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  #1  
Alt 03.12.2013, 21:56
Tanja_M. Tanja_M. ist offline
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Standard AW: Meine "kleine" Schwester hat Brustkrebs

Hallo Sky, Hallo butterfly, und alle Anderen,

danke für Eure Infos. Es tut gut, wenn man Zuspruch bekommt.

Meiner Schwester geht es nach wie vor ganz gut. Die bleierne Müdigkeit war recht schnell vorbei und sie hat wieder Ihren Haushalt gemacht und war fast täglich spazieren.
Gestern, nach der Kontroll-Blutabnahme, hat sie dann Bescheid bekommen, dass Ihr Immunsystem Richtung 0 geht. Jetzt hat sie Angst vor Infektionen und möchte erstmal nicht mehr vor die. Tür

Mein Neffe ist gerade wieder erkältet und darf nicht zu seiner Mama. Aber meine Schwester und ihr Mann haben dem Kleinen (4) " Alles" möglichst gut und kindgerecht erklärt. Er macht dass ganz toll!

Nach den ersten extrem schlimmen Tagen, hat der Krebs für mich als Angehörige ein bissi von seinem RIESEN-Schrecken verloren. Kann das sein? Weiß nicht, fühle mich fast, als müsste ich mich dafür schämen!?! Meine Schwester geht auch so taff mit der Situation um, ich glaube das hilft mir. Dabei müssten wir sie alle stärken. Ich glaube aber auch nicht, dass sie nur spielt.

Sie hat mich heute gefragt, ob ich mit ihrem Mann in eine von der Psychoonkologin empfohlene Selbsthilfegruppen gehen würde. Er möchte nicht alleine gehen. Meine Antwort wird wohl "ja" lauten.

@butterfly: Ich hoffe mal, dass Du alles gut überstanden hast und es Dir wieder ganz gut geht.
@sky: Herzlichen Glückwunsch zu Deiner tollen Familie!

Vielen Dank nochmal und ich würde mich freuen auch weiterhin Tipps und Kommentare von Euch zu bekommen. Natürlich interessiert mich auch, wie es euch geht.

Einen schönen Abend noch.
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  #2  
Alt 05.12.2013, 17:19
NicoleZ NicoleZ ist offline
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Standard AW: Meine "kleine" Schwester hat Brustkrebs

Hm, bitte nochmal : wofür meinst du dich schämen zu müssen ? Dafür, dass dich die Diagnose "Krebs" bei deiner Schwester, an der dir viel liegt, zugesetzt hat ? Isch bitt disch - wie oben beschrieben haben die Ärzte heutzutage ziemlich viele Möglichkeiten und gute Schlachtpläne in der Schublade. Das heißt jetzt nicht, dass Brustkrebs grundsätzlich mit einem Schnupfen zu vergleichen ist.

Dass deine Schwester lieber nicht vor die Tür gehen möchte, ist ziemlich vernünftig. Ich habe es damals unter Chemo geschafft, mir eine Erkältung einzufangen, weil ich unbedingt zu allen Weihnachtsfeiern gehen musste, und das war absolut kein Spaß, ich habe 4 Wochen lang gehustet.
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  #3  
Alt 05.12.2013, 22:13
Tanja_M. Tanja_M. ist offline
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Standard AW: Meine "kleine" Schwester hat Brustkrebs

@NicoleZ: Nein, nicht das mir das so zusetzt, sondern eher, dass die Diagnose Brustkrebs bei meiner Schwester schon nach zwei Wochen nicht mehr ganz so angsteinflößend ist beschämt mich. Ich bin ja nicht die Betroffene und ich habe Angst, dass man als Außenstehender (obwohl die Bezeichnung auch nicht ganz richtig ist) die Krankheit schnell "zu leicht" nimmt.
Aber heute ist wieder so ein Abend, da habe ich große Angst um meine Schwester...ich kann es mir selber nicht erklären...da habe ich mich nicht im Griff ...obwohl ich ahne, dass es medizinisch gesehen sehr gute Chancen auf Heilung gibt.

@Alle
Kennt sich jmd. mit der Situation aus erst die Chemotherapie und dann die OP zu bekommen? Meine Schwester wird 8 x eine Chemo bekommen. Erst 1-4: Epirubicin+Cyclophosphamid und danach 5-8: Docetaxel+Herceptin.

