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  #1  
Alt 14.01.2007, 23:33
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Tanni2006 Tanni2006 ist offline
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Standard AW: Jetzt komm ich auch noch dazu...

Ich weiss zwar immer noch nicht, was für ein Krebs es ist. Aber wenn man schon weiss, dass nicht operiert werden kann und Lymphknoten befallen sind, dann reicht mir das. Wenn ich jetzt nicht unbeschwert sein kann, wann dann?????? Meine Mum hat die dritte Chemo hinter sich und leidet sehr, dass Sie nicht alles wie vorher machen kann und ist sehr aggressiv. Ich habe ihr gesagt, Sie darf böse sein. Aber ich würde mir nichts mehr als ein lachen von Ihr wünschen. Ich denke 24 Std. daran morgens beim Aufstehen, mittags und beim einschlafen und dann träume ich auch noch davon. Sie isst im Moment sehr viel, wirklich viel aber eben alles und auch fettig. Was soll ich dazu sagen? Der Onkologe sagt, egal was Sie isst, hauptsache Sie isst überhaupt.
Wie ist das??? Ich freu mich eigentlich auch, dass Sie gut isst und sich nicht übergibt oder so. Ich hatte auch Hoffnung aber man liest NICHTS positives darüber. Das würde mir sooooo helfen einen gut ausgegangenen Fall zu hören oder einen wo es eingedämmt wurde und man damit leben kann. Verdammt ich will unbeschwert sein und werde es so schnell nicht mehr sein...
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  #2  
Alt 15.01.2007, 04:59
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kamelle kamelle ist offline
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Standard AW: Jetzt komm ich auch noch dazu...

Hi Tanja,

Anfang Dezember wurde mir auch mitgetelt das ich Lungenkrebs mit Metas habe. Es gibt bei mir zwei Dinge die mir helfen damit umzugehen, zum einen Lebe ich gerade in keiner Beziehung und werde wohl auch keine mehr zulassen, zum anderen ist es mein Glaube an GOTT. Dieser Glaube ermöglicht es mir nicht an der Diagnose zu zerbrechen, es geht sogar soweit das ich meine Freunde Tröste wenn ich ihnen davon erzähle. Du fragst wo ich und andere die Stärke her bekommen um mit solch einer Situation umzugehen -------------- bei mir ist es ganz klar JESUS

Was mir so in den Kopf gekommen ist als ich Deine Beiträge gelesen habe, ist der Gedanke das Du mal versuchen solltest die Krankheit Deiner Mutter als Chance anzusehen. Als Chance zu wachsen, auch wenns weh tut. Als Chance, das ihr euch wirklich Verabschieden könnt. Als Chance, für Deine Mutter das Sie alles so regeln kann wie sie es will. Ich hatte mich nicht gefragt: " Warum hab ich nun Krebs?" sondern ich fragte mich "Zu was kann es nützlich sein?" Ich für mich hab den Nutzen erkannt und versuche nun das erkannte auch umzusetzen.
Was kann ich Dir noch sagen? Worte helfen ja nicht wirklich, eine Umarmung wäre oft das Beste. Doch habe ich in einem Beitrag von Dir gelesen das Du mit Deiner Mutter gehen willst ----------------------- dir ist sicher klar das dann andere Menschen in die Situation kommen in der Du im Moment bist, mit dem unterschied das diese Menschen nicht Servus sagen konnten. Verzeih mir wenn ich solch offene Worte gebrauche, doch ich weiß nicht wie man dieses Thema durch die Blume ansprechen kann ( ich bin halt ein unsensibler Mann )

Was Steffen über die wirklich wichtigen Dinge des Leben geschrieben hat kann ich voll unterschreiben. Meine Signatur habe ich schon seit vielen Jahren an meiner Tür hängen, doch erst seit meiner Diagnose hat sie eine wirklich tiefe Bedeutung erhalten.

Wie Du siehst schreiben auch andere etwas durch den Wind, so kommt es mir gerade vor, doch eines will ich noch sagen. Der Tod ist nicht das Ende.

Ich drück Dich
kamelle
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  #3  
Alt 15.01.2007, 08:09
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PetraGP PetraGP ist offline
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Standard AW: Jetzt komm ich auch noch dazu...

Hallo Tanja,

ich war ungefähr in dem gleichen Alter wie Du, als meine Mutti damals an Brustkrebs erkrankte. Ich hatte nur noch eines vor Augen und zwar, dass ich sie verlieren werde. Dies geschah dann gute 20 Jahre (2003) später, trotz mieser Prognose im Jahre 1983. Ich zerfloß in Selbstmitleid damals, sie musste mich trösten, sie musste Angst um mich haben, ich zerbrach damals fast vor lauter Kummer. Dann kam ein Schicksalsschlag, der mich wach gerüttelt hatte. Der Bruder meiner besten Freundin kam bei einem Motorradunfall ums Leben.
Da fing ich an mich zu schämen, denn ich hatte meine Mutti noch, ich konnte mit ihr kämpfen, ich konnte noch mit ihr reden, sie einfach lieb haben, meine Freundin konnte das alles nicht mehr.
Weisst Du, Tanja, das Leben ist nicht immer rosarot und es werden noch viele viele Momente eintreten, in denen man glaubt zu verzweifeln. Heute bin ich selbst Mutter und sehe natürlich alles mit anderen Augen. Nutze die Chance und stärke Deiner Mutti den Rücken. Und es gibt Fälle, in denen man liest, dass es nicht immer aussichtslos ist, wenn man an Lungenkrebs erkrankt ist.
Man kann bei keinem voraussagen, welchen Verlauf die Krankheit nimmt. Das würde uns allen wahrscheinlich noch mehr zusetzen, wenn wir genau wüssten, was uns am nächsten Tag erwartet. Du musst auf Dich aufpassen, Tanja, ich schließe mich den anderen an: wenn Du es alleine nicht schaffst, dann hole Dir professionelle Hilfe, dafür muss man sich gottwahrhaftig nicht schämen, ich würde es sofort in Betracht ziehen. Auch Du hast nur ein Leben und noch soviel vor Dir. Deine Mutti hat Dich geboren, dass sie in Dir weiterleben kann, versuche es mal so zu sehen.

