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  #1  
Alt 05.01.2006, 17:24
schnuddel28 schnuddel28 ist offline
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Registriert seit: 04.12.2005
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Standard AW: Papa ist verstorben und mama hat auch lungenkrebs

liebe geli,
deine zeilen rühren mich zu tränen.am liebsten würde ich einfach nur abhauen.ich hab keinen bock mehr.ich hab das gefühl in meiner familie als wenn mich keiner verstehen kann. ich hab nur noch schlechte laune. der tag der beerdigung rückt immer näher und ich will nur noch weg von dem allen was noch kommt.
was soll ich nur machen.ich werd bestimmt wieder irgendwann mal gut gelaunt durch die welt gehen,aber es geht nicht denn egal wo ich bin oder was ich mache es erinnert mich an meine mutter.
viele sagen auch das ich genauso bin wie meine mutter so aufbrausend und impulsiv.das erinnert mich dann noch mehr an meine mutter.oder wenn ich irgendwas mache oder sage dann wird mir gesagt :"das hat die heidi auch so gemacht oder so hat die heidi auch geguckt". es ist ja vielleicht ein schönes gefühl mit seiner mutter verglichen zu werden,aber jetzt in diesem moment kann ich damit nicht umgehen.
auch wenn ich einkaufen gehe erinnert mich viel an meine mutter.letztens zum beispiel,da sagte eine junge frau zu ihrer mutter :"Mama nicht so schnell,nicht das du noch hinfällst" ihre mutter antwortete mit dem satz :"mach dir mal keine sorgen, ich hab doch meine schnellläufer an"
das hat meine mutter auch immer gesagt.
ich bin im dem laden in tränen ausgebrochen und bin erstmal raus. ich habe echt keine lust noch raus zu gehen, oder was zu unternehmen.sorry das ich dich so zugetextet habe.ich hab auf deiner seite gelesen das du deinen geburtstag planst. ich wünsch dir viel spaß und ich wünsch dir viel kraft für das nächste lebensjahr.
fühl dich umarmt und danke dir für alles.
liebe grüße tanja

Geändert von schnuddel28 (06.01.2006 um 16:04 Uhr)
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  #2  
Alt 05.01.2006, 20:17
marionA marionA ist offline
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Beiträge: 315
Standard AW: Papa ist verstorben und mama hat auch lungenkrebs

Liebe Tanja,
ich verstehe nur zu gut, wie es Dir jetzt geht. Ich habe am 23.01.05 meinen geliebten Pa verloren. Erst habe ich mich verbuddelt und mein komplettes Leben nicht mehr auf die Reihe gekriegt. Ich dachte, ich könnte das alles nicht ertragen. Der Wunsch einfach abzuhauen, egal wohin, einfach nur weg und das möglichst weit, war fast übermächtigt. Aber ich bin geblieben, denn ich wurde gebraucht....von meinen Tieren. Und Du wirst von Deinen Kindern gebraucht. Auch ich wurde überall an meinen Pa erinnert und mitten auf der Straße oder auch mitten im Geschäft fing ich plötzlich an zu weinen. Das passiert mir auch jetzt noch manchmal. Da müssen wir durch. Es ist unser Recht und es ist egal, was die Leute denken. Wir, die wir einen geliebten Menschen verloren haben, haben ein Recht auf unsere Tränen, aber auch auf unsere Wut und Hilflosigkeit. Es braucht einfach viel Zeit und die müssen vor allem wir selbst uns zugestehen. Aber auf diesem schwierigen Weg müssen wir auch mal nach links und rechts schauen, denn dort sind Menschen, die sich Sorgen machen und uns brauchen. Sie sind es Wert weiterzumachen. Ich wünsche Dir noch viel Kraft.

Liebe Grüße
Marion
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  #3  
Alt 06.01.2006, 16:03
schnuddel28 schnuddel28 ist offline
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Standard AW: Papa ist verstorben und mama hat auch lungenkrebs

liebe marion,
ich habe hier schon mal ein thema aufgestellt mit dem selben titel und ich wusste nicht wie man dort antworten kann aber egal.
ich kann dir ja mal einen kurzen einblick verschaffen. ich habe am 10.02.05 meinen lieben papa am kleinzelligen bc verloren im alter von 61 jahren nach nur 5 monaten diagnose. am 31.10.05 hab ich meine oma im alter von 82 jahren tod in ihrer wohnung gefunden. sie hat dort schon 4-5 tage gelegen. und sie sah auch demnach aus und die wohnung roch sehr übel.
und zu guter letzt hab ich meine über alles geliebte mutter verloren im alter von 64 jahren am 27.12.05. und das ist alles ganz schön viel.meine mutter hat es nach diagnose 1 jahr und 10 tage geschafft. ich habe schlechte träume. träume nur noch vom tod und meine kinder sterben in meinen träumen.weißt du wie ich nachts wach werde und erst nach méinen kindern sehe ob alles ok ist. ich war heute beim arzt und der hat mir eine beruhigungsspritze gegeben und ein paar pillen für die nacht verschrieben damit ich mal keine alpträume habe.ich wünsche dir noch viel kraft und alles gute und viel mut. ich danke dir für deine zeilen.
liebe grüße
tanja
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  #4  
Alt 06.01.2006, 20:02
Miezmauz Miezmauz ist offline
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Standard AW: Papa ist verstorben und mama hat auch lungenkrebs