Heute sind Ihr zum erstmal gefühlt etwas mehr Haare beim morgendlichen Bürsten verloren gegangen.
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  #4  
Alt 06.12.2013, 12:54
NicoleZ NicoleZ ist offline
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Beiträge: 426
Standard AW: Meine "kleine" Schwester hat Brustkrebs

Ach so, na dann - das ist es halt, was ich am Anfang meine, die ganze Chose mit Therapie dauert u.U. viele Jahre lang, und da ist es einfach toll, wenn auch nach Jahren gelegentlich mal jemand fragt, wie es einem geht, der es auch wirklich wissen will.
Abgesehen von so allerlei Nebenwirkungen wird man einfach durch so eine Chemo für eine recht lange Zeit in einen Zustand versetzt, wo man sich wie 90 fühlt. Eine Krankschreibung bekommt man dafür allerdings nicht, also gerät man in eine ziemlich doofe Situation. Alle erwarten von einem, dass man gefälligst wieder ordnungsgemäß zu funktionieren hat. Dazu kommt dann auf unbestimmte Zeit bei jedem Zipperlein, wo man sich früher nichts dabei gedacht hat, die Angst vor Metastasen und Tod.
Also ist es eigentlich eine gute Sache, dass du jetzt vom Panikmodus in einen normalen Betriebsmodus heruntergeschaltet hast .
Im Panikmodus hält man nicht so lange durch, ich denke mal, dass ist auch der Grund weshalb sich bei diesem Sch**ß im Freundes- und Familienkreis die Spreu vom Weizen trennt. Die Paniker rennen irgendwann davon, aus reinem Selbstschutz.

Also, zur Chemofrage : das ist heutzutage üblich und wie ich denke auch sinnvoll. Bei mir war es noch umgekehrt, erst OP, dann Chemo, und der Nachteil davon ist einfach, dass man dann nicht sehen kann, ob die Chemo überhaupt irgendwas bewirkt außer doofen Nebenwirkungen, im Falle dass man keine Metastasen hat.
Erst Chemo, der Tumor schrumpft, dann weiß man auch defintiv, dass evtl. vorhandene unsichtbare Mikrometastasen genauso eines auf die Mütze bekommen.

Du darfst gerne in der Brustkrebs-Abteilung hier im Forum im Chemo-Thread mitlesen oder auch dort vielleicht eine Frage stellen. Angehörige, die den Panik-Modus hinter sich gelassen haben, sind willkommen . (Die anderen nerven furchtbar, zumindest mich.)
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  #5  
Alt 07.12.2013, 07:03
Tanja_M. Tanja_M. ist offline
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Beiträge: 101
Standard AW: Meine "kleine" Schwester hat Brustkrebs

Es ist hilfreich zu erfahren, wie sich Patienten während der Chemotherapie fühlen, so kann ich besser mit Situationen, die auf uns zukommen umgehen, na ja, ich kann es zumindest versuchen

Heute fahre ich wieder zu meiner Schwester und habe etwas Angst vor der Situation mit dem Haarausfall. Nicht wegen mir, wobei es sicher einen Moment braucht, um das Ganze zu realisieren. Ich weiß, dass sie unglaublich traurig deshalb ist, und ich kann wohl kaum tröstende Worte finden

Eigentlich wollte ich heute mit meinen Neffen in die Kindermesse gehen, ja ja, meine schöne Pflicht als (auch) Patentante. Aber er ist wohl immer noch stark erkältet. Dann habe ich etwas mehr Zeit für meine Schwester. Vielleicht kann ich ihr ja beim Bügeln oder so helfen.

Ich werde mich mal langsam in den Brustkrebs- und Chemothemen einlesen. Da kann ich sicher viel dazu lernen.
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  #6  
Alt 08.12.2013, 00:04
Tanja_M. Tanja_M. ist offline
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Beiträge: 101
Standard AW: Meine "kleine" Schwester hat Brustkrebs

Heute war es soweit, meine Schwester hat sich ihre langen lockigen Haare erst stark kürzen und dann doch auf 18 mm abrasieren lassen. Eine Glatze wollte sie sich nicht haben. Aber so saß die Perücke auch schon ganz stabil. Die hat keine Träne vergossen, die Stimmung war eher gelöst und wir konnten sogar zwischendurch mal lachen. Sie macht das alles richtig souverän, wenn man das in dem Zusammenhang so sagen kann

Es geht ihr auch heute Abend recht gut...das freut mich sehr!
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  #7  
Alt 08.12.2013, 09:25
hermannJohann hermannJohann ist offline
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Beiträge: 203
Standard AW: Meine "kleine" Schwester hat Brustkrebs

Hallo Tanja,
wie eine Chemo-Therapie wirkt, kann man nicht vorhersagen.Die erste Chemo-Therapie hat meine Frau noch ganz gut vertragen, die zweite mit Topotecan nicht so gut. Der Haarausfall war schlimm für sie. Sie war danach immer noch eine schöne Frau und ich hab es ihr auch gesagt. Gelitten hatte ihr Selbstwertgefühl als Frau. Dann wuchsen die Haare wieder, aber es waren Locken, die mochte sie nicht. Erst trug sie weiter die Perücke. Aber wenn sie geheilt worden wäre, hätte sie das schon überwunden. Die Haare wären ja auch wieder länger geworden.
mit besten Grüßen
Hermann

Geändert von hermannJohann (08.12.2013 um 09:28 Uhr)
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Stichworte
angehörige, brustkrebs, erfahrung, rat


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