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  #1  
Alt 06.01.2006, 16:11
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Sandra! Sandra! ist offline
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Standard AW: Papa!Du mußt jetzt gehen.Das ist schon ok

Hallo Marinchen!

Dein Gedicht ist wirklich wunderschön! Denn das trifft genau so auch auf meinen Vater zu. Bei ihm kam die Krankheit auch angeschlichen und als sie im Juni 2005 entdeckt wurde, war es bereits zu spät. Dennoch hat er bis zum Schluss gekämpft und alles gegeben, aber letztendlich hat die Krankheit gesiegt. Das war genau heute vor 3 Monaten. Am 06.10.2005 wurde er von seinen Leiden erlöst und ist von uns gegangen. Obwohl es für ihn bestimmt das beste war und er nun nicht mehr unter den unerträglichen Schmerzen leiden muss; tut sein Verlust noch immer so unendlich weh. Ich war fast bis zum Schluss bei ihm und habe ihm auch unter Tränen das OK zum Gehen gegeben. Ich musste ihn einfach gehen lassen, es war so grausam ansehen zu müssen wie sehr er litt.
Wir hatten noch sooo viele Pläne. Er wollte doch noch unser neues Haus sehen und später mal den Kinderwagen von seinem Enkel schieben, wollten noch zusammen in den Urlaub fliegen ... und und und ... .
Obwohl wir uns eigentlich alles gesagt haben, gibt es doch noch sooo viel was ich ihm noch erzählen und zeigen möchte. Ich vermisse ihn und seine so liebenswerte und lustige Art so sehr, dass ich vor Schmerz laut schreien könnte. Ich bin ebenfalls so wütend, dass ausgerechnet mein Vater von dieser grausamen Krankheit getroffen wurde und dass er so schnell und rabiat aus unserem Kreis gerissen wurde. Er selbst konnte es auch kaum fassen, wie schnell und aggressiv die Krankheit bei ihm zugeschlagen hat. Man konnte wirklich zusehen, wie der Krebs seinen Körper „aufgefressen“ hat und seine Kräfte dahingingen. Es war auch sehr schwer für ihn, sich von uns zu verabschieden. Er hat uns allen noch Aufträge erteilt und wir haben natürlich unser Wort gegeben, dass wir alles in seinem Sinne erledigen werden. Allein der Gedanke an diesen Moment tut so weh. Ich weiß ja, dass er nicht freiwillig gegangen ist, sondern durch diese Krankheit gezwungen wurde. Aber dennoch ist das alles so schwer zu begreifen, daher möchte bzw. kann ich mich auch nicht mit seinem Tod abfinden. Ich frage mich auch immer wieder, warum wurde diese Scheiß Krankheit bei ihm nicht eher entdeckt? Warum erst so spät? Vor allem ... warum mein Vater? Würde es eine Möglichkeit geben, die Zeit noch mal zurückdrehen zu können, so dass ich noch mal mit ihm sprechen und ihn drücken könnte, würde ich dafür alles geben!

Wie du siehst Marinchen, du bist nicht alleine mit diesen quälenden Gedanken. Ich kann dich auch nicht wirklich trösten, aber ich finde es manchmal etwas beruhigend, dass man nicht alleine in seinem Schmerz und seiner Trauer ist und dass es anderen genauso geht. Du hast Recht, unsere Väter würden es nicht gerne sehen, dass wir hier so viel weinen, nachts nicht schlafen können etc. Schließlich haben sie uns nicht freiwillig verlassen und sie selber sind bestimmt auch nicht glücklich darüber, dass sie aus unserer Mitte gerissen wurden, aber sie hatten halt keine andere Wahl!
Ich weiß nicht, ob sie uns gerade zuschauen bzw. uns manchmal besuchen oder wo sie gerade herumschwirren und was sie nun den ganzen Tag lang so machen, aber eines weiß ich ganz bestimmt ... sie werden nicht mehr von dieser qualvollen Krankheit geplagt! Und das ist ein sehr beruhigender Gedanke!

Viele liebe und mitfühlende Grüße
Sandra
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  #2  
Alt 06.01.2006, 22:28
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Marinchen Marinchen ist offline
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Standard AW: Papa!Du mußt jetzt gehen.Das ist schon ok

Hallo Petra,!!!! Hallo Sandra!!!!
Entschuldigt mich bitte das ich nicht gleich geantwortet habe,ich war arbeiten.
Danke, Ihr habt genau das geschrieben ,was ich auch in Moment brauche.Ich weiß garnicht,was ich ohne Euch gemacht hätte.Danke das es Euch gibt.Es hielft unheimlich mit jemanden darüber zu sprächen,und wenn dieser jemand noch dazu dasgleiche emfiendet,und genau das erlebt hat ,was auch ich erlebt habe.
Liebe Petra,du hast so recht, was Mörder und Kinderschänder angeht,und das Gott zuerst die Guten Menschen zu sich hollt.
"Wir sind alle Gottes Kinder ob tot oder lebendigt,er liebt uns alle." das sagt mir oft meine Mutter.
Aber ergendwer hat mir mal gesagt das die Leute ,die sehr schmerzvoll sterben,haben schon ein Platz im Himmel.
Liebe Sandra, das tut mir so leid ,das auch du durch dieses schwere Leben auch ohne Vater gehen musst. Es ist sehr schwer.
Ich würde auch alles dafür geben um eine Möglichkeit zu haben, die Zeit noch mal zurück zu drehen.
Aber das geht leider nicht.
Wir müssen einfach versuchen ,das beste daraus zu machen,aber wie????????
Es tröstet mich unheimlich das ich nicht alleine bin.Sehr offt höre ich die Stimme meines Vaters der zu mir sagt : " Du sollst jetzt aufhören zu weinen !
-Ich habe doch gelebt !"
Mein Vater konnte fast bis zum letzt sprächen,und war auch bei vollen Verstand,das hat die Situation nicht einfacher gemacht.Drei Stunden vor seinem tod ,hat er mich angekuckt,als ich mich nicht mehr unter Kontrolle hatte und habe sehr laut geweint,er sagte nur:"Marina ,bitte höre auf der Stelle auf zu weinen.Ich kann es nicht ertragen."
Ich musste mich zusamenreißen und Ihm zeigen das ich nicht mehr weine.

