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#1
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AW: Verzweifelt
Hallo Jomi
das ist ja echt Mist. Das tut mir aufrichtig leid. Ich hatte so fest die Daumen gedrückt. Das du wütend bist kann ich so gut verstehen. Was ist das auch für ein scheiß kämpfen hoffen kämpfen hoffen und immer wieder kämpfen und dann das. Da kann man auch echt nur wütend und verzweifelt sein. Das du jetzt erst mal kein Bock mehr hast ist völlig verständlich. Ich würde dir gerne irgendwas sagen was dir hilft aber das gibt es im Moment wahrscheinlich nicht. Hast du Menschen um dich die jetzt für dich da sind Zuhause? Ich denke an dich und bin in Gedanken bei dir. LG nichnack |
#2
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AW: Verzweifelt
Mist! Denke viel mehr muss man eigentlich nicht sagen. Es ist völlig normal wütend zu sein und dies auch rauszulassen. Das ist wichtig.
Es gibt kein Erfolgsrezept wie man mit einer solchen Situation klar kommen kann/soll, das muss jeder für sich herausfinden. Ich hoffe, deine Familie kann dir den nötigen Rückhalt bieten, den du brauchst. Wünsche dir einfach nur viele schöne Momente, viel Sonne und hoffe, dass dir dieser Krebsdreck nicht noch mehr Lebensqualität entreißt und du trotzdem noch dein Leben selbst gestalten kannst. Ich wünsch dir einfach nur das beste und ganz viel Glücksmomente. Geändert von gitti2002 (16.07.2015 um 12:45 Uhr) Grund: NB |
#3
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AW: Verzweifelt
ist grade ein komisches Gefühl - will nur noch meine Ruhe haben. Meine Familie und die Ärzte wollen jetzt, dass ich eine Chemo beginne. Alles in mir sträubt sich dagegen. Möchte einfach nicht noch mehr mit Nadeln, Medikamenten etc. gequält werden - ich wünschte, es gäbe so einen An/Aus Schalter, den man betätigen könnte, um das alles einfach zu beenden.
Sorry für diese negativen Worte, aber ich weiß grade nicht mehr so recht weiter .... |
#4
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AW: Verzweifelt
Es wäre vermessen zu sagen, ich könnte deine Gefühlswelt verstehen. Das wäre eine Lüge, dafür bin ich (noch) 'gesund' genug. Trotzdem denke ich, in der Situation würde ich ähnlich reagieren, mich erst mal komplett abschotten, versuchen wieder mit mir ins Reine zu kommen. Wahrscheinlich würde ich nur ziellos durch Dresden laufen, mich irgendwo hinsetzen, weinen und weiterlaufen. So ging es mir zumindest vor einem Jahr, wo ich schon mit allem abgeschlossen hatte. Bin dann sogar vor einem Arzttermin auf den Friedhof gegangen und einfach durch die Alleen gelaufen. Seitdem gehts bei mir komischerweise wieder aufwärts und ich bin auch mittlerweile 'geheilt'. Klingt ziemlich makaber, aber war so.
Der Wunsch nach dem Ausschalter...den kenne ich nur zugut, war damals oft in der Situation, wo ich über solche Sachen (du weißt schon) nachgedacht habe, aber im Endeffekt war ich zu 'feige' dafür bzw. hing zu sehr am Leben. Aber allein das erste Mal im Leben dieses Verlangen danach und auch die Leere in sich zu spüren, war so ziemlich das schlimmste Gefühl bisher. Die Klarheit hat am Ende gesiegt und es hat sich gelohnt, auch wenn die Zeichen schlecht standen. Ich hoffe an diesen Punkt schaffst du es am Ende. Bis dahin solltest du dich jedoch nicht nur auf andere verlassen, sondern deine Richtung verfolgen. Es geht um dich(!), nicht um andere. Du musst nun wissen und entscheiden, wie es weitergehen soll. Sich ins Bett schmeißen und grübeln, weinen, hassen, vor Wut schreien, Neid verspüren, kämpfen bis zum Umfallen, dem Krebs den Mittelfinger zeigen, lang erhoffte Wünsche erfüllen, jeden Tag und jeden Moment leben, mit sich und seinen Mitmenschen ins Reine kommen....es gibt so unendlich viele Wege, die dir nun offenstehen, wie du die kommende Zeit angehst. Ich hoffe einfach nur von Herzen für dich, das du deinen Weg findest, mit dem du zufrieden/glücklich bist. |
#5
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AW: Verzweifelt
liebe jomi,
das tut mir so unendlich leid! es ist so schwer zu entscheiden, ob und welche therapie man macht... mein mann war 49 und wollte nicht sterben... er war auch so verzweifelt, wütend, traurig...das mit seinem leben nun "schluss" sein sollte. ich bin/war nur angehörige... und kann mich nur einen hauch reinfühlen in die situation, alles andere wäre vermessen. ich drücke dir ganz fest die daumen... dass du einen für dich stimmigen weg findest. im gleichen moment, in dem ich das schreibe, denke ich, wie soll es den in dem alter geben? ich hoffe, du hast ein umfeld, das dich trägt, dich liebt und dir beisteht.
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lieben gruß, vintage Mein geliebter Mann wurde nur 49 Jahre alt und starb knapp fünf Monate nach der Diagnose. * Juli 1965 - + Mai 2015 ED Weihnachten 2014 Darmkrebs mit zu vielen Lebermetastasen, dann auch Lungenmetastasen... Geändert von vintage (23.06.2015 um 21:01 Uhr) |
#6
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AW: Verzweifelt
Hallo Jomi,
das ist einfach nur besch.ssen. Ich hätte Dir von Herzen eine bessere Nachricht gewünscht. Ich stehe vor der selben Chemo- Entscheidung wie Du, werde allerdings nicht von meiner Familie beeinflusst.Die sind sich auch nicht sicher... In Deine Situation kann sich keiner reinversetzen, der das nicht selbst erlebt hat. Ich lehne mich jetzt weit aus dem Fenster und gebe Dir einen Rat, der durchaus von anderen als Frevel empfunden werden kann. Du musst Dich nicht sofort zu irgend einer Therapie entscheiden. Der Krebs ist schon lange in Dir gewachsen, es kommt auf die paar Tage nicht an, selbst wenn die Mediziner an dieser Stelle immer sofort die Zellgift-Therapie anwenden wollen, da bei einem gewissen Prozentsatz der Betroffenen eine statistische Lebensverlängerung erwartet werden kann. Wenn es uns so richtig schlecht geht werden wir schon von selbst nach der letzten Chemo-Chance verlangen, so die Meinung eines von mir befragten Arztes... Die Frage nach dem Aus-Schalter ist meiner Meinung nach berechtigt. Es ist menschlich und legitim in irgend einer Form die Kontrolle behalten zu wollen, selbst wenn man diesen Schalter nie betätigen würde. Es reicht die Sicherheit zu haben diesen Schalter zu besitzen. Bis bald,jomi |
#7
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AW: Verzweifelt
Liebe Jomi, gib dich nicht auf, mache die Chemo, es ist ja doch eine Chance. Mein Mann hatte nie die Möglichkeit gegen diesen Krebs zu kämpfen. Er hatte auch einen Gallengangskrebs, leider kam dann eine Bauchspeicheldrüsenentzündung dazu und er konnte nie mehr aus dem Tiefschlaf geweckt werden. Von der Diagnose bis zu seinem Tod waren es nur vier Wochen.
Ich denke an dich. Anneliese |
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