dein Leben weiterhin genießt und vielleicht dadurch Deine Krankheit in "Schach" hälst, für eine sehr lange Zeit!!!
Ich grüße Dich ganz herzlich!
Sanne
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  #5  
Alt 15.01.2007, 14:12
ulla46 ulla46 ist offline
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Standard AW: Auch ich gehöre nun dazu

Lieber Kamelle,
ich kann deine Einstellung absolut nachvollziehen, sie ist ein Geschenk.
Ich war vor 1 1/2 Jahren auch soweit zu gehen, habe alles geregelt und das Hospiz ausgesucht, aber dann kam alles ganz anders. VIele Fügungen haben dazu geführt, dass ich heute gut lebe und dafür bin ich unendlich dankbar.
Da ich nicht operabel war, war ein Maxi-Chemoprogramm und Bestrahlung der einzige Weg, den ich gehen konnte - wenn ich denn wollte. Ich habe mich dazu entschieden, als ich mir plötzlich sicher war, dass immer jemand nicht sichtbar an meiner Seite stehen würde, mich beschützt und auffängt. Und das war auch nötig, denn von Lebensqualität war nichts mehr da. Gott gibt auch die Kraft, da durch zu gehen.
Woher weißt du, dass deine Entscheidung richtig ist, nichts zu tun?
Dass du keine Chemo machen willst, das kann ich gut verstehen. Ich werde das wohl auch nicht mehr tun, aber gibt es nicht noch alternative Behandlungen? Und Wunder (Spontanremissionen) gibt es auch - sie sind wissenschaftlich dokumentiert - aber sie haben nur stattgefunden, wenn die Patienten was getan und nicht nur den Tod abgewartet haben.
Was das Sterben selbst angeht, kann ich dir nur raten, ein Patiententestament zu machen (mit Hilfe eines Arztes, der sich auf der Intensiv auskennt). Angst vor dem Sterben muss man eigentlich nicht mehr haben, vor allem nicht vor dem Ersticken, wenn man in ein Hospiz oder (gute!) KHs geht. Aber niemand kann ja vorausehen, was geschehen wird.
Ich wünsche dir noch eine wunderschöne Zeit. VIelleicht wird sie ja viel länger als du glaubst. Das wäre auch schön für uns, damit wir noch viel von dir hören.
Alles Gute für dich!
Ulla
__________________
SPK 2005, ED T4, Nx, Mx, G2. Chemo und anschl. Chemoradiatio bis Ende 2005. Seitdem ohne Befund.
www.mein-krebs.de
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  #6  
Alt 15.01.2007, 14:24
sanne2 sanne2 ist offline
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Standard AW: Auch ich gehöre nun dazu

Liebe Liz,
ich denke mal, dass sich Juliane falsch ausgedrückt hat! Das sogenannte Narkosemittel wird wohl ein Morphinpräparat gewesen sein. Da ich ja selber im Krankenhaus arbeite, ist es ein sehr humaner Werdegang, von sehr humanen Ärzten, die man leider nicht immer findet. Es ist keine aktive Sterbehilfe wenn ein Patient bei vollem Bewußtsein mitbekommt wie er erstickt, oder kurz vor dem Sterben vor Schmerzen schreit und um Schmerzmittel bettelt und dann durch Morphinpräparate ruhiggestellt wird.
Genauso würde ich es mir auch wünschen!
Liebe Grüße!
Sanne
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  #7  
Alt 15.01.2007, 14:55
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Eve46 Eve46 ist offline
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Standard AW: Auch ich gehöre nun dazu