Das nächste mal schreibe ich euch über
eine Wahrsagarin,der uns ein Gruß von meinen Vateruns bestellt hat.

Ich drück Euch aus der Ferne mal ganz fest...
Marinchen
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Jenseits der Zeit, gibt es kein Leid, keine Tränen an dem Ort, den wir Himmel nennen.

(Clemens Bittlinger)

Geändert von Marinchen (22.01.2006 um 13:52 Uhr)
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  #3  
Alt 07.01.2006, 16:01
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Sandra! Sandra! ist offline
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Standard AW: Papa!Du mußt jetzt gehen.Das ist schon ok

Hallo Marinchen, und natürlich auch an alle anderen!

Die Geschichte von den letzten Tagen bzw. Stunden meines Vaters ist etwas länger. 1000 mal Endschuldigung dafür. Sie hat aber auch etwas Beruhigendes an sich, da selbst diese traurigen Stunden noch etwas Trost gespendet haben und noch immer spenden.

Mein Vater hat fast bis zum Schluss noch mit uns gesprochen und uns angeschaut. Wobei man am Dienstag (04.10.) schon gemerkt hat, dass er nicht mehr so ganz aufmerksam war und hin und wieder beim Sprechen den Faden verloren hatte. Da wusste ich bereits, dass ihm wohl nicht mehr so viel Zeit auf Erden bleibt. Als ich dann weinen musste, obwohl ich mich so zusammengerissen habe nicht zu weinen, fragte mein Vater mich, warum ich denn weine. Ich sagte einfach nur, weil ich traurig bin. Er sagte mir dann, dass ich nicht weinen sollte, denn damit ändere ich nichts an der Tatsache; genauso wenig wie er noch etwas ändern kann. Und dann teilte er mir per Gedanken mit, dass er nun bald gehen müsse und dass ich nun aufhören sollte zu weinen. Das schmerzte so sehr, als hätte mir jemand ein Messer ins Herz gestoßen. Ich ging spät abends vom Krankenhaus nach Hause und legte mich direkt schlafen.

Als ich Mittwoch (05.10.) morgens aufwachte "träumte" ich von meinem Vater. Ich sagte ihm im Traum, dass er nicht gehen soll, aber er antwortete mir, dass er gehen müsse. Ich bat ihn noch zu warten und versprach ihm, dass ich sofort nach der Arbeit ins Krankenhaus kommen würde. Dann spürte ich eine herzliche Umarmung und war plötzlich hellwach. Ich schaute rüber zu meinem Mann und erkannte sofort, dass nicht er mich soeben gedrückt haben konnte, da er viel zu weit weg von mir lag. Und da war ich mir sicher, dass mein Vater mich soeben besucht hatte. Nach der Arbeit eilte ich nachmittags sofort ins Krankenhaus und wurde auf dem Flur von der Krankenschwester und meiner Mutter abgefangen. Sie erzählten mir unter Tränen, dass bei meinem Vater das Sterben eingesetzt hat und er es wohl nicht mehr bis Freitag (07.10.) schaffen würde. Für dann war seine Entlassung vorgesehen. Wir wollten ihn wieder nach Hause holen, da mein Vater nicht in ein Hospiz verlegt werden wollte. Als ich zu ihm ins Zimmer ging, sah er bereits ganz anders als am Vortag aus. Er war so blass und abgemagert. Er kämpfte innerlich richtig mit sich und dem Tod. Es war so schlimm anzusehen. Ich fuhr schnell nach Hause um meinem Mann und meinem Bruder Bescheid zu geben, dass es nun mit ihm zu Ende geht. Telefonisch wollte ich es ihnen nicht mitteilen. Dann düsten wir nacheinander wieder ins Krankenhaus. Als ich zu meinem Vater kam waren wieder zig Ärzte und Schwestern bei ihm, die gerade dabei waren das Bauchwasser bei ihm wieder abzulassen, damit er besser Luft bekam. Bei ihm hatte sich innerhalb von nur 5 Tagen ein neuer riesiger Tumor in der Bauchdecke gebildet, der unheimlich viel Bauchwasser mit sich brachte. Man konnte ihn sogar äußerlich richtig erkennen. Und wenn er Luft holte rasselte es immer so seltsam. Es war so grausam. Nach und nach verschwanden die Ärzte und Schwestern wieder. Sie konnten halt nicht wirklich mehr was für ihn tun. Als ich dann mit meinem Mann alleine an seinem Bett saß, drehte mein Vater seinen Kopf zu mir und flüsterte, dass ihm so kalt sei. Wir schlossen sofort sämtliche Fenster, deckten ihn mit zig Decken ordentlich zu und betteten ihn noch mal richtig. Als mein Bruder auch ins Zimmer kam, schaute mein Vater uns drei noch mal an und legte sich zurück. Während ich meinem Vater mit der einen Hand sanft über die Stirn gestreichelt und der anderen Hand die seine hielt, beruhigte er sich langsam. Wir versprachen ihm, dass er nun seinen letzten Weg beruhigt antreten kann und dass wir uns um seine Frau und alles andere kümmern werden. Unter Tränen sagte ich ihm, dass er nun gehen solle und, dass er nun die Hand, die ihm von oben gereicht wurde nun annehmen solle. Er drehte sich noch ein letztes Mal zu mir und flüsterte ganz leise, dass sie ihn nun holen würden und griff gleichzeitig mit seiner rechten Hand in die Höhe, als wollte er jemandem die Hand geben. Ich fragte ihn, ob wir noch bis zu seinem letzten Atemzug bleiben sollen oder ob er lieber alleine sein wolle. Aber er regte sich nicht mehr. Doch atmete er noch leise rasselnd. Er lag da ganz ruhig, zufrieden und fast richtig entspannt, als wolle er nun auch alleine sein, um in Ruhe seine letzte Reise anzutreten. Es war Mitternacht als wir gegangen sind. Um 4:25 Uhr rief mich das Krankenhaus an und teile mit, dass er soeben ganz ruhig und friedlich eingeschlafen sein. Ich fuhr dann sofort zu meiner Mutter, um sie abzuholen. Als ich in ihr Schlafzimmer kam, war sie bereits wach und fragte mich unter Tränen, ob Papa nun gegangen sei. Ich sagte ja und sie erwiderte sofort, dass sie es bereits wüsste, da er noch bei ihr war uns sich von ihr verabschiedet hatte.

