Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Brustkrebs

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 26.02.2014, 00:54
Norma Norma ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 06.11.2005
Beiträge: 1.157
Standard AW: Helfen eure "Kinder"?

Zitat:
Zitat von Oli 76 Beitrag anzeigen
Ich höre immer so oft, das Kinde dann viel helfen, Rücksicht nehmen, schneller erwachsen werden.
Ich hab von Kindern - heute Erwachsenen - gehört, das mit der Erkrankung ihre Kindheit/Unbeschwertheit vorbei war.

Im Haushalt tut sie gar nichts mehr, ich hab ja den ganzen Tag Zeit!

Sie schafft es noch nicht mals bei Erkältung die Hand vor den Mund zu nehmen und sich entsp. die Hände zu waschen, sie sagt dann nur, das sie ja für ihre Erkältung nichts kann. Dabei hab ich ihr jetzt schon zog mal erklärt, das das für mich nicht so glimpflich abgehten muss mit einer Erkältung! Das zum Thema Rücksicht!

Auf gut deutsch, sie hat sich gar nicht geändert/verändert, nur das ich ihre Aufgaben jetzt auch noch über nehmen darf, weil ich ja nicht mehr arbeiten gehe und mehr Zeit habe!
Hallo Olli,

ich hab jetzt mal das für mich Wichtige rausgesucht.
Natürlich könnte man jetzt schreiben: Das Prinzesschen sieht nur sich; andere interessieren nicht.

Das schreibe ich aber nicht, weil ich aus eigener Erfahrung eher zu dem Schluss gekommen bin: Es liegt in den Genen, wie sich erwachsene Kinder bei einer schweren Erkrankung eines Familienmitglieds verhalten.

Da kann ich weder Pubertät noch Verwöhntheit als Entschuldigung gelten lassen. Entweder sie besitzen Empathie-Fähigkeit oder sie besitzen sie nicht.
Empathie-Fähigkeit kann man weder anerziehen noch unterdrücken.

Ich kann dir nur den Rat geben: Verschwende keinen Gedanken mehr an die erwachsene Tochter deiner Frau; was sie tut oder nicht tut, muss dir am Popo vorbeigehen.
Du kannst und wirst sie nicht ändern.

Die räumliche Trennung, so oft es geht, ist anzustreben und wenn es der jungen Dame bei der Oma so gut gefällt: Um so besser für dich!

Du kannst sicher sein: Dein inneres Gleichgewicht und deine seelische Verfassung werden sich NUR DANN bessern.

Glaub mir: Ich spreche aus Erfahrung!

Leider!

Liebe Grüße und alles Gute!

Norma
Diagnose Brustkrebs Nov. 2001
Diagnose Darmkrebs Juni 2007 bei meinem Mann

Geändert von gitti2002 (26.02.2014 um 12:00 Uhr) Grund: Zitat gekürzt
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 26.02.2014, 11:20
Ilse Racek Ilse Racek ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 30.07.2005
Ort: Main-Kinzig-Kreis
Beiträge: 3.386
Standard AW: Helfen eure "Kinder"?

Zitat:
Zitat von Norma Beitrag anzeigen
Verschwende keinen Gedanken mehr an die erwachsene Tochter deiner Frau; was sie tut oder nicht tut, muss dir am Popo vorbeigehen.
Du kannst und wirst sie nicht ändern.

Die räumliche Trennung, so oft es geht, ist anzustreben und wenn es der jungen Dame bei der Oma so gut gefällt: Um so besser für dich!
@Norma

das sehe ich genau so.

Ich kann mich zwar über meine Angehörigen nicht beklagen, aber ein gewisser räumlicher Abstand zu den nachfolgenden Generationen hat sich bei uns gut bewährt.

Während meiner teilweise sehr krassen Therapie war in der Hauptsache mein Mann mir eine sehr große Hilfe; alle anderen nahen Verwandten (incl. meiner wirklich herzensguten Schwester) konnten und sollten uns immer nur ganz kurzfristig helfen.


