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  #1  
Alt 08.04.2014, 16:15
Charl0tte Charl0tte ist offline
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Standard AW: Eierstockkrebs - Angst vor OP - TM bei 7980

Hi Jackie, Hi Tündel,

sorry Jackie, wenn ich hier ne kurze Frage an Tündel stelle, aber ich muss Dich, Tündel, fragen wegen den "Klammern". Hattest Du Klammern, keine 'normale' Naht? Und wie darf ich mir die vorstellen? Sind die aus Metall oder Plastik? Bin halt neugierig und immer wieder erstaunt über die vielen Unterschiede in Details der Behandlungen. Ich hab' nämlich mit beiden Nähten ziemliche Schwierigkeiten mit Keloidbildung und vielleicht wäre das mit diesen Klammern ja besser gewesen? Bin mal gespannt. Und wer weiß, vielleicht blüht mir irgendwann noch ne OP und dann will ich nicht noch mehr Keloidbildung haben. Wär super, wenn Du mir da ein bisschen berichten könntest. Kannst auch gerne im Thema "Nabelmetastase" machen, dann machen wir uns bei Jackie nicht so breit ....

liebe Grüße
Charl0tte

Geändert von Charl0tte (08.04.2014 um 16:16 Uhr) Grund: deutsche Sprache - schwere Sprache ;-))
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  #2  
Alt 08.04.2014, 21:44
Sannchen Sannchen ist offline
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Beiträge: 185
Standard AW: Eierstockkrebs - Angst vor OP - TM bei 7980

Hallo liebe Jackie
toll das du dich so schnell nach deine EKoperation erholt hast und deine erste Chemo auch schon gelaufen ist.
Weniger schön waren die Nebenwirkungen, mit denen du nach der Op erst mal im Klinikum kämpfen mußtest. Es ist aber toll das sich dein "Wasserproblem" doch schnell regulieren lies und du dann auch wieder normal sehen konntest.
Das du noch Probleme beim bücken und beim liegen hast, ist nach so einer großen Op eigentlich noch "normal", das gibt sich mit der Zeit.
Das Pathologie Ergebnis ist doch echt gut und gibt dir gute Chancen herzlichen Glückwunsch. Nun gibt die Chemo dem evtl. Restmüll den Rest und dann hast du hoffentlich immer Ruhe.
Zu den so total verschiedenen TM-Werten: es kann zu sehr großen Schwankungen zwischen verschiedenen Laboren kommen. Okay, hier waren es echt zu große Schwankungen. Aber der erste Wert im 1. Kh das war doch der Anfangswert, vor Punktion und Entwässerung, oder?
Und die Werte jetzt kommen beide aus dem gleichen Kh und sind somit höchstwahrscheinlich unter gleichen Voraussetzungen erstellt worden. Dann nimm sie als die aussagekräftigen Werte und die sind doch echt toll!
Nun nimm dir die Zeit um dich zu erholen und lass es langsam angehen, ich wünsch dir alles, alles Gute und toi,toi, toi für deine Chemozeit.
Ich drück dich, liebe Grüße Sanne

Und sorry das ich Charlotte hier in deinem Thread antworte.
Hallo Charlotte
Zu deinem Narbenproblem kann ich dir sagen: diese Keliodbildung wäre bei einer "Klammernaht" höchstwahrscheinlich auch aufgetreten. So 100%ig weiß man auch heute noch nicht wieso es bei manchen Leuten zu dieser überschießenden Keliodbildung ( sogenanntes wildes Fleisch) kommt. Dunkelhäutige Menschen sind davon mehr betroffen als sehr hellhäutige.
Ich hatte so eine Bildung von "wildem Fleisch" auch mal am rechten Handgelenk nach einer Verbrennung auf dem Narbengebiet. Als es zuviel wurde und dadurch wirklich meine Beweglichkeit der Hand behinderte hat es mir mein Hautarzt etwas "abgeschliffen".
Diese harte Stelle, die du im BH-Bereich hast, kannst du mal mit einem speziellen Narbengel (vom Hautarzt ein Rezept holen) versuchen zu massieren.
Ich habe nachdem meine Narbe nachbehandelt wurde (am Handgelenk) drei Wochen die Narbe jeden Tag 2x mit diesem Gel massiert und sie sieht heute schön glatt aus und ist vor allem ganz elastisch.
Ist denn diese Bildung des überschüssigen Gewebes direkt auf der Narbe oder dehnt sie sich auch neben der eigentlichen aus?
Falls du diese "Wucherungen" nur auf der Narbe hast kann man das dem Chirurg vor einer neuen Op sagen, dann können sie da evtl von Anfang an etwas gegen machen.
Auch dir alles, alles Gute und ich hoffe du hast nicht zu große Probleme mit deiner Narbe.
Liebe Grüße Sanne
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  #3  
Alt 16.04.2014, 09:37
Benutzerbild von Jacqueline1964
Jacqueline1964 Jacqueline1964 ist offline
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Standard AW: Eierstockkrebs - Angst vor OP - TM bei 7980