Als wir dann ins Krankenhaus kamen, war es dieses Mal ein ganz seltsames Gefühl. Wir wussten, dass es nun das letzte Mal sein würde, dass wir dort Papa "besuchen" würden. Mir war sowieso ganz mulmig in der Bauchgegend, da ich nicht wusste, was nun eigentlich wirklich kam. Ich habe noch nie einen Toten gesehen, und zum anderen war es für mich so unglaublich, dass mein Vater nun nicht mehr da sein sollte. Irgendwie hatte ich doch immer noch so einen Funken Hoffnung, dass vielleicht doch noch mal alles gut wird. Ich war so konfus in meiner Gedankenwelt. Ich konnte und wollte es nicht wahr haben, dass er nun wirklich von uns gegangen ist. Vor gerade mal 4 Monaten war doch die Welt noch scheinbar in Ordnung!? Da haben wir noch zusammen gefeiert, gelacht und Pläne geschmiedet. Das kann doch nun nicht einfach vorbei sein?!
Als ich dann mit meiner Mutter das Zimmer meines Vaters betrat und ihn so friedlich und ruhig liegen sah, spürte ich plötzlich so eine Ruhe. Es war so unglaublich still. Mein Vater sah plötzlich so "gut" aus. Er hatte kein schmerzverzerrtes Gesicht mehr und seine Zornesfalten auf der Stirn waren weg. Er sah wirklich richtig entspannt aus. Seine Mundwinkel waren leicht nach oben gerichtet, fast schon so als würde er lächeln. Meine Mutter und ich waren durch diesen Anblick in einer doch befremdlichen Art etwas beruhigt und doch flossen die Tränen in Strömen. Wir haben uns fast drei Stunden lang von ihm verabschiedet, was uns allerdings höchstens wie 45 Minuten vorkam. Es war so seltsam. Diese plötzliche Stille und unendliche Leere, die man verspürte. Es kam mir so vor, als könne man seine Erlösung von all den Qualen und Schmerzen in diesem Moment selber fühlen.

Das alles ist nun 3 Monate her, aber all diese Eindrücke habe ich noch immer so präsent vor Augen, als wäre es erst Gestern geschehen. Ich vermisse meinen Vater ganz schrecklich. (Die anderen natürlich auch!) Und es tut so weh, wenn ich bloß daran denke, dass er nie wieder bei uns sein wird. Ich weiß, dass wir uns mit diesem Gedanken irgendwie anfreunden müssen. Aber irgendwie kam die Krankheit zu plötzlich. Sie verlief viel zu schnell und aggressiv. Und dann kam auch schon der Tod! Vielleicht lässt unser Schmerz auch irgendwann etwas nach?!

Liebe Marinchen, auch wenn es nur ein kleiner Trost ist, aber wir können wirklich dankbar dafür sein, dass wir unsere Väter noch in den letzten Stunden begleiten konnten. Wie viele Menschen sterben ganz plötzlich ohne Vorahnung durch einen Unfall oder durch eine andere plötzliche Krankheit. Von denen konnten sich die Angehörigen nicht mehr verabschieden.

Beruhigend finde ich auch den Gedanken, dass er nun nicht mehr leiden muss und ihm somit bestimmt einiges erspart geblieben ist. Mein Vater sagte zum Schluss "Sie holen mich nun!", so als ob wirklich seine bereits verstorbenen Eltern und seine Schwester auf ihn warten bzw. ihn abholen würden. Vielleicht haben die Schriftsteller Elisabeth Kübler-Ross, Raymond Moody, Bern Jakoby und wie sie alle heißen Recht, und wir treffen später wirklich unsere Lieben wieder! Nach dem Tod meines Vaters habe ich viele Bücher von den vorgenannten Schriftstellern für meine Mutter und mich gekauft und gelesen. Teilweise ist es schön zu hören, was andere für Erfahrungen – sei es Nahtoderfahrungen oder auch mit Kontakte mit Verstorbenen – gemacht haben. Vielleicht bekommen wir auch noch mal ein Zeichen oder "Besuch" von unseren Liebsten?! Wer weiß das schon so genau, was nach dem Tod wirklich passiert und was unsere Liebsten gerade machen oder wo sie gerade sind?!

