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  #1  
Alt 28.12.2005, 12:10
kersti1975 kersti1975 ist offline
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Registriert seit: 22.12.2005
Ort: Bayern
Beiträge: 125
Standard AW: traurige Weihnachten, mein Vater ist so krank

hallo an alle, ich bin auch mal wieder hier! habe gestern meinen dad im krankenhaus besucht. man sieht ihm nix an!! er ist voller elan und macht witze! er weiss nicht, wie schlimm es um ihn steht, die ärzte sagen zu ihm, sie suchen nach etwas und er muss noch länger bleiben. zu uns haben sie die tage gemeint, das es nun rapide abwärts gehen wird und er noch paar tage hat. evtl wochen oder monate... aber das glauben sie nicht!am samstag (silvester) feiert er seinen 62 geburtstag. es wird wieder sehr schwer werden, erst weihnachten im krankenhaus, nun silvester. ich werde diesmal nichts an silvester machen. habe auch gar keine lust mehr, überhaupt was zu machen. möchte mich nur noch eingraben!
bei meinen freundinnen ist mir aufgefallen, die, zu denen ich nur ab und zu mal per sms oder treffen ein-zweimal im jahr habe, die haben mir jederzeit ihre hilfe angeboten. die, mit denen ich regelmässig - oft zutun habe. nehmen zwar schon irgendwie anteil, aber auf distanz. habt ihr die erfahrung auch gemacht?
jedenfalls wissen wir gar nicht, wie wir mit der situation umgehen sollen, mein dad sagt zu mir: "mutti sieht gar nicht gut aus, sie macht sich immer über alles sorgen!" was soll man darauf antworten. bei jedem telefonklingeln hat man angst!!
ach es ist schlimm, die ärzte können ihn doch nicht einfach liegen lassen bis zum tag x.... das herz kann man angeblich nicht operieren,wegen der niere und weil die metastasen dann sich verbreiten würden. aber einfach abwarten, bis das herz nicht mehr kann??? fürchterlich!
und wie bei sandra, weiss ich auch nicht, wie meine mutter alleine daheim zurechtkommen soll. auch mein dad hat sich immer um alles gekümmert. noch dazu kommt, dass meine mutti vor jahren alkoholprobleme hatte. sie ist zwar seit ca. 10 jahren clean, aber was wird mal werden?
ich schaff das auch nicht, möchte nicht an das "tolle neue jahr" denken!!
nehmt ihr momentan irgendwelche tabletten? ich nehme seit paar monaten sowas wie die insidon, leichte stimmungsaufheller, aber ehrlich gesagt, glaub ich nicht, dass die mir noch langen!!!
gestern hab ich kurz meinem freund gesagt, dass ich viell auf kur gehen möchte, je nachdem wie sich alles entwickelt usw. und das ich mein bestes gebe, aber kurz vorm zusammenklappen bin. er meinte: "echt so schlimm?"
er hat schon verständnis und ist auch für mich da, aber nicht mal er kann sich die situation vorstellen!!
fühlt euch alle gedrückt!!
kerstin
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  #2  
Alt 28.12.2005, 13:05
Benutzerbild von Sandi
Sandi Sandi ist offline
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Registriert seit: 25.12.2005
Beiträge: 213
Standard AW: traurige Weihnachten, mein Vater ist so krank

Hallo Kersti, Hallo Bine,

Kersti, du hattest geschriebn, dein Papa möchte diese Woche 2 Tage Urlaub vom Krankenhaus - ich lese in deinem heutige Posting, dass ihr Silvester im KH seid - das tut mir sehr leid für euch; vor allem weil er ja dann auch noch Geburtstag hat. Ich fühle mit euch. Ich hoffe ich trete dir nicht zu nahe mit meiner Frage, ...haben die Ärzte deinen Papa eigentlich nicht informiert wie es um ihn steht? Ich denke mir halt einerseits, dass zumindest jeder ein Recht darauf hat zu wissen was Sache ist. Andererseits ist es natürlich umso schwieriger wenn dein Papa noch so voller Elan ist. Das zeigt doch, dass er die Hoffnung noch nicht aufgegeben hat. Ich kann dich so gut verstehen, wie all die anderen hier...man steht hilflos da, kann für seine Liebsten nichts tun - man ist einfach nur machtlos.

Ich selbst hätte mir noch vor 2 Jahren, ja sogar noch vor 1 Jahr nie vorstellen können, dass ich selbst mal so damit zu kämpfen habe. Ich habe es verdrängt, dass wir in diese Lage kommen könnten. Ich habe mir selbst eingeredet, dass alles wieder gut wird. Natürlich hat mir das in den vergangenen Jahren seit der Diagnose auch geholfen. Wenn man den Kopf von Anfang an in den Sand steckt ist ja alles noch unerträglicher.

