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  #1  
Alt 11.12.2017, 11:19
Adlumia Adlumia ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.11.2015
Beiträge: 305
Standard AW: Danke für alles!

Verstehe, das was du schreibst sehr gut...
Am Anfang unfassbar, dass die Welt in einem drinnen zerbrochen ist und da draußen alles normal weiter geht aber gleichzeitig erlebte ich diese Normalität, diesen Trott, der schon immer da war als etwas, was mich "rettet", was mir sagt: das da draußen muss weiter gehen, damit ich irgendwie weitergehe. Auch wenn das nicht heißt, dass nicht alles sich nun anders anfühlt in deinem persönlichen Leben, du diese Gefühle in dir trägst. Das darf sein, auch wenn das Außen dem nicht entsprechen kann und entsprechen wird, das denke ich dazu.

Möglicherweise hat es deine Kollegin nicht so gemeint. Wenn du zu ihr ein gutes Verhältnis hast, dann versuche, ob du offen zu ihr sein kannst und ihr sagen kannst, dass es dir gerade schlecht geht und du mit den Gedanken nun bei der Trauerfeier bist. Vielleicht könnt ihr euch so gegenseitig unterstützen, da auch sie ja gerade erst Ähnliches erlebt hat. Manchmal muss halt nur einer den ersten Schritt machen und offen sein. Diese Offenheit lässt sich nicht erzwingen, es kann auch sein, dass es nicht immer möglich ist auf Menschen zu treffen, die das verstehen, was du durchmachst. Nichts ist falsch an deinen Gefühlen, nur nicht jeder kann und möchte sie teilen. Diese Einsicht schmerzt im ersten Moment (so ging es mir) doch ich denke, du wirst sehen, es gibt Wege, um doch Gehör zu finden, Menschen bei denen du so sein kannst, wie du gerade bist. Es fängt an bei dir, dass du dich selbst jetzt so annimmst mit deinen Gefühlen.

Viel Kraft für den kommenden Freitag!
Adlumia
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  #2  
Alt 25.12.2017, 18:54
Kontrastpoetin Kontrastpoetin ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 05.12.2017
Beiträge: 3
Standard AW: Danke für alles!

Hallo zusammen,

die Beerdigung ist vorbei, Heiligabend ist vorbei... alles geht weiter.
Und auch ich bin weiter gegangen. Zwar mit gesenktem Kopf, aber irgenwie geradeaus.
Normalerweise war meine Familie am 1. Weihnachtsfeiertag, also heute, bei Oma. Heute nicht.
Gestern habe ich nach 8 Jahren mit meinem Vater Heiligabend erlebt. Nichts großes zusammen gegessen, ein wenig gequatscht - das wars. Sonst haben wir 5 Geschwister den Tag miteinander verbracht... darauf hatte ich dieses Jahr keine Lust.

Papa hat mir gestern eine Tüte in die Hand gedrückt "Hier, von Oma" - dachte erst ich hätte mich verhört.
Eine selbst gebastelte Karte von Oma wie jedes Jahr zu Weihnachten und Geburtstag... und ein Glas selbst gekochte Marmelade.
Die Marmelade wurde im Sommer eingekocht... aber die Karte muss sie irgendwann in den 6 Wochen zwischen Diagnose und Tod gebastelt haben - und das nicht nur für mich sondern auch für meinen Bruder und meine Cousinen...
Wie hat sie das angestellt... Voraus schauend, kurz vorm eigenen Tod stehend an andere gedacht.
Ich habe Rotz und Wasser geheult gestern.
Und seitdem bin ich komplett unten. Die Tage zuvor habe ich alles gut verdrängt, Arbeit etc. hat mich abgelenkt. Hab mir nicht zugestanden zu weinen/ konnte es teilweise nicht. Habe nichts gefühlt.

Heute lag ich den ganzen Tag nur im Bett, war traurig und habe geweint.
Ich vermisse sie so sehr.
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Stichworte
angst, bauchspeicheldrüsenkrebs, brustkrebs, leere, trauer


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