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Alt 01.04.2003, 03:24
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Standard Begleitung

Hallo Timo!

Zunächst einmal mein aufrichtiges Beileid.
Es tut mit so leid für Euch und Euren Vater, dass es so weit kommen musste.

Teilweise erinnert mich Dein Bericht an das Ende meines Vaters. Auch er wollte am Ende nur noch nach Hause, leider konnten wir ihm diesen Wunsch nicht mehr erfüllen. Vermutlich. Die Ärzte zumindest hatten dies ausgeschlossen und ich glaube auch, dass es nicht mehr gegangen wäre.
Es gibt bei dieser Krankehit selten etwas, das als "besser" bezeichnet werden kann, aber leider häufig schlimme Dinge. Dass Ihr Euren Vater nach Hause holen konntet, war meiner Meinung nach viel wert. Auch mein Vater hat dies in den letzten Stunden seines Lebens (als einziges) deutlich zum Ausdruck gebracht und ich mache mir noch immer Vorwürfe, dass wir es nicht gemacht haben - meine Schwester ist inzwischen sogar der Meinung, es wäre besser gewesen, er wäre auf der Autobahn als im Krankenhaus gestorben.
Er hatte EIN Wochenende zu Hause und auch wir haben uns Sportveranstaltungen angesehen, genau wie sonst auch - ohne Enthusiasmus - aber mit Interesse. VfB Stgt. 4:0 gegen Mönchengladbach, 3. Tabellenplatz, das werde ich nie vergessen; nicht wegen dem Ergebniss.
Auch haben wir uns danach noch Wetten Dass? angesehen (sonst nicht unsere Lieblingssendung) und darüber gequatscht - wenn wir nur gewusst hätten, dass das unser letztes zwangloses Gespräch war...

Auch Eure Situation nach der Operation kann ich gut verstehen. Mein Vater musste notoperiert werden, weil bei einer endoskopischen Untersuchung sein Darm verletzt worden und dabei auch der Krebs entdeckt worden war, und wir Angehörigen wurden noch am selben Abend (zu 99% sicher) über alles aufgeklärt. Mein Vater wusste von nichts. Nach Meinung der Ärzte (auf die ich heute NICHTS mehr gebe), sollte mein Vater erst einmal nichts davon wissen und wir haben einige Tage lang (schlechtes) Theater gespielt. Sollen der Papst und die Bischöfe erzählen, was sie wollen, DAS war die Hölle auf Erden. Bis auf das Ende natürlich. Ihm wurde erst einige Tage nach der Operation gesagt, wie es um ihn stand und auch das nur sehr unbestimmt.

Ob Dein Vater die Therapie nur für Euch gemacht hat, da bin ich mir nicht sicher. Ihr kanntet ihn natürlich besser und Du kannst das besser beurteilen, aber aus meinen Erfahrungen heraus kann ich nur sagen, dass man sich am Ende wohl an jede Hoffnung klammert und alles versucht (ich würde das auch).

Das Ende Deines Vaters klingt sehr friedlich (ich wünsche es ihm) und ich hoffe, Du kommst damit irgendwie klar.

Sei stark,
viele Grüße,
Gerd
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