Viel Kraft und ich drück Dich mal ganz fest....

Petra
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  #4  
Alt 17.01.2007, 08:15
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kamelle kamelle ist offline
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Standard AW: Jetzt komm ich auch noch dazu...

Hallo Tanja,

was gibts neues?

LG Kamelle
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  #5  
Alt 17.01.2007, 08:46
Angelmarie Angelmarie ist offline
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Lächeln AW: Jetzt komm ich auch noch dazu...

Hallo Kamelle
Ich finde es gut wie Du mit der Situation umgehst.Selber bin ich am Kleinzelligen Bronchialkrebs erkrankt ohne Metas ,der jetzt weg ist.
Es gibt so was wie Glauben.Ich habe im Krankenhaus einige Menschen und
ihre Geschichten kennen lernen dürfen.Es gibt so etwas wie Spontanheilung .Keiner kann es erklären und doch wird davon immer berichtet.Viel hängt davon ab ob Du leben willst oder nicht.Dazu kommt das jeden Tag was neues auf den Markt kommt.Vor ein paar Monaten wurde ein Fall in der Zeitung gebracht.Der Mann wurde von den Ärzten aufgegeben,doch seine Ehefrau lies nicht locker und so kam er nach Düsseldorf und ist so weit ich es weiss mit Erfolg behandelt wurden.

Gruß Angelmarie
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  #6  
Alt 17.01.2007, 14:11
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Tanni2006 Tanni2006 ist offline
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Standard AW: Jetzt komm ich auch noch dazu...

Hallo Ihr Lieben,
@Angelmarie DANKE! Das baut auf, hast du hier schon einen Thread, würde deine Geschichte sehr gerne lesen.

Kamelle, Wahnsinn, du hast selber so ein Problem und fragst mich wie es mir geht. Danke. Ich mochte auch schauen ob mir der Glaube weiterhelfen kann, nur gibt es oft momente wo ich mich frage: Gott wo bist du?
Ich glaube, dass es jemanden gibt, aber an die Kirche irgendwie nicht.
Ich kann doch auch zu Gott oder Jesus beten ohne Kirche oder?

Meine Mama hat die dritte Chemo hinter sich und jetzt 2 Wochen Pause, es geht ihr immer besser. Wenn ich sie sehe, danke ich immer sie hat eine Erkältung. Im Prinzip geht es ihr gut, außer dem Magen. Sie isst sehr, sehr viel und hat starkes Sodbrennen aber Sie schafft 5 bis 10 Minuten am Tag einen Spaziergang. Das freut mich schonmal.

Ich sehe Sie heute Abend wieder, ich hoffe Sie hat einen guten Tag.
Auch wenn Sie im Moment sehr böse ist, aber das darf Sie jetzt auch.
Von mir aus kann Sie mich jeden morgen anrufen und anschreien, wenn es ihr dadurch nur besser ginge.... Ich würde ALLES tun

LG Tanja
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  #7  
Alt 17.01.2007, 14:26
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PetraGP PetraGP ist offline
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Standard AW: Jetzt komm ich auch noch dazu...

Hallo Tanja,

schön zu lesen, dass es Deiner Mutti besser geht
Gegen das Sodbrennen lässt sich bestimmt was machen, ich weiss ja nicht, was sie alles nehmen kann/darf. Von meinem Mann her weiss ich, dass Tepilta (flüssig) ihm sehr gut geholfen hat. Vielleicht kannst Du das ja mal erwähnen bei dem zuständigen Arzt bzw. Deine Mutti.
Weiterhin alles Liebe für Euch

Petra
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  #8  
Alt 17.01.2007, 15:34
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kamelle kamelle ist offline
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Standard AW: Jetzt komm ich auch noch dazu...

Zitat:
Zitat von Tanni2006 Beitrag anzeigen
Ich glaube, dass es jemanden gibt, aber an die Kirche irgendwie nicht.
Ich kann doch auch zu Gott oder Jesus beten ohne Kirche oder?

Hi Tanja,

erstmal schön das es Deiner Mutter besser geht, aber auch Du hast scheinbar einen Schritt gemacht. Wie es sich anhört fällt es Dir etwas leichter mit der Diagnose Deiner Mutter um zu gehen, ich mein nicht das es Dir leicht fällt, das wird es wohl niemals.
Auch ich glaube nicht an eine Kirche, überall wo Menschen ihre Hände im Spiel haben geht es mehr oder weniger um Macht und Ehre. Das passt aber nicht mit dem zusammen was uns GOTT in der Bibel gesagt hat.
Natürlich kannst Du ganz direkt mit GOTT und JESUS reden, da brauchst Du weder Taufe, Prister oder Kirche.
Wenn Du mehr über das Thema reden willst kannst Du mich über Messenger oder Mail erreichen, ich würde es nicht als Belastung empfinden

Ich wünsch Dir einen guten Besuch bei Deiner Mutter und viel Kraft

LG Kamelle
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