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#1
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AW: Für immer losgelassen...
Hallo Tina,
schön, dass alles gut geklappt hat mit der Geburt von Deinem Neffen. Freut mich sehr. Neben all der unendlichen Traurigkeit um Eure liebe Mami nun ein Grund zur Freude. Du siehst, Freud und Leid liegen so eng beieinander. Deine Mama freut sich auch, da bin ich mir so was von sicher und dein Neffe hat seinen persönlichen Schutzengel !!!! Vielleicht spüren wir die Nähe unserer Mamis nicht so, wie wir es gerne möchten, aber ich bin mir sicher, das sie da sind. Ich hab bislang 2 x von Mama geträumt. Der erste war ganz komisch und ich war tagelang total aufgewühlt. Mama kam "zurück", wollte noch was erledigen und wir "begleiteten" sie wieder. "Treffpunkt" war ein großer Parkplatz. Mama wartete auf der anderen Seite und wir standen mit Papa (er im Rollstuhl) und wollten zu ihr hin. Papa fragte ob wir nicht schneller zu ihr hingehen könnten und auf einmal stand er auf und ich wollte ihn aufhalten, weil er ja gar nicht mehr so schnell laufen kann durch seinen Oberschenkelshalsbruch, doch er rannte wie ein junger Mann zu Mama und da bin ich aufgewacht, total schlimme Nacht und ich bin auch nicht wieder eingeschlafen. Glaub mir Tina, ich hab noch nie so was geträumt und was ich davon halten soll, weis ich auch nicht so recht. Will es gar nicht deuten wollen ! Ich rede jeden Tag mit Mama, hat sich schon automatisiert. Erzähl immer irgend etwas und fühl mich dabei auch nicht "sonderlich". Vergangene Woche beim Tanken, als ich beim Bezahlen war, hatte die junge Frau, die ich vom Sehen her kenne, weil ich dort immer mein Auto tanke, mit ihrer Mama telefoniert und weil ich reinkam und sie mich nicht warten lassen wollte, sagte sie zu ihrer Mama ins Telefon: ach Mama, ich ruf Dich später zurück, ich hab ne Kundin hier stehen. Dieser Satz: ach Mama, ich ruf dich später zurück, liess bei mir eine Flutwelle von Tränen ausbrechen. Ich stand da und heulte. Wie gerne würde ich diesen Satz auch sagen können. Die Kassiererin kennt unsere Geschichte und es war ihr unangenehm, was ich ihr aber erklärte, das es nicht sein muss. Ach Tina, solche Momente werden immer kommen, aber jetzt hab ich geplaudert so viel. Die Geburt Deines Neffens soll jetzt im Vordergrund stehen und ich wünsch Euch alles Liebe und Deine Mama ist stolz auf Dich, das Du Ihren "Job" machst. Ist doch schön, das ihr zusammenhält und gegenseitig für den anderen da seid. Drück Dich mal wieder feste und alles alles Liebe Yv.
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Mama, meine Heldin (67 Jahre) Diagnose 27.08.2012: malignes Melanom mit Fernmetastasen Hirn, Aortenwurzel, Lunge, Primärtumor unbekannt, Stad. IV, Ganzhirnbestrahlungen (12), palliative Chemo mit Dacarbazin, 3 Zyklen Ein Jahr nach Diagnose am 28.08.2013 für immer eingeschlafen |
#2
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AW: Für immer losgelassen...
Hallo Ihr Lieben,
vielen Dank für Eure lieben Worte! Der Kleine ist echt süß! Jonathan, sein älterer Bruder, ist ganz stolz nun einen Bruder zu haben! Ich war übers We wieder im Haus meiner Eltern. Musste einiges winterfest machen. Es ist jedesmal sowohl ein schönes als auch ein sehr trauriges Gefühl. Was soll ich sagen...Mit meiner Mama rede ich immer noch in ihrem Schlafzimmer. Es riecht noch nach ihr und das gibt mir ein Gefühl der Nähe...aber spüren tue ich sie nicht und Zeichen gibt es auch keine. Geträumt habe ich immer noch nicht richtig von ihr. Aber so ein Traum wie Du ihn hattest Yvonne, würde mich auch sehr aufwühlen und ich würde auch versuchen nicht so viel darüber nachzudenken. Die Situation die Du beschreibst mit dem Mädchen beim tanken, kenne ich auch. Dann bin ich auch immer ganz besonders traurig...Ich würde meine Mama auch so gerne anrufen und ihr so viel erzählen. LG und einen guten Wochenstart! Tina PS: Yvonne, wie geht es denn Deinem Papa? |
#3
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AW: Für immer losgelassen...
