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  #1  
Alt 28.03.2006, 08:05
Benutzerbild von floh01
floh01 floh01 ist offline
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Beiträge: 34
Standard AW: Aufgebrochenes/offenes Brustkarzinom

Hallo ,
ich weiß auch nicht wie man das allein mit sich rumträgt......wenn die Brust dann schon sooo aussieht kann man sich denken das es schlimm ausgehen kann ( und warscheinlich ist es dann immer zu spät ) .
Meine Mutter sagt das sie sich geschämt !? hat zum Arzt zu gehen......ist es die Generation oder was ?
Sie war ja auch noch nie wegen irgendwas im Krankenhaus .... und dann vor 5 Jahren hatte sie eine schwere Darm OP..... auch zu spät gegangen .
War kein Krebs , hat aber künstlichen Darmausgang bekommen . Da haben die Ärzte schon gesagt in der Brust wär was und sie soll dann wiederkommen um es abzuklären .
Wir haben davon nichts gewußt......
Mensch.....mit der Zeit jezt wo sie so erzählt.....kann ich sie schon etwas verstehen..aber....diese Angst die ganze Zeit hätte mich doch verrückt gemacht . Sie sagt das Ding in der Brust ist seit ca. 1 Jahr gewachsen .
Sie hat sich immer krumm gehalten und sich auch bis auf die lezte Woche zu Hause nicht vor meinem Vater ausgezogen . Er hats dann zufällig gesehen... die Brust war riesig !
Sie wollts so lang wie möglich verstecken . Sie sagt : Ich weiß das ich wenn ich ins Krankenhaus muß nicht mehr nach Hause komme !
Und es war ja so....weil es ging nicht anders ! Mein Vater wird 80 und ist schwerhörig...wir haben Familie und sind nicht ganztags bzw. nachts verfügbar .
Da sie wegen der Wirbelsäule nicht mehr aus dem Bett kommt haben wir uns hier für ein Alten / Pflegeheim entschieden wo sie jederzeit nach Hilfe klingeln kann...es ist sehr schwer für sie . Besonders Bilder die wir zum Frühling von ihrem geliebten Garten gemacht haben...
Ohhh....wollte nicht soo viel schreiben , aber wenn man einmal anfängt zu tippen....

Ich weiß nicht was schlimmer ist......wenns schnellgeht oder das ewige abschiednehmen ohne Hoffnung :-((

floh
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  #2  
Alt 28.03.2006, 09:36
Magdalena Baumeister
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Standard AW: Aufgebrochenes/offenes Brustkarzinom

Hallo Floh,

ich weiß gar nicht recht, was ich sagen soll? Es muß für Euch wirklich furchtbar sein, der Mutter nicht mehr helfen zu können und zu wissen,
daß ihr hätte geholfen werden können, wenn sie rechtzeitig zur OP
dmals gegangen wäre. Aber Du hast recht, wahrscheinlich ist es doch
eine Generationssache, daß sie sich geschämt hat und deshalb nicht
zum Arzt gegangen ist!!!!
Ich hoffe für Deine Mutter, daß sie im Endstadium nicht solch grausame Schmerzen leiden muß und dann doch in Frieden und ohne Schmerzen
gehen darf. Jeder Tag ohne Leiden wäre ein Segen für sie und für Euch
ein bißchen Trost.

Ich drück' Dich mal ganz fest und wünsche Euch allen viel Kraft und Deiner Mutter einen schmerzlosen Heimgang.
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  #3  
Alt 28.03.2006, 10:54
Benutzerbild von Engel64
Engel64 Engel64 ist offline
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Standard AW: Aufgebrochenes/offenes Brustkarzinom

Hallo Floh, vielleicht ist es ja wirklich ein Generationsproblem. Meine Mama hat es auch vermieden, sich vor jemandem auszuziehen. Bei ihr war es noch die Panik vor Ärzten usw. Es ging dann den Tag, als wir sie ins Krankenhaus gebracht haben, wirklich nicht mehr, aber sie wollte es immer noch nicht zugeben. Wir sollten uns nicht so verrückt machen, hat sie gesagt. Ich habe mir dann im Krankenhaus auch gewünscht, dass sie nicht lange leiden muss, weil es keine Hoffnung mehr gab. Das ist so schlimm, wenn man daneben sitzt und nicht helfen kann. Ich wünsche dir alle Kraft der Welt! Heike

Geändert von Engel64 (28.03.2006 um 10:56 Uhr)
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  #4  
Alt 28.03.2006, 19:01
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Rubbelmaus Rubbelmaus ist offline
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Standard AW: Aufgebrochenes/offenes Brustkarzinom

Bei meiner Großmutter war es so ähnlich.

Sie hatte nachher auch eine riesige Brust, die aussah wie eine Riesenapfelsine. Durch Zufall hat meine Tante dann mal die Brust gesehen und sie gleich in Krankenhaus gefahren. Auch meine Oma hatte sich geschämt, einem fremden Mann ihre Brust zu zeigen. Sie bekam eine Ablatio und viele schlimme Bestrahlungen. Ihre Haut war nachher völlig schwarz verbrannt davon. Es war so schrecklich, sie so leiden zu sehen. Nur das war vor 30 Jahren und ich hätte nicht gedacht, dass heute Frauen auch noch so reagieren.