Apropos, Marinchen, ich bin sehr auf deine Erzählungen von der Wahrsagerin gespannt!

Ich für meinen Teil, habe meinen Vater immer bei mir im Herzen und dort wird er auch immer bleiben. Ich bin dankbar für jeden Tag, jede Stunde und jede Minute, die ich mit ihm erlebt habe. Papa ich liebe dich!

Liebe Grüße
Sandra

PS: Noch mal Sorry, dass mein Text hier so lang geworden ist. Aber das lag mir alles so auf dem Herzen und wollte einfach mal gesagt werden.
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  #4  
Alt 07.01.2006, 16:58
anny anny ist offline
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Standard AW: Papa!Du mußt jetzt gehen.Das ist schon ok

Liebe Sandra,

als ich deine Geschichte eben las war ich in der Meinigen. Ich sah Mum genau wie es am Sterbetag vor sich ging.

Kübler Ross, Jakoby,David Kessler und Moody wissen wovon sie schreiben und berichten.
Du selbst hast ja geschrieben das du Kontakt im Traum mit deinem Vater hattest....vertrau auf dein Gefühl.
Als Mum kurz vor ihrem Tod durch mich durchgesehen hat sagte ich zu ihr *hey,wo siehst du denn hin da bin ich* dann sammelte sie sich wieder und *grinste* und meinte * das weiß ich ja,aber andere sind auch noch da*.

Sie,WIR alle werden am Ende unseres Lebens abgeholt.....keiner braucht Angst vor dem Tode zu haben. Ängste vor dem Sterben haben wir alle,die sind legitim.....
Meine Mum ist sehr oft bei mir......ich spüre es und ich weiß es.

Sandra,du hast etwas ganz Wichtiges getan......du hast deinen Papa losgelassen. :-)

Liebe Grüße
anny
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  #5  
Alt 07.01.2006, 19:24
Petra3 Petra3 ist offline
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Standard AW: Papa!Du mußt jetzt gehen.Das ist schon ok

Hallo Sandra, Hallo an alle!

Ich beneide dich um dieses "Erlebnis" das du meit deinem Papa hattest!
Leider schaff ich es im Moment nicht meine Erfahrung zu berichten, es war kein schöner Tod. Wenn du möchtest kannst du es in meinem Profil bei meinem Beiträgen nachlesen.

Eure Erwähnten "Sterbevorgänge" von Kübler Ross kann ich leider auch nicht bestätigen, nichts dergleichen ist bei unserem Papa passiert. Vielleicht auch weil er nicht mehr sprechen konnte!
Für uns war es sehr schwer loszulassen, da wir seine Einstellung "ich will nichts vom Sterben hören" kannten. Er war der festen Meinung es geht ihm so schlecht von der Chemo und er erholt sich bald wieder.
War es nur ein Schutz um uns nicht zu belasten, ich weiss es nicht.

Leider ich kann auch nicht sagen "ich spüre Ihn" er ist ganz einfach nicht mehr da. Obwohl ich es mir so wünsche er hinterlässt nur eine Leere in mir, eine endlose Leere...

Liebe Grüsse
Petra
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  #6  
Alt 07.01.2006, 19:58
anny anny ist offline
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Standard AW: Papa!Du mußt jetzt gehen.Das ist schon ok

Hallo Petra,

die Sterbevorgänge wie wir sie wahrnehmen als Aussenstehende sind oft... nein, wirken oft *grausam*. Nur der Sterbende empfindet es anders,sie empfinden anders als wir.
Das versucht auch Kübler Ross in ihren Büchern zu vermitteln....... kein Mensch stirbt leicht,sehr wenige vermögen wirklich NUR einzuschlafen.
Das kann ich aus Erfahrung sagen,denn ich hab schon sehr viele Menschen bis in ihren Tod begleitet.

Petra
Zitat:
Er sagte zu mir: "Hast gut gemacht, aber wir sehen uns ein anderesmal und gab mir die Hand"
Das hab ich in einem anderen Beitrag gefunden. Die Geschichte mit deinem Schwager,wo du ihm *begegnet* bist. :-)

Liebe Grüße
anny
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  #7  
Alt 07.01.2006, 21:50
Petra3 Petra3 ist offline
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Standard AW: Papa!Du mußt jetzt gehen.Das ist schon ok

Hallo Anny,

wie ich sehe bist du auch gerade online, also schreib ich dir gleich zurück!
Danke für deine Antwort, ich weiss du hast recht! Die Schwestern und Ärtze der Palliativstation haben uns das auch zu erklären versucht!
Man will es nicht wahrhaben....!
Ich durfte meinen Opa und meine Schwiegermutter auf ihren letzten Weg begleiten und bei beiden hatte ich den Eindruck, dass sie "gehen" im Einklang mit sich selbst. Beide haben uns mitgegeben was sie noch wollten und wurden, ich sage einmal "abgeholt".

Das letzte Wort das mein Papa mit den Lippen formte war "Scheisse" begleitet von irrsinniger Angst!
Der einzige Trost ist, das er keine Schmerzen hatte und das alles in ein paar Sekunden vorbei war!