Liebe Tanja,

bin entsetzt wenn ich deine Zeilen lese.Es tut mir so leid das es Dir so schlecht geht.Das du auch noch Albträume hast von deinen Kindern ist ja wohl die Härte.Dich hat es wahrlich zu hart getroffen und man weiss nicht wirklich wie man dir helfen könnte.Pass bloß auf das du nicht auch noch einen Kreislaufzusammenbruch bekommst.Irgendwann macht der Körper schlapp und sagt Schluß bis hierhin und nicht weiter.Ich weiß das aus eigener Erfahrung.
die Tage bis zur Beisetzung werden ja immer kürzer,und ich mir gut vorstellen was in dir vorgeht.Ich hoffe das ich das nicht so schnell nochmal durchleben muß.
Ich denke sehr viel an Dich und hoffe das es Dir bald wieder besser geht.
Alles Liebe

Tina
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  #5  
Alt 07.01.2006, 12:31
schnuddel28 schnuddel28 ist offline
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Beiträge: 91
Standard AW: Papa ist verstorben und mama hat auch lungenkrebs

hallo tina,
ich kann dir sagen das es alles ein bisschen zu viel gewesen ist im letzten jahr.ich werd das schon schaffen und wenn die beerdigung vorrüber ist und ich dann wieder zur ruhe komme dann wird es bestimmt auch wieder besser,aber zur zeit hab ich so das gefühl als wie wenn ich durch drehe.ich bin jetzt in behandlung und ich hoffe das mir der doktor pillemann helfen kann.
wenn das alles vorbei ist dann möchte ich wieder wie ein normaler mensch funktionieren.ich denke auch oft an dich.wann wollen wir denn mal nen kaffee trinken dann können wir ja etwas beeser plauschen?
liebe grüße tanja
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  #6  
Alt 07.01.2006, 16:08
marionA marionA ist offline
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Beiträge: 315
Standard AW: Papa ist verstorben und mama hat auch lungenkrebs

Liebe Tanja,
es tut mir so leid, was Du alles in dieser kurzen Zeit erleben musstest. Albträume, Schlafstörungen, Angstzustände und das hin bis zum Zusammenbruch kenne ich leider auch. Ich habe auch Beruhigungsmittel bekommen. Allerdings war ich von der Wirkung nicht so begeistert, denn ich war davon einfach zu müde und damit war die Fahrt zur Arbeit zu gefährlich. Ich bin dann, nachdem ich einfach nicht auf die Beine kam auf Antidepressiva (Stangyl) umgestellt worden. Die kann ich nur empfehlen. Ich konnte schlafen und auch tagsüber ging es mir etwas besser und dabei war ich handlungsfähig. Sie machen auch nicht so schnell abhängig. Da Tabletten nicht das Allerheilmittel sein können, habe ich zusätzlich eine Trauerbegleitung gemacht (Einzelgespräche). Es tat mir sehr gut, mit einer Außenstehenden über das Geschehen reden zu können. Ich kann nicht behaupten, daß es mir heute gut geht, aber ich habe in der Trauerbegleitung gelernt, die Trauer als jetzt zu mir gehörend zu akzeptieren und ich habe auch gelernt, daß mein Verhalten normal ist. Ich glaube, das war jetzt alles etwas konfus. Heute ist nämlich wieder so ein Tag, an dem es mir ziemlich schlecht geht. Vor einem Jahr war die OP, an deren Folgen mein Pa starb. Ich hoffe, Du hast irgendwie verstanden, was ich meine. Du kannst mir aber auch gerne eine PN oder Mail schicken.

Liebe Grüße
Marion
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  #7  
Alt 07.01.2006, 20:08
schnuddel28 schnuddel28 ist offline
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Beiträge: 91
Standard AW: Papa ist verstorben und mama hat auch lungenkrebs

hallo marion,
ich werde mich jetzt auch in behandlung geben,denn ich habe angst von diesen medikamenten abhängig zu werden. ich habe schon mal was von so einer sterbe begleitung gehört.geht das über einen psychologen oder über eine andere stelle?
ist schon bescheuert was man alles so durchmachen muss!
aber es kommen bessere zeiten,davon bin ich überzeugt.
ich wünsch dir noch nen schönen abend.
liebe grüße tanja
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