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  #1  
Alt 10.09.2014, 11:13
mausi69 mausi69 ist offline
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Standard AW: Trauerverarbeitung

Lieber Ronald!

Ja so geht's mir auch nur das ich ziemlich oft ein Kloß im hals habe!
Irgendwie finde ich noch nicht den richtigen weg um mit der Trauer leben zu können, sie bestimmt noch zu sehr mein Leben!

Es gibt ja genug Menschen die mir helfen wollen, der eine mein Mann will mit mir zum Psychologen und der andere mein Papa will mit mir zu der Frau fahren, die meine Mama bis zum Schluss die Hand aufgelegt hat.
Aber dazu bin ich noch nicht bereit!

Es freut mich das du da schon etwas weiter bist als ich! Alles liebe zu dir!

Mausi
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Meine Mama
BSDK ED 05.02.2014

28.07.1949 - 22.06.2014

Du warst es wert so sehr geliebt zu werden!
Du bist es wert, das so viel Traurigkeit an deiner Stelle geblieben ist!



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  #2  
Alt 10.09.2014, 11:24
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Alter Stassfurter Alter Stassfurter ist offline
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Standard AW: Trauerverarbeitung

Hallo Mausi,
das Ding mit dem Handauflegen...naja...ich glaub da nicht dran...und ein Psychologe wird Deine "Blockade" eher aus finanztechnischer Sicht betrachten...such Dir eine Gruppe, die sich der Trauerverarbeitung zuwendet, damit Du unter Leute kommst ,die das Gleiche durchmachen, damit Du lernst, über Deine Sorgen frei zu reden...in begrenztem Bekanntenkreis ist das eher schwer möglich.Du musst lernen, öffentlich zu Deiner Trauer zu stehen und auch darüber zu reden...und...so mach ich es...ich zieh (auf dem Friedhof) kein schwarz an...für mich ist das eher eine Art Schau-Laufen...für die öffentliche Meinung...und, die interessiert mich selbst nicht im Geringsten...Trauer trage ich im Herzen...LG Ronald
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Man muss mich nicht mögen, aber man sollte mich respektieren!
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  #3  
Alt 10.09.2014, 11:36
mausi69 mausi69 ist offline
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Standard AW: Trauerverarbeitung

Lieber Ronald!

Schwarze Kleidung habe ich nur am Tag der Beerdigung getragen. Was die Leute über mich denken ist mir auch sehr egal! Wie du sagst die Trauer tragen wir im Herzen!

Mit Trauergruppen sieht's hier in der Provinz schlecht aus. Ich kann mit Kollegen oder Bekannten gut über meine Trauer und auch direkt über Mama sprechen. Bei mir liegt das Problem das mir das Reden in der Familie schwer fällt!
Vor Papa habe ich das erste mal letzten Sonntag zu gegeben wie schlecht es mir wirklich geht. Es ist nicht nur das seelische auch körperlich baue ich immer mehr ab. Noch ist es nicht dramatisch aber es beunruhigt mich doch schon!

Aber es tut mir schon gut mich hier mit dir auszutauschen. Von Anfang an hast du mich begleitet, wir haben fast zeitgleich das selbe erlebt, das schweißt irgendwie zusammen!
Am Sonntag ging's mir wirklich verdammt dreckig, aber heute geht's schon wider!

Ich will einfach nur zurück ins Leben!!!

Lg mausi
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  #4  
Alt 10.09.2014, 12:35
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Alter Stassfurter Alter Stassfurter ist offline
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Standard AW: Trauerverarbeitung

Hallo Mausi,
zurück ins Leben...ist verdammt schwer...aber nicht unmöglich...nur...muss man den Weg nicht alleine gehen...ich komm auch aus der Province...und der SLK ist sicher nicht nahe am nächsten Kulturkreis gelegen...aber solche Trauergruppen gibts sicherlich auch in Deiner Ecke...frag mal beim Roten Kreuz oder der Caritas nach, die werden dir sicher helfen können...oder direkt im Krankenhaus...
Wenn du schon körperlich abbaust, solltest Du ganz schnell Hilfe suchen...Aber bitte nicht bei Handauflegern und Glaskugelblickern...mach einmal am Tag etwas total verrücktes...dann , wenn du ans Grab gehst...erzähl es und Du wirst selbst am Grab schmunzeln...lern , mit der Trauer als etwas Normalem umzugehen...lass Dich nicht runterziehen...Wer will, findet einen Weg, wer nicht will, findet eine Ausrede....sag ich immer zu meiner Tochter.... LG Ronald
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  #5  
Alt 10.09.2014, 15:42
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HelmutL HelmutL ist offline
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Zitat:
Zitat von Alter Stassfurter Beitrag anzeigen
zurück ins Leben...ist verdammt schwer...aber nicht unmöglich
Hallo Mausi,