Das mit meinem Schwager war tatsächlich eine eigenartige Sache, über die ich noch immer sehr viel nachdenken muss!

Danke nochmal für deine netten Worte!
lg
Petra
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  #8  
Alt 09.01.2006, 19:44
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Marinchen Marinchen ist offline
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Beitrag AW: Papa!Du mußt jetzt gehen.Das ist schon ok

Hallo Nicki!!!!
Wie ich sehe du bist auch wieder da!
Wie geht es dir?

Marinchen
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(Clemens Bittlinger)

Geändert von Marinchen (22.01.2006 um 13:55 Uhr)
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  #9  
Alt 10.01.2006, 08:25
anny anny ist offline
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Standard AW: Papa!Du mußt jetzt gehen.Das ist schon ok

Hallo Sandra,

Zitat:
Anny, du schriebst, dass deine Mutter sehr oft bei dir ist. Woran oder wie merkst du das?
Weißt du ich könnte dir nun sehr Vieles hier her schreiben,einige würden dann denken ....ooooooooooch Einbildung,das gibt es doch nicht.....andere würden hinterfragen...;-)

Als Mum gestorben ist kam es ja kurz vorher zu dieser Begegnung an ihrem Sterbebett mit einem großen Schmetterling. Naja,da begann ALLES.
Ich begann Tage nach ihrem Tod SIE wahrzunehmen,zu Beginn *roch* ich sie,dachte natürlich das kann nicht sein.....aber es wurde immer intensiver.

Nach einiger Zeit hatte ich vermehrt luzide Träume wo sie mir ebenfalls begegnete.
Mum war gesund,sah nicht mehr krank aus und sie sagte mir immer wieder.....*es geht mir nun gut*....und dabei hat sie gelacht,sie wirkte glücklich.

Gut,träumen kann man......es wird ja Einiges verarbeitet.....denkt man,denn für mich sind Träume viel mehr.
In meinen Träumen bin ich,meine Seele unterwegs in anderen Dimensionen und in diesen Dimensionen habe ich Kontakt mit Mum.

Einige Zeit später habe ich sie auch im Wachbewußtsein immer mehr wahrgenommen,es überkam mich eine Wärme und ein wunderschönes Gefühl....ich weiß,dass es ihr nun gut geht und das ich sie wenn auch meine Zeit gekommen ist,wiedersehen werde.

Wir haben nicht nur unsere 5 Sinne,nein,wir haben auch einen 6.Sinn. Dieser 6. Sinn ist im Laufe des Erwachsenenwerdens verkümmert und deshalb glauben wir nur an die Dinge die wir SEHEN und beweisen können.

Kinder haben diesen 6. Sinn,sehr oft werden unsere Kinder von imaginären Freunden begleitet,die Erwachsenen tun es als Phantasien ab.
Die Kinder wissen wovon sie sprechen........ ;-)

Liebe Grüße
anny
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  #10  
Alt 12.01.2006, 21:22
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Marinchen Marinchen ist offline
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Standard AW: Papa!Du mußt jetzt gehen.Das ist schon ok

Hallo Liebe Sandra!
Du fragst mich, ob ich mir deswegen wohl keine Vorwürfe mache?!?
Nein, das tue ich nicht. Wer möchte den schon länger Leben als dein Kind?
Und vor allem, es hätte dann nicht sehr lange gedauert und er kämme ja hinterher.
Seid dem Arbeitsunfall in 2001, hatte er sehr hohen Blutdruck, sehr starke Kopfschmerzen. Er durfte sich überhabt nicht aufregen.
Es ist schon OK wie es ist.

Aber jetzt erzähle ich dir was damals passiert ist.

Es war am letzten Freitag im Juli.
Meine Mama hatte langersehnten Urlaub! Und die beiden beschlossen für paar Tage weg zu fahren.
Mein Mann und mein Bruder, der noch bei meinen Eltern wohnt, fuhren auch an dem Tag weg mit Übernachtung und unseren älteren Sohn mitgenommen. Und ich blieb mit Marvin, damals noch 4, zuhause. So gegen 12 Uhr nachts, hat es angefangen zudonnern und dann blitzte es auch. Es war schrecklich, Mein kleiner schlief schon tief und fest.
Kurze Zeit später regnete es aber sehr stak. Ich wollte schon ins Bett, als ich Wasserrauschen gehört habe. In dem Moment habe ich natürlich verstanden Was Sache ist, und lief ins Keller. Meine Vermutung bestätigte sich, das Wasser kam von überall. (Wie auch wir, so meine Eltern haben Küchen, Esszimmer, Wc, Waschraum und Heitzungraum im Keller) aus dem Waschbecken, aus Wc, Dusche usw.
Ich habe mir nur ein Eimer geschnappt, Fenster aufgemacht und los ging.
Nach 30 min. hat es endlichmall aufgehört zu regnen, und das Wasser stand 20cm hoch.
Das Abflussloch im Waschzimmer war zu dem Zeitpunkt noch zu. Nach dem ich das geöffnet habe, und das Wasser langsam weg ging, ist mir auch eingefallen das neben an ja keiner ist, also ging ich nach drüben um zu gucken was da überhaupt los ist.
Als ich dann rein ging und das Licht anmachen wollte, ging es nicht. Aber ich wusste nur das ich da ins Keller muss und auch das Abflussloch zu öffnen. Aber es war mir zu dunkel, und auf Idee die Feuerwehr anzurufen, kam ich nicht, dazu muss ich sagen das ich total unter Schock stand. Also, ich ging dann in den Keller, ohne zu überlegen, gleich in den Heizungsraum, bis zum Knie im Wasser. Machte den Deckel von dem Stromkasten auf und schaltete das ganze an. Jetzt stand mir nichts mir im wäge. Ich habe alles gefunden, alles aufgemacht und die Lage gesehen in welche ich mich befand.
Es war für mich unmöglich alles alleine zu machen, ich habe mich entschlossen alle anzurufen, und nach Hause zu pfeifen. Meine Lieben haben sich alle auf den Weg gemacht. Aber zu erst war ich ja alleine. In 2 Stunden kamen mein Mann und mein Bruder bis dahin das Wasser grob weg.Noch 2,5 Stunden später kamen auch meine Eltern, es blieb da noch alles gründlich abwaschen, weil bis dahin haben wir schon alles, was hin war, raus geworfen. Als ich die Geschichte mit dem Stromkasten meinen Eltern erzählt habe, ist mir dann klar geworden was für Glück ich gehabt habe.
Aber Meinem Vater ging es ab diesen Tag schlechter und schlechter und genau eine Woche später mussten wir ein Notarzt aufsuchen, weil da nichts mir ging.
Der Urologe sagte gleich das es sich um einen sehr großen Tumor auf der linke Niere handelt.
Er war schon so groß wie ein Kopf eines Kindes.
So war meine Geschichte.

