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#1
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AW: gedanken eines ehemannes
Hallo Wassilybaer !
Habe lange überlegt ob ich dir anworten soll, aber jetzt mach ichs doch. Beim Durchlesen deines Beitrages hier und auch im Thread Blasenkrebs kamen in mir viele Erinnerungen hoch. Ich bin nicht Angehöriger so wie du sondern Betroffene (Blasenkrebs wie deine Frau). Glaube meinem Mann erging es ähnlich als bei mir alles vakant war. Irgendwie schon komisch im Nachhinein alles zu lesen, wie sich eigentlich der engste Angehörige (Mann/Frau) fühlt und man selbst bekommt das in der Ausnahmesituation in der man sich befindet, überhaupt nicht mit. "Ausnahmesituation" deshalb, weil man mit sich selbst nichtmehr fertig wird und somit an seine Umwelt nichtmals mehr denkt. Ich schicke dir ganz viel Kraft, daß du die Situation durchstehst und nicht selbst dabei untergehst. Alles Liebe teddy1o |
#2
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AW: gedanken eines ehemannes
Hallo Wassilybaer,
Ich kann nur aus Sicht der Frau sprechen, aber dennoch als Betroffene und auch Angehörige. Die Diagnose, die Operation, die Deine Frau hinter sich hat, und nun mit einem Pouch zu leben, sind Berge, die sie bewältigen muß. Nach einer Totalop spinnen oft dazu noch die Hormone, und viele Frauen ziehen sich dann ertsmal zurück. Der Pfleger durch seine eigene Erkrankung hat Deiner Frau wahrscheinlich sehr viel Beistand und Mitgefühl gegeben. Und das ist was die Betroffenen zu Beginn ihrer Erkrankung/Behandlung brauchen. Die Gedanken und Gedankengänge eines Krebserkrankten laufen Achterbahn und dann fühlt man sich aufgehoben, wenn da jemand ist, der versteht was es heißt "betroffen" zu sein. Was alles für Dich wie ein Schlag ins Gesicht sein muß, ist ihr Wunsch nach räumlichen Abstand. Wenn Du sie liebst, dann gewähre ihn ihr, auch wenn es Dir sehr weh tut. Sie hat sich innerlich zurückgezogen, und es wird Euch nicht helfen die Ehe wieder in die richtige Bahn zu lenken, wenn sie bei Dir ist. Vielleicht hat sie dem "menschlichen Beistand" des Pflegers zu viel beigemessen, und sich dadurch in ihn verguckt. Du machst Dich nur noch mehr kirre, wenn Du versuchst sie zu halten, und Demütigungen brauchst Du Dir nicht gefallen zu lassen. Auch wenn Du "Pillen" nicht möchtest, gibt es gute und leichte Medikamente, die Dich nur wieder aufhellen, aber nicht im Nebel laufen lassen. Ansonsten, wie schon vorgeschlagen, für Dich wäre eine gute Gesprächstherapie angebracht, um zu verstehen, was bei Euch gerade los ist. Und vor allem Dich wieder auf die Beine zu bringen, damit Du den Alltag vorerst ohne sie wieder meistern kannst.
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Jutta _________________________________________ |
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