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  #1  
Alt 03.09.2013, 21:08
Eulenteddy Eulenteddy ist offline
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Standard AW: Triple negativ - welche Operationsart?

Hallo,

vielen Dank schon mal für Eure Erfahrungen und Gedanken.

Hatte eben noch "veregssen" zu schreiben, dass mein Tumor rechts sitzt, medullär ist und bei ca. 11 Uhr in etwa 6 cm Abstand zur Brustwarze.

Nun, blueangel, "mein" Oberarzt sah letztlich eine BET als Methode der Wahl an, so steht's zumindest im befundbrief. Definitiv entschieden ist das aber noch nicht. Ich hatte mir bis vor einigen Wochen noch nciht so viele Gedanken darüber gemacht, da ich erst mal durch die Chemo wollte/musste (konnte ich entscheiden, ob vorher oder nachher, der Rat ging aber eher zu neoadjuvant) und auch das Ergebnis des Gentests abwarten wollte.
Grundsätzlich tendieren Gynäkologen wohl gerne zur BET, glaube ich.
Aber ich nehme mir das Recht heraus, bei dieser Entscheidung mitzusporechen. Es ist mein Körper und meien Erkrankung. Ich lasse mich beraten und mir aus unterschiedlichen medizinischen Richtungen etwas "empfehlen", aber ich nehme mir das Recht heraus, dass ICH entscheide, was gemacht wird bzw. eben zusammen mit dem Arzt oder Ärzteteam und nicht der Arzt alleine.

Jule, sorry, ich habe es vielleicht schon irgendwo gelesen, aber gerade nicht "parat": Hast Du eine einseitige oder beidseitige Mastektomie machen lassen?
__________________
Viele Grüße!

"Auch aus Steinen die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen" (Goethe)

Geändert von Eulenteddy (03.09.2013 um 22:20 Uhr) Grund: noch was eingefügt
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  #2  
Alt 03.09.2013, 21:35
Benutzerbild von wkzebra
wkzebra wkzebra ist offline
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Standard AW: Triple negativ - welche Operationsart?

Ich habe eine brusterhaltende OP hinter mir. Alle Voruntersuchungen ließen vermuten, dass der Tumor ganz allein war. Der bei der OP entnommene Wächterlympfknoten war dann auch erwartungsgemäß nicht befallen.

Ich hätte die Wahl gehabt, die Chemo neoadjuvant zu machen, aber das war für mich keine Alternative. Ich wollte dieses ungebetene Mistding einfach nur los sein. Die Lage des Tumors (außen, auf 5 Uhr) machte es auch nicht unbedingt notwendig, ihn erst zu zertrümmern. Da er außerdem sehr aggressiv war, hätte ich Probleme mit dem Gedanken gehabt, dass er weiter in mir wütet.
Aktuell ist nur etwas knubbeliges Narbengewebe und taube Haut nachgeblieben, ansonsten sieht es abgesehen von der Narbe nicht wesentlich anders aus als vorher. Es ist also kein deutliches Loch da oder so.

Gedanken über eine Ablatio habe ich mir überhaupt nicht gemacht. Wenn die Ärzte gesagt hätten, dass alles weg muss, hätte ich das wohl geschluckt. Mir war einfach nur wichtig, dass der Tumor weg kommt und zwar fix.

Ich vertraue jetzt darauf, dass alles Böse weg ist und die Chemo und Bestrahlungen dafür sorgen, dass da nichts nachkommt.
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  #3  
Alt 03.09.2013, 21:49
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Jule66 Jule66 ist offline
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Standard AW: Triple negativ - welche Operationsart?

Zitat:
Zitat von Eulenteddy Beitrag anzeigen
Jule, sorry, ich habe es vielleicht schon irgendwo gelesen, aber gerade nicht "parat": Hast Du eine einseitige oder beidseitige Mastektomie machen lassen?
Habe eine einseitige Mastektomie machen lassen.
Bekomme jedes Jahr ein MRT der Brust, fühle mich damit recht sicher.
Die mastektomierte Seite habe ich per Diep Flap aufbauen lassen.

LG, Jule
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  #4  
Alt 03.09.2013, 23:20
Panui Panui ist offline
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Standard AW: Triple negativ - welche Operationsart?

Hallo Steffi,

ich bin 2009 an einem TN lobulärem ( eindeutig lobulär ) Mamma -Ca erkrankt (pT1b Sentinel LK frei) . Weil bei mir wegen des Sicherheitsabstands eine Nachresektion gemacht wurde, habe ich auch gefragt ob es nicht sicherer sei die Brust ganz zu entfernen ( ich hatte eh nur einen Mini Busen) Nein, das sei auf keinen Fall nötig und auch nicht sicherer. Also wurde ich BET operiert.
Heute würde ich mich wohl anders entscheiden und zwar aus folgenden Gründen:
1. Nach der OP war noch etwa die Hälfte der Brust übrig.
2 Jahre nach der Bestrahlung war die Restbrust auf höchstens 1/4 geschrumpft, es war fast nichts mehr da.

2. Die Restbrust ist völlig knotig und vernarbt und verunsichert mich immer wieder beim Abtasten. Sie lässt sich so eigentlich nicht mehr beurteilen. Da ich mehrere Fehldiagnosen auf Grund von Mammographie und US hatte, blieb für mich immer sehr viel Unsicherheit bei der Nachsorge, mit der ich besonders zu Beginn gar nicht klar kam. Es gibt zwei "Herdbefunde", die eigentlich unauffällig aussehen (wie der Primärtumor) und die immer ganz genau vermessen werden und mehrfach gestanzt wurden. 1x im Jahr bekomme ich ein Mamma-MRT, das einzige, was mich wirklich sicherer macht. Ich darf auch weiter zu der Spezialisitin nach Düsseldorf und bekomme so immer eine Zweitmeinung und ein US von einer wirklich erfahrenen Ärztin mit einem Super US Gerät.

