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Alt 10.03.2014, 22:24
Almnixe Almnixe ist offline
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Registriert seit: 09.01.2012
Beiträge: 469
Standard AW: Für immer losgelassen...

Hallo.

Genau heute vor 8 Monaten ist meine Mami eingeschlafen. Ich weiß gar nicht, was ich die letzten 8 Monate gemacht habe. Es ist alles so an mir vorbei gegangen, aber irgendwie habe ich kräftig mitgestrampelt und habe für mein Umfeld das Bild eines nicht zu sehr trauernden Menschen abgegeben. Das möchte wohl auch keiner sehen, aber vor allem haben es die meisten auch schon vergessen. Die meisten wissen gar nicht, wie anstrengend das alles ist...

Ich war letztes Wochenende in meinem Elternhaus. Plötzlich stand der Pfarrer vor der Haustür, der die Trauerfeier für meine Mama gehalten hat. Er war damals schon wahnsinnig nett und aufmerksam und hat eine wirklich schöne Rede gehalten. Danach hatte er mich sogar noch kontaktiert und mir angeboten, mit ihm reden zu können, wenn mir danach ist. Ich habe das bisher nicht getan. Nun hat er mein Auto gesehen und dachte, er klingelt einfach mal. Das fand ich wirklich ziemlich nett. Auf die Frage wie es mir ginge, habe ich dann leider wahrheitsgemäß geantwortet und gesagt, dass er mir immer noch nicht gut geht und ich meine Mama wahnsinnig vermisse. Daraufhin fragte er nur:"Immer noch?" Da viel bei mir sofort wieder der Vorhang und ich habe total dicht gemacht. Ich sagte nur, dass es doch erst 8 Monate her ist und meine Mama eben wahnsinnig wichtig für mich war und daher die Lücke nicht einfach so zu schließen ist. Da sagte er:"Bei manchen Menschen würde es eben schneller gehen und bei anderen langsamer." Habe darauf einfach nochmal das gleiche gesagt und er warf dann noch schnell ein, dass die Zeit ja auch nicht alle Wunden heilen würde, sondern sich der Schmerz nur ändere. Ich musste dann leider wegen eines Termins los und das Gespräch war damit beendet.
Ich hatte wirklich mal ernsthaft in Betracht gezogen mit ihm zu reden, aber ich denke, das brauche ich nicht. Ich finde es immer noch toll, dass er einfach so geklinget hat - hätte er nicht machen müssen - aber ein Gesprächspartner ist er wohl leider nicht für mich. Vielleicht bin ich da auch ein bißchen hart, aber irgendwie ka er mir auch überfordert vor mit meiner Antwort und das sollte man doch bei einem Pfarrer nicht denken, der eigentlich viel mit dem Tod zu tun hat. Oder etwa nicht?

Dann habe ich immer wieder die Bilder von Mama im Kopf. Das reißt mich echt runter und es tut soooo weh...ach man. Diese verdammte Krankheit!

LG, Tina

Liebe Mami, lieber Papa,

ich denke jeden Tag an Euch und ich hoffe so sehr, dass ihr da, wo ihr nun seid, zusammen sein könnt. Eigentlich brauche ich Euch noch, wenigstens einen von Euch beiden, auch wenn ich nun schon groß bin. Ich vermisse es so sehr Kind zu sein und einfach mal zu hören, dass schon alles gut wird und ich das dann auch einfach so glauben kann.
Ich vermisse Euch so und liebe Euch sehr!
Eure Tochter
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