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#1
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AW: Einfach mal loswerden
Lieber/e Kiwi,
das "schöne" an Krebs ist, dass man Zeit hat sich zu verabschieden. Man kann die verbleibende Zeit nutzen-alles sagen was zu sagen ist. Dein Pa könnte in dem Alter auch einen Infarkt bekommen und auf einmal weg sein. Ich habe das bei meinem Bruder so erlebt (Autounfall) und fand es deutlisch schlimmer als den Krebstod meiner Ma. (Wenn man überhaupt hier klassifizieren kann) Ich hatte mich bei meinem letzten Treffen mit meinem Bruder gezankt. Ich hatte keine Chance mehr ihm zu sagen, wie lieb ich IHn habe und was er für ein wundervoller Kerl ist. Mit meiner Ma habe ich die Zeit so gut es ging genutzt. Wir haben uns auch gefetzt, aber ich habe viel vonIhr erfahren, was Sie mir icht gesagt hätte, wenn Sie nicht um ihr nahes Ende gewusst hätte. Es ist halt nur furchtbar wenn unsere Lieben leiden. Irgendwann müssen wir loslassen. Das ist leider das Rad des Leben. LG
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Katharina |
#2
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AW: Einfach mal loswerden
Liebe Gaby und liebe Katharina
Danke für Eure warmen Worte! Kaum hatte ich gestern meinen Eintrag fertig geschrieben, rief meine Mutter an: Papa musste mit der Rettung ins KH gefahren werden, so arge Schmerzen hatte er. Er bleibt nun ein paar Tage, sie planen wieder alle Checks und die Ärztin kann sich 2 Möglichkeiten vorstellen: Entweder ist er nun so verkrebst, dass ihm das so schmerzt und wie es weiter geht ist nicht auszudenken. Oder aber er hat einen Bruch in der Leiste, verursacht durch die Bestrahlung. Wie auch immer: Derzeit ist es grad akut dramatisch und Papa wiegt noch 67 Kilo, vor einem Jahr noch 83, die letzten 5 Kilos verlor in den letzten 10 Tagen. Natürlich wäre ein plötzlicher Verlust ein grosser Schock. Da mein Vater seit 30 Jahren herzkrank ist, war dies jedoch immer unsere grösste Angst. Je älter er wurde, desto mehr rechnet man mit einem plötzlichen Herztod. Dass nun Krebs ein Thema ist, haut mich sehr um. Danke fürs Zulesen - ich sende Euch ein dickes Kraftpaket für Eure Sorgen, die ja auch ganz schlimm sind... Liebe Grüsse, Kiwi |
#3
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AW: Einfach mal loswerden
Ein stilles Hallo
Papa hat es geschafft. Er ist am Sonntag abend, 19. Februar 2006 eingeschlafen. Meine Mama und ich waren dabei. Er ist ganz ruhig in die andere Welt übergegangen. Der Abschied war sehr eindrücklich. 3 Wochen KH hatte er da hinter sich, viel Morphium, Schmerzen, eine Lungenentzündung und eine Leber, die versagte. Wir sind erleichtert, dass er nicht mehr länger Schmerzen ertragen musste - und wir sind erschüttert, wie schnell es dann doch gegangen ist. Bis Ende Jahr war Papa mobil und er konnte seinen Alltag ganz normal leben. Dann kamen die Schmerzen. Dann das KH. Und dann der Tod. Noch ist da eine unglaubliche Leere, der Verstand begreift, die Seele noch nicht im Geringsten. Alles ist noch so unbegreiflich und abstrakt... Traurige Grüsse, Kiwi |
#4
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AW: Einfach mal loswerden
Hallo Kiwi
Lass dich mal feste drücken .Tränen kamen mir in die Augen, als ich deinen Text gelesen habe.Wenn du wienen musst ,dann weine, denn das entlastet deine Seele ein wenig.Traurigkeit gehört zum Tod. Dein Papa hat keine schmerzen mehr.In Gedanken bin ich bei dir. Liebe Grüße Gaby |
#5
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AW: Einfach mal loswerden
Hallo Gaby
Ganz lieben Dank für Deine warmen Worte! Ja, wenn ich weinen muss, dann weine ich. Am besten geht es, wenn ich Mama daheim besuche und dort irgendwie loslassen kann. Wir reden dann über Papa, ich schnüffle an seinen Sachen, gucke mir alles an - und lasse den Schmerz kommen. "Danach" gehts mir meistens besser und ich beruhige mich, kann heimgehen und schlafen. Ich hoffe, ich belaste meine Mama damit nicht noch mehr, mir hilft's. Liebe Grüsse, Kiwi |
#6
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AW: Einfach mal loswerden
Hallo Kiwi,
ich habe grade erst Deinen Eintrag gelesen. Es tut mir soooo leid, dass es nun doch so schnell ging. Ich sende Dir stille Grüße aus Berlin und wünsche Dir viel Kraft für die kommende Zeit.
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Katharina |
#7
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AW: Einfach mal loswerden
Liebe Katharina
Es tut einfach gut, hier von fremden Menschen solche warmen, mitfühlenden Zeilen zu lesen! Ich danke Dir dafür... Beste Grüsse nach Berlin - ich lebe im Herzen der Schweiz. Ähnliche Schicksale verbinden über die Landesgrenzen Kiwi |
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