PS: Die Lampe die das Kurzschluss verursachte, hatte ein offenes Kabel, und war die ganze Zeit an.

Das war meine Geschichte, ich war damals nicht so allein wie ich dachte, mein Schützengel war bei mir.
„Gottes Wege sind eben unergründlich „

Genug von mir, schreibe mir lieber wie es dir so geht?

Ich drücke dich ganz Fest aus der Ferne?



Liebe Grüße, Marina
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(Clemens Bittlinger)

Geändert von Marinchen (22.01.2006 um 13:58 Uhr)
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  #11  
Alt 14.01.2006, 22:54
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Standard AW: Papa!Du mußt jetzt gehen.Das ist schon ok

Hallo liebe Sandra!!!!
Ja, ich kann es gut nachvollziehen, wie du dich zur Zeit fühlst.
Es geht mir ja nicht anders.
Mein Pa hat am 7 März Geburtstag, dein schon am 21, in diesem Monat.
Das ist eine große Umstellung für uns.
Das ganze Leben war es Papas Geburtstag!!!!!!!
Und jetzt ist es, der Tag, an dem Papa Geburtstag hätte.........
Das ist - Purer Wahnsinn.

Weißt du, gestern war wieder einer, der traurigsten Tagen, in Meinem Leben.
Ich habe den ganzen Tag geheult.
Und der Tag war dazu auch ergentwie seltsam.

Mein „kleiner“ Bruder(24), war vorgestern sehr gemein zu meiner Mutter, das wiederum hat auch mich verletzt. Ich dachte nur, wie konnte er, ihr so was Sagen, nach allem was wir durchgemacht haben. Ich versuche alles mögliche zu tun, und Sie einiger Massen aufbauen.
Ach, wenn Papa nur hier wehre...?
Und das hat bei mir ein Weinkrampf ausgelöst.
Und der dauerte sehr lange, Tag- Nacht -Tag.

Mein Bruder hat sich dann gestern auch bei Mama entschuldicht, und nachhienein war es gar nicht so schlimm. Aber für mich brach wieder die Welt zusammen.
Ich weiß nicht was es war?
Das Seltsamste an der Geschichte waren, zwei Sachen die mir gestern passierten.
Es war so.
Gestern morgen, um 5 Uhr 30 musste ich zur Arbeit.
Kurz davor saß ich noch zuhause und habe geheult. Aber auch ständig auf die Uhr geschaut, um pünktlich los zu fahren. Zwischen durch Habe ich das Foto meines Vaters angekuckt, und ihm gefragt wie, oder was ich jetzt tun soll? Soll ich mir, mein Bruder vorknöpfen, oder nicht?
Der hat doch Mama sehr toll verletzt, einfach so zulassen wäre wohl nicht richtig.
Aber für Außenandersätzungen habe ich auch keine Kraft.
Als die Uhr dann 5 Uhr 30 gezeigt hat fuhr ich natürlich los.
Ich war auch sehr traurig, ich hatte keine Lust mit eggend jemanden zu sprechen.
Die ganze Zeit kämpfte ich mit meinen Trennen.
Ich konnte nicht erwarten, bis ich endlich Fairabend habe, und zum Friedhof fahren kann.
Als es dann so weit war, fuhr ich gleich dorthin. Zuerst zündete ich für Papa 2 neue Kerzen. Und habe dann das erste mal mit ihm laut gesprochen.
Unter Tränen, habe ich ihm erzählt was vorgefallen war. Mir kamen nicht nur Stil die Tränen,
Nein ich hatte einen richtigen Nervenzusammenbruch. Es ging so weit, dass ich mich nicht bewegen konnte, meine Beine waren wie Stein und ich hatte ein Stechen im Herzbereich.