@Oli - Dir muss ich ganz besonders in puncto Empathiefähigkeit Recht geben.

Gleichwohl war es für mich immer wohltuend, wenn diese mir gegenüber "wohl dosiert" wurde.
Ich hatte beispielsweise eine Arbeitskollegin, die mir anfangs fast täglich ihre Hilfe anbot.....Andere berichteten mir dann, dass sie dafür sozusagen berüchtigt und ihre "Sensationslust" grenzenlos sei


__________________
Ilse

Geändert von Ilse Racek (26.02.2014 um 11:24 Uhr) Grund: ergänzt
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 26.02.2014, 11:20
Calypso Calypso ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 16.03.2010
Beiträge: 735
Standard AW: Helfen eure "Kinder"?

Hm, da bin ich jetzt wohl die einzige, die das ein bisschen anders sieht.

Wenn ich Deine Postings so lese, habe ich den Eindruck, dass das "Prinzesschen" schon vorher so war - sie hat wohl noch nie geholfen im Haushalt.

Wie kommst Du auf die Idee, dass sie das nun plötzlich tun sollte? Weil DU im Mittelpunkt stehst?

Ich würde sagen, da ist vorher schon ziemlich viel versiebt worden.

Zu meinem Sohn muss ich sagen, ich hatte auch oft das Gefühl, meine Krankheit ist ihm egal. Er hat kaum mehr geholfen als vorher auch ( und, typisch für die Pubertät -er war 17- nie ohne Aufforderung und maulen). Bis ich dann einige Erlebnisse mit ihm hatte, bei denen ich merkte, wie nah ihm alles geht, wieviel Angst er eigentlich um mich hat. Beispiel: Als er sein Abiturzeugnis bekam, umarmte er mich, brach (vor allen Lehrern und Freunden) in Tränen aus und sagte "Mama, ich bin so froh, dass Du noch da bist".
Er kann seine Angst einfach nicht zeigen, und schon garnicht mit mir darüber reden. Jugendliche haben doch keine Erfahrung mit Krankheit und Tod, sie wissen nicht, wie man damit umgehen kann. Und das, was sie gelernt haben, haben sie vor allem von uns, ihren Eltern gelernt.

Ich finde deshalb deine Reaktion zwar verständlich, aber nicht richtig. Trotzig zu fordern, dass sich das Mädchen jetzt gefälligst zu kümmern hat, was vorher nicht von ihr erwartet wurde, das kann eigentlich nur schief gehen.

Vielleicht solltest Du mal herausfinden, was sie fühlt, und nicht aus einer nicht ausgeräumten Spülmaschine schließen, dass sie keine Empathie hat.

Calypso

Ach ja: Warum putzt Du den die Toilette, wenn sie nur von Deiner Tochter benutzt wird? Mir wär egal, wie die aussieht. Soll sie sich doch schämen, wenn ihre Freunde den Dreck sehen.
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 26.02.2014, 11:27
Ilse Racek Ilse Racek ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 30.07.2005
Ort: Main-Kinzig-Kreis
Beiträge: 3.386
Standard AW: Helfen eure "Kinder"?

Zitat:
Zitat von Calypso Beitrag anzeigen
Warum putzt Du den die Toilette, wenn sie nur von Deiner Tochter benutzt wird? Mir wär egal, wie die aussieht. Soll sie sich doch schämen, wenn ihre Freunde den Dreck sehen.
Diese Sichtweise ist sicher nicht falsch, aber nicht Jede/r kann sich dazu durchringen.....ich gehöre auch zu Denen die manchmal Anderer Dreck weg machen.....und ärgere mich dann über mich selbst


__________________
Ilse
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 26.02.2014, 12:28
Cecil Cecil ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 28.08.2013
Beiträge: 553
Standard AW: Helfen eure "Kinder"?