Hallo Kamelle,
mein Mann bekam im August 2006 die Diagnose Adeno-Ca ohne Metastasen. Zum Glück konnte er operiert werden, der Tumor wurde vollständig entfernt, er bekommt jetzt 4 Chemo-Zyklen zur Absicherung, da die umliegenden Lymphknoten schon etwas angegangen waren. Die Chemos verträgt er verhältnismäßig gut, ein paar Tage danach etwas Übelkeit ist eigentlich schon alles, auch seine Haare sind noch da.
Der Grund warum ich dir schreibe ist aber ein anderer. Eine Freundin von mir erkrankte vor ca. 3 Jahren an Blasenkrebs. Fortgeschrittenes Stadium. Als sie die Ärzte nach einer Prognose fragte, meinten die, sie hätte noch ca 1 Jahr, wenn sie nichts unternimmt. Ihre Lebensqualität war zu diesem Zeitpunkt noch sehr hoch, sie hatte kaum Probleme. Voller Hoffnung machte sie dann ihre Chemos, wurde operiert und bekam etliche Bestrahlungen. Es ging ihr aber leider mit jeder Behandlung immer schlechter, von Lebensqualität konnte man irgendwann nicht mehr sprechen. Schließlich starb sie nach 1 ½ Jahren - trotz intensivster Behandlungen bis zum Schluss. Ein Abbruch der Chemo und Bestrahlungen hätte ihr vielleicht doch noch etwas mehr an Lebensqualität beschert.
Ich möchte dich jetzt nicht unbedingt bestärken in deiner Entscheidung, aber ich kann es verstehen. Ich bin seit dieser Zeit auch etwas zwiespältig eingestellt zu Chemos, Bestrahlungen und Co.
Allerdings gibt es auch in diesem Forum viele, denen eine Chemo geholfen hat. Sicher ist es von Mensch zu Mensch verschieden und DIE Prognose an sich gibt es sowieso nicht.
Aber einfach aufgeben? Sich von vornherein dafür zu entscheiden, gar nichts zu unternehmen und diesem fiesen „Untermieter“ alle Chancen zu geben, sich ungehindert im Körper breit zu machen? Ich persönlich würde versuchen, etwas dagegen zu tun, wenn auch nur bis zu einem bestimmten Punkt. Wenn es zu schlimme Nebenwirkungen gibt, kann man immer noch damit aufhören. Aber den Versuch ist es allemal wert. Es ist eine Chance – auch für dich.

Bitte bleibe diesem Forum noch lange erhalten, denn nicht nur der Glaube sondern auch dieses Forum wird eine Kraftquelle für dich sein.
Ich wünsche dir alles, alles Gute, vor allem aber noch ganz viel Zeit.
Liebe Grüße
Eve
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  #8  
Alt 15.01.2007, 15:55
Juliane1979 Juliane1979 ist offline
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Standard AW: Auch ich gehöre nun dazu

Hallo Kamelle,

ich finde es sogar sehr gut und interessant, das Thema Gott anzuschneiden. Schon als meine Mami noch lebte, habe ich (zum ersten mal in meinem leben) einmal in der Woche in der Kirche für sie gebetet und Kerzen angezündet. Ich schenkte ihr einen kleinen Kristallengel, den sie immer geküsst hat, wenn es mal eine gute Nachricht gab.Wir beide haben uns selten mit dem Glauben beschäftigt, aber es wäre sicher schön für sie gewesen,an ein leben danach zu glauben und es hätte ihr viel von der Angst vorm Tod genommen.Und auch für mich wäre das Wissen um ein Wiedersehen jetzt sehr hilfreich.Jede Nacht liege ich wach, weine oder spreche mit ihr, in der Hoffnung, etwas existiert noch.
Ich erinnere mich mit einem lachendem und einem weinenden Auge wie wir kurz vor ihrem Tod Alf schauten. Wenige Nächte zuvor hatte sie geträumt, dass sie genau 10 Jahre nach ihrem Vater sterben wird - überlebt hat sie dieses Datum um 7 Tage. Ich habe ihr immer wieder gesagt, sie wird nicht an einer bescheuerten Lungenentzündung sterben...Jedenfalls lagen wir zusammen in ihrem Krankenbett und schauten Alf.Schon als ich klein war,haben wir das gern gesehen.Sie fragte mich dann, ob wohl Alf für sie auch noch wichtig ist,wenn sie dort ist (und schaute in den Himmel).Ich habe ihr immer Mut gemacht,dass es etwas wie Gott oder ein anderes Leben gibt,aber wenn ich vorher unsicher war,habe ich doch nach ihrem Tod den Glauben wieder völlig verloren.aber vielleicht war er auch gut zu ihr, ich weiß es nicht. Frage mich aber immer wieder,welchen Funken es in meinem Herzen braucht, mit ganzem selbigem an etwas zu glauben.


Liebe Liz,lieber Willy,

ich habe schon so manches von Euch gelesen,wie ihr immer wieder aufmuntert, trotz Eures Schicksals.Aber ihr habt Euch,das ist so wertvoll.