Ich könnte mich oft auch nur noch eingraben. Wenn ich mich dann allerdings mal aufraffe oder mich mein Freund wo "hinschleift" merke ich, dass mir die Ablenkung sehr sehr gut tut. Natürlich ist das immer auch abhängig von der Tagesform.Gestern zum Beispiel war ich den ganzen Tag zuhause (mein Freund war arbeiten), habe stundenlang hier im Forum Beiträge gelesen. Keine zehn Pferde hätten mich gestern bewegen können irgentwo hinzugehen. Das wäre mir sonst in meinem Urlaub nieeeemals passiert.

Habe mit Bekannten und Freunden ähnliche Erfahrungen gemacht. Viele gehen auf Distanz wenn es um das Thema geht. Ich frage mich manchmal ob sie einfach nicht wissen wie damit umgehen oder ob sie kein Interesse haben. In dem Moment, wenn man selbst auf ein Gespräch hofft ist es aber eigentlich egal aus welchem Grund sie nicht auf einen eingehen; es tut einfach nur weh. Dagegen habe ich auch positive Erfahrung gemacht. Meine Kollegin inder Arbeit ist sehr verständnisvoll, hört gerne zu und bietet auch immer wieder an, dass ich mit ihr reden kann wenn es mir schlecht geht. Sie sagt auch ganz offen, dass sie nicht immer nachfragen will, ich soll dann selber auf sie zukommen. Das finde ich total in Ordnung, ich weiss ich kann jederzeit auf sie zählen. Sie hat selber schon viel durchgemacht und ich habe mittlerweile festgestellt, dass die Menschen, die selber schon Betroffene waren oder betroffene Angehörge sind einem mehr helfen können. Kein anderer Mensch kann sich in unsere Lage versetzen (wie Kersti auch selbst von ihrem Freund sagt - übrigens das "echt so schlimm" könnet von meinem Freund stammen!).

Ich nehme keine Tabletten und habe es auch nicht vor. Man kann nie sagen wie sich Situation noch entwickeln wird, aber momentan versuche ich meine Stimmung doch noch mit anderen Dingen "aufzuhellen". Ich wünsche auch euch, dass das gelingt.

@Bine
Ich habe dein Posting schon gestern abend gelesen und hatte schon wieder Tränen in den Augen - ich wollte dann nicht mehr schreiben. Ich hoffe so sehr für euch, dass dein Papa noch eine schöne Zeit mit deinem Tim haben kann. Mein Papa wünsccht sich auch so sehr, dass er doch noch Opa wird. Das würde ihn wahnsinnig glücklich machen. Die Freundin meines Bruders hatte vor 4 Monaten eine Fehlgeburt (ist in der 11 Woche abgegangen) - alle waren happy und mein Papa konnte es auch kaum fassen, dass er Opa werden soll. Um so härter hat es uns getroffen als die schlimme Botschaft kam. Das hätte Papa auch nochmal einen Schub Mut und Kampfgeist gegeben.

Ich werde mich jetzt dann aufraffen und mal einkaufen gehen, der Kühlschrank gähnt. Dann hole ich noch einen leckeren Kuchen bei Papas Lieblingskonditorei (wenn er keine Lust drauf hat ist es auch nicht schlimm) und gehe anschließend zu meinen Eltern. Dann werde ich erfahren was im heutigen Gespräch rausgekommen ist. Drückt mir die Daumen.

Bine, ich denke heute ganz fest an euch und drücke alle Daumen und Zehen, dass beim Onkologen etwas positives rauskommt.

Liebe Grüße
Sandra
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  #3  
Alt 28.12.2005, 15:12
Sonne79 Sonne79 ist offline
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Registriert seit: 06.12.2005
Ort: Nähe Stuttgart
Beiträge: 261
Standard AW: traurige Weihnachten, mein Vater ist so krank

hallo Bine!

ich beneide dich ja ein wenig um tim, bin noch kinderlos und habs auch noch nicht in planung aber meine mutter würde sich sehr freuen und wird es vermutlich nicht mehr kennenlernen.da mein vater seit mehreren jahren mit alzheimer im pflegeheim lebt werden meine kinder vermutlich von meiner seite aus weder opa noch oma haben, das macht mich sehr traurig.
unverheiratet bin ich ja auch noch, das hatten wir für den herbst geplant, jetzt weiss ich auch nicht so recht.....
mein freund gibt sich zwar furchtbar viel mühe, aber auch er, wie wir alle, ist mit der situation einfach überfordert.mir tut es auch leid dass er es wegen mir jetzt so schwer hat, er steht vor studiumsende und hat eigentlich den kopf voller anderer sachen.
auch meine freundinnen wissen nicht so recht was sie mit mir machen sollen.die meisten sind einfach so schockiert dass ihnen immer wieder die worte fehlen.lange hab ich das ganze auch eher geheimgehalten, mir wars peinlich weil ich wusste das ich auf knopfdruck losheule, aber mittlerweile wissen es alle, geht ja auch kein weg dran vorbei...
wie läufts bei dir so ? ich hoffe du hast irgendwo eine starke schulter zum ausheulen!!

jetzt düse ich mal wieder zu meiner mutter, die anfägliche aufregung bei ihr hat sich etwas gelegt, alles muss sich erstmal einspielen.

ganz liebe grüßle sonne
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