Da wir nur Jungs haben (zu der Zeit 8, 11 und 13 Jahre), habe ich ganz ähnliche Erfahrungen wie Calypso gemacht. Auch im Nachhinein, da die größte Angst eigentlich ausgestanden ist, lassen sie mich spüren, wie froh sie doch sind, mich zu haben.
Von meiner Stations-Psychologin, bei der sie mal zum Gespräch waren und die auf diesem Gebiet forscht, hörte ich, dass betroffene Kinder/Jugendliche in der Pubertät, da sie doch sehr mit sich selbst beschäftigt sind, große Ängste haben, an ihren ureigenen existentiellen Grundlagen könne sich irgendwas ändern. Sie wollen so viel Normalität haben wie nur geht. Allerdings hätte ich gedacht, dass diese Phase mit 19 dann langsam mal ausgestanden sein sollte.

Ich würde ihren Teil der Wohnung auch links liegen lassen. Es ist ja ein Widerspruch in sich, dass Du durch die Chemo eventuell im Leuko-Tief bist, mithin abwehrgeschwächt, und Dir gerade dann zusätzlich die Keime fremder Leute antun sollst.
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 26.02.2014, 12:52
Oli 76 Oli 76 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 27.10.2013
Ort: Oberbergischer Kreis
Beiträge: 1.086
Standard AW: Helfen eure "Kinder"?

Hallo ihr lieben,

Ja es ist gewiss schon in der Vergangenheit einiges schief gelaufen, aber wir haben sie immer dazu erzogen, auch Dinge im Haushalt zu über nehmen und zwar nicht erst seit gestern.
Sie kann sowohl Wäsche sortieren und waschen und auch den trockner bedienen oder die Wäsche aufhängen. Spülmaschiene anmachen, ausräumen, spülen, abtrocknen, staubsaugen, Müll/gelben Sack/Papier raus bringen, mit den Hunden gehen,.....
Alles Dinge, die sie (bis auf das Bad) nicht regelmäßig tun muss, aber durchaus beherrscht und natürlich nur mit dickem Gesicht und gemecker und Ansage tut und natürlich auch anschl. Tage lang und vor aller Welt dafür gelobt werden möchte!

Darum geht es mir aber gar nicht, daran hatte ich mich gewöhnt, aber mit 19 Jahren zu beschließen, ich brauch gar nichts mehr machen, schon gar nicht ohne bitten, weil du hast ja jetzt den ganzen Tag Zeit, find ich halt dreist und nicht altes entsprechend.

Wir haben von Beginn an immer offen über die Krankheit gesprochen, sie war ja auch alt genug, verheimlichen hätte ich albern gefunden, oder schön reden, oder wie auch immer.
Versteht mich jetzt nicht falsch, aber mit einem Kleinkind oder Grundschulkind hätten wir es sicher anders gemacht.

Ach und sie macht jetzt nach ihrer Kinderpflegerausbildung, die Erzieher Ausbildung und nein, sie hat keine Empathiefähigkeit, das merke ich immer, wenn ich ihre Berichte lese.

Ach und das Bad ist unser Gäste WC, sonst würde ich es lassen. Und ihre Wäsche nicht mehr zu waschen, wäre dumm, denn dann würde sie für drei Teile die Maschine anstellen und wir zahlen das Wasser, da schneiden wir uns ins eigene Fleisch!

Im Moment ist es halt nervig, wir sind immer so gut klar gekommen, aber je älter sie wird desto mehr nervt mich halt ihre lahmarschigkeit, ihr Messizimmer, ihr geltungsbedürfniss, mit 10/12 Jahren fand ich das noch in der Norm, jetzt halt nicht mehr!
Aber es soll ja Menschen geben, die sich bis 25 in der Pubertät befinden, vielleicht besteht ja noch hoffnung!

Genieße einfach die Zeit, in der sie bei Oma ist und im Moment geht es mir ja ganz gut, da schaff ich die Hausarbeit locker. Wenn sie weg ist, ist es ja auch nicht viel, da liegt ja auch nicht überall etwas rum! Und meine Frau ist ja auch noch da und hilft an ihren freien Tagen.

