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  #1  
Alt 28.04.2014, 13:05
Charl0tte Charl0tte ist offline
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Standard AW: Nabelmetastase - wer hat Erfahrungen damit?

Hallo Ihr Lieben,

zum ersten Mal in meinem Leben bin ich nun amtlicherweise "arbeitslos" und bestreite mein Auskommen mit einem Einkommen von der Agentur für Arbeit. Habe noch keine Information darüber, wie weiter mit mir 'verfahren' wird, sprich, ob ich bald Rente beantragen soll/muss/will oder ob ich wieder arbeiten gehen soll/muss/will. Die Möglichkeit dazwischen ist wohl noch, dass ich erst mal in eine Reha geschickt werde, um während dieser genauer entscheiden zu können, welche der beiden vorgenannten Optionen sinnvoller ist. Ich bin selber auch hin und her gerissen. Es gibt inzwischen Tage, an denen ich mich voller Tatendrang fühle, an denen ich morgens gerne (!!!???) aufstehe und Lust habe, Dinge zu tun, die halt grad anstehen: Aufräumen, Wäsche machen, Nähen, Klamotten flicken (und vor allem enger nähen ist angesagt ... um meine schicke neue Figur zu verpacken!), im Garten buddeln .... Das ist ein mir eigentlich unbekannter Zustand, denn die letzten 48 Jahre davor habe ich mich an 99 von 100 Tagen nur mit Mühe und wegen eines von außen eingetrichtertem Pflichtbewusstsein aus dem Bett gequält und habe den Tag damit verbracht, Erwartungen anderer zu erfüllen. Damit waren meine Tage dann auch angefüllt: mit den Erwartungen anderer. Und Ich? Gab's für mich auch ein paar Minuten des Tages? Nun jetzt, da ich so krank bin, gehört der ganze Tag mir! Es erscheint mir wie ein Hohn. Warum habe ich mich nicht schon vorher getraut, den Tag für mich zu vereinnahmen? Seltsam und interessant, was so eine Krankheit einem auch ermöglicht, welche Freiheiten sie einem gibt, die man sich vorher nicht herauszunehmen getraut hätte. So das war mein Wort zum Montag ... Amen

So schnell wird das mit dem Arbeiten-Gehen wahrscheinlich eh nicht Realität werden können, da sich eine neue Baustelle aufgetan hat: die Zähne. Es hat sich herausgestellt, dass ich mehrere stumme (sprich nicht schmerzhafte) entzündliche Stellen habe, die operativ saniert werden müssen, da sie den ganzen Körper mit schädlichen Abbauprodukten belasten, wie mein Dr. med. dent. meint. Und das ist sicher kein förderlicher Einfluss auf mein sonstiges Immunsystem, das ich ja wiederum dringend benötige, um wieder richtig fit zu werden. Das P(alliativ)-Wörtchen wird mich davon nicht abhalten! Aber irgendwas arbeitet definitiv noch in mir, denn mein Tumormarker ist inzwischen bei 116 angelangt. Allerdings ist diese Messung von der Frauenärztin und deren Labor benutzt wiederum in anderes Testverfahren als das Labor des Hausarztes, der die bisherigen Messungen gemacht hat. Ist also vielleicht auch eine Schwankung. Nichts genaues weiß man nicht. Im letzten Ultraschall konnte nichts Verdächtiges gesehen werden und daran halte ich mich. Inzwischen war ich zwar auch bei einem Onkologen, der mir auch jederzeit, wenn ich es wünsche, ein MRT ermöglichen würde (auch ohne "therapeutische Konsequenzen", er ist also großzügiger als die meine operierende Chefärztin ... siehe Bericht weiter oben), aber bestimmt haben die kein Kontrastmittel mit einer mir angenehmen Geschmacksrichtung ... , deshalb behalte ich mir diese Option für später auf.

Und schließlich arbeitet nicht nur der Krebs (oder ist es mein Immunsystem???), ich arbeite auch! Wenn auch nicht im Betrieb meines Arbeitgebers, dafür an mir und für meine Heilung . Morgen geht's los mit der Sanierung der entzündeten Stellen im Kiefer. Wünscht mir Glück, dass alles gut verläuft. Um Euch zu berichten, muss ich ja zum Glück den Mund nicht so weit aufreißen :

Bis dahin genieße ich meinen versafteten Löwenzahn ( ich grüße Dich! und alle anderen natürlich auch)

Liebe Grüße und alles Gute für Euch
Charl0tte
  #2  
Alt 01.05.2014, 16:32
Charl0tte Charl0tte ist offline
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Standard AW: Nabelmetastase - wer hat Erfahrungen damit?

