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  #1  
Alt 21.11.2005, 15:21
Simme25 Simme25 ist offline
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Registriert seit: 17.10.2005
Ort: Niedersachsen
Beiträge: 7
Standard AW: Krebs und Partnerschaft bzw. -wahl

Hallo Sarah,

ich verstehe deine Angst total... Die Angst vor der Einsamkeit, aufgrund der Erkrankung.
Ich renn schon seit 1 1/2 Jahren mit nem Rezidiv in der Wirbelsäule herum und musste im letztem Jahr Op´s , Chemo´s und Bestrahlungen über mich ergehen lassen.
Naja, war zu dem Zeitpunkt noch mit meinem Freund zusammen. Dann aber der Schock.... Er hat während der Chemotheapiezeit, letztes Jahr im Oktober, die Beziehung beendet. Wir waren 2 1/2 Jahre zusammen. Er konnte nicht mehr... Es war ihm einfach alles zu viel.... Für mich ist eine da eine Welt zusammengebrochen. Zu dem Zeitpunkt, sah es auch gesundheitlich sehr schlecht für mich aus.... Und dann noch sowas. Das hat nochmal so richtig wehgetan... Wir stehen zwar noch in Kontakt, aber er fehlt mir total. Er war eben meine große Liebe.
Seidem hatte ich noch keine neue Beziehung. Die Angst ist einfach zu groß wieder verletzt und verlassen zu werden und wer will schon ne krebskranke Freundin? Bin ja in dem Sinne nicht geheilt und der Tumor könnte wieder wachsen.
Das Gefühl der Einsamkeit ist da.... Hab zwar viele Freunde, aber die können einen einfach nicht den Partner ersetzen.
Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, vielleicht rennt da draussen doch noch der richtige herum, der einen so nimmt wie man ist!

Dir Sarah wünsche ich alles Liebe und Gute!!!

Simone
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  #2  
Alt 21.11.2005, 16:22
DatSarah DatSarah ist offline
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Registriert seit: 24.08.2005
Ort: Inzwischen in Düsseldorf, gebürtig aus dem Münsterland
Beiträge: 62
Standard AW: Krebs und Partnerschaft bzw. -wahl

Hallo Simone!!

Danke für Deine Antwort.
Ich hab auch Freunde, Bekannte, aber wie Du schon sagst, die ersetzen ne Beziehung nicht.
Mein Ex und ich haben uns ein halbes Jahr nach der Rezidiv OP getrennt, die Gründe waren aber andere als meine Krankheit, aber ich glaube auch das er unter anderem damit einfach nicht mehr umgehen konnte.
Allerdings hat er die ganze Sch**** mit mir durchgezogen, also in dem Punkt kann ich mich nicht beschweren.

Es ist ja nicht so als wenn man niemanden kennen lernen würde, aber ich muss gestehen das sowas ehr in Eine Nacht Geschichten ausartet. Es ist ja nicht so als wenn es keine Menschen gibt denen ich trotzdem gefalle Aber im Endeffekt will ich sowas auch keinen zu muten. Ich kann meine Geschichte nicht verstecken, ich lerne viele Menschen kennen weil sie sich über mein Gesicht wundern, also hat das schon son Ansprechfaktor.

Ich geh trotzdem ganz stark davon aus das Du, ich, und auch alle denen es noch so geht jemanden finden werden der damit leben kann. Hatte ja seit der Bestrahlung 99 mehrere Beziehungen, also solche gibts auch

Auf der anderen Seite ist es echt schön zu wissen das es Menschen gibt denen es genauso geht. Freunde versuchen zwar das zu verstehen, aber wirklich gehen tut das nicht....
Ich hab den Eindruck das das eine Art "Tabuthema" ist, zumindest redet kaum jemand offen darüber.

Simone, ich wünsche Dir das gleiche, und davon ein kleines bisschen mehr!!!

Lieben Gruß
Sarah
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Das Beste hoffen und das Schlimmste erwarten, alles wird irgendwann irgendwie gut!!!

Aber lass Dir vom Krebs nicht die gute Laune vermiesen, denn dann hat er gewonnen, und das gönnen wir ihm doch nicht!!
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  #3  
Alt 21.11.2005, 19:34
Claudi H. Claudi H. ist offline
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Standard AW: Krebs und Partnerschaft bzw. -wahl

Mein Freund hatte mich kurz nach der Diagnose Leukämie verlassen, er kam mich noch 3-4 mal besuchen und das wars dann. Wir hatten so viele Pläne. Er war Amerikaner und als Soldat hier in meiner Nähe stationiert. Anfang Mai ist er wieder zurück und ich wäre Ende Juni als Aupair in seine Nähe gekommen. Wollten nach meinem Aupair Jahr heiraten....alles ist zerplatzt wie eine Seifenblase! Seit dem er in die Staaten zurück ist, habe ich nie wieder was von ihm gehört, ich habe ihm e-mails geschrieben, ohne Erfolg....

