|
#1
|
||||
|
||||
AW: Ungewollt kinderlos nach EK
Hallo Elisabeth!
Erstmal willkommen hier bei uns Eierfrauen! Wenn auch der Anlass der Blödeste ist, den man sich denken kann! "Schoooooon 42" - uuuuuuuuralt! Ich bin jetzt eine gaaaanz böse Tündel: Da gehst du dann aber am Stock! Andere sind froh, wenn sie so alt werden! Uuuuuuufffff! Zu einer Zeit, wo viele erst jenseits der 40 erstmals schwanger werden, ist das voll jung! Bitte nicht bös sein, aber sowas mag ich nicht hören! Du hast noch sooooooo viel vor dir, du must erstmal deine Krankheit und den Schock darüber überwinden! Es ist gut, wenn du Zukunftspläne schmiedest, auch wegen einer möglIchen Adoption! Aber du weißt ja, dass das nicht einfach ist! Wie wäre es denn mit einem Pflegekind??? Das sind oft so arme Würmchen, die sich nach Liebe und Wärme sehnen! Ich weiß nicht, ob das mit Krankheit geht, aber du könntest dich ja mal erkundigen! Du lebst, du hast eine Chance auf Heilung und ein laaaaaanges Leben! Auch ich hab mich nach einer Reihe von Abgängen, der Krankheit meines Mannes und der Diagnose EK von meinem Kinderwunsch verabschieden müssen. Für mich ist es auch schwer, zu wissen, dass einmal nichts von einem bleibt als Erinnerungen! Kein Kind, kein Enkeli. Aber jetzt bin ich wichtig! Jetzt bist DU wichtig! Wir leben! Und das ist wichtig! Alles Gute - und verzeih den Zehenhüpfer! |
#2
|
|||
|
|||
AW: Ungewollt kinderlos nach EK
Hallo Tündel,
du hast schon recht . Nur mit über 40 wird es schwierig mit einer Adoption. |
#3
|
|||
|
|||
AW: Ungewollt kinderlos nach EK
Liebe Elisabeth,
es tut mir leid, dass Du auch erkrankt bist! Seelische sowie körperliche Beschwerden und deren Behandlung und Genesung bedürfen viel Zeit, Energie und einer besonderen Zuwendung von allen Seiten. Es ist toll, dass Du so einen liebevollen Partner gefunden hast der Dir zur Seite steht und Dich stärkt!!! Ein unerfüllter Kinderwunsch ist eine extrem schmerzhafte Sache, für die es keinen Trost gibt. Die Auseinandersetzung mit den Umständen und der Krankheit ist ein Prozess, der nicht in Wochen zu bewältigen ist. Daher finde ich es gut, dass es eine 5-Jahres-Regel gibt. Diese Zeit gibt nicht Dir eine unüberwindbare Grenze und schränkt Deine Möglichkeiten ein, sondern gibt Dir die Chance und Zeit Dich auf Dich zu konzentrieren und gesund zu werden. Die Vorstellung von einem Kind, v.a. wenn er momentan unerfüllt zu scheinen bleibt, ist meist romantisch; der Alltag besonders mit einem Säugling/Kleinkind ist aber auch enorm anstrengend. Die Frage, die man sich evtl. stellen kann: habe ich wirklich die Kraft meine Energie ganz einem Kind zu widmen? Gerade Pflegekinder und Kinder, die zur Adoption frei gegeben wurden haben schon eine eigene, meist recht leidgeprüfte, Geschichte - daher sind sie nicht nur schutzbedürftige Kuschelkinder sondern eine echte, wenn auch wunderbare, Herausforderung, bei der man schnell an seine Grenzen stossen kann. Vor allem ist Verlust und Enttäuschung bei ihnen das große Thema mit einem langem Rattenschwanz …. Ich kann Dich so gut verstehen. Ein halbes Jahr vor Diagnosestellung hatte ich eine Eileiterschwangerschaft. Der Spruch vieler: ich hätte ja schon so ein tolles Kind war kein Trost, denn ich wollte mit meinem Mann ein Haus voller Kinder … Irgendwann rettete mich mein Standardgedanke: wer weiß warum das so geschehen musste …. und kurze Zeit später wusste ich es ja. Im Krankenhaus beschäftigte ich mich schon mit Adoption, Pflegschaft …. bis ich Stück für Stück meiner Krankheit näher kam und u.a. merkte, dass ich mit der Früherkennung ein riesengroßes Geschenk erhalten habe. Ich bin 40 - es war dennoch enorm schmerzhaft zu wissen, dass ich nun „zu alt“ bin ein Säugling zu adoptieren …… aber dann dachte ich mir wieder: welchen Sinn hat es? Sind wir 40er unerschöpflich jung und dynamisch … vielleicht ja, vielleicht nein Momentan kannst Du nichts machen - also wäre es fatal Dir mit Dingen, die Du gerade nicht ändern kannst und keine Einflussnahme hast, den Körper und den Kopf zu beschweren. Auch wenn es sehr schwer ist - schau auf das was Du hast, lass die Zeit für Dich arbeiten und warte ab wie es Dir nach Behandlung und Reha geht ….. dann wirst Du mehr sehen als zum jetzigen Zeitpunkt und dann wird sich DEIN Weg von alleine öffnen! Ich wünsche Dir viel Nähe, Wärme und Kraft für die nächste Zeit!!!!!!!! |
