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  #1  
Alt 31.01.2014, 11:14
Benutzerbild von Saphra
Saphra Saphra ist offline
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Registriert seit: 15.05.2008
Ort: NRW
Beiträge: 16
Standard AW: Völlig ratlos

Hallo Wolfgang,

vielen Dank für deine Antwort.

Ich habe heute noch einmal Kontakt mit dem Sozialdienst des Krankenhauses aufgenommen. Die Anmeldungen für die Hospize bleiben bestehen, für den Fall, dass sie es sich wieder anders überlegt, auch wenn sie vorerst nach Hause entlassen wird. Man sagte mir, dass die Menschen mitunter erst merken müssen, wo ihre Grenzen sind, und dass ich nichts machen kann, selbst wenn sie zehnmal zu Hause hinfällt.
Meiner Mutter ist der Ernst der Situation noch nicht bewußt, die Diagnose ist noch nicht wirklich angekommen. Sie meint, sie ist doch immer allein zurecht gekommen, selbst mit einem gebrochenem Arm (vor fast 20 Jahren). Jetzt im Krankenhaus fühlt sie sich einigermaßen gut. Sie hat eine nette Bettnachbarin, mit der sie lacht und scherzt, wird versorgt, schmerzfrei gehalten. Zu Hause wird das Elend über sie hereinbrechen, wird die Diagnose sie mit Wucht treffen und dann kommt die Einsamkeit hinzu, weil niemand rund um die Uhr bei ihr sein kann.
Ich kann nur für eine häusliche Pflege im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten sorgen und hoffen, dass sie einem Umzug ins Hospiz dann zustimmt, wenn sie merkt, dass es einfach nicht anders geht.

Natürlich respektiere ich die Wünsche meiner Mutter und kann sie auch nachempfinden, aber ich werde in ständiger Sorge sein. Sie ist eine alte Dame und allein durch ihr erreichtes Alter, musste man realistischer Weise jederzeit damit rechnen, dass sich ihr Leben dem Ende neigt, aber doch nicht so……
__________________
Liebe Grüße
Saphra
****************************************
Hoffnung ist nicht die Überzeugung,
dass etwas gut ausgeht,
sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat,
egal wie es ausgeht.
Váslav Havel
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  #2  
Alt 21.02.2014, 13:37
Coolchen Coolchen ist offline
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Registriert seit: 17.02.2014
Beiträge: 1
Standard AW: Völlig ratlos

Hallo Saphra.

Genau die gleiche Situation hatte ich auch, nur letzten Dezember, Speiseröhrenkrebs, wo auch keine Chemo möglich. Ich denke das es normal ist, dass man danach in ein tiefes Loch fällt – zumindest war es bei mir so – und nach einer Woche traf ich die Entscheidung, dass ich meinen Job kündigen werde und meine Mutter zu Hause pflegen werde.
Ich kann dazu nur schreiben, dass es für mich die richtige Entscheidung war, weil meinen Beruf und all das was ich kann, kann mir keiner wegnehmen und ich halte dieses für die reinste Form des Generationsvertrages.
Ich kann bis jetzt nur soviel schreiben. Diese 24/7 Nonstop Verfügbarkeit, ist deswegen manchmal nervig, weil man nur in ganz kleinen Schritten irgendetwas planen kann und sich ein Tag wie ein Kaugummi hinzieht. Aber zum anderen erfahre ich auch die Sicherheit, dessen das ich da bin ohne mir Sorgen machen zu müssen, dass was passieren könnte und ich habe festgestellt, dass die Pflege auch den positiven Effekt mit beinhaltet, dass man etwas macht, machen, erleben, wie aber auch über kleine Erfolge sich erfreuen kann, frei nach Goethe (obwohl ich Nietzsche bevorzuge):
„Das Vergangene können Wir nicht zurückrufen, über die Zukunft sind wir eher Meister, wenn wir klug und gut sind“
und was wäre eine Philosophie wert, wenn man die Chance diese leben zu können, nicht nutzt?
LG Coolchen
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