Hallo meine lieben Eierfrauen,

heute ist ein denkwürdiger Tag. Genau vor 3 Wochen war meine große OP. Eigentlich sollte ich froh sein, aber ich bin oft so verzweifelt. Ich zweifle so und grüble ständig hin und her und komme gar nicht zur Ruhe.

Ich habe immer noch Angst zu sterben. Ich weiß nicht, wie es weiter geht. Auch lieg ich viel, hab Angst vor Thrombose. Meine Haare habe ich noch, aber keinen Bock mehr, sie zu pflegen. Vor 10 Tagen war meine 1. Chemo und sicher gehen die in den nächsten Tagen raus. Ich ziehe immer daran aber sie halten eisern fest. Dann mache ich mir Gedanken, warum in meinem Staging das große "R" nicht vorkommt. Ich weiß also nicht, ob mein Tumor nach der OP noch Reste hat und wie groß diese wären.

Weil ich zur Zeit so gar nichts kapiere und dann noch meine Schwägerin anrief, mit den besten Ratschlägen: mach sofort Sport - die erste Chemo verträgt man immer gut, wart mal ab, bei den anderen wirds dir schon schlechter gehen - versuche, dein Gewicht zu halten oder besser, mache Diät - ich habe mich informiert und weiß wie deine Prognosen für die Zukunft sind - kämpfe - mach dies, mach das. Bitte, liebe Schwägerin, ruf mich nicht mehr an oder erzähle mir einfach was lustiges.

Das schlimmste sind Menschen, die mich mitleidend betrachten, nach dem Motto: ach je, du machst es ja eh nicht mehr lang. Das sagt zwar keiner, aber ich fühle, das manche so denken.

Aber nun zum eigentlichen Sinn meiner Berichterstattung: Ich wollte mal wissen, was denn so einige Dinge bedeuten.

Wenn Ihr es nach dem langen Jammertext bis hierhin geschafft habt, dann lest doch bitte weiter:

Tumorstadium: pT2c, pn0 (0/58), L0, V0, PN0, G2. Was heißt denn PN0? Und was heißt G2? Warum ist kein "R" vorhanden?

Was heißt: Residuen der Tube, das Ovar ist nicht mehr abgrenzbar. Mit ausgedehnten Verbänden des beschriebenen Karzinoms, die hier auch oberflächenbildend sind? (Heißt das, das Rückstände vorhanden sind?)

Hysterektomiepräparat mit einem endometrialen Korpuspolypen, ansonsten ortsständige Gewebe ohne Atypien ..... Tumorverbände finden sich in einem isolierten Knoten innerhalb der Parametrien rechts...

Zellreiches Aszitessediment mit hämorrhagischer Beimengung, darüber hinaus jedoch auch deutlich atypische, überwiegend einzeln bzw. in wenigen Zellen umfassenden Verbänden gelagerte Zellen, die eine stärkergradig verschobene Kern-Plasma-Relation aufweisen, entsprechen Tumorzellen des o.b. Karzinoms. (Also Krebs im Bauchwasser?)

Ich lese so oft hier, das die meisten eine Chemo mit Carboplatin/Pix????? (mir fällt der Name nicht ein). Was für ein Unterschied gibt es bei Carboplatin/Taxol?

Ohje, sorry... Ich weiß, ich kann nerven. Mein heutiger Tag ist wohl der "ich will alles wissen-Tag". Wenn ihr noch bis hierher mit Lesen gekommen seid, wäre ich Euch über eine Aufklärung sehr dankbar.