Daher bin ich sowieso total enttäuscht von der Männerwelt. Klar, es sind nicht alle so, aber trotzdem. Wenn ich jetzt jemanden kennenlerne erzähle ich nichts von meiner Krankheit. Warum auch? Das kann man ja dann erzählen, wenn es wirklich was ernstes wird, oder?

Liebe Grüße,
Claudia
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http://www.claudi0805.blogspot.com
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  #4  
Alt 22.11.2005, 09:15
MagicZauberFee MagicZauberFee ist offline
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Registriert seit: 06.11.2005
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Beiträge: 8
Standard AW: Krebs und Partnerschaft bzw. -wahl

Liebe Claudia,

das tut mir wirklich unendlich leid für Dich nicht nur mit der Diagnose klar zukommen sondern nun auch noch den Menschen den man liebt zu verlieren das ist hard.
Ich bin keine Betroffenen (wie man hier so schön sagt), sondern nur Angehörige, ich hoffe es ist trotzdem ok wenn ich hier schreibe .
Ob es nun Deine Diagnose war die ihn dazu getrieben hat oder nicht das vermag ich auch nicht zu sagen....in jedem Fall ist er es nicht wert und verlier das Vertrauen nicht.....aber vorallem denk ich solltest Du deine Krankheit nicht verschweigen....
Als ich meinen Freund kennenlernte wußte ich von Anfang an von seiner Krankheit, gut ok zu diesem Zeitpunkt war die Sache auch ausgestanden, daß sie nun doppelt und dreifach zurück ist darüber habe ich damals nicht nachgedacht, aber wir hatten grad mal drei Monate in denen alles in Ordnung war und dann kam eine dieser vielen Nachsorgeuntersuchungen mit dem niederschmetternden Ergebniss...seit her haben wir Höhen und tiefen durchlebt und glaub mir das Wort "Trennung" kam sehr oft darin vor, obwohl wenn ich ehrlich bin mehr von seiner Seite aus als von meiner .
Auch wenn ich oft darüber nachdenke und ich die Zeit zurückdrehn könnte würde ich mich wieder dafür ...für ein Leben mit ihm entscheiden.
Es erschreckt mich wieviel Leid dieser blöde Krebs anrichtet...wieviel Einfluß er hat und nein nicht nur auf die Körper..nein auf die Seelen der Betroffenen wie auf die Angehörigen..wieviel Beziehungen, Freundschaften und Leben an ihm scheitern.........und dann stelle ich mich hin .....ich möchte es hinaus schreien............NICHT MIT MIR....ich stelle mich all meinen Ängsten, meiner Verzweiflung(und davon hab ich ne Menge).....ich werde an der Seite meines Freundes kämpfen, auch wenn er manchmal nicht die Kraft hat.......ich hab ja genug für uns beide......denn was ich schon lange begriffen habe......es geht hier nicht nur um sein Leben..nein um meins auch.

ich glaub ich hab mich nun ein wenig treiben lassen und bin vom eigentlichen Thema abgekommen, ich hoffe das nimmt mir keiner übel ....ich verspüre nur grad wieder diese unsagbare Wut


ob Angehöriger oder Betroffener.........ich wünsche allen viel, viel Kraft und nur das Beste....denn eigentlich sitzen wir alle im gleichen Boot und versuchen nicht zu sinken
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  #5  
Alt 22.11.2005, 16:24
DatSarah DatSarah ist offline
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Registriert seit: 24.08.2005
Ort: Inzwischen in Düsseldorf, gebürtig aus dem Münsterland
Beiträge: 62
Standard AW: Krebs und Partnerschaft bzw. -wahl

Hallo Claudia!!
Das kenn ich auch, bei der Erstdiagnose hat mich mein damaliger Freund verlassen weil er keinen Bock auf ne kranke Freundin hatte...das ist nicht nur frustrierend, es beraubt einen auch kurzzeitlich jeglicher Motivation weiter zu machen... ich muss gestehen das ich mich mit dem Gedanken aufrecht gehalten habe ihm zu zeigen das ich das auch ohne ihn packen kann...hab ihn auch hinterher mal aufgespürt und ihn ganz schön ins Grübeln gebracht...
Ich finds zum kotzen das für manche Menschen so eine Scheiß Krankheit ein Grund ist jemanden zu verlassen. Aber siehs positiv, so schwer es auch ist, den A**** bist Du los. Stell mal vor Du wärst nicht krank, ihr würdet heiraten, Kinder kriegen, und in 5 Jahren stellt sich erst raus das er so ein Idiot ist...