Meine Mami hatte ja die schwere Lungenentzündung (Pilzbefall, nicht rechtzeitig erkannt).Die Ärzte gingen von einer normalen Entzündung aus und schickten uns mit Antibiotika heim.Nach ein paar Tagen bekam sie immer schlechter Luft,hustete rostigen Schleim und hatte Fieber.Ich brachte sie ins Krankenhaus und dort wurde sie noch vier Tage mit einem Antibiotika per Venentropf auf der Normalstation behandelt.(Zu der Zeit waren alle Metas stillgelegt oder weg).Ich kam jeden Morgen um sie zu Waschen und wir schauten fern (alf) bis zum frühen Nachmittag.Dann kam ich Morgens und sie war auf die Intensiv verlegt,aber noch ansprechbar.Von da an schlief ich bis zu ihrem Tod neben ihrem Bett und verließ das Krankenhaus nicht mehr.Für 7 Tage.Am 2.Tag intensiv wurde es trotz minimal invasiver Atemmaske schlechter,dann Bronchoskopie.Am 3 Tag stand das Ergebnis der Bronchoskopie fest:ein seltener Pilz.Ab da bekam sie rst das richtige Antibiotikum.Aber der Gasaustausch funktionierrte zusehends schlechter,so dass die Ärzte ein Koma vorschlugen,um sie per Intubator beatmen zu können.Intubation bedeutet aber auch immer noch mehr Stress für die Lunge.Ihre Sauerstoffwerte im Blut sackten immer etwas ab,man starrt ja 22Stunden am Tag auf diesen Monitor.Irgendwann vielen die Werte unter 70 - 100% - 95% ist normal.Sind längere Zeit so geringe Werte,ist das Gehirn unterversorgt und stirbt ab.Meine Mutti war 1 Tag unter oder bei 70.Ihr Herzschlag konstant bei 150.Sie hat sich so gequält,man sah es richtig,wie das Herzchen pumpte.Der Arzt sagte dann,wenn er sie jetzt wachmachen würde,es wäre nicht mehr der Mensch,den ich kannte.Wenn sie nicht innnerhalb eines Tages von allein stirbt,würden sie gern das Narkose und das Schmerzmittel erhöhen.sie wurde es mir erklärt und ich war einverstanden.da lag nicht mehr meine mami,sondern nur noch ihr Körper.Ich hab das im Nachhinein erst richtig realisiert,immerhin war ich 7 tage am Stück in einem sterielen piependem Raum ohne viel Schlaf oder Ruhephasen.Es kam mir auch vor, wie eine Art Euthanasie,aber es ist wohl alles rechtens.Bei anderen Krankheiten stellt man eben die Geräte ab, aber in dem Fall wären die Werte eben einfach tagelang weiter gesunken.Selbst wenn dann die Lunge es wieder erwarten noch mal geschafft hätte, ihre Nieren, Leber und Herz wäre schwer geschädigt gewesen wegen der hohen Medikamntegabe und wie gesagt, im Hirn wäre keine Aktivität mehr gewesen.Vielleicht war es wirklich gut so.Ich kann es nur hoffen.

es klingt wohl sehr schrecklich,da zuzustimmen.und ich hätte vorher ganz bestimmt immer gesagt,ich will meine Mutti lebend,egal wie.Aber das stimmt nicht.Es ist nicht egal wie.Ich hatte ihr versprochen,nicht egoistisch zu handeln. Ich wollte das sie in Würde gehen kann und nicht unnötig lange im Sterben liegt.Ich war ihr das schuldig.

liebe grüße
Juliane
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  #9  
Alt 15.01.2007, 16:08
Juliane1979 Juliane1979 ist offline
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Standard AW: Auch ich gehöre nun dazu

Ach p.s. lieber Kamelle,

ich schreibe nur von meiner Mami und es sprudelt einfach so ohne punkt und komma aus mir heraus,es beschäftigt mich noch sehr,sonst würde ich mich nicht mehr hier "rumtreiben". Reden bzw. schreiben tut ungemein gut, im privatem Umfeld gibt es wenige,die Krebserkrankungen und damit verbundene Schicksalsschläge kennen,da es meist junge leute sind.

