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#1
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AW: Sind wir zu egoistisch?
Hallo Joli,
ich bin selbst Betroffene und NEIN ich finde ihr seid nicht egoistisch. Wenn es mir ganz schlecht gehen würde wollte ich auch nicht, dass meine Familie alles aufgibt was zu IHREM EIGENEN Leben gehört. Mir hat es als ich Anfang des Jahres im Krankenhaus war schon leid getan welchen Stress sich mein Mann gemacht hat um viel bei mir zu sein. In der ersten Woche als ich auf nach OP noch auf ITS lag hat er sich Urlaub genommen und ist morgens und abens jeweils 2-3 Std. bei mir gewesen. In der zweiten Woche musste er dann wieder arbeiten und ist immer zur Abendbrotzeit gekommen. Er hat einen sehr anstrengenden Beruf in meinen Augen und er tut soviel für mich - begluckt mich jedoch nicht. Wichtig ist wie Kiwi geschrieben hat :Niemand ist eine schlechtere Ehefrau oder ein schlechteres Kind, wenn der Patient im KH sein muss - wichtig ist, dass er spürt, er ist nicht alleine. Es ist eine Frage der Qualität, nicht der Quantität des Daseins. Denn ihr könnt keine Kraft geben wenn ihr selber keine mehr habt. Ich wünsche euch das ihr alles gut packt und sende euch einen Schutzengel Liebe Grüße Gaby |
#2
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AW: Sind wir zu egoistisch?
Auch wir haben meinen Vater in den letzten Wochen zu Hause gepflegt, allerdings mit tatkräftiger Unterstützung eines Pflegedienstes (Papa hatte Pflegestufe 3), er hat innerhalb von 3 Monaten über 30 kg abgenommen, alleine ohne Hilfe, hätten wir es nicht geschafft.
Wenn es zu heftig wurde, konnte er auf eine Palliativstation, die nehmen Krebspatienten auch für höchstens 2 Wochen auf. Auch dies war/ist eine große Hilfe. Nehmt bitte die Hilfe an und laßt EUCH helfen! LG Petra |
#3
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AW: Sind wir zu egoistisch?
Ich möchte Euch allen danken für eure lieben Worte und die Ratschläge... es tut gut, sowas von Betroffenen und Angehörigen zu lesen. Ich denke, mein Vater will auch, dass wir unser Leben weiterführen... er kann es im Moment nur nicht so ausdrücken.
So wie es im Moment aussieht, werden sie auch die Chemotherapie nicht beginnen können, ich hoffe nur, wir müssen nicht zu lange warten. Alles Gute euch allen Joli |
#4
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AW: Sind wir zu egoistisch?
hallo an euch alle
auch ich habe eine wortmeldung und eine einstellung. bei meinem papa bekamen wir am 23.02.06 die diagnose ausgeprägte hirnmetastasen. das traurige ende war absehbar. ich habe papa zwei tage später in einem schlechten allgemeinzustand nach hause geholt. durch cortison ging es ihm dann fast 2 wochen recht gut. er war überglücklich, zuhause zu sein, in der vertrauten umgebung. ich habe ihn liebevoll gepflegt, und dazu noch meine mutter, die an alzheimer erkrankt ist und gar nichts mehr machen kann. dazu sind mein mann und ich berufstätig( ich halbe tage) und habe noch eine 14 jährige tochter. in dieser situation bin ich über mich hinausgewachsen, habe mir hilfe von der sozialstation geholt, auch der hausarzt kam täglich. konnte mit meinem arbeitgeber reden, der hatte verständnis und teilte mich zum arbeiten ein, wenn mein mann zuhause war. mein papa ist am 22.03.06 leider verstorben, das ging dann so schnell, das ich es in kein krankenhaus geschafft hätte. wir alle, kinder , enkel und bruder meines papas waren schon einen tag vorher stündlich da. er ist zuhause im kreise seiner lieben friedlich eingeschlafen, das ist für mich der größte trost. und meine mama????? weiß gar nicht, das ihr mann verstorben ist es gibt ambulante hospizhilfe und vieles mehr, in dieser situation kommt die kraft irgendwie von selbst. wenn das nicht reicht nimm von mir noch ganz viele kraftpakete an alles gute für euch liebe grüße iris |
#5
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AW: Sind wir zu egoistisch?
Liebe Iris,
erst mal mein herzliches Beileid und meinen Respekt für das, was Ihr Eurem Vater ermöglicht habt. Ich muss mich wirklich mal informieren, was es hier in der Schweiz an Pflegedienstens gibt, von einem (der Spitex) wissen wir bis jetzt nur, dass sie einmal am Tag für eine Stunde kämen... das ist sicher zu wenig. Ich denke wenn wir wissen, das es zu Ende geht, werden wir es vielleicht auch in Erwägung ziehen. Die letzte Prognose des Arztes,die ich gehört habe, lag noch bei einer Lebenserwartung von 2-5 Jahren... vielleicht ist das jetzt auch wieder anders, morgen sollte ein Gespräch stattfinden. Aber über 2 Jahre würden wir eine solche Pflege wohl kaum durchhalten...dies sind alles Punkte, die wir wahrscheinlich berücksichtigen müssen. Liebe Grüsse Joli |
#6
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AW: Sind wir zu egoistisch?
Hallo joi,
als ich das alles las, sprangen meine Gedanken 4 1/2 Jahre zurück. Meine Schwiegermutter erkrankte damals an Brustkrebs. Di e Diagnose lautete damals zwischen 8 Wochen und 2 Jahre. Tatsächlich lebte sie dann 2 1/2 Jahre. Wir pflegten sie zusammen mit meinem Schwiegervater zu Hause; für meine Schwiegermutter war es schön im Kreise ihrer Familie zu sein und zu sterben, aber wir kamen an unsere Grenzen. Wir brauchten fast 2 Jahre bis wir uns einigermaßen erholt hatten. Wenn solch eine Prognose bei mir gestellt werden würde, würde ich es mir zwar wünschen, aber ich würde auch alles in Bewegung setzen, daß ich in ein Heim oder Hospiz gehen könnte. Es ist wirklich eine enorme Kraftaufwendung. Leider geht es nun bei uns mit dem Thema Krebs weiter, unsere Tochter ist an Lymphdrüsenkrebs erkrankt. Natürlich würde ich sie nie in Krankenhaus oder ähnliches geben (gott sein Dank ist bei diesem Krebs die Heilungschance relativ hoch) Laß den Kopf nicht hängen. Egoistisch bist du nicht, wenn du dich für eine Pflege außer Haus entscheidest Liebe Grüße Rinesmama |
#7
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AW: Sind wir zu egoistisch?
Wir haben soeben die Neuigkeit bekommen, dass sich der Zustand so verbessert hat, dass sie evt. morgen doch mit der Chemotherapie beginnen können... und er ist auch schon positiver eingestellt. Sie machen die erste Therapie aber sicher stationär, da er doch noch schwach ist... wenigstens ein kleiner Hoffnungsschimmer...
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