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  #1  
Alt 26.12.2005, 15:31
Krasi Krasi ist offline
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Registriert seit: 26.12.2005
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Standard AW: Ab wann ist ein Tumor groß...

Hallo Simone und Martina,

erst mal Danke für Eure Antwort.

Also ich habe auch den Vorschlag gemacht in ein Krebszentrum zu fahren, allerdings wurde er abgelehnt, da mein Schwiegervater seit 30 Jahren mit zwei Krankenhäusern beruflich zusammen arbeitet, möchte er in Bardenberg operiert werden. Wir wohnen alle in Erkelenz. Er würde sich dort wohl fühlen, da er dort alle Ärzte kennt und weiß wer ihn operiert. Er ist dort halt keine Nummer. Ich selber habe aufgrund der Erfahrungen mit meiner MUM auch ein Zentrum für sinnvoller erachtet. Ich wollte aber nicht zu sehr dahin drängen, da ich auch weiß, daß das Wohlbefinden oder in dem Fall "gut" aufeghoben finden, sehr wichtig ist. Ich selber bin damals auch zu einem Spezialisten nach Köln gefahren. Micha meinte aber ich solle es nun gut sein lassen. Mein Schwiegervater geht nun am 4+5. Jan. zur Voruntersuchung ins KH und soll am 09. Jan. operiert werden. Das er operiert werden soll, läßt mich auch selber hoffen.
Tja, der Gesundheitszustand hat sich in den letzten Wochen stark verändert. Er ist ein Arbeitstier durch und durch. Er liebt seine Arbeit. Aber seit 4 Wochen ist er jeden Abend zwischen 20-21 Uhr bereits im Bett verschwunden und klagt seit ca. 8 Wo. über starke Rückenschmerzen und seit ca. 4 Wochen unter Bauchschmerzen. Dazu kommt er hat seit ca. 4-5 Wochen dauernd (sobald er was isst) Durchfälle.
Er (seine ganze Fam. ) schiebt dass auf die Schmerzmittel. Naja kann ja sein, aber diese Weihnachtstage hab ich gedacht, daß das andere ursachen haben wird. Auch vom Gesicht her sieht er krank aus, dass war auch der Grund warum wir Ihn gedrängt haben zum Arzt zu gehen. Naja hauptsächlich auch wegen der Rückenschmerzen und den Erschöpfungszuständen. Naja und nach dem alles eigentlich ok wäre und die Röntgenaufnahmen auch keine Probleme an der Wirbelsäule zeigten, ließ der Doc zum Glück ein CT mit Kontrastmitteln machen, dabei gab die erste Untersuchung auch keinen Aufschluß, so daß noch eine weitere gemacht wurde. Tja und dann kam am Dienstag diese Schock-Nachricht, die uns alle aus der Bahn warf.
Zum Glück ist er selbst ein sehr optimistischer Kämpfertyp und anstelle sich verrückt zu machen, trifft er nun alle vorkehrungen für seine Familie in einer fast gelassenen Art. Es ist bewundernswert!!! Aber so war er schon immer, er kümmert sich immer um alle und hilft wo er kann. Es ist so ungerecht, daß es meistens so liebevolle wunderbare Menschen trifft.
Liebe Grüße,
Silke
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  #2  
Alt 26.12.2005, 21:37
Benutzerbild von *Ela*
*Ela* *Ela* ist offline
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Beiträge: 10
Standard AW: Ab wann ist ein Tumor groß...

Hi Silke
da hast Du recht es trifft immer die falschen und leider bleibt keiner vor Krankheiten verschont...Das ist ja das schlimme,man kann nur hoffen
__________________
Es ist vollkommen egal wie oft man im Leben hinfällt.
Es ist nur wichtig wie oft man wieder Aufsteht.
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  #3  
Alt 27.12.2005, 19:40
Katharina Katharina ist offline
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Standard AW: Ab wann ist ein Tumor groß...

