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  #1  
Alt 02.12.2013, 23:45
Norma Norma ist offline
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Registriert seit: 06.11.2005
Beiträge: 1.157
Standard AW: Krebs und Schwangerschaft. Wie weiter?

Ach ja...

ich habe ja kürzlich auch die Erfahrung machen müssen, wie sehr ein Eröffnungs-Thread aus den Fugen geraten kann, wenn es um familiäre Probleme geht.

Ehrlich, ich werde so etwas niemals verstehen können; das übersteigt meine Gehirnleistung.


So, aber nun zu dir, liebe paddi:

Da hast du aber wirklich einen ganzen Berg an Problemen. Und wofür sind Probleme da?
Na, um sie zu lösen.

Dein Ex-Partner sülzt dich erst voll und lässt dich dann, als du ihn wirklich brauchst, jämmlich im Stich. Er kommt nicht mit deiner Situation klar? Wie nett formuliert! Wie DU mit der Situation klar kommst, ist ihm wohl egal. Als Freund würde er noch für dich da sein? Auf SO einen Freund solltest du doch besser verzichten. Eine Hilfe könnte er nie sein.
(Meine Meinung natürlich nur).

Dann deine Erkrankung: Da sollte schnellstens abgecheckt werden, welche Therapie-Option nun möglich ist. Wasser im Bauchraum kann man in den Griff bekommen. Ist irgendwo eine Bruchstelle vorhanden, von wo aus das Wasser in den Bauchraum gelangen kann?
Mir scheint, als ob es noch einiger Untersuchungen bedurft, um einen Überblick zu bekommen.
Du hast ja bereits einen Arzttermin. Warte ab, was man dir vorschlägt.

Du bist ja noch ganz am Anfang schwanger, richtig? Bis zum 3. Monat sind es ja noch einige Wochen, oder?
Bis dahin dürfte dein Therapieplan vorliegen und auch, welche Medis unverzichtbar sein werden.
Dann heißt es zu überlegen: Warten, bis die ersten drei wichtigsten embryonalen Monate vorbei sind (danach wächst das Kind hauptsächlich. Die allerwichtigsten lebensnotwenigen Anlagen sind danach vorhanden) oder das Risiko einer eventuellen Schädigung eingehen.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Ärzte sehr wohl beratend zur Seite stehen können, wenn sie es nur wollen... und die werdende Mutter auch bereit ist, nicht so angenehme Möglichkeiten hören zu können.

Bis zur Geburt, liebe Paddi, hast du noch sehr sehr viel Zeit.
Auch völlig gesunde Mütter haben keinen Garantieschein an der Wand, dass sie ein gesundes Kind zur Welt bringen werden.

Wenn du im dritten Trimester der Schwangerschaft angekommen sein solltest (etwa Beginn des 6. Monats), solltest du zusammen mit deiner Schwester einen Anwalt aufsuchen; einen Anwalt für Familienrecht (ganz wichtig!).
Dieser, so mein Vorschlag, sollte in eurer beider Interessen Kontakt zum zuständigen Jugendamt aufnehmen.
Damit umgehst du schon mal, dass du dich selbst um alles kümmern musst. DU brauchst Kraft für dich selbst und für das Ungeborene. Alle anderen Probleme solltest du andere erledigen lassen.

Für finanzschwache Menschen gibt es Prozesskostenhilfe. Aber auch bei der eventuellen Beantragung kann dir der Anwalt weiterhelfen. Er kennt sich da bestens aus.

Das Jugendamt wird dann über deinen Anwalt die weitere Vorgehensweise in Schriftform mitteilen; wahrscheinlich werden deine Schwester und auch du Besuch vom Jugendamt erhalten.
Keine Angst davor, bitte!
In Deutschland gibt es einschlägige Vorschriften, gerade, wenn es um ein Ungeborenes geht. Seht BEIDE das Amt als Hilfe, nicht als Gegner an, ok?

Dein Anwalt wird dir zur Seite stehen; er wird für dich den notwendigen Schriftverkehr führen und mit dir alles durchsprechen.

Am Ende sollte ein Notar mit ins "Boot" geholt werden. Ein Notar beglaubigt dann, dass deine Schwester im Falle des Falle das Kind in Pflege nehmen wird. Natürlich kann er das nur dann beglaubigen, wenn das Jugendamt keine Hinderungsgründe findet. Aber das sollte dir dein Anwalt noch genauer erklären können.

Du siehst, liebe paddi, es liegt noch ein Berg an Arbeit vor dir, aber es ist ein Berg, den man erklimmen kann. Man muss nur wissen, wie.

Ich wünsche dir von ganzem Herzen ganz viel Glück!

Ein kleiner Mensch wächst in dir; ein kleines Wunder.

Gib ihm eine Chance auf Leben; vergiss dich aber nicht dabei! DU bist AUCH wichtig!

Niemand hat das Recht, dir Vorwürfe zu machen, wenn du dich anders entscheiden solltest, als du jetzt gerade willst und denkst.

Manchmal bietet das Leben nur ein ENTWEDER... ODER.

Das ist mehr als unfair... aber auch hier: Es gilt die Entscheidung, die für DICH die Richtige ist!

Alles Liebe!

Norma
Diagnose Brustkrebs Nov. 2001
Diagnose Darmkrebs Juni 2007 bei meinem Mann

PS: Deine Schwester sollte dem Vater des Kindes natürlich ein Umgangsrecht einräumen. Aber das würde sie ja sowieso befürworten, wie du selbst schreibst.