Ronald hat recht. Nichts ist unmöglich.

Du kennst die Werbung einer bekannten asiatischen Automarke? Die Werbung mit den Affen ... auf Youtube kannst du sie finden, wenn du sie nicht kennst. Wenn ich sie sah, musste ich immer lachen. Spinnt der Helmut? Nein, tut er nicht.

Worum es geht: der Satz von Ronald trägt Hoffnung, doch er kann auch drücken, wenn man keinen Weg sieht, das Unmögliche wahr zu machen. Wenn man nun diesen Satz mit positiven, vielleicht sogar lustigen Gedanken verknüpfen kann, so wird man unwillkürlich lächeln. Das ist so ähnlich wie ein Ohrwurm. Das nimmt dem Satz nicht die Bedeutung, doch die Schwere und dadurch wird die Hoffnung betont. Es gibt viele Möglichkeiten, ähnliches zu tun. Ein solches Lächeln ist einer der Finger. den man in die Speichen der endlos brummenden Kopfspirale stecken kann.

Noch was anderes. Wo liegt der Unterschied, wenn ich sage: "es ist nicht unmöglich" oder wenn ich sage: "es ist möglich"? Der Sinn ist der gleiche, doch nicht die Gedanken und Gefühle, die sie beim Leser auslösen. Etwas 'nicht unmögliches' zu schaffen, ist verdammt schwer. Richtig. Etwas schaffen, was 'möglich ist', scheint leichter zu sein. Richtig, scheint einerseits nur so und hört sich jedoch andererseits positiver an. Das Herangehen an die Aufgabe fällt somit um vieles leichter.


Liebe Grüße,

Helmut
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  #6  
Alt 10.09.2014, 17:09
mausi69 mausi69 ist offline
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Hallo!

@Ronald du hast so recht man muss es wollen. Ich hab mir deinen Rat heut zu Herzen genommen, bin nach der Arbeit zu Mama auf dem Friedhof und habe zum ersten mal so richtig Dampf abgelassen. Habe ihr von den letzten Wochen erzählt und wie es mir aktuell geht. Weißt du es tat so gut. Und mir war als wenn meine Mama zu mir sagte: mausi du warst immer so stark, hast mich die letzten Monate so sehr unterstützt und jetzt erwarte ich von dir das du dein Leben für mich in den Griff bekommst!

@Helmut ja ich kenne die Werbung. Ja es kommt drauf an wie man das unmögliche oder mögliche betrachtet! Ich glaube ich stehe mir selbst im weg!
Ich habe der Mama heut am Grab versprochen, das ich mein Leben ohne sie in den Griff bekomme. Ich werde mir die Zeit nehmen die ich brauche, aber eure Tipp's waren sehr gut.
Lieben dank Helmut und Ronald!

LG mausi
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  #7  
Alt 11.09.2014, 12:01
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HelmutL HelmutL ist offline
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Hallo mausi,

es freut mich, dass auf dem Friedhof diesen Gedanken hattest. Woher er nun kommt, ist nicht wichtig. Hauptsache, er ist schon mal da. Ein Schritt.

Jou, es ist nicht leicht, um sich selbst herum zu laufen. Bei dem Versuch stellt man sich sogar manchmal selber ein Bein. Der Vorteil ist, man kann sich selbst mal von einer anderen Seite betrachten. Beides spielt sich im Inneren ab: die Trauer, der Wunsch nach dem alten Leben einerseits und das zukünftige Leben andererseits. Vielleicht sagt ja irgendwann das Leben zur Trauer: "Komm mit. Wir gehen gemeinsam."


Liebe Grüße,

Helmut
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