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  #1  
Alt 20.06.2006, 16:13
zwilling28 zwilling28 ist offline
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Hallo Katchen,

mein herzliches Beileid, das tut mir so leid

Ich habe, genauso wie Du, vor 4 Jahren meine große Liebe und besten Freund an Magenkrebs verloren, er war erst 28 und wir hatten noch so viel vor

Wir waren 3 Jahre zusammen, 2,5 Jahre kämpfte er gegen den Krebs an. Doch leider vergeblich.... Er hatte einen sehr sehr schlimmen Leidensweg. Heute weiß ich gar nicht woher ich die Kraft genommen habe um das alles mit ihm zu überstehen und die Frage nach dem Warum stelle ich mir heute noch.

Doch ich bin mir sicher, ohne meinen Glauben hätte ich das nie geschafft.
Das mein Schatz gestorben ist, muss einen tieferen Sinn haben, der uns nur nicht begreiflich ist (klingt wahrscheinlich komisch!) Kannst Du das nachvollziehen?

Du schreibst, dass Thomi plötzlich gestorben ist, hattet Ihr noch Zeit um Abschied voneinander zu nehmen?

Ich wünsche Dir viel Kraft und Trost

Liebe Grüsse
Zwilling
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  #2  
Alt 20.06.2006, 16:15
zwilling28 zwilling28 ist offline
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...Oh 2 mal verschickt....war ein Versehen....
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  #3  
Alt 20.06.2006, 23:12
SHE SHE ist offline
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Hallo Katchen,

mein aufrichtiges Beileid, drück Dich einfach mal jetzt...
Ich kann sehr gut verstehen wie Du Dich fühlst und es gibt einfach kein Wort des Trostes für Dich...
Auch ich habe dieses Jahr meine große Liebe und meinen besten Freund, Sascha verloren. Er hatte einen ext. Keimzelltumor (Hodenkrebs außerhalb des Hodens) mit Metastasen im Gehirn und ist nach nur 4 Monatiger Erkrankung im Januar verstorben.
Er war auch erst 31 Jahre alt...
Dieses "warum" verfolgt mich noch nach 5 Monaten und ich weiß nicht, ob es mich überhaupt einmal loslassen wird.
Nichts ist mehr wie es einmal war, ein Teil von mir fehlt einfach und es bleibt weiterhin unbegreiflich...
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  #4  
Alt 21.06.2006, 16:45
katchen katchen ist offline
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Ganz lieben Dank für Eure Antworten, die Gefühle die Ihr beschreibt sprechen aus meinem Innersten.

Ich weiß nicht wie es bei Euch ist aber es ist nicht einfach jung zu sein und zu trauern irgendwie passt das nicht zusammen.(Es ist wahrscheinlich eine subjektive Empfindung, da es immer schwer ist in jedem Alter Abschied zu nehme und zu akzeptieren das es so entgültig ist). Aber ich komme zu dieser Empfindung, weil ich im Freundeskreis erlebe wie geheiratet wird und Kinder geboren werden- das ist gut so da es eine große Freude ist !
Nur wenn ich für mich allein bin und auf dem Friedhof gehe, Bilder von glücklichen Tage sehe, weiß ich was (ich) wir an Zukunft verloren haben.
Das sind die Momente wo ich für mich nicht weiter weiß, diese Leere!

Und mich Frage "Warum"!

Da die Krankheit uns praktisch plötzlich aus dem Leben herausgerissen hat (3Wochen), und es für mich immer wie ein böser Traum ist, fragt man sich hätte man nicht noch etwaas tun können- andere Ärzte usw. um Zeit zu gewinnen, Selbstzweifel- hätte man es früher merken müssen?

Ich weiß nicht wie all die difusen Gedanken formulieren soll, ich bin nur froh das es diese Forum gibt!! Da man Freunden, Familie ja nicht immer von den Sorgen und Zweifeln erzählen kann und will.