Hallo Silke,
wenn Dein SchwiPa gute Erfahrungen mit den KKH gemacht hat, dann ist es okay wenn er sich dort Untersuchen und auch weiterbehandlen lässt.
Was die OP angeht würde ich ihm noch einmal dringenst ins Gewissen reden.
Stell Dir vor, der Körper ist ein Porsche. Normalen Reifenwechsel, Glühbirne auswechseln- das kann man in der Werkstatt nebenan regeln.
Einen Motor allerdings lässt man nur in der Fachwerkstatt wechseln.
Eine Whipple-OP ist mehr als nur ein einfacher Motorwechsel. Es ist so ziemlich die komplizierteste OP die man machen kann.
Ich würde, wenn ich die Wahl habe nur zu dem besten Operateur gehen, den ich bekommen kann und in Deutschland haben wir das große Glück ein paar sehr gute zu haben. Nutzt die Möglichkeiten die es gibt. Nicht jeder hat das Glück einer OP. Überlegt gut, evtl habt ihr nur eine Chance!
LG und alles Gute Euch!!
__________________
Katharina
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  #4  
Alt 27.12.2005, 21:27
Martina R. Martina R. ist offline
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Standard AW: Ab wann ist ein Tumor groß...

Hallo Silke,
bin froh, das Katharina ihren Beitrag geschrieben hat, und sie hat es so super erklärt.
Wir haben die selbe Geschichte wie du hinter uns, nur mit meiner Schwiemu. Sie wollte unbedingt in "ihrem" KH bleiben und es hat mit meinen Schwägerinnen viel Stress gegeben. Aber wir haben nicht locker gelassen, bis sie sich wenigstens in einem BSD-Zentrum vorgestellt hat. Dort war sie sofort von der Kompetenz der Ärzte überzeugt.
Heute hat sie eine aufwendige Linskresektion-OP in Bochum hinter sich, bis jetzt keine Metastasen und es geht ihr super gut.
Der Vergleich mit dem Auto ist wirklich gut gewählt. Bitte überdenkt eure Entscheidung und wenn es ein gutes Krankenhaus ist, wird "euer" Krankenhaus euch sogar raten, an eine Fachklinik zu gehen. Bitte lese alle Threads z.B. von Ole und Volker nochmal genau durch. Es ist wirklich unerlässlich in ein BSD-Zentrum zu gehen.
Liebe Grüsse
Martina
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  #5  
Alt 28.12.2005, 08:47
Krasi Krasi ist offline
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Standard AW: Ab wann ist ein Tumor groß...

Dank Ihr Lieben,

daß Problem ist, daß sich außer mir glaub ich keiner bisher richtig über diese Krankheit informiert hat. Und das Thema ein totales Tabu ist, was ich persönlich nicht verstehen kann. Mein Mann hatte gestern den ersten weinkrampflosen Tag, aber auch nur weil überhaupt nicht über die Krankheit gesprochen wurde, im TV kein Familienfilm lief. Ich habe mich erleichtert gefüllt, hört sich bescheuert an. Nun ja, daß mit der Klinik werde ich auf jedenfall ansprechen, aber das schlimme daran ist, daß ich jetzt schon weiß, daß ich da auf taube Ohren stoßen werde. Nun ja ich kann es ja auch verstehen, daß man am Anfang nicht vor Augen gehalten bekommen möchte, wie schlecht die Prognose mit dieser Diagnose ist, aber ich denke es ist nötig um die entsprechenden Maßnahmen (Klink und co.,) treffen zu können. Bisher wird die Diagnose bei den Schwieltern so behandelt: Es muß einfach alles gut gehen und wenn das Ding raus ist dann ist alles in Ordnung. Naja das kann ich persönlich nicht verstehen. Mein Mann verbindet nur den TOD mit dieser Diagnose und das überfordert Ihn absolut. Vorgestern habe ich ihm mal wieder bei einem Weinkrampf in die Arme genommen und ihm gesagt, daß das nicht heißen muß, daß sein Pa direkt oder innerhalb der nächsten Jahre sterben muß, habe ihm erzählt, daß hier einige im Forum schon lange mit der Erkrankung leben. Eigentlich wollte ich ihm noch mehr erzählen, aber er hat wieder dicht gemacht und wollte nicht. Was soll ich nur noch tun? Natürlich werde ich es wieder versuchen und auch nicht aufgeben, aber es fällt mir schwer.
LG
Silke
P.Sanke für Eure Antworten
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  #6  
Alt 28.12.2005, 11:50
Anemone Anemone ist offline
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Beiträge: 530
Standard AW: Ab wann ist ein Tumor groß...