Liebe Mami,
nun sind es genau 4 Monate. Heute vor vier Monaten saßen Netti und ich das erstemal ganz alleine im großen Haus und haben die Reichweite des Geschehenen noch nicht wirklich begriffen. Ich weiss Mami, wir wussten, dass es passieren wird, trotzdem ist man irgendwie gelähmt, wenn es dann doch passiert. Erinnere Dich, wie es damals bei Papa war...Netti und ich haben Dir gesagt, wie sehr wir Dich vermissen werden. Es wird immer mehr, weil es immer wahrer wird, dass Du einfach nicht mehr wiederkommst. Ich habe mit Netti gerade telefoniert und wir haben lange über Papa und Dich und unsere gemeinsame wunderschöne Zeit und auch die schlimmen Zeiten Eurer Krankheiten gesprochen. Alles ging so schnell... Mami wir vermissen Dich sehr! Wir lieben Euch beide so sehr! Eure Tochter |
#4
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AW: Für immer losgelassen...
Hallo Tina,
hab mich schon lang nicht mehr gemeldet. Ja ich geb Dir Recht, alles ging so schnell. Wir vermissen unsere Mama auch immer mehr. Es kommt jetzt auch diese eigentlich ja schöne Zeit, Weihnachten etc.pp., aber dieses Jahr wird es furchtbar. Es war vergangenes Jahr schon traurig, weil wir ja wussten, es wird wohl das letzte Weihnachtsfest mit uns allen sein und jetzt? Ich würd am liebsten verreisen. Aber das können und wollen wir wegen Papa auch nicht. Papa hats sehr schwer, wie wir auch. Bei ihm kommen halt soviele Faktoren zusammen. Seine eigene Krankheit, dann ist Mama nicht mehr da, die Situation, das er, obwohl sehr gut versorgt und aufgehoben im Pflegeheim ist und dann diese trübe Jahreszeit, die ihm immer schon zu schaffen machte. Es ist nicht einfach für uns ihn dort zu wissen, aber es geht leider nicht anders. Für seine Krankheit ist ein struktuierter Tagesablauf so was von wichtig und das könnte keiner von uns leisten auf Dauer. Es tut verdammt weh, wenn ich ihn besuche und dann wieder geh. Anstatt Mama-Plan haben wir nun einen Papa-Plan . Ach Tina, trotzdem muss es irgendwie für jeden von uns weitergehen. Ich hab mir Mamas Kochrezepte und Backrezepte als Erinnerung mit nach Hause genommen. Früher hab ich nie gebacken. Mama hatte es ja getan. Immer stand ein Kuchen am Wochenende da oder auch die Woche über hat sie oft gebacken. Jetzt eifer ich ihr nach und auch ihre tollen Plätzchen werd ich jetzt machen und wenn ich ihre Rezepte ausprobiere, dann fühl ich mich ihr besonders nah und wenn auch traurig, das sie das "Ergebnis" nicht sehen kann, bin ich auch glücklich, das ich diese Tradition weiterführe. Eine Bekannte meiner Mama hat mich am Samstag auf einem Konzert getroffen und hat gemeint, Du wirst Deiner Mama immer ähnlicher, in Stimme und Aussehen und ich hab mich so was von gefreut. Diese nächsten Wochen werden für uns alle hier, die ihre Lieben vermissen, nicht einfach, aber wir wissen, wir sind nicht alleine mit unserer Traurigkeit. Liebe Tina, schön dass Ihr Euch als Schwestern so untereinander über die gemeinsamen Erinnerungen austauschen könnt. Wir machen das auch und es schweißt einen noch mehr zusammen. Drück Dich liebe Tina lb.Gruß Yvonne
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Mama, meine Heldin (67 Jahre) Diagnose 27.08.2012: malignes Melanom mit Fernmetastasen Hirn, Aortenwurzel, Lunge, Primärtumor unbekannt, Stad. IV, Ganzhirnbestrahlungen (12), palliative Chemo mit Dacarbazin, 3 Zyklen Ein Jahr nach Diagnose am 28.08.2013 für immer eingeschlafen |
#5
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AW: Für immer losgelassen...
