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  #1  
Alt 20.07.2006, 19:04
Benutzerbild von Melanie79
Melanie79 Melanie79 ist offline
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Standard AW: Ich möchte Mut machen!

Hallo Ulla,

die Therapie dauerte insgesamt 5 Wochen, d.h. 5x die Woche Bestrahlung, sowie die erste Woche 5 Tage, und die letzte Woche 4 Tage zusätzlich eine leichte Chemo.
Die genaue Diagnose kenne ich leider nicht. Ich weiß nur, dass es wohl ziemlich fortgeschritten gewesen sein muß, weil er nichts festes mehr essen konnte und, wie bei Dir, der Tumor ziemlich weit oben sitzt, so dass er nicht operabel ist.
Metas wurden (zum Glück!!!) nicht festgestellt.

Danke für Deine lieben Worte... unterkriegen lassen wir uns nicht
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  #2  
Alt 20.07.2006, 19:38
ulla46 ulla46 ist offline
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Standard AW: Ich möchte Mut machen!

Hallo Melanie,
wenn dein Vater es mit dieser eigentlich kurzen Therapie schafft, den Mitbewohner in Schach zu halten, finde ich das super! Dann sind ihm so einige Nebenwirkungen der Lang-therapie erspart geblieben. Ich wundere mich, dass du die Diagnose nicht kennst. Sie steht doch auf jedem Arztbrief, den dein Vater erhält. Oder wohnst du weiter weg von deinem Papa? Dann ist das ganze für dich noch schwerer. Ich weiß, wie meine Geschichte meine Töchter belastet hat - und noch immer belast. Sie hatten daran schwerer zu knacksen als ich. Also alles Gute für dich
Ulla
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  #3  
Alt 20.07.2006, 20:45
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Melanie79 Melanie79 ist offline
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Standard AW: Ich möchte Mut machen!

Ja, das alles ist schon sehr schwer für alle Angehörigen. Aber noch schlimmer ist es natürlich für die Betroffenen selbst. Ein Albtraum einfach
Ich wohne nicht weiter weg, im Gegenteil...ich wohne sogar im selben Haus und hab meinen Vater von Anfang an auf diesem Weg begleitet. Ich war dabei, als der Arzt ihm das Ergebnis der Magenspiegelung mitteilte. Aber der sagte auch "nur", dass er eine Geschwulst in der Speiseröhre hat, wie groß sie ist, wo sie sitzt und dass die Gewebeuntersuchung zeigen wird, ob sie gut- oder bösartig ist. Im Krankenhaus habe ich auch mit den behandelnden Ärzten gesprochen, aber die sagten immer nur das selbe...nicht operabel, warten was die Bestrahlung und Chemo bringt, blablabla
Und jetzt heißt es ja wieder, dass wir bis August warten müssen und dann alles weitere entschieden wird. Gerade diese ewige Warterei macht mich verrückt. Ich denke immer, dass das verlorene Zeit ist. Aber wahrscheinlich sollte man den Ärzten einfach vertrauen
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  #4  
Alt 20.07.2006, 21:09
ulla46 ulla46 ist offline
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Standard AW: Ich möchte Mut machen!

Ich denke auch, dass man den Ärzten vertrauen muss. Wenn ich das beurteilen kann, dann erhält dein Vater ja eine individuelle Therapie, das heißt, die Ärtze haben sich Gedanken gemacht nd das ist viel wert. Ist er Privatpatient?
Das Warten bis August ist natürlich stressig, hoffentlich wird es belohnt! Wie geht dein Vater mit der Krankheit um?
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  #5  
Alt 20.07.2006, 21:31
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Melanie79 Melanie79 ist offline
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Standard AW: Ich möchte Mut machen!

