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Alt 30.11.2004, 12:33
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Mein Papa wird sterben

Hallo Gaby,

vermutlich kann Dir nicht mal ein Arzt eine relativ genaue Prognose abgeben wie lange dein Vater noch hat.... Aber die behandelnden Ärzte können zumindest das erklären WAS sie wissen. Ich habe die Erfahrung gemacht dass die Ärzte umso "schonungsloser" reden je offener man fragt. Mein Vater konnte ja die letzten Wochen nicht mehr sprechen da er beatmet wurde bzw. oft auch nicht bei Bewusstsein war. Also haben seine Frau und/oder ich mit den Ärzten gesprochen. Sie hat häufig ganz andere Antworten gekriegt, aber ich habe immer gesagt ich will auch den "worst case" wissen, was passiert schlimmstenfalls wenn man das und das macht oder weglässt (also was die Behandlung anging), usw. Ich wollte es einfach wissen. Seine Frau wollte sich eher beruhigen lasen bzw. hat auf eine Wischi-Waschi Aussage nicht nachgehakt. So konnte sie es nun mal besser ertragen.

Ist natürlich die Frage ob Dein Vater bzw. deine Eltern überhaupt wollen dass Du mit den Ärzten sprichst. Vielleicht kannst Du das klären, falls Dir solche Auskünfte wichtig sind? Mir hat es geholfen so viele Details wie ich auch nur erfassen konnte zu erfahren. Natürlich nicht immer alles verstanden, aber ich musste und wollte es wissen.

Die Idee von Faith mit dem Hospizdienst finde ich auch gut. Ich habe das damals alles nicht in Anspruch genommen weil es immer auf und ab ging und wir bis zuletzt irgendwie doch noch hofften. Heute würde ich das anders machen und mir mehr Unterstützung und Wissen über das Sterben holen. Natürlich ist es ein Sch...Thema aber ich finde es tut schon gut wenigstens zu versuchen was zu tun, wenn man schon nicht heilen kann.

Natürlich wird Weihnachten für Euch so oder so furchtbar traurig. Klar, das ist so.

Ich denke es ist wichtig dass Du Dir selbst zugestehst dass Du deinen Vater nicht loslassen willst - klar, da Du ihn ja liebst. Aber Du kannst jetzt schon damit anfangen zu üben, das loslassen meine ich, es bleibt einem nichst anderes übrig als es zu lernen.
Sei bei deinem Vater so oft Du kannst, Du kannst ihn jetzt noch mit Zärtlichkeit betrachten und versuchen ihn langsam loszulassen.

Mein Vater hat es am Ende nicht geschafft und auch wenn ich manchmal denke "ach hätte er doch noch mal aus dem KH rausgekonnt" war eines klar: er wäre nur noch ein Pflegefall gewesen und er hätte es gehasst. Es war unrealistisch was anderes anzunehmen. Man muss versuchen seinen Frieden damit zu machen dass es gekommen ist, wie es nun mal ist und war und wird. Versuch einfach die noch verbleibende Zeit für ihn da zu sein. Vielleicht kannst Du ihm sagen wie lieb Du ihn hast und einfach nur da sein.

Kerstin
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