#4
|
|||
|
|||
AW: Ungewollt kinderlos nach EK
Liebe Elisabeth,
herzlich willkommen. Schön, dass Du zu uns gefunden hast. das, was Du durchmachen musst, ist so schmerzhaft. es tut mir so leid für dich. Schicksal ist per se etwas, dass sich nicht darum schert, gerecht oder fair zu sein. leider musst du es in einem ersten schritt: annehmen. die Tatsachen annehmen, dass du schwer erkrankt bist und du und dein Körper nun sehr viel Aufmerksamkeit, Liebe, Zuwendung und Zeit benötigen. Es ist ein schwerer Schritt und ich würde versuchen, mir eine gute, professionelle Unterstützung, das heißt eine einfühlsame Psychologin zu finden. in diesem fall würde ich auch unbedingt nach einer Frau suchen. ich weiss, wie es ist, wenn das Alter einen bedroht. aus meiner eigenen Geschichte heraus. wir haben 8 Jahre lang versucht, ein Kind zu bekommen. In dieser Zeit hatte ich 4 Fehlgeburten, manchmal schon nach einigen Wochen, aber auch später. ich bin damit durch die psychische Hölle gegangen. immer wieder: unsägliche Freude und Höllentiefe Trauer über den Verlust. Dann ein Kind mit 38 und eines mit 39 und ein Jahr später die Diagnose. Dann auch die Rezidiv-Diagnose kurz drauf. Gerecht?? Ne. gerecht ist es wirklich nicht, das Schicksal. Aber hier geht es um dich. Deshalb möchte ich Dir außer der professionellen Begleitung noch die Perspektive der Auslandsadoption ins Blickfeld rücken. Es ist in Deutschland extrem unwahrscheinlich für dich mit dieser Diagnose, eine erfolgreiche Adoption zu erwirken und auch als Pflegeeltern würdet Ihr kaum zugelassen werden mit so einem großen eigenen Problem. Unmöglich ist es nicht, aber unwahrscheinlich. So würde ich an Eurer Stelle - wenn der Kinderwunsch wirklich groß ist - von Anfang an auf eine Auslandsadoption fokussieren. Mit allem, was dazu nötig ist. Dafür ist jetzt noch genug Zeit für Euch. Ich kenne viele viele Paare, die dieser WEg zum Elternglück geführt hat. Sowohl im osteuropäischem Raum, so dass das Kind dann erkennbar nicht "fremd" aussieht, wie auch im außereuropäischem Ausland. Freunde von mir haben ein kolumbianisches Kind adoptiert. Von einer jungen Frau. Und haben eine sehr runde, glückliche und zufriedene Familie erschaffen. Toll mitzuerleben. Dann war alles gut für sie (die Frau ist übrigens MS-erkrankt, seit langem OHNE Schub). Als das Kind 5 Jahre alt war, kam die Anfrage, ob sie Interesse hätten: die Mutter sei wieder schwanger und wolle auch dieses Kind abgeben. Es stellte sich dann heraus, dass es zwei waren und eines davon leicht geistig behindert .... - Nun sind sie eine fünfköpfige Familie Warum ich das schreibe? Weil niemand wissen kann, wohin das Schicksal einen führt .... Ich sehe so gern auf diese befreundete Familie, weil ich sie um Tiefstpunkt ihres persönl´. schcksals kenne (krank, kinderlos, keine dt. Adoption möglich) und nun eine strahlende, glückliche über sich selbst hinauswachsende family ansehen kann. Ich wünsche Dir von Herzen, dass ihr es schafft, dem Schicksal einen Schubs zu geben, Euer individuelles Glück wiederzufinden. alles gute vom berliner chen PS: wir leben übrigens auch sehr sehr glücklich, obwohl ich weiß, dass ich meine Kinder (heute 6 und 8) vor der eigentlichen Zeit werde verlassen müssen und trotz des Leidens, das die Krankheit mit sich bringt ..... Für mich hat sich Glück als etwas herausgestellt, dass ich selbst definieren muss, aber auch KANN !!! |
#5
|
|||
|
|||
AW: Ungewollt kinderlos nach EK
Liebe Elisabeth