Nein, mein Vater bezahlt seine Krankenversicherung zwar selbst, allerdings bei einer gesetzlichen KV. Da soll noch einmal jemand sagen, dass Kassenpatienten benachteiligt werden
Wie er damit umgeht...mein Vater ist nicht gerade der Mensch, der seine Emotionen zeigt. Aber nach der Chemo und Bestrahlung fiel er regelrecht in Depressionen. Er brüllte wegen jeder Kleinigkeit herum, vernachlässigte die Firma extrem und igelte sich auch viel zuhause ein. Seit der Reha geht es ihm besser. Er hat sehr viel Geld in die Firma investiert, was er bestimmt nicht machen würde, wenn er bereits resigniert hätte. Er geht wieder oft mit meiner Mutter und Freunden aus, arbeitet (leider) schon wieder wie ein Tier, kocht jeden Abend (sein Hobbie ), trinkt hin und wieder auch mal sein geliebtes Bierchen in Gesellschaft, plant einen Urlaub für September usw..
Aber ich kenne ihn und weiß, dass es innerlich nicht immer so aussieht. Meine Mutter sagt, dass er neuerdings auch oft im Schlaf redet. Ich glaube er lenkt sich zwanghaft ab, aber sein Unterbewußtsein spielt da nicht mit. Trotzdem bin ich sehr froh darüber, dass er wieder so lebt wie vor der Krankheit.

Wie gehst Du denn mit der Krankheit um (wenn ich Dich das fragen darf)? Leidest Du unter irgendwelchen Folgen der Chemo und/oder Bestrahlung?

LG Melanie
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  #6  
Alt 21.07.2006, 16:05
ulla46 ulla46 ist offline
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Standard AW: Ich möchte Mut machen!

Ich finde es gut, dass dein Vater es geschafft hat, zur Tagesordnung über zu gehen. Bei mir ging beruflich bis Ende Februar, also bis 2 Monate nach Therapieende nichts. Ich hatte die berühmte chronische Müdigkeit, körperlich und mental. Manchmal merke ich noch was davon, manchmal kann ich tagelang Bäume ausreißen (was ich dann auch tu) und dann wiederum fühle ich mich einfach nur schlapp (dem gebe ich dann auch nach). Da ich freiberuflich als Journalistin tätig bin und auch mein berufliches Umfeld klasse mit meiner Erkrankung umgegangen ist, habe ich da kein Problem, ich kann mir meine Arbeit, die ich noch gerne mache, selbst einteilen. Die "Normalität", die auch dein Vater lebt, funktioniert bei mir auch oft, aber nicht immer. Die Krebserkrankung ist und bleibt ein Teil von mir und alle damit verbundenen Ängste melden sich immer mal wieder. Für solche Tage oder Stunden habe ich meine persönliche Methode gefunden, die immer hilft: Ich denke an alles, für das ich dankbar bin. Körperlich hat die Bestrahlung meiner Stimmbänder verhunzt, so dass ich nicht mehr singen, sondern eher kieksen kann. Beim Sprechen merkt man wenig davon.
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  #7  
Alt 22.07.2006, 01:13
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Melanie79 Melanie79 ist offline
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Standard AW: Ich möchte Mut machen!

Hallo Ulla!

Ich denke, dass es in so einer Situation wirklich das beste ist, wenn man versucht, sein Leben so normal wie möglich weiterzuführen. Andererseits ist das wahrscheinlich leichter gesagt, als getan.
Ich hoffe Du machst weiter so und lässt Dich nicht unterkriegen
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  #8  
Alt 20.09.2015, 12:55
ulla46 ulla46 ist offline
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Standard AW: Ich möchte Mut machen!

Hallo liebe Bea,
wie du selbst feststellst, geht dein Vater anders mit der Diagnose um als du, und das ist ganz normal. Und das hat was mit dem Alter zu tun. Dein Vater hat sicherlich schon viele hoch und Tiefs durchlebt, das macht gelassener. Und ab einem bestimmten Alter macht man sich auch Gedanken, wann und wie das Leben wohl mal enden wird, aber darüber spricht man nicht mit den eigenen Kindern, denn die sollen doch das Leben so lange es geht unbeschwert leben.
Wenn du deinen vater mal ins HK begleitest, dann frag doch mal nach einem Psychoonkologen. In meinen KH wurden auch Angehörige beraten, wenn sie es wollten.
Asonsten wünsche ich dir von ganzem Herzen, dass du mit der Situation klar kommst. Solange dein Vater spürt, dass du so belastet bist, wird er sich abgrenzen, um dich zu schützen, und das wäre sehr schade.

Ulla
__________________
SPK 2005, ED T4, Nx, Mx, G2. Chemo und anschl. Chemoradiatio bis Ende 2005. Seitdem ohne Befund.
www.mein-krebs.de

Geändert von gitti2002 (20.09.2015 um 13:18 Uhr) Grund: PN
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