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  #1  
Alt 06.12.2014, 17:37
Edeka Edeka ist offline
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Registriert seit: 18.01.2011
Beiträge: 421
Standard AW: Hormonpräparat nach Borderline?

Liebe Schuffie, Rima, Engelchen
und alle Mitleserinnen,

das Thema ist wichtig...
Birgit, das ist schlimm, was Dir passiert ist und passiert und es tut mir unendlich leid!
Mein Tumor wurde nicht auf Hormonabhängigkeit getestet, das habe ich selbst nach mehreren Jahren privat machen lassen. Und dann erfahren, dass meine Art, der endometrioide Typ, IMMER hormonabhängig wächst! Also für alle mit diesem Typ: überlegt gut, ob ihr Hormone substituieren möchtet!

Zu meiner Entlastung und zu unser aller Empörung möchte ich dazu noch schreiben: als ich zum Gentest gewackelt bin (Tante mit ebenfalls OvCa und zusätzlich Brustkrebs), habe ich auch dort die Gynäkologin gefragt, was man denn dort in der namhaften Uniklinik (Zentrum für BRCA) von der Hormonsubstitution hält. Sie meinte, Sie würde sich da nochmal richtig schlau machen und sich dann bei mir melden. Wochen später bekam ich einen sehr ausführlichen zwei Seiten langen Brief, in dem sie mir schrieb, dass es in jedem Fall richtig sei, mir Hormone zu geben, weil ich sonst eine zu schlechte Lebensqualität hätte. Davon ,dass ich einen hormonabhängig wachsenden Typ hatte, war keine Rede, lediglich junges Alter und Lebensqualität flossen in die Begründung ein.
Woran liegt das?
Vermutung: Wir sind eine zu kleine und tendenziell eher ältere Patientinnenkohorte, Patientinnen meist jenseits der Wechseljahre, und dann eine vergleichsweise seltene Krebsart und meist eh in fortgeschrittenem Stadium... Schlechte Voraussetzungen für Studien. Die lohnen sich finanziell - kaum. (Bei Brustkrebspatientinnen, mal zum Vergleich, ist das alles längst Usus.) Wir mit OvCa werden alle eher über einen Kamm geschoren, ein Tumormarker für alle (CA125), kein Test auf Hormonabhängigkeit, keine dem angepasste Therapie. Ganz blöd ist das! Wir müssen uns selbst darum kümmern!
Ich hab ein halbes Jahr Hormonpflaster geklebt und bin super froh, dass ich mich da hinter geklemmt habe. Viel Recherchere und nervenaufreibende Diskussionen, aber schließlich von Erfolg gekrönt weil mit klarem Kopf ab in die Wechseljahre.
Falls jemand weiß, welche Tumorart er hat und eine Hormonabhängigkeit getestet wurde - ein Austausch darüber wäre sicher sinnvoll für andere Betroffene. Die Frage taucht hier ja immer mal wieder auf.
Also nochmal: bei endometrioidem Typ Vorsicht mit Hormonen! Es wird empfohlen, wenn, dann Östrogen nur in Kombination mit Gestagen, aber ich meine, man sollte das ohnehin kritisch beleuchten. (Prof. S. verordnet sogar Antihormone/Tamoxifen nach Rezidiv bei diesem Typ, übrigens.)

Birgit, ich wünsche Dir das bestmögliche, was Du rausholen kannst!
Und für Schnuffie, Rima, alle anderen und mich selbst auch nur das Beste!

*Edeka

Geändert von Edeka (06.12.2014 um 18:55 Uhr) Grund: vertippt
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  #2  
Alt 06.12.2014, 21:25
Rima60 Rima60 ist offline
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Registriert seit: 22.05.2011
Beiträge: 145
Standard AW: Hormonpräparat nach Borderline?

Hallo ihr lieben,

Edeka hat Antihormone erwähnt. Ich mache seit August 2012 eine Antihormontherapie mit Zoladex und ich muß sagen, ich fühle mich gut damit.
Ich habe mir vor meiner Erkrankung immer gesagt, das Wechseljahresbeschwerden keine Krankheit ist und ich da durch muß. Und es muß ja auch einen Grund geben, warum mein Frauenarzt mir geraten hat keine Hormone zu nehmen, weil meine Mutter Brustkrebs hatte. Leider hat der Frauenarzt aufgehört.
Als ich dann in den Wechseljahren Blutungen bekam, verschrieb mir mein neuer Frauenarzt Hormone, ich sagte das ich keine möchte, aber er meinte das man so die Blutung regulieren kann. Es wurde so "reguliert", das die Blutungen so stark wurden und ich Weihnachten zum Notdienst mußte. Ein Tag nach Weihnachten dann die OP. Ein 9 cm großer Tumor am rechten Eierstock. Erst nach meinem Rezidiv 3 Jahre später wurde dann festgestellt, das mein Tumor hormonabhängig ist. 8 Monate später dann Lebermetastasen, das war 2012 und seitdem mache ich diese Antihormontherapie und bis heute ist immer alles in Ordnung. Ich bekomme erstmal für 5 Jahre Antihormone.
Man kann wirklich allen Frauen nur raten den Tumor auf Hormonabhängigkeit testen zu lassen.
Mein Frauenarzt wollte mir eine Hormonsalbe verschreiben, weil ich ständig eine Blasenentzündung habe und das eventuell mit den fehlenden Östrogenen zu tun haben kann. Aber sogar da verzichte ich drauf, weil auch eine Salbe ja irgendwie Hormone beeinflusst. Ich möchte mir nicht wieder ein Tumor "anfüttern". Zumal mein Tumor auch sehr selten ist und keiner wirklich weiß, was ist gut und was nicht.

So, nun wünsche ich euch allen einen schönen 2. Advent

Liebe Grüße
Rima
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  #3  
Alt 26.12.2014, 15:53
Schnuffie Schnuffie ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 19.11.2014
Ort: Lüneburger Heide
Beiträge: 13
Standard AW: Hormonpräparat nach Borderline?

Hallo liebe Mitstreiterinnen,
danke dass hier noch so viele Erfahrungen zusammen gekommen sind. Mich hat das gestärkt und bestärkt.

Wechseljahresprobleme hatte ich nach der Total-OP kaum, manchmal Hitzewallungen aber das hält sich auch sehr in Grenzen. Ich friere nicht mehr so leicht wie früher, ist doch prima eigentlich!

Subjektiv gibts gar keinen Grund etwas für die Verbesserung meiner Lebensqualität einzunehmen - die ist aus meiner Sicht völlig ok. Wenn jetzt alles weiter ok ist, will ich zufrieden sein.

Dass bei einigen von Euch der Tumor hormonell getriggert wurde ist ein "dicker Hund". Rima, Maxi, Edeka, Birgit - danke - meine Daumen sind für Euch gedrückt.

Liebe Grüße
Schnuffie
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