Ihr Lieben,
ich kann so gut nachvollziehen, wie schwierig der Gedanke an Weihnachten ist! Meine Mami ist am 13.12. gestorben, die Beerdigung war am 23.12.... Außerdem war Weihnachten immer ganz stark von meiner Mami bestimmt, sie hat sich so viel Mühe mit dem Schmuck der Wohnung gegeben, es gab immer einen großen Weihnachtsbaum geschmückt mit ganz vielen über viele Jahre gesammelten "Kostbarkeiten" (z.B. selbstgebastelten Strohsternen aus ihrer Studentenzeit), wir haben zusammen gesungen - sie hat so gerne und schön gesungen - sie hat so eine wunderbare Atmosphäre geschaffen... ohne meine Mami bleibt da nicht viel... Zu Weihnachten direkt nach ihrem Tod habe ich eigentlich so ziemlich alles weihnachtliche vermieden... Letztes Jahr (2 Jahre nach ihrem Tod) habe ich sogar alleine gesungen und die Stimme war nicht völlig weg unter den Tränen... Bei Euch ist das alles noch so frisch... ich wünsche Euch, dass ihr einen Weg findet, der für Euch passt, um durch diese besonders emotionale Zeit zu kommen. Alles Liebe, Anja |
#6
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AW: Für immer losgelassen...
Hallo Ihr Lieben! Mir geht es nicht anders, auch ich fürchte mich auf Weihnachten! Das erste WEihnachten ohne meinen Dad! Das erste Mal Geburtstag feiern oder den Vatertag, das haben wir alles irgendwie aber doch gut überstanden und uns so gut es ging abgelenkt. Aber Weihnachten ist doch ein Fest der STille und der Familie für mich und trotz allem etwas anderes!
Da kann ich nicht sagen ich lenke mich ab. Mich belastet auch diese emotionale Vorweihnachtszeit, die Musik und das ganze Drumherum. Am liebsten würde ich diese Zeit aus meinem Kalender streichen. Habe mir auch schon überlegt gar nicht zu feiern oder ganz wo anders hinzufahren aber dadurch wird es für mich auch nicht besser denn WEihnachten wird ja überall gefeiert und daheim ist es doch am Besten! Ich weiß nicht wie es werden wird und will auch gar nicht darüber nachdenken weil es so weh tut! Weil ein lieber Mensch einfach fehlt,...! Alles Liebe euch allen und ganz viel Kraft für diese Zeit!
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Mein Papa: Kleinzelliges Bronchialkarzinom Diagnose am 21.12.2011 am 23.2.2013 |
#7
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AW: Für immer losgelassen...
Hallo,
als mein Vater damals gestorben ist, hatte ich auch Riesenangst vor Weihnachten. Wir haben das Fest trotzdem ähnlich gehalten wie immer, aber zwischendurch kamen auch viele Tränen, das ist ja auch völlig normal. Das 2. Weihnachten ohne ihn - da war ich sicher, das könnte nur bessser werden als das Jahr vorher. War es dann aber nicht - beim 1. Mal hatte ich wohl die Traurigkeit mit "eingerechnet", beim 2. Mal hat sie mich dann voll erwischt. Ich glaube heute, dass es wichtig ist alle Gefühle einfach zuzulassen und raus zu lassen. Ich glaube dass das "Verbergen" und "Ausklammern wollen" viel schlimmer ist als das "Zulassen". Alles Liebe für euch, Monika |
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