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#1
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AW: Osteosarkom bei meinem Sohn
Hallo Biwi!
Du brauchst für Deine Worte und Deine Gedanken nie ein schlechtes Gewissen zu haben. Ich finde egal, was man denkt oder fühlt, es ist berechtigt und man sollte es zulassen. Mein Sohn ist jetzt 22 Jahre. Und die Frage "Warum immer wir?" kommt natürlich oft auf. Vor allem weil damals, als mein Mann am Hodkgin erkrankte, mein Sohn ebenfalls in Behandlung wegen einer aggressiven Fibromatose war (5 Jahre alt). Also wir haben dieses doppelgleisige schon mal durch. Bei mir ist es so, ich falle jetzt wirklich vom Glauben ab. Man kann keinem die Schuld geben, warum es immer uns trifft, aber irgendwo ist einer, und der ist wirklich nicht nett. Und ich bin im Moment überhaupt nicht gut auf ihn zu sprechen. Doch - ich würde gerne mal mit ihm reden und fragen, was wir verbrochen haben. Aber dann denke ich wieder, es hat jeder sein Päckchen zu tragen. Die eine früher die anderen später. Und die Frage, warum wir, stellt sich wahrscheinlich jeder. Neulich sagte mal jemand zu mir "jeder bekommt nur soviel, wie er tragen kann". Verdammt, ich habe einen verdammt breiten Buckel Liebe Grüße Anette P.S. Ich freue mich wirklich für Dich, dass es Deinem Sohn gut geht, so wie ich mich für jeden freue. |
#2
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AW: Osteosarkom bei meinem Sohn
Hallo Lix,
Das mit dem Glauben ist so eine Sache für sich. Ich bin/war eigentlich schon ein gläubiger Mensch, aber wie du schreibst, man verliert schon den Glauben bzw. fängt an zu zweifeln. Einerseits bittet man, dass wieder alles gut wird, andererseits fragt man sich, woher das Ganze kommt, wer schickt alle diese Sorgen. Ich hatte die Möglichkeit im Rahmen eines KH-Aufenthaltes 2012 mit Kardinal Schönborn zu sprechen (er war zu Besuch im St. Anna Kinderspital in Wien, wo mein Sohn in Therapie war), aber auch er konnte meine Frage nach dem "Warum immer wir? Warum mein Sohn?" nicht beantworten. Also war ich genau so schlau wie zuvor. Unserer Pfarrer sagte zu mir, er glaubt, wenn es auf Erden schon so perfekt wäre, worauf sollten wir uns dann im Jenseits freuen? Auffällig ist nur, meinte er, dass es schon Familien gibt, die einfach immer wieder vom Schicksal gebeutelt werden, da gehören scheinbar wir dazu. Schwiegermutter, Brust -> Knochen, Leber, 1994, 64 J. Schwägerin, Brust -> Knochen, Leber, 2002, 46 J. Schwiegervater, Autounfall 2010, 82 J. Aber, wenn das eigene, unschuldige Kind drankommt, das schlägt dem Fass den Boden aus!!! Doch dürfen wir NICHT jammern, es geht ihm ja gut . So wünsche ich dir und allen anderen, die das lesen, noch einen schönen Abend. Lg, BiWie Geändert von BiWie (17.04.2015 um 18:33 Uhr) Grund: Ergänzung |
#3
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AW: Osteosarkom bei meinem Sohn
Hallo Biwie!
So ungefähr sieht unsere Aufstellung auch aus. Wenn das so ist, wie Dein Pfarrer sagt, freuen wir uns einfach auf das was kommt, oder? Zu mir hat heute jemand gesagt "Warum immer ihr, ihr habt das nicht verdient" Darauf kann ich nur antworten: KEINER hat das verdient!!!!!! Und wie Du sagst, jammern nützt nichts, ist verlorene Zeit, die nutzen wir lieber für etwas sinnvolles. Ich wünsche Dir und allen anderen auch noch einen schönen Abend LG Anette |
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