Aber das höre ich leider öfter. Ne Bekannte aus der Therapie ist verlassen worden weil sie wegen ihrem Gebärmutterhalskrebs keine Kinder mehr kriegen konnte, die Freunde haben sich alle abgewendet.... das sind echt Menschen dies in meinen Augen nicht wert sind.


Da mein Gesicht ja komisch aussieht krieg ichs leider nicht hin meine Krankheit für mich zu behalten, aber das ist eigentlich auch gut so.... ich glaube schon das es Menschen gibt die damit umgehen können, auch wenns manchmal länger dauert sie zu finden. Also nicht aufgeben, und ehrlich währt am längsten. Wenn sich jemand in Dich verliebt der von der ganzen Sache weiß sind die Chancen das es gut geht besser als wenn Du erst später mit der Sprache rausrückst...dann könntest Du wieder an son Deppe geraten.


Und nu zum Feechen....Ich bin begeistert!!
Ich finds so klasse das Du das alles mit durchziehst, auch wenn er Dir das bestimmt nicht einfach macht. Wahrscheinlich will er Dich damit einfach nicht belasten, und kommt deswegen auf Trennung zu sprechen, und er glaub das er Dir damit nur nen Gefallen tun würde, auch wenns nicht so ist. Man versucht ja doch seiner Umwelt ne heile Welt vorzugaukeln.

Liebe Grüße
Sarah
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Aber lass Dir vom Krebs nicht die gute Laune vermiesen, denn dann hat er gewonnen, und das gönnen wir ihm doch nicht!!
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  #6  
Alt 22.11.2005, 17:12
Kira82 Kira82 ist offline
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Beiträge: 56
Standard AW: Krebs und Partnerschaft bzw. -wahl

Hallo!

Kann mich nur der Meinung von "MAGICZAUBERFEE" anschließen.

Dieser blöde Krebs hat soviel Einfluss auf Betroffene und Angehörige.
Er kann vieles kaputt machen.

Ich selbst habe dieses Jahr meinen Freund(23Jahre) verloren.Er hatte Lungenkrebs und ist an den Komplikationen der OP verstorben.
Wir wussten seid November2004 die Diagnose.Haben über Alles gesprochen,über die beschissene Krankheit,über Ängste,über den Tod und natürlich auch,wie seine Beerdigung aussehen soll,falls er versterben sollte.

Er und auch ich waren immer bereit zu kämpfen,auch wenn es auch oft Tage gab,an denen ich so verzweifelt war und dachte,ich kann nicht mehr.Wie oft saß ich alleine heulend Zuhause,aber Kraft zum mitkämpfen hatte ich immer!!!aber wir haben gekämpft,die Krankheit nicht tot geschwiegen und bis zu seinem Tod eine intensive Zeit miteinander verbracht.

Leider war ich sozusagen die Einzige,die mit ihm gekämpft hat.Unser Freundeskreis(sind fast nur Jungs) konnten das Leid nicht ertragen.Wir konnten nicht mit ihnen sprechen.
Wie oft habe ich meinen Freunden gesagt,das sie bitte mit ihm sprechen sollten,aber keiner hat es getan.Sie waren zwar immer mit ihm zusammen(die letzten Partys,sylvester etc),aber über seine Ängste und seine Wut hat keiner mit ihm gesprochen.
Es war traurig mitanzusehen,das die Krankheit einige Menschen zum Schweigen zwingt

In diser Zeit habe ich viel Wut und großen Hass meinen Freunden gegenüber empfunden.Ich konnte es nicht verstehn...
Man ist Freund,wenn man gute und schöne Zeiten miteinander erlebt,aber auch Freund,wenn man Scheiße zusammen durchsteht.

In dieser Zeit habe ich bemerkt,das Reden sehr gut ist,auch wenn es oftmals nicht ohne Tränen ging.

Ich habe keinen Kontakt mehr-zu keinem...

Aber ich kann nun nach ein paar Monaten ein bisschen nachemfinden,denn sie hatten viel Angst,mit ihm über seine Krankheit zu sprechen.


Ich wünsche euch allen nur das Beste!!!
Und jeden topf findet auch irgendwann (wieder) einen Deckel!


Liebe Grüße Kira
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  #7  
Alt 22.11.2005, 17:14
Kira82 Kira82 ist offline
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Registriert seit: 17.08.2005
Ort: Neuss
Beiträge: 56
Standard AW: Krebs und Partnerschaft bzw. -wahl

Ups,bin wohl auch ein bisschen vom Thema abgekommen!

werde die Tgae noch mal was zu dem eigentlichen Thema schreiben...

Wünsch euch noch allen einen schönen Abend

LG Kira
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