Alles Liebe schickt Euch
Jackie

Geändert von Jacqueline1964 (16.04.2014 um 09:47 Uhr) Grund: verschrieben
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  #4  
Alt 16.04.2014, 10:14
Charl0tte Charl0tte ist offline
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Standard AW: Eierstockkrebs - Angst vor OP - TM bei 7980

Guten Morgen liebe Jaqueline,

erstmal: Hier DARFST Du jammern, soviel zu willst, dann dafür ist das hier ja da. Ich verstehe Dich sehr sehr gut und es gibt absolut gar keinen Grund, sich für irgendwas zu entschuldigen, schon gar nicht für Deine Gefühle. Die sind da und müssen ausgedrückt werden. Dafür sind Gefühle da! Sie sind wichtig! Sie teilen uns mit, dass wir leben! Und sie teilen auch DEN ANDEREN mit, dass wir noch leben, auch wenn die uns schon für tot halten wollen. Das ist aber nur deren hilfloser Selbstschutz, weil wir für sie die ultimative Zumutung sind.

Apropos Zumutung: Deine Schwägerin nimmst Du ganz zu Recht als Zumutung war. Welche 'Qualifikation' hat sie denn, dass sie es wagt, Dir Ratschläge zu erteilen (Ratschläge sind auch Schläge ...) ??? Ich weiß ja nicht, wie wichtig Dir diese Schwägerin ist, aber wenn Sie damit nicht aufhört, dann könnte es für Dich eine Hilfe sein, den Kontakt eine Weile zu beenden. Ich kann Dir da nur meine eigene Erfahrung weitergeben, ich habe micht mit den Mitgliedern meiner Herkunftsfamilie seit ich krank bin kaum mehr getroffen und da erst merkte ich, wie erleichternd das für mich war. Diese ewige Norgelei und Herablassung: Mach dies, mach das, hast Du das schon probiert, ich schick Dir mal das Buch, kennst Du den, der hat das und das gemacht und wurde gesund ..... blah blah blah. Es nahm kein Ende, und da habe ich dem ein Ende bereitet! Hör in Dich rein, was sich für Dich wohltuend und richtig anfühlt, das ist das einzig entscheidende Kriterium. Du bist krank, nicht die.

Zu Deiner Diagnose: Staging 2c ist nicht so schlecht!! Es gibt ja auch 3 und 4! Und die ganzen Nullen bei den anderen Buchstaben bedeuten auch, dass die Lymphknoten, die Gefäße tumorfrei waren. (An alle, bitte berichtigt mich, falls ich hier Quatsch erzähle ...) und Paclitaxe ist soweit ich weiß der gleiche Wirkstoff wie Taxol, nur eine andere Bezeichnung.

"ohne Atypien" ist auch was gutes, das heißt das Gewebe ist eben typisch für die Gebärmutter, also in dem Bereich gesund.

liebe Grüße
Charl0tte
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  #5  
Alt 16.04.2014, 16:59
ulrikes ulrikes ist offline
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Standard AW: Eierstockkrebs - Angst vor OP - TM bei 7980

Hallo Jackie,
Deine Gefühle sind momentan vollkommen normal. Lass sie ruhig hier raus, denn es gibt kaum eine, die das nicht nachvollziehen kann.
Die wahrscheinlich wohlgemeinten Sprüche deiner Schwägerin (und wahrscheinlich auch anderer lieber Mitmenschen) sind unnötig, aber die hat auch fast jeder hier in irgendeiner Form kennen gelernt. Im Krebs-Kompass gibt es dazu sogar eine eigene Ecke "Sprüche, die ich nicht mehr hören kann". Wenn es Dir entsprechend gut geht, kannst Du ja mal nach stöbern. Einige sind echt zum Kopf-schütteln. Vieles passiert einfach aus Unwissenheit, da hilft dann Aufklärung oder klare Ansagen, wie sie dir jetzt gutes tun können. Andere sollte man einfach abschreiben.
Zu Deinem OP-Bericht: Oben ist das Staging(TNM) genau erklärt oder es gibt im Internet auch eine Seite, auf der Medizin-Studenten Befundsberichte kostenlos in Deutsch übersetzen, aber Stadium 2 ist supergeil, das hat hier kaum eine. Die meisten sind genauso wie ich auch mit Stadium 4 diagnostiziert worden und da sind die Prognosen gleich nen ganzen Tick schlechter.
Taxol ist der Überbegriff für Paclitaxel und Docetaxel, wobei ersteres standardmäßig als erste Chemo bei Eierstockkrebs gegeben wird, zusammen mit Carboplatin.
Ansonsten schon Dich gut und genieß die Sonne. Sei ruhig egoistisch, denn bei der Krankheit und aktuellen Therapie hast Du es dir redlich verdient.
Alles Liebe
Ulrike
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  #6  
Alt 16.04.2014, 17:10
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Tündel Tündel ist offline
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Standard AW: Eierstockkrebs - Angst vor OP - TM bei 7980