Aber auch wenn ich so los plappere von Mami, ist mir Dein Schicksal wichtig, denn Du lebst.
und hast viele wichtige Dinge zu sagen.
Ich hoffe auf einen Austausch und Du sagst einfach,was Dir in den Sinn kommt und Dich beschäftigt.
Mich würde vor allem interessieren,wie Du zu Gott gefunden hast.Welche Art LK hast Du?

viele grüße
Juliane
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  #10  
Alt 16.01.2007, 06:33
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kamelle kamelle ist offline
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Standard AW: Auch ich gehöre nun dazu

Nachdem ich nun hier immer wieder von den unterschiedlichsten Krebsarten gelesen habe, und selbst nicht genau wußte welchem Gast ich Wirt bin, habe ich mir nun die Diagnose aus dem KH geben lassen. Da ja bereits hier nachgefragt wurde werde ichnun mal die Einzelheiten auflisten:


Nicht kleinzelliges Bronchialkarzinom ( Histologisch wenig diferenziertes, teils großzelliges Karzinom der Lunge, Tumorstadium cT3 cN2 cM1 )

Primärtumor im rechten Oberlappen (C34.1)
Ipsilaterale mediastinale Lymphknotenmetastasen (C77.1)
Multiple Lungenmetastasen bds., basal betont (C78.0)
Lebermetastasen im Bereich des rechten Leberlappens (C78.7)
Verdacht auf Nebennierenmetastasen links (74.9)
Knochenmetastasen (C79.5)

ganz ehrlich, ich kann mit diesen Angaben im Moment nicht viel mehr anfangen als ich vorher schon wußte, das einzigste was mir neu ist sind die Lymphknotenmetastasen. Alles in allem sieht die Weißkittelfraktion 0% Heilungschance, was von den Lebenserwartungsprognosen zu halten ist wißt ihr alle selber, es sind Mittelwerte die in beiden Richtungen veränderbar sind. Auf mein Drängen hin haben mir die Ärzte im KH eine Prognose von 3 - 12 Monaten gegeben, mal sehen.

@Juliane, somit hab ich mal die eine Deiner Fragen beantwortet. Das Du von Dir und Deiner Mami erzählst stört mich keinesfalls, es ist Dir wichtig und hat Dich verändert, zu dem gemacht was Du heute bist. Das Du an meiner und der Situation anderer Anteil nimmst wird durch die Trauer um Deine Mami nicht geschmählert. Ich danke Dir für Deine Reaktionen, natürlich auch all den anderen, dadurch wird klar das man hier nicht nur an eine Wand redet. Ihr lieben, gebeutelten Angehörige, bleibt auch wenn Eure Lieben gehen durften diesem Forum erhalten, denn die Betroffenen haben nur bedingt Einfluß darauf.

Nun bitte ich alle die nchts von GOTT und JESUS hören wollen nicht weiter zu lesen, denn der Rest wird davon handeln wie ich zum Glauben gekommen bin.

