|
#1
|
|||
|
|||
AW: mein Leben ohne dich ist so schwer
Hallo noch mal!
Als wenn es mir heute nicht schon schlecht genug ging, klingelt in der Mittagspause mein Handy. Papa! Fragte was es bei uns zum Mittag gibt, an seiner Stimme hörte ich wider seine unendliche Traurigkeit. Nein das Essen sagte ihm nicht zu aber er kam dann trotzdem vorbei. Meine Pause war ja längst um und ich hatte zu tun. Er ist dann erst zu Mama und kam danach wider zu mir. Ich konnte in seinen Augen sehen wie sehr ihm Mama fehlt. Ich weiß wie sehr sie mir fehlt. Es ist doch schlimm nach über 36 gemeinsamen Jahren ist man mit einem mal alleine. Der geliebte Partner nicht mehr da. Er sitzt alleine beim Essen der Platz ihm gegenüber ist leer. Oh ich könnte nur noch weinen! Warum ist das Leben so ungerecht? Meine Eltern wollten ihr Renten Dasein jetzt gemeinsam genießen. Und nun? Nun ist die Mama nicht mehr da! Ich bin gefangen in diesem tiefen loch und komme keinen cm raus. Draussen ist es kalt, nass und dunkel, was soll das erst werden wenn die dunkle Jahreszeit kommt? Am Donnerstag geht mein Mann ins Krankenhaus und ich bin alleine, davor habe ich Angst. Keiner da der mich tröstet. Traurige grüße mausi
__________________
Meine Mama BSDK ED 05.02.2014 28.07.1949 - 22.06.2014 Du warst es wert so sehr geliebt zu werden! Du bist es wert, das so viel Traurigkeit an deiner Stelle geblieben ist! http://www.krebs-kompass.org/showthread.php?t=62514 |
#2
|
||||
|
||||
AW: mein Leben ohne dich ist so schwer
Zitat:
Ich denke auch schon jetzt über die kalte Jahreszeit nach, denn damit hatte ich auch unter "normalen" Umständen schon so manches mal Probleme.Das schwarze Loch tut sich auch immer wieder auf, überhaupt an Sonntagen so wie gestern habe ich depressive Phasen und bin dann nur noch froh, wenn es am Abend soweit ist und ich ins Bett gehen kann. Mir ist der Alltag dann doch lieber weil es immer etwas zu tun gibt und die Zeit schneller vergeht. ich wünsche dir eine entspannte gut Nacht! Liebe Grüße Jutta Geändert von gitti2002 (02.09.2014 um 01:17 Uhr) Grund: Zitat gekürzt |
#3
|
|||
|
|||
AW: mein Leben ohne dich ist so schwer
Da kann ich mich einreihen...ich habe auch immer abends, besonders sonntags und wenn es dunkel wird, diese noch schlimmeren Trauerphasen. Diese Leere ist so unerträglich.
Mausi, du hast wenigstens jemanden, der dich tröstet. Ich stehe alleine da, ohne Familie oder Mann. Und in so einem Zustand lernt man auch nicht so schnell neue Leute kennen, da ja jeder Abstand nimmt vom Thema Tod und Trauer. Mama hatte so Recht mit ihren Befürchtungen...sie machte sich immer Sorgen um mich. Man kann nichts mehr ändern, aber es ist doch so ungerecht, dass wir alle dazu verdammt sind so zu leiden, während andere Menschen locker durchs Leben gehen dürfen. Was haben wir denn Schlimmes getan?! Ich weiß, man darf nicht so denken, aber irgendwie kommen doch diese Fragen auf, wenn es wieder so schlimm wird mit dem Schmerz. Ich wünsche euch auch eine einigermaßen geruhsame Nacht. Grüße vom Sternkind |
#4
|
||||
|
||||
AW: mein Leben ohne dich ist so schwer
Hallo sternkind,
uns geht es jetzt schlecht weil wir einen geliebten Menschen verloren haben. Wir sehen das bunte Treiben, die Sorglosigkeit der anderen um uns herum und es versetzt uns einen Stich, denn wir konnten schon lange nicht mehr so unbekümmert sein wie früher. Schon seit Beginn der Diagnose war uns klar das nichts mehr so sein wird wie es vorher war. Dennoch, der Angehörige lebte und gelegentlich keimte Hoffnung in uns auf, das wir trotz der schwere der Krankheit noch ein wenig Zeit miteinander haben.-- Das Zusammensein mit meinen Mann war in den letzten Wochen so tiefsinnig und intensiv, das ich diese Zeit nie vergessen werde. Es ist jedoch alles noch zu frisch um Dankbarkeit für das gemeinsam verbrachte Leben zu spüren. Auch ich habe viele Zweifel und andere ungute Gefühle, ob ich alles in meiner Macht stehende getan habe. Ich brauche Zeit um das "Endgültige" akzeptieren zu können. Nun muss ich mich langsam auf einen Neubeginn einlassen, der mich momentan- ohne meinen Mann- nicht viel erwarten lässt. Liebe Grüße Jutta |
#5
|
|||
|
|||
AW: mein Leben ohne dich ist so schwer
Guten Morgen!
