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  #1  
Alt 11.12.2019, 19:28
Elisabeth15 Elisabeth15 ist offline
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Beiträge: 182
Daumen hoch AW: Die Chemo beginnt

Hallo René,

dank dir für deine aufmunternden Worte! Und ich starte jetzt den Angriff auf die Schmerzen! Meinen Termin hab ich ja diesbezüglich erst am 23. Jan. in Bremen, bis dahin hab ich keine wichtigen Termine. Deshalb haben mein Mann und ich gestern Abend kurzfristig einen Flug auf die Canaren gebucht, wir waren ja seit mehr als 3 Jahren nicht mehr in unserem Appartement. Wir fliegen am 28. Dez. und kommen in der Nacht zum 16. Jan. 2020 zurück.

Vielleicht geht es mir da schmerzmäßig besser, ein guter Test, bevor wir die Wohnung verkaufen. Früher sind wir ja immer von Hannover aus geflogen, diesmal starten wir von Münster aus, lassen uns mit einem Taxi hin- und herkutschieren, also alles stressfrei. Freu mich auf den Trip und hoffe, dass ich dort mit den Schmerzen besser klarkomme.

Ich wünsch dir eine schöne Adventszeit und hoffe, dass es dir gut geht - in jeder Beziehung.

Liebe Grüße,
Elisabeth
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  #2  
Alt 14.01.2020, 22:08
Rottweilerfreund Rottweilerfreund ist offline
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Beiträge: 131
Standard AW: Die Chemo beginnt

Hallo
Ich will mich auch mal wieder melden. Wie ich eben festgestellt habe, ist mein letzter Bericht schon rund ein halbes Jahr her. Ich bin in ein ziemliches Loch gefallen und hatte einfach keine Lust zu schreiben.
Eigentlich ist das auch kein Wunder. Ich habe mal überlegt, was ich in den letzten zwei Jahren alles durchgemacht habe. Das soll kein Gejammer sein; das habt ihr alle so oder ähnlich durch und Viele von euch deutlich schlimmer als ich. Ich fasse es trotzdem mal zusammen:
Was die Diagnose im Dezember 18 im Kopf gemacht hat, brauche ich keinem zu erzählen. Das kennt jeder von euch. Im Januar ging dann die Chemo los, mit dem unausbleiblichen Kräfteschwund. Als die Bestrahlung losgehen sollte, hatte ich im April erstmal den Schlaganfall. Noch bevor ich aus dem Krankenhaus kam, ging die Bestrahlung los. Und die hat mich so richtig fertig gemacht. In der ganzen Zeit mit Chemo und Bestrahlung musste ich auch noch mit dem Hund kämpfen, der meiner Frau ja vorher völlig entglitten war. Und mit kämpfen meine ich auch körperlich, weil der mit allen Körperkräften unbedingt seinen Willen durchsetzen wollte. Das, obwohl ich selber schon gar keine Kraft mehr hatte.
All das habe ich durchgestanden, ohne irgendwie einzuknicken. Dann kamen Anfang 19 die Allergien dazu, die mich auch nochmal geschwächt haben. Auch das habe ich weggesteckt. Das eine Ding zuviel waren meine Zähne. Das hat mir den Rest gegeben.
Ich konnte ja monatelang nicht mehr essen. Das Gewicht, dass ich nach den Therapien gerade wieder raufgekriegt hatte, habe ich da wieder verloren. Dazu kommt das ständige genervte Gefühl im Mund, das eben auch stresst. Und ganz ehrlich: Es gibt einem auch mental einen Schlag mit, wenn man Abends wie im Altersheim die Zähne rauspackt.
Man kann noch so stark sein - irgendwann ist es einfach das eine Päckchen zuviel, dass man sich auf die Schultern packt. Und die Zahngeschichte war dieses eine Päckchen, das mich runtergezogen hat.
Mir ist gerade aufgefallen, dass ich sogar den Nachsorgetermin verschwitzt habe. Ich habe mich wohl zu sehr auf die Zahnarzttermine konzentriert. Da werde ich mich diese Woche noch drum kümmern. Aber der Krebs läuft mir ja bestimmt nicht weg. Und wegen der Allergien muss ich mich auch wieder kümmern. Die Untersuchungen beim Hautarzt sind ja ergebnislos geblieben. Da will mich der Hausarzt meiner Frau jetzt weitervermitteln. Bei dem werde ich jetzt mal vorstellig werden. Ich wollte ohnehin den Arzt wechseln, weil mein bisheriger nichts taugt.