Hallo Ihr Lieben,

einen schönen ersten Mai für alle! Gerade habe ich mir meinen mit Löwenzahn und Spitzwegerich angereichterten frisch gepressten Gemüsesaft einverleibt, und ein schöner Waldspaziergang wurde auch schon genossen. Meine erste (von insgesamt vier !!!) Kiefer-OPs habe ich vorgestern gut überstanden und pflege mich und meine noch etwas dicke Backe den ganzen lieben langen Tag. Richtig essen geht noch nicht so gut, aber zum Glück gibt's ja den Pürierstab, der mir solche Dinge wie Sprossen und Nüsse 'vorkaut'.

Ich wusste gar nicht, wie schonend so ein Zahnarzttermin mit OP ablaufen kann: Schutzbrille nicht nur für den Doc sondern auch für mich, schickes OP-Hemdchen in lila (schont die Klamotten, falls was spritzt ), Creme auf die Lippen, Kügelchen zum Ausleiten der Betäubungsspritzen, danach noch Ausruhen auf einer gemütlichen Liege mit Entspannungsmusik, Nährstoffinfusionen zur Heilungsunterstützung, angenehme Farben und Licht im Raum, entspanntes und sehr aufmerksames Personal. Wenn der unangenehme Teil (den Mund so lange aufhalten , lange Heilphase, dicke Backe, ... usw.) nicht wäre, könnte man's fast genießen.

Hallo Tündel und Mucki,
wie habt Ihr nur diese hübsche fliegende Hexe da reingekriegt? Hab versucht, eine herzukopieren, hat aber nicht geklappt ....)

Dann eben einen verbalen 1.Mai-Hexengruß an alle
Charl0tte

Geändert von Charl0tte (01.05.2014 um 16:37 Uhr) Grund: ergänzt
  #3  
Alt 06.05.2014, 11:45
berliner-engelchen berliner-engelchen ist offline
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Standard AW: Nabelmetastase - wer hat Erfahrungen damit?

Liebe Charlotte,

na, was machen die Beißerchen?? ich finde es zeimlich mutig von Dir, das anzugehen. eine neue Baustelle und dann noch so was sensibles. Ich schiebe das immer vor mir her ...
und wenn ich zum Zahnarzt gehe, dann mit und für die Kids
auf jeden Fall sehr tapfer von dir.

Sag mal, machst du eigentlich irgendwas in Richtung Chemo gerade oder habe ich das richtig verstanden, dass du das gar nciht machst/ machen möchtest?? Denn wenn dein TM jetzt steigt, dann stellt sich ja shcon die Frage, wie man damit umgeht? Oder? Sorry der direkten Frage.

auf jeden Fall wünsche ich dir einen shcönen Tag + grüße mal herzlich
Birgit
  #4  
Alt 06.05.2014, 12:44
Charl0tte Charl0tte ist offline
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Standard AW: Nabelmetastase - wer hat Erfahrungen damit?

Hallo liebes Engelchen,

danke der Nachfrage, die Beißerchen oder besser gesagt, die operierte Kieferstelle, heilt langsam aber stetig und ich sehe schon wieder humanoid aus, nur ums Kinn herum ist es noch ein bisschen gelblich. Mein Schatz meint, ich sähe aus als hätte mir jemand ordentlich die Fresse poliert (ist halt ein Charmeur ...) Ich darf halt nicht das Haus verlassen, weil ich aussehe, als wäre ich ein Opfer häuslicher Gewalt .... Gestern war ich bei meiner 'normalen' Zahnärztin und sie war sehr zufrieden mit dem Heilungsverlauf. Sie meinte, dass es bei einer guten untertstützenden Begleitbehandlung, wie ich sie bekommen hätte, selten zu Komplikationen käme und der Kieferknochen diesmal richtig ausheilen könne. Die krankhaften Kiefer-Knochenstellen haben sich nämlich an den Stellen gebildet, wo früher - vor über zwanzig Jahren!!! - die Weisheitszähne mal waren.

Zu Deiner Frage wegen der Chemo: Zu dem Thema schicke ich Dir eine private Nachricht. Und Ja, klar darfst Du das so direkt fragen, dafür sind wir hier ja alle unterwegs, um uns gegenseitig auszutauschen, wie wir unsere Gesundheit unterstützen können. Und obwohl jede Frau hier ihre eigenen persönlichen Erfahrungen macht, hilft es mir sehr viel, um meine eigenen Erfahrungen besser – wie soll ich sagen – ‚einsortieren‘ zu können, oder ‚bewerten‘ zu können. Welche Bedeutung hat welches Symptom, muss ich wegen jedem schlechten Blutwert gleich panisch werden? usw. … Ja mein Tumormarker steigt, allerdings gemächlich. Beim letzten Ultraschall vor sechs Wochen konnte nichts entdeckt werden, was dies erklärt. Leber unauffällig, Niere links ein klein wenig gestaut aber sonst in Ordnung und die Milz etwas vergrößert, aber sonst auch unauffällig. Keine vergrößerten Lymphknoten sichtbar … Daran halte ich mich und sorge dafür, dass sich meine Innereien sonst wohl fühlen.