Liebe Sandra, ich weiß es nicht wie lange ich da so war, aber als ich ergendwann zuhause war und zwischendurch auf die Uhr geschaut habe, war es eksackt 5 Uhr 30, das komische war das es gar nicht so spät war. Die Uhr ist nur stehen geblieben, als ich zur Arbeit gefahren bin.....
Und heute kam Ma zu mir, und erzählte das sie gerade auf dem Friedhof war.
Hat die Kerzen angezündet, weil die wohl aus waren.
Ich wechsele sehr oft die Kerzen aus. Es ist noch nie vorgekommen, das eine von den beiden nicht bis zum Ende ausgebrannt war.
Es war nicht windig, regnete nicht, aber sogar dann brannten die.
Als ich weg gehe, kontrolliere ich ständig ob die noch brennen. Gestern war es auch nicht anders. Ach so, ja, ich habe total vergessen zu sagen das die Kerzen in den Laternen stehen.


Ich weiß es nicht ob die Zufälle waren oder Zeichen?
Gestern war noch dazu Freitag der Dreizehnte.

O je, es ist wieder zu lang geworden.


Einen stillen Gruß und eine dicke Umarmung,
Marinchen
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(Clemens Bittlinger)

Geändert von Marinchen (22.01.2006 um 14:00 Uhr)
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  #12  
Alt 29.01.2006, 17:54
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Standard AW: Papa!Du mußt jetzt gehen.Das ist schon ok

Hallo Sandra!!!!!

Erst mal ganz lieben dank, dass du mir zurück schreibst.
Ich habe Angst davor, das mir der wenige Boden, der mir nach dem Tod von Papa noch geblieben ist, auch noch genommen wird. Es geht also um meinen kleinen Bruder (24), er wurde am Donnerstag operiert (Blinddarm), und gestern musste er zum Röntgen kommen. Später wurde ihm gesagt dass er ein dunkler Schatten auf der Lunge hat, und morgen wird er weiter untersucht. Was heißt das? Was kommt jetzt? Ich habe Angst, ich schaffe das nicht noch einmal. Ich habe doch den Tod meinen Vater, noch gar nicht verarbeitet???? Scheiße, scheiße, scheiße................
Ich bin so leer, ich kann nicht mehr klar denken.
Ich habe sehr Große Angst um ihm, dass er auch diesen furchtbaren weg vor sich hat, dass wieder jemand betroffen ist, den ich lieb habe.
Ich habe auch Angst, dass ich den Weg nicht noch einmal gehen könnte, nicht jetzt schon wieder.....
Ich möchte zwar, gar nicht darüber nachdenken, einfach bis morgen abwarten, und hoffen, dass uns nicht gleich das erwartet, weshalb wir eigentlich alle auf diesen Seiten sind.
Wieder dieses hoffen, warten und bangen.
Alles Liebe
Marinchen
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(Clemens Bittlinger)
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  #13  
Alt 30.01.2006, 10:59
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Hallo Marinchen!

Lass dich erst mal ganz fest drücken!
Ich hoffe, dass es bei deinem Bruder nur ein falscher Alarm ist und er nicht wirklich einen Tumor an der Lunge hat! Man, das darf einfach nicht wahr sein! So gemein kann das Leben doch gar nicht sein! Ich würde auch verzweifeln, wenn bei meinem Bruder oder auch bei einem anderen Liebsten aus meinem Verwandten- und Bekanntenkreis ebenfalls diese elende Krankheit festgestellt werden würde. Nicht noch mal das ganze Hoffen und Bangen, das ganze Auf und Ab und die ganzen Krankenhausaufenthalte mit samt der Untersuchungen, Chemos etc. Nein, liebe Marinchen, das ist wirklich zu viel, das kann man nur schwer verarbeiten.

Aber wir wollen den Teufel nun nicht gleich an die Wand malen! Wir warten nun erst mal die weiteren Ergebnisse ab und hoffen, dass dein Bruder nur eine andere Kleinigkeit hat. Muss doch nicht alles bösartig und Krebs sein! Ich denke an euch und drücke ganz fest die Daumen! Melde dich, wenn du was hörst!

Ganz liebe Grüße
Sandra
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  #14  
Alt 07.08.2006, 10:47
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Marinchen Marinchen ist offline
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Standard AW: Papa!Du mußt jetzt gehen.Das ist schon ok

Hallo mein über alles geliebter Papa!!!
Ich habe dir lange nichts geschrieben, es war mir einfach nicht danach.
Ich lerne zu akzeptieren das du nicht mehr bei uns bist, aber.... ich kann und will es nicht zu verstehen....
In mir ist es schwarz, mein Leben hat keinen Sinn.
Keine Kraft mehr, ich kann nicht fliehen, nirgendwo hin.

