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  #1  
Alt 11.10.2017, 17:38
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Martina2015 Martina2015 ist offline
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Standard AW: Oh mein Gott ! Kleinzeller Stadium IIIB bei meinem Lebensgefährten

Danke, ihr Lieben,

Ja, den Schrecken habe ich überwunden und ich denke auch öfters bei Schumi an die bittere Ironie des Schicksals.

Mann und Tochter sind wohlbehalten zurück und vorgestern war auch das letzte Staging. Diesmal ambulant ohne Bronchoskopie, nur Ultraschall der Lunge und CT des Thorax. Sieht soweit auch wieder gut aus, endgültige Ergebnisse gibt's beim chefarztgespräch nächste Woche.
Ich bin stolz, meinen Mann im Mofaauto nach Köln und zurück gefahren zu haben, ohne große Aufregung und Probleme. Jetzt sind wir nicht mehr darauf angewiesen, dass ihn jemand fährt.

Ansonsten läuft alles gut, ich jogge weiter regelmäßig, halte problemlos mein Normalgewicht und habe eine tüchtige neue Putzfee, was mich sehr entlastet.
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mein Mann - Kleinzelliges Bronchialkarzinom T4NXM0 ED 01/2015
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  #2  
Alt 17.11.2017, 11:19
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Martina2015 Martina2015 ist offline
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Standard AW: Oh mein Gott ! Kleinzeller Stadium IIIB bei meinem Lebensgefährten

Oh, schon wieder mehr als ein Monat seit meinem letzten Eintrag ! Das ist ein gutes Zeichen, denn der Krebs ist nicht mehr Mittelpunkt unseres Lebens, Gott sei Dank.

Es gibt von meinem Mann körperlich keine Neuigkeiten, weder Verbesserungen noch Verschlechterungen. Allerdings hat er seit neuestem Angst davor, dement zu werden. Tatsächlich sind die Wortfindungsstörungen ja häufiger geworden und der Gleichgewichtssinn scheint mir auch mehr beeinträchtigt zu sein. Das habe ich beim Chefarztgespräch auch gesagt. Beim nächsten Staging im April 2018 wird deshalb auch ein CT Kopf gemacht. Außerdem wird dann noch eine Bronchioskopie durchgeführt werden, was mit einer Nacht stationärem Aufenthalt verbunden sein wird. Wenn wir bis dahin Ruhe haben, ist es ja prima.

Mir selbst geht es körperlich sehr gut, habe noch 1 kg abgenommen, nehme regelmäßig am Lauftreff teil und laufe sonst noch 2 x die Woche alleine für mich. Auch beruflich läuft alles gut. Meinen Eltern geht es soweit auch nicht schlecht, ich besuche sie einmal wöchentlich.

Psychisch bin ich angeschlagen, weil es wieder mal Krach in der engen Familie gibt. Das zehrt an den Nerven und ich habe mir vorgenommen, für mehr Ruhe für mich zu sorgen und mich nicht zu sehr aufzuregen, was mir echt schwer fällt. Das wird schon wieder.....

Viele Grüße an alle Kranken und Angehörigen, bleibt tapfer
Martina
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  #3  
Alt 17.11.2017, 12:28
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anni. anni. ist offline
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Standard AW: Oh mein Gott ! Kleinzeller Stadium IIIB bei meinem Lebensgefährten

Hallo Martina,

schön, mal wieder von dir zu hören. Und noch schöner, dass der Krebs euch in Ruhe und Frieden lässt! So kann es bleiben Wurde denn bei deinem Mann seit Diagnose schon jemals ein Kopf CT veranlasst? Ich weiß von meinem Onkel, der auch einen Kleinzeller hatte, dass ja häufig auch prophylaktisch das Hirn bestrahlt wird.

Bei meinem Papa ist es mit dem Krebs leider nicht so toll, wir bekommen eigentlich bei jedem Staging wieder einen neuen Befund. Bisher konnte zum Glück immer noch mit dem Ziel "krebsfrei" behandelt werden. Wir versuchen, zufrieden zu sein, so wie es ist und sind dankbar für die Zeit mit Papa und dass es ihm körperlich und psychisch so gut geht.

Ich wünsche dir für die Schwierigkeiten in der Familie, dass ihr irgendwie eine Lösung findet!

Ganz liebe Grüße und schon mal ein schönes Wochenende, auch wenn das ja eher regnerisch ausfallen soll.

Anni
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Mein lieber Papa (*1958):

05/2014 ED Primär inoperables Thymuskarzinom
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  #4  
Alt 17.11.2017, 14:01
Wolle2 Wolle2 ist offline
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Standard AW: Oh mein Gott ! Kleinzeller Stadium IIIB bei meinem Lebensgefährten

Hallo Martina.