Hallo Jackie, lass dich erst mal

Entschuldige dich nie für deine Gefühle, du hast das Recht, sie zu haben und auch das Recht, sie rauszulassen. Wenn das irgendwer nicht akzeptieren will oder kann, dann "Tschüss!" Die sogenannten Normalos quaken doch auch dauernd über ihre Problemchen. ICH sag dann immer nur: "Was glaubst DU, wie gerne ich DIESE, DEINE Probleme hätte - tauschen????????" Und dann einfach umdrehen oder auflegen. Die gucken meist sehr blöd und ich hab meine Ruhe.
Sag deiner Schwägerin doch mal, dass sie ihre Ratschläge besser für sich behielte, sie könne dich sowieso nicht verstehen, dafür müsse sie schon diese Krankheit haben - und DAS wolle sie ja wohl doch nicht, oder? Jemand, der nicht in so einer Situation steckt, kann das eh nicht verstehen.

Oft ist es auch so, wie Charlotte sagt, die Normalos sind völlig überfordert mit der Situation, dass wir so krank sind, sie möchten helfen, treffen aber in ihrer Hilflosigkeit den Ton nicht.
ICH habe z.B. meine Mam aus dem Krankenhaus verbannt, sie saß mit Leidensmiene an meinem Bett und war ständig am Heulen. Das konnte ich nun gar nicht brauchen und hab ihr gesagt, wenn sie nicht mit normalem Gesicht und Laune kommen könne, dann solle sie es bleiben lassen. Das hat ihr sehr weh getan, logo, aber ich konnte nicht anders. Nach 2 Tagen hat sies dann verstanden, wozu auch ein klärendes Gespräch mit meinem Gspusi beigetragen hat. Heute können wir normal reden, ohne dass sie mir Ratschläge erteilt oder mich erziehen will oder rumheult. Ist ja klar, sie ist meine Mam und will nur Gutes für mich, aber unsere Umgebung muss verstehen, dass wir jetzt doch anders ticken, dünnhäutiger sind und auch leichter mal ausrasten

Was nun deine Fragen nach dem Staging betrifft, meines wirkt auch nicht so ganz vollständig, aber im Brief stand dann das mit den Resten unter 1cm. Lies dir alles noch mal genau durch, vielleicht staht es doch irgendwo. Aber schau doch mal unter "Tumormarker Infothread" hier im Forum nach, da ist einiges erklärt und was fehlt, dafür gibt es da Links. Ansonsten - Doc fragen!

Was deine - noch immer festsitzenden - Haare angeht: Meine begannen exakt 10 Tage nach der 1. Chemo auszugehen, allerdings nicht alle. Ich hab immer noch Stoppeln von ca. 1cm. So lang hatte ich sie abrasiert, weil mich die rumfliegenden Büschel total genervt haben.
übrigens hat mir meine Doccine gesagt, dass es durchaus sein kann, dass gar nicht alle Haare ausgehen!
Das ist doch auch eine nette Aussicht!!!!!!!
__________________
Tündel

Das Leben ist halt lebensgefährlich!!!

Geändert von Tündel (16.04.2014 um 17:16 Uhr) Grund: vehladeifi
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  #7  
Alt 17.04.2014, 12:36
berliner-engelchen berliner-engelchen ist offline
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Standard AW: Eierstockkrebs - Angst vor OP - TM bei 7980

Liebe Jackie,

erst mal herzlichen Glückwunsch, dass Du es schon bis hierhin geschafft hast.
Das ist toll und eine grosse Leistung. Dein Körper und Deine Seele leisten ganz immenses. Für beide ist es wie die Besteigung des K2 oder Mount Everest ...
Da ist Verzweiflung und Angst zu Scheitern eine ganz natürlich Reaktion.