Alter ist nicht wichtig. Dir muss es gut gehen! Ich habe keine Kinder, deshalb kann ich bei diesem Thema nicht wirklich mitreden. Ich bin in "jungen" Jahren so viel in der Welt herumgereist, dass das Thema Kinder plötzlich vorbei war.... Mit 50 ist Frau dann definitiv zu alt oder ich fand das auf jeden Fall. Als mir aber die Ärzte sagten, dass sie mir alles raus operieren, überkam mich trotzdem ein wehmütiges Gefühl. Und selbst mir rauschte der Gedanke "so jetzt ist definitiv fertig mit Kinder haben" durch den Kopf . Und es kam mir tatsächlich der Gedanke, ob ich denn jetzt weniger Frau bin. Ich war dann allerdings so mit dem Kampf ums überleben beschäftigt, dass sich diese Gedanken und Befürchtungen in Luft aufgelöst haben. Du und Dein Mann Ihr solltet darüber reden und falls nötig holt Euch Hilfe, damit Ihr Euch nicht gegenseitig schuldig fühlt. Ich sag das jetzt einfach ganz trocken, man heiratet nicht nur um eine Familie zu gründen, sondern auch weil man den Partner des Lebens gefunden hat mit dem man/frau bis ans Ende der Welt geht und auch harte Zeiten durchsteht. Ich wünsche Dir alles Liebe! Du schaffst das!! Liebe Grüsse Swabs |
#6
|
|||
|
|||
AW: Ungewollt kinderlos nach EK
Liebe Elisabeth,
es tut mir sehr leid, dass es Dich so hart getroffen hat. Und das gerade, wo es sich endlich zum besseren gewandt hatte. Deine Trauer über den unerfüllten KiWu kann ich sehr gut verstehen. Allerdings habe ich schon länger mit dem Thema zu kämpfen... 10 Jahre voller erfolgloser versuche inkl. Medizinischer Unterstützung. Über die Belastung der Partnerschaft möchte ich dabei gar nicht reden. Und als ich dachte, ich käme einigermaßen damit klar, kam der Krebs. Ich hatte zwar keinen Eierstockkrebs, sondern Gebärmutterhalskrebs. Aber das Ergebnis ist ja nach der OP das gleiche. Nach der OP holte mich das Kinderthema nochmal richtig ein. Bisher habe ich da keinen Rat, da ich selbst nicht wirklich damit umgehen kann. Mal geht es besser, mal schlechter. Ich hoffe einfach, dass es irgendwann besser wird. Ich wünsche Dir alles Gute. Liebe Grüße Paula |
#7
|
|||
|
|||
AW: Ungewollt kinderlos nach EK
Liebe Elisabeth,
ich komme aus dem Brustkrebsforum und habe selber eine 9 Jahre alte Tochter. In meinem Bekanntenkreis gibt es einige Paare, die sich schon vor Jahren von ihrem intensiven Kinderwunsch verabschieden mussten. Teilweise unter ziemlicher Verzweifelung. Unlängst stellten wir in großer Runde fest, dass sie am Ende nicht weniger glücklich oder unglücklich geworden sind als wir, die wir uns unseren Kinderwunsch erfüllen konnten. Kinder stellen eine große Herausforderung für Beziehungen dar, die manchmal -oft!- gar nicht so leicht zu meistern ist. Du machst im Augenblick eine Menge mit. Das ist nicht gerecht und tut mir sehr leid. Trotzdem möchte ich mich Tündel und Zoli anschließen und dir raten, dich doch bitte vor allem erst einmal um Dich selbst zu kümmern. Gerade die Tatsache, dass du -noch- keine Kinder hast, gibt dir die Möglichkeit, ohne Rücksichtnahme auf eben diese, dein Leben mit der neuen Erfahrung, die du durch die Krankheit machen musstest, zu ordnen, zu überdenken und zu genießen. Kinder sind ein harter Job, gerade weil wir sie über alles lieben und auf alles verzichten, damit sie glücklich aufwachsen können. Ich glaube nicht, dass das jetzt der Zeitpunkt ist, in dem du auf die Aufmerksamkeit, die du dir selber entgegenbringen kannst und die dir dein Partner entgegenbringen kann, zugunsten eines Kindes verzichten solltest. Zum Thema Schuldgefühle kann ich beitragen, dass auch ich mich unglaublich schuldig gefühlt habe, als ich krank wurde. Schuldig gegenüber allen, denen ich durch meine Krankheit Sorge und Kummer bereitet habe. Schuldig vor allem gegenüber meiner Tochter, die plötzlich in vielen Situationen auf mich verzichten musste und deren geordnetes Leben ich so bedroht sah. Irgendwann habe ich gelernt, das loszulassen. Wir können uns unser Schicksal nicht aussuchen, weder ich, noch meine Lieben. Und niemand weiß, warum sich die Dinge so fügen, wie sie es tun. Und wir können auch mit einem harten Schicksal unglaublich glücklich sein. Du musst deinen Blick nur auf das Schöne und Gute in Deinem Leben richten. Darauf, dass du gesund bist. Dass du einen liebenswerten Partner hast. Dass du noch jung genug bist um die ganze Welt aus den Angeln zu heben. Krebserkrankungen sind traumatische Erfahrungen. Man braucht lange, um damit umgehen zu können. Deswegen finde auch ich die 5-Jahres-Regelung bis zu einer Adoption gut. Sie soll nicht nur das Kind, sondern auch Dich schützen. Ich wünsche dir alles Liebe Petra |
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
|
|