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  #1  
Alt 08.12.2015, 09:21
hermannJohann hermannJohann ist offline
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Beiträge: 203
Standard AW: Vater - im Hospiz gestorben / Zeit im Krankenhaus

Hallo Anna,
Zunächst einmal mein herzliches Beileid. Ich kann mich sehr gut noch an die Zeit kurz vor und nach dem Tod meiner Frau erinnern. Das werde ich nicht vergessen. Es war eine schwere Zeit. Mit der medizinischen Versorgung haben wir unterschiedliche Erfahrungen gemacht (vgl. auch Thema "Episoden und Geschichten," in diesem Forum S. 5). Zunächst wurde meine Frau während der ersten Chemo-Therapie in einer onkologischen Ambulanz ganz gut versorgt. Es gab später dann eine kritische Situation. Es ging ihr schlecht, aber der diensthabende Arzt war wohl wegen anderer Probleme völlig überfordert und wollte nicht mit ihr reden. Gott sei Dank bemerkte der Chefarzt, dass es ihr schlecht ging und bot ihr an, sie aufzunehmen. Sie kam dann auf die Palliativ-Station. Dort war die Versorgung gut. Die Krankenschwestern hatte auch mehr Zeit für sie. Monate später wurde sie in einem anderen Krankenhaus noch einmal operiert, leider ohne Erfolg. Die späteren Erfahrungen auf der Frauenstation waren eher schlecht. Das Pflegepersonal auf Normalstationen hat einfach keine Zeit für solche Patienten, die bald sterben könnten. Die Ökonomisierung der Medizin wird sich hier aus. Mit einem Hospiz haben wir dann sehr gute Erfahrungen gemacht.
Mit besten Grüßen
Hermann

Geändert von hermannJohann (08.12.2015 um 09:32 Uhr)
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  #2  
Alt 08.12.2015, 14:26
Anna_84 Anna_84 ist offline
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Registriert seit: 09.09.2014
Beiträge: 18
Standard AW: Vater - im Hospiz gestorben / Zeit im Krankenhaus

Ihr Lieben,

danke für eure Rückmeldungen.
Erstmal für euch alle mein Beileid, dass ihr eure Angehörigen durch die Krebserkrankungen verloren habt.

Wie ich auch aus euren Beiträgen entnehmen kann: dass das Beisein von Angehörigen einfach sehr wichtig ist, um eine gute Versorgung zu gewährleisten!
Aber auch um ein gutes Sterben zu ermöglichen - und darum ward ihr alle bemüht. Ich denke, dass eure Angehörigen das auch mitbekommen haben und sehr dankbar dafür waren! Ob zuhause, auf der Palliativstation, im Krankenhaus oder im Hospiz..

Es ist wirklich sehr bedauerlich, dass es einen solchen Personalmisstand gibt, unter denen die Patienten leiden müssen.

Und Yogi, dass du nicht bei deinem Vater sein konntest, tut mir Leid. Aber wie Sandro schon sagt, kann es gut sein, dass dein Vater nur sterben konnte, indem er allein war.

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Ich kann den ganzen Sterbeprozess noch nicht begreifen. Es ist quasi mein "1. Mal" - und ich versuche das zu verstehen. Hab auch nochmal mit den Pflegekräften des Hospizs gesprochen, wie das so schnell gehen kann.
Dass plötzlich der Körper so schnell abbaut. Sie glauben, dass er sich dort wohl gefühlt hätte und sich daher schneller damit abfinden konnte zu gehen.
Heute habe ich einen Termin mit dem Hospizarzt, der mir den medizinischen Verlauf meines Vaters auch nochmal erklären wird. Der mir am besten die Frage beantworten soll, ob mein Vater gelitten hat. Denn genau dass er nicht leiden wird haben wir ihm versprochen, bevor er ins Hospiz ging.

Wie geht es euch damit? Begreift ihr den Sterbeprozess?
Bzw, wie ist es euch damit ergangen?

Das schlimmste an all der Zeit die mein Vater krank war, finde ich nicht den Zeitpunkt des Todes - sondern das vorhergegangene Leid, dass er auf sich nehmen musste. Daran denke ich häufiger als an den Zeitpunkt des Todes.
Dieses dabei zu sein und nur wenig tun zu können - nur aushalten.
Das fand ich sehr schwer.

Wie ging es euch damit?

Freue mich über Rückmeldungen
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  #3  
Alt 08.12.2015, 19:44
Lucky2181 Lucky2181 ist offline
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Registriert seit: 02.06.2015
Ort: im schönen Odenwald
Beiträge: 21
Standard AW: Vater - im Hospiz gestorben / Zeit im Krankenhaus

Hallo,

den ganzen Vorgang kenne ich zum Teil. Wir hatten letztes Jahr eine kleine Odysee mit Kliniken und Ärzten. Das schlimmste war mal eine Reha, wo meine Mum nicht richtig behandelt und beachtet wurde. Wir haben dann damals die Reha abgebrochen und Sie kam direkt in eine Psychatrie.

Vorher waren da mehrer Operationen und daher war meine Mum schon schwach.

Sonst muss ich sagen dass ich das so nicht kenne. Mal die Ärzte die etwas schwer erklärt haben aber dann bei nachfragen das fach chinesich wieder geändert haben.

Wir haben unsere Mum dann daheim gepflegt, und als ich Nachtwache hatte mit meinem Hund bei ihr im Zimmer ist sie dann gegangen als ich geschlafen habe vor Übermüdung. Und ja es war wie bei deinem Dad. Sie ist nochmal richtig aufgeblüht an einem Tag und dann 3 Tage später ist sie eingeschlafen. Das war heftig, aber der Krebs war dann schon soweit im Körper das es dann besser war für Sie. Es war anstrengend aber Sie durfte zu Hause gehen bei ihren 2 Kindern, ihrem Enkel, ihrer Schwiegertochter und den 2 Hunden.....

Wünsche Dir viel Kraft weiterhin. Und ich muss sagen, ich habe nach mehreren Vorkommnissen mit der Krankenkasse, habe ich denen auch einen sachlichen saftigen Brief geschrieben.! Aber gleich an den Vorstand. Und da kam auch sehr schnell eine angemessene Reaktion. Ich würde sagen schreib was, sachlich bestimmt! Sonst ändert sich da nichts.
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heiligabend, hospiz, krankenhaus, papa krebs, sterben, tod, tumorzentrum, weihnachten


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