Ich habe es bei mir selbst und bei vielen anderen Frauen beobachtet: wenn die konkrete Todesbedrohung weg ist (von der Deine Psyche vor und während so einer OP ausgeht!), dann kommt ein psychisches Loch, nicht selten ist eine richtige Depression.

Stell es Dir so vor, mal laienhaft ausgedrückt: durch die Extremsituation hat Dein Körper seinen Speicher an bestimmten Hormonen komplett geleert - Hormone, die zuständig sind für Glücksgefühl, Wohlbefinden, Ausgeglichenheit. Meist können diese Speicher, so einmal komplett entleert, nicht mehr aufgefüllt werden, da es dafür notwendig ist, einen bestimmten "Rest" , einen Grundspiegel noch zu haben.

Und schwupps, bildet sich eine handfeste hartnäckige Depression aus.
Was Du tun kannst: geh zum Arzt, schildere die Symptome und bitte um entsprechende Medikamente, die Dir helfen, erst mal wieder ein bestimmtes Level zu erreichen. Vergiss das böse Wort psychopharmaka, es sind Medikamente wie jedes andere auch. Das ist nach so einer grossen OP ein normales Vorgehen, allerdings wird es von Ärzten häufig "vergessen" (bzw. man kann damit ja nicht viel "Verdienen" )

Du hast Grund, dich zu freuen: die OP ist überstanden, die erste Chemo konnte "intime" gegeben werden. Die Befundung ist Grund zur Freude. Stadium 2 c ist super, die häufigste Befundung von Ek ist 3c, gefolgt von 4.

DU hast jetzt eine wirklich gute REELLLE Chance auf vollständige, dauerhafte Heilung !!! Das musst Du dir immer wieder vor Augen halten.

ich möchte noch ein Wort zu betroffenen Angehörigen sagen - Schwieriges Thema.
Also, das Problem ist, dass es alle nicht böse meinen, aber vor lauter Hilflosigkeit häufig völlig falsche Dinge tun. Meist kommt hinzu, dass das Wort Krebs auch noch falsche Vorstellungen hervorruft. In den letzten 15 Jahren wurde immens viel gefunden, dass Krebs nicht zu einem sofortigem Todesurteil, sondern zu einer behandelbaren Krankheit gemacht hat. Viele Nichtbetroffene wissen das nicht.
Die Heilungsraten steigen bei fast jeder Krebsform und auch das mediane Überleben ist sehr gestiegen, selbst wenn die Krankheit nicht mehr heilbar ist.
Muss man ihnen einfach mal sagen.

Die Hilflosigkeit führt Angehörige dazu, doofe Ratschläge zu geben, sich zurückzuziehen, in Mitleid zu zerfließen, in Betroffenheit zu schwelgen, ....
oft hilft es, offensiv ein Gespräch damit zu beginnen, Deine derzeitige Situation zu benennen und deutlich einfließen zu lassen, womit du Probleme hast oder Hilfe bräuchtest.
(zum Beispiel: ich bin zur Zeit abends nur noch müde, und habe überhaupt keine Lust zum Kochen - da kannst Du mich gerne unterstützen. Oder: Rasenmähen ist derzeit die Hölle für mich - magst Du mir nicht helfen ....)

Die Ratschläge Deiner Schwägerin zeigen noch was anderes: ihre eigene Angst vor der Krankheit.
Sie gibt Ratschläge, von denen sie denkt, wenn sie sie selbst befolgen würde, wird sie von Krebs verschont - Diät machen, schlank sein, sportlich leben ... etc. DAS STIMMT NICHT!!! Es weist Dir Schuldgefühle zu, ABER: an Krebs ist man nicht "schuld" ..
DAS IST SCHICKSAL und das ist wenig beeinflussbar ...
Ich z.B. bin super schlank (wie viele andere auch, nicht wahr Sannchen etc. ...) , war durchtrainiert, ständig draußen, total gesund ernährt .... hat mir auch nix geholfen

WEnn Dir die Angeörigen und Reaktionen anderer zu viel sind, - das kenne ich auch - dann zieh dich einfach konsequent zurück. Mach ich teilweise auch.
Aber ich plädiere auch für Gelassenheit: erklären hilft viel, genaue Handlungsanweisungen auch. Nie vergessen: meist ist es Hilflosigkeit und gegen die kann man was tun. oft wollen freunde und Angehörige eigentlich nicht ausgegrenzt werden, häufig würden sie gerne ehrlich helfen.