Ich freue mich darüber, dass bei Dir ein Teil Normalität eingezogen ist. Versuche bitte, auch psychisch wieder Dein Gleichgewicht zu finden. Es wäre schade, wenn deine körperliche Fitness vom seelischen Stress aufgezehrt werden würde.
Mein Monat war weniger prickelnd. Ein Infekt, Einweisung in ein Krankenhaus und langsames überwinden der Zeit auf der ITS nach der Entlassung.
So wünsche ich Dir ein schönes Wochenende. Zurzeit ist die Sonne zu sehen.
Mit lieben Grüßen.
Wolle2.
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  #5  
Alt 16.08.2018, 15:46
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Martina2015 Martina2015 ist offline
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Standard AW: Oh mein Gott ! Kleinzeller Stadium IIIB bei meinem Lebensgefährten

Guten Tag zusammen,

ich will mal wieder etwas von mir hören lassen, denn ich glaube, es hilft auch Angehörigen und Kranken, wenn man liest, dass ein totkranker Mensch tatsächlich geheilt wird. Mein Mann ist nach wie vor tumorfrei. Das wurde zuletzt beim Staging im Juni festgestellt.

Nun zu den weniger schönen Dingen:
Eine potentiell tödliche Erkrankung zehrt an der Substanz, sowohl bei den Kranken, als auch bei den Angehörigen. Mein Mann braucht professionelle psychologische Unterstützung, die kann ich nicht leisten. Seit der Erkrankung ist er rechthaberisch, streitlustig und nörgelt an allem herum, hauptsächlich an mir. Da auch meine Nervenstärke nicht unendlich groß ist, belastet das. Nachdem er zwei Mal (nach einer Auseinandersetzung mit mir) sich das Leben nehmen wollte, habe ich beim 2. Mal den Notarzt gerufen und er kam erstmal auf die Intensivstation, danach eine Woche in eine Psycho-Klinik. Dort haben sie ihn nur verwahrt und nichts gemacht.

Mittlerweile war er beim Neurologen, der ist glücklicherweise auch Psychiater. Da ich dabei war, habe ich das Thema auch angesprochen. Zumindest sieht mein Mann jetzt ein, dass er eine Therapie braucht und vertraut dem Neurologen. Er macht jetzt Krankengymnastik, um das Gehen zu verbessern, insgesamt braucht die Muskulatur Unterstützung. Die Lyrika setzt er schleichend ab, die diese schwere Nebenwirkungen wie die o.g. psychischen Veränderungen hervorrufen können. Mittlerweile nimmt er nur noch 75mg am Tag, es waren mal 400mg (vor 2 Jahren).

Vergangenen Februar hatten wir beide eine schwere Bronchitis und bei meinem Mann kam eine Lungenembolie dazu, die sich schleichend entwickelt haben muss. Es ist wohl nicht untypisch für Krebserkrankte, so hat uns der Arzt das erklärt. Die Zusammensetzung des Blutes ändert sich dauerhaft, auch wenn die Krebserkrankung überwunden ist.

Selbst hatte ich eine schwere Allergie auf einen Insektenstich und sah aus wie Frankensteins Monster. Körperlich bin ich z.Zt. nicht mehr ganz so fit, durch die Bronchitis und die Allergie habe ich das Laufen etwas vernachlässigt. Bin aber seit März im Fitnessstudio und nehme ab und an an den Kursen teil, treffe mich da auch regelmäßig mit einer Freundin zum traben auf dem Laufband. Nach der großen Hitze der letzten Monate will ich wieder regelmäßiger laufen. Nächste Woche bin ich erstmal zu einer Fortbildung weg, darauf freue ich mich, ist wenigstens ne Auszeit. Der Antrag auf Gehaltserhöhung wird derzeit geprüft und hat gute Aussichten auf Erfolg. Das wird erst ab ca. Oktober entschieden.

Meinen Eltern gehts recht gut. meine Mutter hat nun Pflegegrad 3. Es kommt regelmäßig ein professioneller Dienst und macht alles, was sie möchte, im Haushalt. Bei Schreibkram helfe ich. Ich besuche sie jede Woche. Mit der Tochter ist derzeit Funkstille. Seit sie halbtags arbeitet, hat sie für uns keine Zeit mehr. Sie war dieses Jahr nicht einmal da. Auch um einmal anzurufen oder auf eine WhatsApp zu antworten, fehlt angeblich die Zeit. Unser alter Hund lebt auch noch, das Alter spürt man aber zusehends. Hoffentlich bleibt er uns noch gesund erhalten. Mehr als ein Jahr glaube ich aber nicht.

Soweit mein "Bericht". Ich habe hier dieses Jahr so gut wie garnicht reingesehen. Weiß also auch nicht, wie es dem einen oder der anderen lieb gewonnenen MitstreiterIn geht. Hoffe, es hilft euch, zu hören, dass man auch mit dem Kleinzeller T4 überleben kann. Ich schaue bei Gelegenheit noch mal hier rein.

