Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

 
 
Themen-Optionen Ansicht
  #7  
Alt 30.04.2005, 22:47
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard nur noch wenige wochen - die angst vorm abschied

Hallo Jaqueline!
Habe soeben deinen Bericht gelesen. Da ich vor 1/2 Jahr in der gleichen Situation war (bei mir war es mein Mann) kann ich dein Problem sehr gut verstehen.
Hast du dir schon einmal überlegt ob es nicht besser wäre deine Schwiegermutti auf eine Palliativstation zu verlegen? Ich selber wollte meinen Mann auch nach Hause holen. Die Ärzte haben mir aber davon abgeraten weil eben die Pflege und
die Versorgung sehr schwierig war. Mein Mann ist dann auf der Palliativstation verstorben. Heute muß ich sagen es war die richtige Entscheidung. Ich hätte es niemals geschafft daß mein Mann so schmerzfrei und ruhig sterben konnte.
Da ich auch gemeinsam mit meiner Mutter meinen Vater pflege, (liegt seit 1 1/2 Jahren im Wachkomma) weiß ich wie schwierig das ist. Zu Hause muß man um alles was man braucht (Medikamente u.s.w.) fast betteln. Der Pflegediest der uns unterstützt besteht fast bis auf ein paar Ausnahmen aus Frauen die nur einen Altenpflegekurs mitgemacht haben. In schwierigen Situationen können die einem nicht helfen.
Ich und meine Kinder konnten meinen Mann auf der Palliativstation besuchen wann und so oft und lange wie wir wollten. Habe auch dort übernachtet. Ich konnte mich
ausschließlich um meinen Mann kümmern. Zu Hause hätte ich bestimmt nicht so viel Zeit gehabt.
Da er an Mundbodenkrebs erkrankt war und ein Rezitiv an der Luftrörhe bekam bestand die Gefahr daß er ersticken könnte. Wir fühlten und einfach sicherer weil wir wußten es ist jederzeit ein Arzt zur Stelle.
Ich war wirklich verzweifelt weil ich meinen Mann nicht nach Hausen holen konnte.
Jetzt nach dem alles vorbei ist weiß ich daß es für ihn auf jeden Fall besser war. Er ist friedlich und schmerzfrei in meinen Armen verstorben (war erst 47 Jahre).
Bei so schwierigen Fällen ist die Betreuung von geschulten Helfer auf jeden Fall die bessere Lösung. Mein Mann hat alles was er benötigt sofort bekommen, ohne erst
um ein Rezept zu betteln.
Auch deine Schwiegermutti hat mehr von dir wenn du selber ruhiger bist.
Ich wünsche dir auf alle Fälle sehr viel Kraft für die nächste Zeit und laß dich nicht von anderen beeinflussen. Du alleine muß entscheiden ob du dir das zutraust.
Ich jedenfalls bin jetzt sehr froh daß es sowas wie einen Palliativstation gibt
und kann es nur weiterempfehlen.
Liebe Grüße
Gitte
Mit Zitat antworten
 

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 02:44 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55