Ich wünsche Euch viel Kraft und Energie

Liebe Grüsse Kati
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  #5  
Alt 22.06.2006, 22:44
Benutzerbild von Bettina_Frbg
Bettina_Frbg Bettina_Frbg ist offline
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Liebe Kati,
auch ich drück Dich einfach mal nur ganz fest
Mein Mann, meine große Liebe ist vor 3 Wochen und 4 Tagen gestorben. Obwohl ich ihn mit der Krankheit vor 4 Jahren kennengelernt habe und ja eigentlich, im Gegensatz zu dir, Zeit hatte mich daran zu gewöhnen, stell auch ich mir die Frage: Warum ?? Und ich bin überzeugt dass sich jeder diese Frage stellt der einen Menschen verliert, auch wenn wir alle genau wissen dass es darauf nie eine Antwort geben wird. Selbst wenn wir sie bekommen würden, würde sie für uns einen Sinn ergeben? Es gibt einfach keinen einsehbaren Grund warum wir unsere Liebe verloren haben. Was sollte diesen Verlust auch rechtfertigen. Ich habe in den lezten fast 4 Wochen nur ein "Trauerbuch" gelesen, vielleicht weil ich gleich auf Anhieb das für mich Richtige fand: Der Weg ins Jenseits von Hans Stolp. Darin hab ich den Trost gefunden, dass alles das was ich jetzt denke und durchmache scheinbar völlig normal ist. Angst etwas falsch gemacht zu haben ( ich hab meinen Mann zu Hause "sterben lassen" und ich denke das ich ihn oft genervt habe in dieser Zeit ), wütend sein das er mich alleine gelassen hat ( mit 3 Kindern, wobei 2 davon seine Kinder sind ) und einfach nur diese unendliche Traurigkeit. Das schlechte Gewissen wenn ich doch auch jetzt schon mal herzhaft lachen kann, weil ich gerade "vergessen" habe was geschehen ist. Die einsamen Abende, obwohl genug Freunde da sind die immer wieder fragen etwas zu unternehmen. Und man auf einmal feststellt: die Menschen mit denen man jetzt im Moment zusammen sein möchte sind die, die das auch schon selber erlebt haben, denn nur sie wissen wie es dir jetzt geht. Nur sie können verstehen warum du immer und immer wieder von deinem Lieben erzählen möchtest, von den lezten Tagen und auch vom Sterben. Ich weiß das mein Mann mich als seine Frau geliebt hat, die gerne und viel gelacht hat, die stark für ihn und die Kinder war, genau so wie er selbst auch. Wir haben uns beide nie unterkriegen lassen und genau so muß ich jetzt weiterleben. Mein Mann hat mir unter anderem auch deutlich gezeigt wie kostbar das Leben ist, er hat bis zum Schluß daran geglaubt das er es schafft. Auch wir haben die Verantwortung für unser Leben, und wenn es mir wieder einmal ganz dreckig geht denk ich daran das er bestimmt zu mir sagt: eh, so geht´s aber nicht. Lebe jetzt, wir sehen uns ja wieder. Sein Motto war immer: irgendwas geht immer, und das gilt genauso für mich. Für uns alle. Die kleinen Sonnenstrahlen sind jeden Tag da, ich hoffe das auch du sie ganz bald wieder sehen kannst.
Laß Dich nochmal feste drücken!!!!
Liebe Grüße
Bettina
__________________
Die Summe des Lebens, sind die Stunden in denen wir geliebt haben
du wirst immer meine große Liebe bleiben!!!!
http://www.krebschat.de/ place of memory, Christian
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  #6  
Alt 28.06.2006, 17:01
katchen katchen ist offline
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Beiträge: 67
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Liebe Bettina,

danke für Deine Zeilen haben mir wieder etwas Kraft gegeben.Thomas war ein sehr fröhlicher Mensch und genau das vermisse !
Ich habe mich jetzt entschieden eine psychologische Beratung aufzusuchen, wer hat mit so was Erfahrung??

Ich denke das ich das nicht allein schaffe, da meine Familie und Freunde leider weiter weg wohnen.

Mit meinen Kollegen kann ich kaum darüber sprechen wie es mir geht, meist versuche ich mich ganz normal zu verhalten. Leider kann ich oft bei Themen über Familie und Kinder nicht mitreden. Man ist unter Gesellschaft aber doch einsam!

Für mich ist die Zukunft weggebrochen, wir wollten im Herbst Heiraten und Kinder waren in Planung (aber es hat nicht sollen sein)!!

Ich vermisse ihn soo sehr: seine Fröhlichkeit, sein Anrufe, seine Liebe, unsere Gespräche,unsere Kochabende, die gemeinsamen Wochenenden!
Zusammen Fußball schauen, Rad fahren, in den Biergarten gehen - einfach alles!

Mein Thomi, Du bist das beste was mir in meinem Leben passiert ist, immer wirst Du ein Platz in meinem Herzen haben

Liebe Grüsse Katchen
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  #7  
Alt 28.06.2006, 17:38
Rainbow37 Rainbow37 ist offline
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Hallo Katchen,

auch ich möchte Dir mein Mitgefühl ausdrücken.

Ich selbst habe meinen Thomas am 13.3.06 an SPK mit Metastasen in Knochen und Leber gehen lassen müssen. Er ist 15 Monate nach seiner 1. Operation gestorben.
Ich kann heute auch noch nicht nachvollziehen, woher ich die Kraft genommen habe. Ich war bis zu seinem letzten Atemzug bei ihm und wir hatten die Möglichkeit uns voneinander zu verabschieden. Wenn Dich unsere Geschichte interessiert kannst Du und Speiseröhrenkrebs "angehörige sucht Hilfe" nachlesen.

Ich weiß wie es Dir geht und wie Du Dich fühlst.
Ich drück Dich ganz lieb.

LG Gertrud
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