Ich wuchs in einer evangelischen, Kirchenfremden Familie auf, sicher bin ich getauft worden. Dann kam eines tages meine Mutter und teilte mir mit das ich nun zum Konfirmandenuntericht muß, alles sträuben hatte keinen Sinn. Für mich war diese kirchliche Sache fremd und unwichtig. Mit viel wiederwilen brachte ich die Zeit der Vorbereitung hinter mich, am Tag der Konfirmation erlebte ich dann das erstemal das jemand von meiner Familie sich in der Kirche blicken gelassen hat. Da sich Menschen mit gleichen Befindlichkeiten ja immer erkennen hatten sich auch ein paar Konfirmanden zusammen getan die das alles nicht ernst genommen haben. Wir saßen wärend dem Gottesdienst in der Bank und sahen uns an was wirklich unser Interesse hatte: Pornohefte. Nach diesem Gottesdienst ging ich aus der Kirche und hab beschloßen das ich kein gottgeweihtes Haus mehr betreten will. Das hab ich auch in den nächsten Jahren mit wachsender Begeisterung getan, ich sammelte Argumente gegen das Christentum und wetterte wo es nur ging gegen die Kirchen.
Der Hunger in meinem Inneren wurde dadurch jedoch nicht gestillt, ich hatte den Hunger zu erfahren was den nun der Sinn des Lebens ist, ich wollte wissen woher und wohin. Aus diesem Grund begann ich mich mit den Weltreligionen zu beschäftigen. Budismus, Hinduismus, Islam, Judentum, die Naturreligionen und der Humanismus gaben mir viel Stoff um mich mit dieser Materie auseinander zu setzen. Als ich etwa 19 Jahre alt war dachte ich einen gangbaren Weg gefunden zu haben, ich sah mich als Humanisten. Etwa ein Jahr später hatte ich an einem Tag, im Abstand von etwa 2 Stunden, zwei Krampfanfälle. Das war sehr verwirrend für mich und nach dem 2. Anfall kam ich dann in ein KH zur Abklärung der Ursache. Obwohl ich nur einen Kratzer an der Nase hatte wurde ich in die Chirugische Ambulanz gebracht. Die Schwester die mich aufgenommen hat wird dann später noch wichtig in meinem Leben werden. Nachdem ich dann auf der Inneren stationär aufgenommen war begann ein Unersuchungsmarathon, alle erdenklichen medezinischen Errungenchaften wurden angewand um eine Diagnose zu erstellen. Bei einem CT wurde dann endlich ein Schatten in meinem Kopf endeckt, die Ärzte waren froh etwas sagen zu können, wenn sicherlich nicht über den Inhalt ihrer Aussage. Die Diagnose war: Es könnte ein operabler Tumor sein.
Ich war natürlich etwas gerädert nach dieser Aussage. Eines Abends lag ich dann auf der Terasse der Station und rauchte, ich dachte nach was das denn zu bedeuten habe. Da ich ja ein aufgeklärter junger Mann war und schon damals von den Ärzten wollte das sie tacheles mit mir reden, dachte ich darüber nach was denn die Folgen einer OP sein könnten. Vor allem wenn irgend etwas schief gehen sollte. OP bedeutet Infektionsgefahr, eine zitternde Hand könnte sesible Stellen meines Hirns beschädigen. Wie ich es auch drehte ich kam immer zu dem Schluß das etwas zu meinem Tod oder zu einer Geistesvewirrung führen könnte. Ich lag da also auf der Terasse und schaute in meine Gedanken vertieft in den Sternenhimmel, plötzlich kam mir in den Sinn das ich beten muß. Das erste ernsthafte Gebet das ich sprach war in etwa so: "Du Gott Abrahams und Isaaks, wenns Dich wirklich gibt will ich Dich kennen lernen!" An diesem Abend unterhielt ich mich noch mit der Nachtschwester und welch erstaunen bei mir, sie war Christ. Naja, wirklich erstaunlich war es ja nicht, ich war ja in einem Diakonissen Krankenhaus. Am kommenden Tag bat ich meine Mutter das sie mir meine Konfirmantenbibel bringen soll. Trotz ihrem erstaunen brachte sie mir dieses Buch ohne zu murren. Als ich dann die Bibel irgendwo augfgeschlagen habe las ich in etwa folgenden Satz: So wie du behandelt werden willst, so behandel auch die Menschen um dich. Diese Aussage konnte ich mit gutem Gewissen unterschreiben und aus diesem Grund hab ich die Bibel nicht gleich wieder zur Seite gelegt. Kurz drauf lief mir die Schwester aus der Notaufnahme über den Weg und wir unterhielten uns sehr gut, am Tag meiner Entlassung ging ich abends mit ihr weg und von da an sahen wir uns, für etwa fünf Jahre, fast täglich. Sie konnte mir sehr viele Fragen beantworten und half mir mich in der Bibel zurecht zu finden. Etwa ein halbes Jahr nach meinem Gebet auf der Terasse gab ich mein Leben an GOTT ab, bekannte vor IHM was ich alles für Mist gebaut hatte, beschloß nach der Pilosophie Jesu zu leben und hab für mich in Anspruch genommen das JESUS für meine Verfehlungen am Kreuz gestorben ist.
Das war vor 22 Jahren und seit dem habe ich oft erfahren dürfen das daß Christentum eine lebendige Religion ist, die Kirchen sind ein anderes Thema, da will ich jetzt nicht drauf eingehen.
So, das war der Anlass der mich bewogen hat an den GOTT der Bibel zu glauben. Ach ja, wegen dem Tumor ------------ nach der dritten CT setzte ich dann die Krampfunterbindenden Pillen ab und war bei keinem Arzt mehr. Das letzte Gespräch mit einem Neurologen endete recht nett. Er erklärte mi das es sich wohl nicht um einen Tumor handelte sonder ehr ein Blutgerinsel sei, denn es verkleinere sich ganz langsam. Auf die Frage wo es denn herkommen würde meinte er: Wahrscheinlich von dem Krampfanfall. Als ich weiter bohrte und wissen wollte was den Krampfanfall verursachte kam die ultimative Antwort: Das ist sicher durch das Blutgerinsel gekommen. Wie auch immer, ich brach die Therapie ab und hatte nie wieder Beschwerden. Als ich im letzten Dezember untersucht wurde, haben sie auch meinen Kopf per Kernspinn angesehen. Es ist kein Schatten mehr da.

Das wurde ja nun ein richtiger kleiner Roman, dann höre ich mal besser auf.

LG an alle die durchgehalten haben
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