Ich wollte ja nur mal hören, wie das bei euch so läuft, ob sich jemand unaufgefordert bewegt, oder auch mal zurück steckt.

LG Oli
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 26.02.2014, 11:25
evelyn-wieda evelyn-wieda ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 01.10.2011
Ort: Niedersachsen, in Wieda
Beiträge: 83
Standard AW: Helfen eure "Kinder"?

Hallo Oli,

ja, meine Kinder helfen und so kann ich dein Unverständnis gegenüber deiner „Tochter“ nachvollziehen. Aber mit all deiner Wut, Ablehnung … wirst du das „Mädchen“ und die Situation nicht ändern können, im Gegenteil, es könnte passieren, dass es sich noch zuspitzt.

Aus Erfahrung weiß ich, dass man keinen anderen Menschen ändern kann, sondern man kann nur sich bzw. die Situation ändern. So stellt sich die Frage, was du tun möchtest:

Vielleicht die Situation ändern, indem du deine eigene Sichtweise über diese Dinge veränderst, es gelassener nimmst und damit keine Kraft und Energie verschwendest, die du wahrlich für etwas anders benötigst. Also das Verhalten der jungen Frau ignorierst sie nicht beachtest – vielleicht löst das bei ihr einen kleinen Denkanstoß aus, vielleicht.
Oder
eventuell die Situation änderst, indem du sie aktiv angehst – du legst die Schwerpunkte konkret auf den Tisch, immer, alles, täglich – jedoch nicht als Anklage, sondern schilderst dabei, wie du dich fühlst, wie schwer es dir momentan fällt alle Hausarbeit zu erledigen, etc., welche Ängste du hast und du auch die Hilfe, Achtung und Fürsorge „eurer Tochter“ benötigst.

Diesen Tipp gebe ich bewusst, weil ich selber gemerkt habe, dass eine Diskussion, in der man beginnt mit Vorwürfen zu argumentieren, genau solche Vorwürfe zurückgeschmissen werden – es ist ein kraftaufreibendes, zermürbendes Hin- und Herwerfen oder aber eine einseitige Ansage, wobei der Gegenüber die Worte abprallen lässt und im Endeffekt bringt es gar nichts. Aber wenn ich erkläre ohne dabei in ein Jammern oder Rechtfertigen abzurutschen, wie ich mich fühle, was ich empfinde und wie wichtig mir diese Hilfe ist, erreicht es mein Gegenüber.

Dann noch ein anderer Gedanke zum Verhalten „eurer Tochter“. Manchmal reagieren junge Menschen in solchen Ausnahmesituationen halt total anders, wie es von ihnen „erwartet“ wird. Es ist ihre Art mit dem Umgang der Krankheit – z. B. sie
nicht so viel damit konfrontiert werden wollen;
keine Ängste zulassen möchten;
am „alten“ Leben hängen, es möge doch bitte genauso weiter gehen, es war doch schön, klasse;
Hilflosigkeit und Ohnmacht überspielen mit Cool sein und Ignoranz, die weh tut, aber als Eigenschutz dient
...

Ich weiß ja nicht, inwieweit ihr mit eurer Tochter über die aktuelle Situation gesprochen und ihr offengelegt habt, was Fakt ist. Für mich persönlich ist halt Reden und sich öffnen so ein Schlüssel für ein liebevolles, verständnisvolles Miteinander. Auch gewöhne ich mir immer mehr ab, überhaupt Erwartungen zu haben oder pauschal zu Urteilen, dann kann ich nämlich auch nicht mehr enttäuscht werden.

Und so wünsche ich dir, euch, dass ihr einen Weg für ein harmonisches Miteinander findet und du dabei ganz viel Kraft und Energie für deine Heilung schöpfen kannst.

Evelyn

Geändert von evelyn-wieda (26.02.2014 um 11:56 Uhr)
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 08:17 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55