Liebe Grüße
Charl0tte
  #5  
Alt 06.05.2014, 17:22
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Standard AW: Nabelmetastase - wer hat Erfahrungen damit?

Hallo Charlotte,

da solltest du aber echt vorsichtig sein mit dem AusdemHausgehen. Ich kann mich entsinnen, dass mich die Leute so blöd angeglotzt haben als ich nach einem Radlunfall im ganzen Gesicht grün und gelb war. Einige haben dann gefragt, ob das mein Göga gewesen wäre. Fast hätte ihn noch wer angezeigt. Das war dann schon weniger lustig.

Ich hoffe, dass es dir jetzt besser geht und du dein Leben wieder genießen kannst.
Bis denn dann
__________________
Tündel

Das Leben ist halt lebensgefährlich!!!
  #6  
Alt 06.05.2014, 19:14
Charl0tte Charl0tte ist offline
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Standard AW: Nabelmetastase - wer hat Erfahrungen damit?

Hallo liebe Tündel,

boah, das ist ja krass, dass jemanden Deinen Schatz anzeigen wollte. War das jemand, den Ihr kanntet oder jemand Fremdes? Sorry bin halt neugierig. Dann ist es ja auch wieder so, dass im umgekehrten Fall regen sich dann alle auf, dass niemand einschreitet. Also eigentlich hättet ihr den vielleicht loben müssen?! Aber danke für den Tipp! Zum Glück hatte ich schon alle im Umfeld vorinformiert, dass ich was am Kiefer machen lassen werde und dann eben mal nicht so hübsch aussehe Ich bin schon deshalb vorsichtig mit dem Ausdemhausgehen, weil mein Gesicht extrem kälteempfindlich ist durch die OP und ich das die ersten Tage sehr unangenehm empfand. Ich bin dann immer mit drei Schals (zwei um den Hals und einen um den Kopf) aus dem Haus, wenn ich mal spazieren gehen wollte. In den Tagen war's ja eh zum Glück eiskalt draußen, da hab ich nix verpasst. Erstaunlicherweise wurde mir dazu geraten den Kiefer NICHT zu kühlen, sondern im Gegenteil warm zu halten. Das ließ zwar der Schwellung freien Lauf, aber die Kälte würde die Durchblutung extrem reduzieren und dadurch die Heilung unterdrücken und nicht fördern. Das wusste ich auch noch nicht. Ich kann mich erinnern, als mir die Weisheitszähne gezogen wurden, hieß es: kühlen, kühlen, kühlen.

Jetzt kann ich schon wieder richtig essen, sogar Rippchen mit Salat ging neulich, mmmhh! Ich kaue halt noch 'einseitig'. aber ich kaue, Frau muss ja ihre Sustanz erhalten. Ich bin jetzt inzwischen von 77 kg runter auf 63 kg bei 1,70 m Größe.

Liebe Grüße
Charl0tte
  #7  
Alt 06.05.2014, 20:22
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Tündel Tündel ist offline
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Standard AW: Nabelmetastase - wer hat Erfahrungen damit?

Liebe Charlotte,

iss nur, iss, alles, was reingeht!
Ich hab eher das gegenteilige Problem, ich nehme wieder zu!
Mist, 30kg weniger und in ein paar Wochen wieder 5fe drauf
Das ärgert mich natürlich gewaltig, v.a. weil ich Angst habe, dass das Bauchwasser wiederkommt. Oder dass wieder mal ne Niere staut.

Was deine und meine damaligen Blessuren angeht. Du hast durchaus Recht, dass man den aufmerksamen Nachbarn eher belohnen sollte. Es gucken ja viel zu viele weg, wenn es um häusliche Gewalt oder auch Gewalt in der Schule geht. Egal ob Frauen oder Kinder, oder auch Männer, Gewalt ist ein No-go
Und was die Opfer dann für Entschuldigungen bringen, hört sich ja oft auch absolut glaubwürdig an. "Fahrradunfall" oder Zahn-Op, kann doch sein, oder?
Gerade bei Gewalt gegen Kinder ist man dann ja oft der Überzeugung, "lieber einer zuviel als einer zuwenig!" Ich erlebe das immer wieder in der Schule. Da sind Kinder blau gehauen oder die Mama kommt mit nem Veilchen. Da muss man schon vorsichtig agieren! Sonst kann man da viel kaputt machen. Ich weiß da oft nicht, was ich tun soll - und gebe die Verantwortung dann an Chef oder Sozialarbeiter weiter. Aber ob das immer richtig ist, weiß ich auch nicht.

Ich wünsche dir einen schönen Abend mit deinem Schatz und viel
__________________
Tündel

Das Leben ist halt lebensgefährlich!!!

Geändert von Tündel (06.05.2014 um 20:26 Uhr)
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