Ich hatte schon immer panische Angst vor Brustkrebs, da ich immer an den Leidenweg meiner Oma denken musste. Deshalb bin ich immer supergenau zur Kontrolle gegangen. Und was ist mir passiert? Mein BK wurde über 2 1/2 Jahre trotz Untersuchungen nicht entdeckt. Erst als bei einem Ultraschall die befallenen Lymphen entdeckt wurden, war klar, dass auch ich BK bekommen hatte. Selbst da sah man auf der Mammografie immer noch nichts, trotzdem der Primärtumor 8 cm gross war und schon Metas gestreut hatte. Der Tumor hatte sich im Milchkanal unter der Brustwarze entwickelt und war auf keiner Aufnahme zu sehen.

Ihr seht, es gibt auch keine Garantie wenn man regelmässig alle empfohlene Untersuchungen macht.

Grüsse
Rubbelmaus
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  #5  
Alt 28.03.2006, 19:14
Benutzerbild von Engel64
Engel64 Engel64 ist offline
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Beiträge: 62
Standard AW: Aufgebrochenes/offenes Brustkarzinom

Hallo Rubbelmaus, das ist ja auch schlimm, hätte nie gedacht, dass
es trotz moderner Medizin noch vorkommt, dass sowas nicht entdeckt wird. Ich hatte schon zweimal einen Knoten, war aber jedesmal gutartig, aber durch meine Mama bin ich ja nun sozusagen "vorbelastet". Wie geht es dir heute??? Heike

Geändert von Engel64 (28.03.2006 um 19:17 Uhr)
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  #6  
Alt 28.03.2006, 20:24
Benutzerbild von Biggi
Biggi Biggi ist offline
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Beiträge: 516
Standard AW: Aufgebrochenes/offenes Brustkarzinom

Hallo,

wenn ich das hier alles so lese, bin ich heilfroh, dass mein Brustkrebs in einem sehr frühen Stadium entdeckt wurde. Und das auch nur, weil ich schon vor Ausbruch der Krankheit regelmaßig zur Mammografie gegangen bin.
Wenn ich mir Rubbelmaus' Geschichte dagegen lese, denke ich, dass ich auch eine große Portion Glück hatte.

Es tut mir sehr leid, wie nahe Euch Töchtern das Schicksal Eurer Mütter geht und Ihr tatenlos zusehen müßt, weil nun alles zu spät ist.
Hoffentlich seid Ihr nun schlauer und habt aus dem Krankheitsverlauf Eurer Mütter gelernt!!!
Ich wünsche Euch alles Gute für die Zukunft.
__________________
Liebe Grüße
Biggi

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Wir hoffen immer, und in allen Dingen ist besser hoffen als verzweifeln... (Goethe)
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  #7  
Alt 29.03.2006, 00:03
Norma Norma ist offline
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Beiträge: 1.157
Standard AW: Aufgebrochenes/offenes Brustkarzinom

Hallo ihr,

ich kenne dieses Problem von meiner Tante...sie wurde 65 Jahre alt...

Ich weiß nicht, warum es manche Frauen nicht schaffen, einen Arzt aufzusuchen. Ich habe es sogar mit einer Ärztin versucht; keine Chance, sie wollte weder zum Arzt gehen noch eine Ärztin sehen. :-(

Ein Generationsproblem? Mhh...vielleicht.
Aber ich denke, es kommen da mächtig viele andere Dinge noch hinzu. Ich zum Beispiel habe es nie verstanden, warum mein Onkel nicht in der Lage war, seiner Frau Mut zuzusprechen; sie sozusagen "an die Hand zu nehmen". Stattdessen hörte ich nur: "Wenn sie krank ist, soll sie zum Arzt gehen." *Toll* :-(
Und dann die Kinder: sie haben den Verfall hautnah mitbekommen und doch nicht verstanden, dass ihre Mama nicht mehr lange zu leben hat.

Ich wurde sogar aufs Schärfste angegriffen, als ich einmal Tacheles geredet habe und...wurde für verrückt erklärt. Ihre Mama und sterben....NIE. :-(

Ich denke, dass solche Frauen durchaus wissen, dass da etwas mit ihrem Körper passiert. Und dass dieses "Etwas" nicht harmlos sein kann.
Und dann setzt da ein Mechanismus aus Verdrängung ein, dazu die panische Angst vor Ärzten und vielleicht auch vor den Therapien. Wenn man bedenkt, dass noch vor wenigen Jahrzehnten die Diagnose Krebs einem Todesurteil gleichkam, dann könnten diese Frauen in den "Wahn" (nicht wörtlich genommen) verfallen, dass sie trotz aller Therapien sterben werden. Und wählen dann IHREN eigenen Weg.

Ich denke außerdem, dass solche Frauen letztendlich keine Gründe mehr für ein Überleben sehen, ihre Arbeit auf Erden sehen sie als beendet an und....an ihrer direkten Seite ist keine liebende aber auch kompetente Person, die ein Umdenken möglich machen könnte.

Dies ist natürlich meine eigene Meinung und nicht auf andere solcher traurigen Fälle übertragbar.

Tatsache ist aber, dass die Angehörigen so ein Verhalten nie verstehen werden. Sie bleiben immer mit der Frage nach dem "Warum" zurück. :-(

In stillem Gedenken an eure lieben Verstorbenen und an meine geliebte Tante:
Norma
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