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Alt 07.05.2006, 10:10
tina1000 tina1000 ist offline
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Registriert seit: 21.12.2005
Beiträge: 26
Standard AW: Wie und wieviel sage ich meiner Tochter (7)?

Hallo,
es ist sehr schwer zu entscheiden, was sage ich, was verschweige ich. Als mein Mann vor einem Jahr an Magenkrebs erkrankte, standen auch wir vor dieser schweren Entscheidung.Auch unsere Tochter war da 6. Irgendwie hat sich dann alles von selbst ergeben. Wir mussten ihr nicht viel erzählen. Sie hat es gemerkt. Auch ihr Papa konnte nicht mehr so mit ihr spielen wie vorher. Sie hat es einfach akzeptiert. Verschwiegen haben wir ihr eigentlich nie etwas. Wir haben über alles gesprochen, auch wenn sie dabei war. Haben ihr die Chemo erklärt, die Operationen.
Auch als er zum Schluß künstlich ernährt wurde, hat sie mir sogar geholfen alles vorzubereiten.
Das Papa sterben wird, das haben wir ihr nie gesagt. Sie hat nie danach gefragt. Ich hatte immer Angst vor dieser Frage. Aber ich habe mir damals eine Antwort überlegt. Wenn die Frage "Muß Papa sterben?" gekommen wäre, hätte ich geantwortet: "Papa ist sehr krank. Die Ärzte versuchen alles was sie können um ihn wieder gesund zu machen, aber es kann sein das sie es nicht schaffen." Mit 7 Jahren ist deine Tochter schon sehr weit. Vieles mußt du nicht sagen. Auch wenn die Ärzte dir wenig Hoffnung auf Heilung gegeben haben, glaube ich nicht das es jetzt richtig wäre, sie schon heute mit dem Tod zu belasten. Sie sollte nicht die nächsten Jahre mit diesem schrecklichen Gedanken leben müssen. Das würde ihrer kleinen Seele nicht gut tun. Laß sie spielen, fröhlich sein, Kind sein. Sie wird es wissen, wenn es soweit ist.
Ein paar Wochen nach dem Tod meines Mannes sagte meine Tochter zu mir:
"Mama ich habe gewußt das Papa bald sterben wird."
Vielleicht macht sie mir irgendwann Vorwürfe, ich hätte es ihr früher sagen müssen. Keine Ahnung.
Ich glaube für uns war es die richtige Entscheidung und instinktiv wirst auch du wissen, was richtig ist.

Ich wünsche dir und deiner Familie viel, viel Kraft in der nächsten Zeit und wer weiß, Wunder geschehen immer wieder,

Martina
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