@Jutta ja im laufe der Krankheit hatten wir auch immer wider Hoffnung auf mehr Zeit mit Mama. Diese wurde drei Wochen vor ihrem Tod durch den Pflegedienst neu entfacht! Am 2.6 kam der Pflegedienst zu einem Gespräch zur Mama, ich war auch dort! Man sagte uns das man nicht zusehen möchte wie die Mama verhungert und es jetzt Zeit wird über die Porternährung nach zu denken. Man wollte die Mama noch gut über den Sommer und sogar vielleicht noch in den Herbst bringen. Das sie drei Wochen später aber die Augen für immer zu machen wird, damit hat nicht einmal der Pflegedienst gerechnet! Ich komme mit dieser Situation überhaupt nicht klar das alles mit einem mal so schnell ging. Wir wussten das sie sterben wird, aber doch nicht so schnell! Die Psychologen meinte zu mir das ist mein größtes Problem das ich das alles nicht verarbeiten kann. @Sternenkind ja ich habe liebe Menschen um mich rum und bin eigentlich nicht alleine. Aber ich fühle mich allein gelassen. Ich kann mit mein Mann oder auch mit Papa zur Zeit nicht über Mama sprechen. Ich habe mir so eine Art Schutzmauer aufgebaut. Mit fremden oder auch hier im Forum kann ich über alles reden, aber zu Hause mache ich seit ein paar Wochen dicht! Ich verdränge manchmal das Mama Tod ist und weiß nicht warum! Lg mausi
__________________
Meine Mama BSDK ED 05.02.2014 28.07.1949 - 22.06.2014 Du warst es wert so sehr geliebt zu werden! Du bist es wert, das so viel Traurigkeit an deiner Stelle geblieben ist! http://www.krebs-kompass.org/showthread.php?t=62514 |
#6
|
|||
|
|||
AW: mein Leben ohne dich ist so schwer
Liebe Sternkind,
Zitat:
Zitat:
Einen Versuch wäre es doch wert, Du hast doch nichts zu verlieren. Du kämst mit Deinem tiefen Schmerz und Deinem Verlust vielleicht ein bißchen besser zurecht. Auch allen anderen hier wünsche ich einen hoffnungsvollen Weg heraus aus ihrem tiefen tiefen Schmerz. Viel viel Kraft für die nächsten Monate und dunklen Tage wünscht Euch Petra |
#7
|
|||
|
|||
AW: mein Leben ohne dich ist so schwer
Liebe Peggi,
danke für die lieben und mitfühlenden Worte. Es ist ja nicht so, dass ich ganz alleine wäre, ich habe noch meinen Vater, der im selben Haus lebt und meine Schwester sowie deren Familie in nächster Umgebung. Dazu auch noch ein paar liebe Freunde und Bekannte, die sich mit mir treffen oder mit mir verreisen. Dennoch war eben meine Mutter stets meine engste Vertraute und stets meine erste Wahl, wenn es darum ging, mit wem ich am liebsten meine Zeit verbringen möchte. Wir haben eben in all den Jahren soviel zusammen gemacht und nun änderte sich mein ganzes Leben durch diese schlimme Krankheit sowie durch ihren Tod. Es ist alles so unrealistisch und manchmal glaubt man, sich in einem bösen Traum zu befinden, aus dem man aufwacht und alles ist wieder gut... Nur leider ist das nicht so und ich durchlebe täglich ein Wechselbad der Gefühle. Heute ging es wieder recht gut, ich hatte einiges zu tun, war abends beim Sport, ich gebe selbst Kurse im Fitness Studio, da kann ich abschalten und konzentriere mich voll auf die Abläufe. Meine Bekannten im Studio helfen mir auch sehr. So durfte ich nun besonders häufig unterrichten, da die Besitzer genau wissen, dass es mich gut ablenkt. Doch wenn der Abend kommt und ich sonst so gerne zu meiner Mutter gegangen bin, um mit ihr fern zu sehen, dann übermannt mich diese unendliche Traurigkeit wieder. Sie überrollt mich regelrecht und alles, das einen eben noch ablenkte, ist dahin. Mein Vater und ich schauen nun abends alte Serien an, lustige Sachen, wie Monaco Franze usw. Das ist ein Stück Nostalgie und wir sind beide nicht alleine. Früher sah er eben in seinem Zimmer fern und meine Mutter und ich hingen stundenlang bei ihr vor dem TV. Man sah auch ganz andere Dinge, aber diese neue Zeitrechnung, die nach ihrem Tod begann, bringt eben leider auch viele Veränderungen mit sich. Was hätte ich darum gegeben, noch ein paar Monate, sogar Jahre mit ihr verbringen zu dürfen! So geht es wohl jedem hier, der eine liebe Person verloren hat! Mich macht auch so fertig, dass ich mir immer wieder vorstelle, wenn ich nun in Mamas Haut gesteckt hätte...alles, was mir da durch den Kopf geht, wenn ich diese Endlichkeit vor Augen hätte...oh je, ich darf gar nicht wieder daran denken. Eine Trauergruppe macht mir aktuell eher Angst. Es ist zwar schön, sich auszusprechen, doch es tut mir gut, mich abzulenken mit Dingen, die mit dem Thema Tod nichts zu tun haben. Vielleicht wäre aber auch das Gegenteil wichtig? Ich weiß es nicht...mal sehen, ob es bei uns in der Gegend eine Gruppe hat und ich mich mal erkundige. Nun folgt wieder eine Nacht und bald ein neuer Tag ohne sie... Alles Liebe, Sternkind |
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
|
|