In unserer Gesellschaft werden viele krankheiten tabuisiert. Es wird das Bild des gesunden, leistungsfähigen Menschen kreiiert. Es ist ein Tabu, genauso offen auch andere Seiten des Lebens zu zeigen.
Wenn man es tut (ich selbst versuche das nun schon seit 4 Jahren ... und muss sagen, meist erfolgreich), geht es einem meist besser.
Ich jeden Fall schicke ich Dir dafür ein grooooses Paket an Kraft, denn die braucht man dafür.

DU SCHAFFST DAS !!

LG von
Birgit

Und noch was ist mir gerade eingefallen:
eine Diät in der Chemozeit lass mal schön bleiben. Es sprechen medizinische Gründe dagegen und zudem stresst es dich nur zusätzlich. Meist mag man eh irgendwann nix mehr essen ...
Haare: der Zeitpunkt, wann sie ausgehen ist sehr unterschiedlich. trotz gleicher Zytostatika. Bei mir gingen sie unter Carbo/Taxol erst nach der 4. Gabe aus. Und geschummelt hab ich dann auch noch: Die letzten, die gingen, waren die Haare untenrum, so dass ich tücheer getragen hatte und die wenigen Haare herausgucken ließ, das sah aus, als wären noch welche da hihi, dabei war oben schon alles spiegelblank. also nicht ausrupfen !!! (bist doch kein Huhn, oder ??? ;-)) trotz Ostern ...) und ruhig bleiben: die Chemo wirkt trotzdem ....

Geändert von berliner-engelchen (17.04.2014 um 15:47 Uhr) Grund: und noch was
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  #8  
Alt 18.04.2014, 19:43
Benutzerbild von Jacqueline1964
Jacqueline1964 Jacqueline1964 ist offline
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Standard AW: Eierstockkrebs - Angst vor OP - TM bei 7980

Hallo meine Lieben,

vielen Dank für die aufmunternden Worte. Das macht mir doch jedesmal Mut, wenn ich wieder mal am Boden bin.

Das mit dem Tumormarker-Thread habe ich dann auch gesehen und gleich mal nachgeforscht. Jedoch gibt es in meinem Staging ein Pn0 und ein PN0. Also einmal ein großes und ein kleines "N". Dafür kein "R".

Und dann was die lieben Verwandten angeht: meine Tochter, verheiratet, viel zu tun, beruflich und privat, auch weil mein Schwiegersohn neben der Arbeit noch studiert, rief heute bei mir aufgeregt an, ob sie was verpasst hätte und ob alles ok sei? Ihre Patentante rief sie an, denn es sei ja Ostern und wann sie mich besuchen würde, schließlich könnte es mein letztes Ostern sein.

Ich muß dazu sagen, das ich oft mit meiner Tochter telefoniere und wir viel Spaß miteinander haben auch wenn wir uns Ostern nicht gegenseitig besuchen, weil es eben gerade zeitlich nicht paßt.

Also, ich könnte schreien. Ich möchte und werde noch 25 Osterfeste feiern. Basta. Ich werde es denen schon zeigen. Totgesagte leben bekanntlich länger.

Noch etwas zu meinem Staging. Im Endeffekt denke ich, nach OP und erfolgter Chemotherapie, ist es doch völlig egal, ob PT2c oder 3c oder auch 4. Da stehen wir alle gleich an den Startlöchern, mit den gleichen Bedingungen, Chancen und Schicksalen und müssen individuell unseren Weg gehen. Das Schöne ist, das wir uns hier verstehen und auffangen, obwohl wir die gleiche Krankheit haben und doch jede von uns noch ein anderes, eigenes Päckchen zu tragen hat. Keiner weiß vorher, ob das Päckchen leichter oder schwerer auf unserem Weg wird.

Zu Ostern wünsche ich Euch viele schöne, stressfreie Stunden und das Eure Päckchen federleicht werden.

Alles Liebe schickt Euch
Jackie
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