Viele grüße
Martina
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  #6  
Alt 22.08.2018, 13:08
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Tinele Tinele ist offline
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Standard AW: Oh mein Gott ! Kleinzeller Stadium IIIB bei meinem Lebensgefährten

Liebe Martina ,

schön von dir zu lesen . Macht ihr Beiden prima so

Liebe Grüße Tinele
__________________
Mein Mohle - Diagnose von SPK Krebs am 3.6.2014

Seither ist nichts mehr , wie es vorher war .

Du weißt erst wie stark du bist , bis stark sein die einzige Option ist , die dir noch bleibt !
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  #7  
Alt 12.06.2019, 11:39
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Martina2015 Martina2015 ist offline
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Standard AW: Oh mein Gott ! Kleinzeller Stadium IIIB bei meinem Lebensgefährten

Guten Tag, mal wieder,

ich möchte wieder ein Update machen. Mein Mann ist nach wie vor krebsfrei, das letzte Staging war vorige Woche. Nun muss er erst wieder in einem Jahr hin und dann kann auch der Port raus. Der Arzt erklärte uns, dass der Port, wenn er nicht regelmäßig gespült wird, sowieso nicht mehr funktional wäre. Die Lyrika sind seit einigen Monaten ausgeschlichen, er nimmt gar keine mehr.

Zum Schwerbehinderungsgrad 100% mit Kennzeichen "G" mit "B" ist jetzt ein "aGb" hinzu gekommen, womit wir unser Auto auf Behindertenparkplätzen parken dürfen. Ich fahre jetzt regelmäßig das normale Auto, mein Mann kann das wegen der immer schlimmer werdenden Polyneuropathie nicht mehr.

Unser alter Hund ist gestorben, nachdem ich ihn monatelang die Eingangstreppe z.T. hoch heben musste, nachts mit ihm raus musste und ihm zum Schluss mit Windeln versorgen musste. Er war bis zum Schluss spielfreudig und klar, konnte aber nicht mehr gehen. Das hat mir fast das Herz gebrochen. Jetzt haben wir wieder einen Schäferhund, 3 Jahre alt aus dem Tierheim. Ich brauche den Hund für meine Psyche, denn die Krankheit mit allem drum und dran hängt mir zum Hals heraus.

Meine Gehaltserhöhung ist durch, ein satter Zuwachs und gleicht die Verluste aus der Altersteilzeit, in der ich jetzt bin, annähernd aus. Die Arbeit macht mir nach wie vor sehr viel Spaß und ich bin Herrin in meinem IT-Reich.

Mit der Freundin nehme ich mir Auszeiten aus dem Pflegealltag, neben (etwas seltenerem) Sport, spazieren mit den Hunden, gehen wir auch shoppen, zum Friseur, zum essen usw., eben alles, was typischerweise Frauen so tun. Das macht mir richtig Spaß und lenkt mich ab.

Mit der Tochter ist es nach wie vor konfliktbeladen, sie war voriges Jahr genau 1 x da und das zu Weihnachten zum Geschenke abholen. Ich bin zutiefst enttäuscht und traurig darüber. Sie hat mir auch nach vielen versuchen per Whats app, es wieder hinzubiegen, entweder garnicht oder nur ganz einsilbig und ausweichend geantwortet. Nachdem sie mich dann wieder mal 10 Tage hat warten lassen mit einer Antwort habe ich sie dort blockiert, ihr aber vorher geschrieben, dass die Tür für sie offen steht und sie ja anrufen kann. Ich will nicht ständig vergeblich hoffend aufs Handy schauen. Ich nenne so etwas Ignoranz, einfach nicht zu antworten. Die Enkel wollen uns auch nicht mehr besuchen, die werden wohl auch entsprechend beeinflusst worden sein.

Mein Vater war Anfang des Jahres mehrmals im Krankenhaus. Die beginnende Demenz meiner Mutter und ihre Gehbehinderung erforderte es, dass meine Schwester und ich uns intensiv um sie gekümmert haben. Ich war jeden 2. Tag da, habe mit ihr eingekauft, bin mit ihrem Hund gegangen und habe sie zum Krankenhaus gefahren. Das war grenzwertig, mit ganztags arbeiten gehen, pflegebedürftigem Mann, Haushalt, eigener Hund. Ich brauche viel mehr Ruhe und schlafe auch gerne mal länger. Bin nicht mehr so fit wie vor der Krankheit.

Manchmal frage ich mich selbst, wie ich das alles schaffe. Aber es geht irgendwie. Ich konzentriere mich auf alles Positive, wie z.B. der nächste Stammtisch und das nächste Grillfest.

Wünsche euch einen schönen Sommer, bleibt starkt !
Gruß
Martina
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