Geändert von Norma (02.12.2013 um 23:58 Uhr) Grund: RS-Fehler
  #2  
Alt 03.12.2013, 11:28
NicoleZ NicoleZ ist offline
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Registriert seit: 16.01.2012
Beiträge: 426
Standard AW: Krebs und Schwangerschaft. Wie weiter?

Zitat:
Zitat von Norma Beitrag anzeigen
Keine Angst davor, bitte!
In Deutschland gibt es einschlägige Vorschriften, gerade, wenn es um ein Ungeborenes geht. Seht BEIDE das Amt als Hilfe, nicht als Gegner an, ok?
-Ich- würde mich vorher über das zuständige Jugendamt informieren. Wie die da so drauf sind. Man hat auch schon von alleinerziehenden Krebspatientinnen gehört, denen nach Antrag auf eine Familienhilfe die Kinder entzogen wurden.
  #3  
Alt 03.12.2013, 11:16
NicoleZ NicoleZ ist offline
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Registriert seit: 16.01.2012
Beiträge: 426
Standard AW: Krebs und Schwangerschaft. Wie weiter?

Hei Paddy,
ich hätte da vielleicht noch eine Anregung, ein kleines Gedankenexperiment. Stell dir mal vor, du würdest nicht 2013 in Deutschland vor dem Problem stehen sondern 2012 in Irland. Wozu dein Nick ganz hervorragend passt .
Also, du bist 2012 in Irland krebskrank und schwanger und Abtreibung ist ohne wenn und aber verboten. Leben der Mutter hin oder her.
Und jetzt horch in dich. Wenn du dich damit gut fühlen würdest, weil sozusagen alles in Gottes Händen ist, dann würde ich mal sagen ist die Sache klar - gegen Abtreibung.

LG Nicole
  #4  
Alt 03.12.2013, 11:40
Ilse Racek Ilse Racek ist offline
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Beiträge: 3.386
Blinzeln AW: Krebs und Schwangerschaft. Wie weiter?

Zitat:
Zitat von NicoleZ Beitrag anzeigen
jetzt horch in dich.
Hallo liebe Nicole

ich danke Dir für Deine ausgleichenden Beiträge - schon alleine o.a. 4 Worte dürften eigentlich hilfreich sein

Wenn ich die Beiträge in diesem Thread zu dieser hitzigen Debatte lese, zweifle ich wirklich an so Manchem

Und es lehrt mich einmal mehr - auch mit meinen vielen Lebensjahren auf dem Buckel - dass es nichts gibt was es nicht gibt


__________________
Ilse

Geändert von Ilse Racek (03.12.2013 um 11:42 Uhr) Grund: ergänzt
  #5  
Alt 03.12.2013, 17:24
Benutzerbild von Susi04
Susi04 Susi04 ist offline
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Beiträge: 2.929
Standard AW: Krebs und Schwangerschaft. Wie weiter?

Jetzt muss ich mich doch auch mal einmischen.

Zitat:
Zitat von Norma
Dann deine Erkrankung: Da sollte schnellstens abgecheckt werden, welche Therapie-Option nun möglich ist. Wasser im Bauchraum kann man in den Griff bekommen. Ist irgendwo eine Bruchstelle vorhanden, von wo aus das Wasser in den Bauchraum gelangen kann?
Aszites ensteht nicht durch einen Bruch, sondern in der Regel durch eine fortgeschrittene Erkrankung. Die Flüssigkeit kommt aus den Blutgefäßen und wird normalerweise durch die Lympfbahnen wieder aufgenommen.
Wenn sich vermehrt Flüssigkeit ansammelt liegt ein Problem vor und wenn Tumorzellen nachgewiesen werden, spricht das eben genau dafür.

Paddi, ist die Schwangerschaft inzischen ganz sicher bestätigt. Es gibt nämlich durchaus auch andere Gründe für einen positiven Schwangerschaftstest. (Tumore, Blasenmole ect.)
(Sichere Zeichen sind der Nachweis des Embryos und die Herztöne des Kindes)
Leider schreibst du nichts darüber und auch nicht, wie das mit der Hormonabhängigkeit deines BK aussieht.

Das du total neben dir stehst ist sehr verständlich, aber wenn man um Rat fragt, dann muss man auch mit den Antworten klar kommen.
Ich kann hier keine beleidigenden Antworten finden

Aber ich kann dir sagen, wie ich mich entscheiden würde.
Ich hatte vor 20 eine partielle Blasenmole. Das bedeutet, dass die Hälfte der Placenta blasig entartet war (das ist kein Krebs)
Für die Hälfe der Schwangerschaft hat die Ernährung ausgereicht, dann aber nicht mehr. Diese Kind (es wäre ein Mädchen geworden) ist in mir verhungert.

Bei einer Kontrolluntersuchung wurde festgesstellt, dass das Kind tot ist. Ich habe es nach einer Einleitung normal geboren.

Nein, ich kenne deine Krankengeschichte nicht genau, aber vieles spricht dafür, dass sie fortgeschritten ist.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass du neun Monate ein Kind austragen kannst, dass es sich in deinem Körper normal entwickeln kann und dass es ausreichend ernährt wird.

Ich würde mich in Sinne des ungeborenen Lebens für eine Unterbrechung entscheiden und zwar so früh wie möglich.

Ach ja, ich habe zwei Kinder und ein Enkelkind. Außerdem bin ich gelernte Kinderkrankenschwester und ich habe sehr viel gesehen, was ich lieber nicht gesehen hätte.

Liebe Grüße
Susi
__________________

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