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Alt 23.03.2006, 14:08
Anemone Anemone ist offline
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Registriert seit: 24.11.2005
Beiträge: 530
Standard AW: Hoffnung auch bei nicht operablem BSDK?

Hallo lieber Taylor,
es tut mir so leid, dass es schon wieder ein neues Mitglied in diesem Forum geben muss. Diese Krankheit ist wirklich so furchtbar. Wie Doris schon geschrieben ist, ist es so ziemlich die agressivste Krebsart überhaupt. Dazu kommt, dass man sie fast immer erst entdeckt, wenn sie schon Symptome macht, und dann gibt es oft schon Metastasen in anderen Organen.
Mein lieber Mann bekam im März letzten Jahres die schlimme Diagnose. Mehrere Ärzte bestätigten ihm, dass man nicht mehr operieren kann, sondern nur noch eine palliative Chemotherapie einen Sinn macht. Palliativ heißt in diesem Fall eine Verbesserung der Lebensqualität (nicht unbedingt eine Verlängerung des Lebens!). Diese Chemo (mit Gemcitabin) wurde durchgeführt (jeweils 3 Infusionen im Abstand von einer Woche, dann eine Woche Pause) und zeigte insofern Wirkung, dass sein Allgemeinbefinden recht gut wurde. Die Nebenwirkungen waren einigermaßen erträglich.
Allerdings wuchsen sowohl der Tumor als auch die Metastasen in Leber und Bauchfell weiter. Im November wurde die Chemotherapie dann abgesetzt, weil die Nebenwirkungen immer stärker wurden.
Im Januar 2006 hat mein Mann (65 Jahre alt) seinen unendlich tapferen Kampf gegen die Krankheit leider verloren.
Lieber Taylor, lasst Euch von keinem Arzt dieser Welt eine Prognose darüber stellen, wie lange Dein Vater noch leben wird, weil das einfach niemand vorhersagen kann. Nachdem mein Mann seinem Onkologen einmal die Frage nach der ihm noch verbleibenden Zeit gestellt hatte, meinte dieser: Das kann kein Arzt sagen, und wenn er es doch tut, ist es eine Anmaßung. Gott ist der einzige, der darauf antworten kann, egal ob man nun an ihn glaubt, oder nicht.
Ich weiß, wie schrecklich verzweifelt Du dich momentan fühlst. So viele hier im Forum werden mit Euch fühlen. Ich möchte Dich mit meinem Bericht nicht entmutigen, oft gibt es ja bei Krebserkrankungen Heilungen, die kein Mensch erwartet hätte.
Andererseits darf man die Augen vor der Realität nicht verschließen, was man doch manchmal so gerne möchte! Ihr werdet viele Ratschläge von vielen Leuten bekommen und müsst doch letzten Endes ganz alleine entscheiden, was getan werden soll, vor allem sollte niemals etwas gegen den Willen deines Vaters entschieden werden.
Lieber Taylor, ich hoffe, ich habe Dich nun nicht zu sehr voll gelabert mit meinen Worten. Ich wurde nur so traurig, als ich das von Deinem Papa gelesen habe, weil es mich ganz, ganz stark an unsere Geschichte erinnert. Ich wünsche Dir, Deinem Vater und der ganzen Familie sehr viel Kraft, Mut und Zuversicht für die nächste Zeit.
Anemone
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