Hallo liebe Silke,
zuerst einmal unbekannterweise viele herzlich Grüße an Dich und Deine Lieben. Ich kann so gut mit Euch fühlen. Wir wissen seit einem Dreivierteljahr, dass mein lieber Mann (65 J.) an unheilbarem, inoperablen BSDK erkrankt ist. Es war ganz ähnlich wie bei Deinem Schwiegerpapa. Er lehnte sofort eine OP ab, wollte unter keinen Umständen ins Krankenhaus und wird seit März von einem sehr guten Onkologen ambulant behandelt. Natürlich haben wir (meine erwachsenen Kinder und ich) versucht, ihn dazu zu überreden, sich in einem dafür spezialisierten KH behandeln zu lassen. Letzten Endes haben wir seinen Wunsch akzeptiert, sich nicht operieren zu lassen. Er bekam über 20 mal Chemotherapie (ebenfalls ambulant). Leider sind sowohl der Tumor als auch die Metastasen weiter gewachsen. Mittlerweile wurde die Chemo beendet, weil sie ihn zu sehr belastet. Zum Glück hat er bis jetzt kaum Schmerzen, ist allerdings sehr schwach, aber das Wichtigste für ihn ist, dass er zu Hause in seiner vertrauten Umgebung sein kann. Wie lange wir noch beieinander sein können, wissen wir nicht, auch unser Arzt kann und will sich da nicht festlegen.
Was Deinen Mann anbetrifft, habe ich ganz viel Verständnis für ihn. Auch für unsere Kinder ist es unendlich schwer zu akzeptieren, dass sie ihren geliebten Papa irgendwann demnächst verlieren werden. Auch wenn es für Dich vielleicht neu und sehr erschreckend ist, ihn so oft weinen zu sehen, nimm ihn einfach in den Arm und weine mit ihm, falls Dir das hilft. Man kann nicht immer stark sein, auch wenn man es so sehr möchte. Ihr habt das Recht, sehr traurig zu sein. Es dauert ziemlich lange, bis man einigermaßen mit dieser schrecklichen Diagnose umgehen kann.
Was die Weiterbehandlung Deines Schwiegerpapas betrifft, sagt ihm, welche Möglichkeiten es evtl. für ihn gibt, aber lasst ihn selbst entscheiden. Es ist sein Leben.
Ich denke oft an Euch und wünsche Euch ganz viel Kraft für die kommende Zeit.
Liebe Grüße und eine feste Umarmung,
Anemone
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  #7  
Alt 28.12.2005, 12:28
Krasi Krasi ist offline
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Standard AW: Ab wann ist ein Tumor groß...

Liebe Anemone,

erst mal ganz vielen Dank für Deine Worte.
Ich wünsche deinem Mann, daß er weiterhin schmerzfrei bleib. Lass Dich drücken !
Aufgrund der Erfahrungen mit dem Krebs und Tod meiner Mutter, bin ich der Meinung man sollte erst alles zumutbar Mögliche versuchen und dann wenn es nicht mehr geht, versuchen in Ruhe und mit viel Fürsorge die letzte Zeit mit einander verbringen (auch wie bei Euch ohne weitere Massnahmen und wenn möglich Zuhause). Allerdings will mein SchwiPa auf der einen Seite operiert werden, aber in einem "Landkrankenhaus" mit wenig Erfahrung auf dem Gebiet und genauso wurde damals auch meine Mutter operiert. Leider stellte sich später raus, daß die OP nicht "richtig" gemacht worden war, so daß sich der Krebs weiterausbreiten konnte. Der darauf folgende Spezialist schüttelte nur mit dem Kopf. Da wir Ihn auch privat kennen(aber er lebte damals 300 km entfernt), er klärte er uns später hätte man früher nach dieser anderen Methode operiert, hätte meine Mum noch die Chance gehabt, daß sich keine Metastasen bilden.Daher habe ich natürlich bedenken, daß das nun ein zweites Mal so passiert. Natürlich weiß ich, daß das nicht passieren muß, aber die Wahrscheinlichkeit ist in einer Spezialklinik denke ich doch geringer.
LG Silke
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