Es gibt aber auch gutes zu berichten. Mein Körper baut so allmählich wieder auf. Ich fühle mich kräftiger, und ich wiege wieder 70kg, nachdem ich auf dem Tiefpunkt schon bei 66 war. Drei Kilo brauche ich noch. Und ich habe inzwischen die richtige Zahnprothese drin. Mit der kann ich eigentlich alles kauen. Manches fällt mir schwerer, aber im Prinzip kann ich alles essen. Die Weihnachtsgans ging auch wirklich gut. Weihnachten war ich so richtig schön vollgefressen. Das hat gut getan.
Mit dem Hund läuft's auch. Wir sind ein richtiges Team geworden.

Das soll es erstmal gewesen sein.
Gruß
Rene
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  #3  
Alt 14.01.2020, 22:58
Miss Elsy Miss Elsy ist offline
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Standard AW: Die Chemo beginnt

Bitte halte weiterhin durch! Ich verfolge deine Nachrichten schon länger und dachte immer, wie outstanding hält der Mann durch. Ich könnte mich als Angehörige eine HCC-Patenten (Leberkrebs) manchmal in die Ecke „schmeißen „!
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  #4  
Alt 17.01.2020, 09:17
Rottweilerkumpel Rottweilerkumpel ist offline
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Standard AW: Die Chemo beginnt

Hallo
Ich bin versehentlich gesperrt worden, und das lässt sich leider nicht rückgängig machen.
Daher mache ich nun unter neuem Namen weiter. Das ist mit der Moderation abgesprochen.

Gruß
Rene
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  #5  
Alt 17.01.2020, 20:28
Elisabeth15 Elisabeth15 ist offline
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Beiträge: 182
Daumen hoch AW: Die Chemo beginnt

Hi Rene,
schön, mal wieder was von dir zu hören, hab mir schon Sorgen gemacht. Da hast du ja einiges wegstecken und verarbeiten müssen, und ich weiß, wie schwer das manchmal ist, weiterhin positiv zu denken, wenn jeden Tag neue Hiobsbotschaften auf einen warten.

Unser Trip auf die Canaren über die Feiertage haben wir als Arbeitsurlaub verbucht (Erledigen von Arbeiten im Appartement, Steuererklärung usw.), ich hatte gehofft, dass es mir bei Wärme und Helligkeit schmerzmäßig besser geht, was leider nicht der Fall war. Ich leide unter extremen Schlafstörungen, habe in den letzten Monaten auch 5 Kilo abgenommen, war heute im Krankenhaus, Ultraschall von Magen/Darm hat nichts ergeben, muss in Kürze eine Spiegelung des Verdauungstraktes machen. Na ja, manchmal möchte ich auch schon aufgeben, aber dann reiß ich mich zusammen.
Die Nebenwirkungen von Chemo und Bestrahlung schlagen bei mir anscheinend jetzt erst komplett durch, die Nervenschmerzen in der kompletten Wirbelsäule sind unerträglich, die Schilddrüse spielt verrückt, mein ganzer Körper ist außer Rand und Band. Mein Mann trägt alles mit, aber auch er leidet sehr.

Jetzt auch von mir das Positive: Ich habe am 23. einen Termin in Bremen zur Nervenverödung, erhoffe mir davon zumindest eine Schmerzlinderung. Und auch die nächste Sonographie der Schilddrüse steht Anf. Febr. an, hoffe, dass ich endlich medikamentös richtig eingestellt werde.

Ich gebe die Hoffnung nicht auf, doch noch ein einigermaßen lebenswertes Leben führen zu können, genieße jede Stunde, in der es mir einigermaßen geht.

Für dich hoffe ich, dass du das Tal der Tränen jetzt endgültig durchschritten hast und deine positive Energie wieder zum Vorschein kommt. Wir sind doch Kämpfer!!!!!