Leere herrscht in meiner Seele, Leere liegt auch in meinem Herz.
Er sitzt zu tief in mir, zu tief ist dieser Schmerz.
Ich hoffte, dass Du es überstehst, doch der Tag war gekommen,
an dem Du von uns gehst.
Gestern war es genau 1 Jahr, das ich dich zum Notarzt gefahren habe und er uns sagte das du irgendwas auf der Niere hast, und das muss so schnell wie möglich raus...samt der Niere....,
Als wir nach Hause fuhren, wusste ich schon was Sache ist, und du hast es nicht verstanden und hast dir nur Sorgen gemacht wie es ohne eine Niere weiter gehen soll....??? Mir war es nach heulen, schreien und toben zu mute
Aber...ich musste stark sein...für dich, es war verdammt schwer. Hatte ich eine andere Wahl? Nein, Paps....du musstest doch erst mal die OP überstehen und zur Kräften kommen, aber dann konnten wir den Kampf mit dem Krebs aufnehmen!!!
Zwei Tage später hatten wir ein Termin in der Radiologie...Dank meiner Bekanten, die da als Arzthelferin arbeitet, hast du auch nicht erfahren das es Krebs ist und die Metastasen schon in Lunge sind....Aber dafür ICH...ICH HABE SO GEHOFT DAS WIR ALLE uns einfach TEUSCHEN. Jetzt war es sicher, die Diagnose stand ja fest. Ich weiß gar nicht mehr.. wie ich dich damals nach Hause gefahren habe? Ich durfte ja nicht zeigen...das ich mehr weiß als du. Verzeih mir bitte, Papa...Das habe ich doch alles nur für dich gemacht..!!!
Als Ich nach Hause Kamm, und alleine war habe ich nur los geschrieen Ich hatte fast ein Nervenzusammenbruch erlitten..
Da habe ich "Gott" nach warum gefragt, und das tue Ich jeden Tag.
Aber ich habe immer noch keine Antwort von IHM erhalten
Seit gestern muss ich wieder ganz extrem über alles was passierte, nachdenken. In zwei Monaten wird es 1 Jahr her sein, dass du gehen musstest. Diese 2 Monaten werden für mich nicht einfach sein...,weil jeder einzelne Tag von diesen 2 Monaten vor 1 Jahr mit verschiedenen Gefühlen, Gedanken, Erlebnissen verbunden ist. Mal war es Hoffnung...Zuversicht, dann wiederum Enttäuschung...Wut-Aber in beiden Fällen war Traurigkeit und viele Trennen anwesen.
Ach Paps wie ich dich vermisse....Ich träume sehr oft von dir, und da möchte ich gar nicht wach werden, weil ich weiß das du sonst nicht da bist.
Ich werde alles dafür geben... Dich einmal zu urarmen und sagen das ich dich unheimlich lieb habe .
Aber es geht nicht....nie wider... niemals....

Papa ich habe dir(an deinem Grab) sehr oft versprochen los zu lassen und nie wieder weinen....Sorry...Ich s
chaffe es nicht... noch nicht....Gib mir bitte noch einwenig Zeit!
Ich liebe dich
Deine Tochter


Vor meinem eignen Tod ist mir nicht bang,
Nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
Allein im Nebel tast ich todenlang
Und lass mich willig in das Dunkel treiben,
Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr;
- Und die es trugen, mögen mir vergeben.
Bedenkt: den eignen Tod den stirbt man nur,
Doch mit dem Tod der andern muss man leben.
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__________________
Jenseits der Zeit, gibt es kein Leid, keine Tränen an dem Ort, den wir Himmel nennen.

(Clemens Bittlinger)

Geändert von Marinchen (07.08.2006 um 11:51 Uhr)
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  #15  
Alt 07.09.2006, 11:18
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Marinchen Marinchen ist offline
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Standard AW: Papa!Du mußt jetzt gehen.Das ist schon ok

Hallo Papa...*)))

Heute sind es genau 11 Monate....das du gehen musste.....
11 Monate - an sich keine Zeit
und doch eine kleine Ewigkeit.
11 Monate ohne Dich - ich kann es kaum glauben.
Gedanken an Dich oft den Schlaf mir rauben.

Ich seh immer noch vor mir Dein fröhliches Grienen,Deine strahlenden Augen, Dein liebes Gesicht.
Die Zeit mit Dir ist mir endlos erschienen, daß ich Dich verlieren könnt glaubte ich damals nicht.

Es ist so unglaublich, was damals geschehen ist - ich hadere immer noch mit meinem Gott.
Werde Dein Fortgehen niemals verstehen,
fühle mich manchmal selber wie tot.

Und doch: Unser Leben geht irgendwie weiter, auch wenn es nie mehr dasselbe ist.
Nach außen scheinbar gelassen und heiter, obgleich der Schmerz am Herzen frisst.

11 Monate - an sich keine Zeit, doch für mich eine ganze Ewigkeit ....
Und nun stehe ich hier - ICH, es gibt nich mehr das WIR!

Es wurde mir doch das Wichtigste genommen ,
mein Lebenssinn!
Wenn mir so kalt ist und die Last so schwer?
Es ist keine stärkende Schulter mehr?

Ich kann es nicht verstehen - Nein, das will ich auch nicht.
Überall sehe ich Dein Gesicht! Der Schmerz ist so stark, er lähmt mich, macht das Sonnenlicht dunkel -
er bricht mir das Herz - ich warte in der Nacht auf ein Funkeln;
ein Funkeln am Sternenhimmel - doch es bleibt Dunkel.

Warum wurdest du mir genommen - du hast noch so viel vor. Ein Mensch
mit so viel Güte, einem warmen Herz und so viel Liebe für seine Liebsten.

Es gibt so viele böse Menschen nein Kreaturen auf dieser Welt die morden und
mißhandeln. Diese dürfen bleiben !!! WARUM?

Da soll man noch an Gerechtigkeit glauben und sagen ...das Leben ist schön.
Welch ein Hohn.

Papa... ich hoffe, dass dort wo Du jetzt bist eine bessere Welt ist.
Aber hier, in mener Welt ist die Erinnerung das einzigste ,
was ich wirklich noch hab , aber auch das schönste !
Vieles im meinem Leben habe ich dir zu verdanken - und ich werde es nie vergessen.
-So schön war die Zeit mit Dir.....
-Und Du warst immer hier bei mir!
Du fehlst mir, lieber Papa, warum kann es nicht wie früher sein?

Papa...Ich vermisse dich unheimlich....Ich weiß echt nicht....wie ich ohne dich durch das ganze Leben gehen soll?

In Liebe... deine Marinchen
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(Clemens Bittlinger)
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