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Alt 18.03.2005, 11:05
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Russisch Roulette.......

Hallo nochmal,

heute war der erste Tag seit langem, an dem ich mal ein bisschen ausschlafen konnte. Doch wäre ich am liebsten garnicht aufgestanden. Beim Aufwachen überfielen mich sofort wieder die Angst und Panik, die mich seit einigen Tagen massiv begleiten. Waren gestern wieder bei der Onkologin, was nicht so positiv war. Wir haben jetzt nur noch die Chance mit einem Medikament, was hier noch nicht auf dem Markt ist. Und evtl. können wir noch was mit Autovakzinen probieren, was aber nicht sehr viel verspricht.
Und die Uhr tickt. Zusätzlich werde ich mich jetzt um einen guten Schmerzspezialisten kümmern müssen. Hätte nie damit gerechnet, dass dies alles so schnell passieren wird.
Bin sehr verwirrt, und noch garnicht in der Lage, mich so einer Situation zu stellen, geschweige denn mich damit auseinander zu setzten. Aber das Leben spielt anders, und ich kann nicht mehr davor flüchten.
Liebe Kerstin, ich bin mehr als feige, obwohl ich mich damit auseinander setzte. Jetzt habe ich noch viel zu tun, kann mich in den Kampf um das Überleben meiner Mutter stürzen (das Medikament auftreiben, einen guten Schmerzspezialisten suchen...etc). Aber ich habe Angst davor, wie ich weiterhin stark für meine Mutter sein kann, wenn ich sowas nicht mehr habe. Wenn es nichts mehr gibt, wofür ich kämpfen kann, und noch ein Fünkchen Hoffnung am Ende des Weges wartet. Die Leere, wenn es wirklich keine Möglichkeit mehr gibt, wird mir mit großer Sicherheit alles nehmen, woran ich mich jetzt noch klammer, vorallem meine Kraft!!! Wie Du (und wie alle anderen auch) weiß ich nicht, wie stark oder wie "feige" ich sein werde, wenn ich nur noch auf das ENDE warten muß.
Und immernoch meine ich niemals, dass Du feige warst. Wie solltest Du auch? Du warst für Deinen Vater da(das hat er mit Sicherheit bemerkt), und Du bist jetzt noch für Deinen Vater da, was er bestimmt auch mitbekommt. Laß die Selbstvorwürfe ruhen, Du kannst Dir nichts vorwerfen. Es ist unmöglich, sich in so einer Situation an eine Gebrauchsanleitung zu halten, das einzige was möglich ist, ist demjenigen seine Liebe spüren zu lassen. Und das hast Du.
Wie stark ich mich jetzt mit dem Tod befasse, ich werde es nicht schaffen, mich vor meinen Gefühlen zu schützen, die wer weiß was mit mir anstellen können. Das haben wir Menschen nicht unter Kontrolle. Und das ist auch gut so.
Ich werde jetzt mal meine e-mail Adresse reinsetzten. Wer weiß, was noch alles passieren wird, und vielleicht sprenge ich hier den Rahmen. Das heißt nicht, dass ich nicht mehr hier rein schreiben werde. Nur für den Fall. Viele Grüße,
name@domain.desaphir@hotmail.de
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