In diesem Sinne ganz liebe Grüße
Elisabeth
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  #6  
Alt 06.02.2020, 18:10
Rottweilerkumpel Rottweilerkumpel ist offline
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Standard AW: Die Chemo beginnt

Hallo
Ich hatte ja schon geschrieben, dass ich meine Nachsorge versaubeutelt habe. Jetzt bin ich wieder in der Spur.
Gestern hatte ich den Termin beim Onkologen. Vor der neuen Überweisung wollte der ein Arztgespräch, warum auch immer. Danach habe ich gleich bei der Radiologie angerufen, und den Termin gleich in zwei Wochen bekommen. Nächste Woche habe ich den Termin zum Blutabnehmen, und in drei Wochen dann das erneute Arztgespräch wegen der Auswertung. War ein Haufen Telefoniererei, aber nun geht's mir besser.
Als die mir letztens am Telefon klargemacht hat, dass ich schon im Oktober die Nachsorge verpasst habe, ist mir fast ein bißchen Panik hochgestiegen. Ein halbes Jahr kann im schlechtesten Fall den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen. Ein paar Tage später hatte ich mich wieder beruhigt. Man muss ja nicht immer vom Schlechtesten ausgehen. Aber ein blödes Gefühl hatte ich schon. Auf einmal merkt man jedes Zipperlein und fragt sich, ob das ein schlechtes Zeichen sein könnte.
Und jetzt, wo ich alle Termine unter Dach und Fach habe, bin ich auf einmal wieder guter Dinge. Ich gehe nach wie vor davon aus, dass ich tumorfrei bin. Und das solange, bis mir der Arzt was Anderes sagt. Trotzdem wäre mir am liebsten, wenn die drei Wochen schon um wären.

Und ich habe vor ein paar Wochen meinen Hausarzt gewechselt. Bei dem Vorherigen habe ich mich nicht gut aufgehoben gefühlt. Der hat sich eigentlich um Nichts gekümmert. Außer um die Sachen, die ihm Kohle bringen. Bluttest, EKG, und diese Geschichten. Wäre er damals meiner Bitte nachgekommen, meine Überweisungen zu managen, wäre mein Krebs vermutlich ein Jahr früher erkannt worden.
Nun bin ich bei dem neuen Arzt, habe mich da vorgestellt, und der hat mich gleich mit drei Überweisungen weggeschickt. Unter Anderem auch zu einem Lungenfacharzt. Er will, dass der wegen der Krebserkrankung da auch nochmal draufsieht. Darum hat sich bisher weder der Onkologe, noch der (bisherige) Hausarzt gekümmert. Bei dem habe ich wirklich ein gutes Gefühl.

Nach dem Auswertungsgespräch gebe ich Bescheid.
Bis dann
Rene
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  #7  
Alt 06.02.2020, 20:29
Elisabeth15 Elisabeth15 ist offline
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Daumen hoch AW: Die Chemo beginnt

Hallo René,
Da scheinst du ja noch einmal Glück gehabt zu haben, und den Arztwechsel finde ich auch überfällig! Ich bin guter Hoffnung, dass bei dem Gespräch in 3 Wochen bei dir nichts Negatives zum Vorschein kommt!

Bei mir ist ja vieles ähnlich wie bei dir - habe auch eine Hausärztin, die munter drauflos therapiert, ohne eine Diagnose zu haben. Ich war inzwischen 3x in der Notaufnahme im Krankenhaus, weil meine Knochen- und Muskelschmerzen trotz Erhöhung der Schmerzmedikamente nicht auszuhalten waren, konnte kaum noch schlafen. Die Notärztin in Oldenburg hat mich komplett untersucht inklusive Blutuntersuchung, die Ärzte in Sögel haben mir mit einer Schmerzspritze wieder nach Hause geschickt.
Wegen meiner Schilddrüsenwerte gibt es 4 Ärzte mit 4 verschiedenen Meinungen, wie die Medikation aussehen soll, von Erhöhung der Dosis bis zum Absetzen aller Medis.
Ich mache es jetzt so, wie es mein Körper mir sagt, und das klappt momentan prima.
Gestern war ich bei meiner Schilddrüsen-Ärztin, die Sonographie zeigte nichts Negatives, auf die Blutergebnisse muss ich noch 1 Woche warten.
Heute war ich beim Schuh-Orthopäden, der mich letzte Woche komplett ausgemessen hatte: eine Schulter hängt runter, die Waden sind schief und auch die Füße sind total unterschiedlich (Spreiz-Senkfuß bzw Plattfuß, unterschiedliche Fußlänge ca. 2 cm). Ich bin sozusagen eine kleine Mißgeburt, aber das alles hat nichts mit dem Krebs zu tun. Meine Angst war immer da, aber mehrere Krankenhausärzte haben mir gesagt, dass ich den Krebs wohl endgültig besiegt habe. Trotzdem geht die Angst davor wohl nie ganz weg.

Ich freu mich für dich, weil du wieder etwas optimistischer klingst. Halte die Wochen Unsicherheit durch, dann ist alles wieder gut!

Liebe Grüße,
Elisabeth
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