3. Weil ich eine BET hatte, musste bestrahlt werden mit der Folge, dass die Brust eben weiter verschwand.
2012 entschied ich mich für einen Brustaufbau. Es kam nur ein Aufbau mittels Implantat in Frage, da ich sehr schlank bin. Zunächst rieten mir alle plast. Chirurgen davon ab, da ich bestrahlt wurde und ich damit ein Kapselfibroserisiko von 50% habe.
Die Senologen waren mutiger und ich habe es auch gewagt.
Wieder äußerte ich den Wunsch das restliche Brustgewebe beim Aufbau ganz zu entfernen. Die einhellige Meinung war, dann sei das Fibroserisiko noch größer, und der bestrahlte Hautmantel extrem dünn. In diesem Falle würden sie mir von einem Aufbau ganz abraten. Mit einem MRT sei die Überwachung der Restbrust aber sicher.
Ich musste also entscheiden zwischen Brustaufbau oder mehr subjektivem Sicherheitsgefühl.
Ich habe mich für den Aufbau entschieden und bis jetzt ist alles okay !
Aber mit einer subkutanen Mastektomie und ohne Bestrahlung wäre der Aufbau leichter und risikoärmer gewesen und ich würde mich vermutlich sicherer fühlen.

Was ich damit verdeutlichen möchte ist, dass mit der Entscheidung ob BET oder Mastektomie, automatisch über die Bestrahlung und somit auch über mögliche Konsequenzen für eine spätere Brustrekonstruktion entschieden wird.
Wenn die Brust groß ist wird sich bei einem kleinen Tumor die Volumenreduktion nicht so dramatisch auswirken. Andererseits ist es zu Beginn der Erkrankung auch schwer solche Entscheidung mit "Weitsicht" zu treffen. Ich hätte das wohl zu diesem Zeitpunkt nicht gekonnt.

Der andere Punkt ist, wie groß ist das persönliche Sicherheitsbedürfnis. Und auch das ist ein Prozess, denn man wird mit der Zeit Gott sei Dank gelassener.
Und, wie wichtig ist für dich deine Brust? Auch dies wird sich im Laufe der Zeit vielleicht ändern. Jetzt ist sie krank, macht Angst, soll weg, irgendwann später kommt das Gefühl des Verlustes. Es fehlt etwas, man fühlt sich eines Teils seiner Weiblichkeit beraubt.


Du musst deine ganz persönliche Entscheidung treffen, was dir wichtig ist.
Alles Gute für dich

Panui
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  #5  
Alt 04.09.2013, 00:13
Wurmi Wurmi ist offline
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Standard AW: Triple negativ - welche Operationsart?

Hi,
ich hatte einen (vor op gemessenen) tumor von 6 cm. dieser wurde als gutartig entfernt und dann kam die grosse ueberraschung, dass es tn g3 usw. war.
eine gute woche spæter war die brust und ein teil des brustmuskels weg. im folgenden jahr habe ich die andere seite prophylaktisch entfernen lassen (kein genfehler). ich lebe sehr gut ohne alles. hatte vorher mehr als genug und geniesse es ohne gewicht :-). das einzig negative ist, dass man jetzt den bauch so gut sieht,.. so ganz ohne "balkon", aber irgendetwas ist ja immer :-).
Wuensche dir alles gute fuer deine behandlung und entscheidung .

viele gruesse aus dem hohen norden,
wurmi
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  #6  
Alt 04.09.2013, 07:33
Eulenteddy Eulenteddy ist offline
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Standard AW: Triple negativ - welche Operationsart?

Fällt die Bestrahlung tatsächlich komplett weg, wenn Frau mastektomiert wird (einseitig)?
Was ist, wenn ein gleichzeitiger Wiederaufbau mit Eigengewebe gemacht wird?
Werden die Lymphabflusswege /Axilla dann (auch) nicht bestrahlt?
Klar werde ich das den Arzt fragen, aber vielleicht könnt ihr mir vorab schon ein paar Infos geben.
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Viele Grüße!

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  #7  
Alt 04.09.2013, 08:51
Kayar Kayar ist offline
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Standard AW: Triple negativ - welche Operationsart?

Und wieder ein Fall für die S3-Leitlinien.
http://www.krebsgesellschaft.de/down...angversion.pdf

Da steht auf Seite 140:
Bestrahlung bei Matektomie wird empfohlen bei

- T3/T4 Tumoren, Bei T3 "nur" wenn auch Lymphgefässeinbrüche vorhanden sind, der Tumor G3 hat, zwar im gesunden operiert wurde, aber knapp, Frauen Prämenopausal sind oder unter 50.

- Oder wenn nicht im gesunden operiert werden konnte

- Oder wenn 4 oder mehr Lymphknoten befallen waren

- bei lobulären Karzinomen ist der Benefit größer als bei ductalen

Und die Entscheidung soll anhand des Zustandes vor der eventuellen neoadjuvanten Chemo getroffen werden. Explizit wird gesagt, das eine PCR kein Grund ist, auf Bestrahlung zu verzichten, wenn man in eine der oberen 3 Gruppen fällt.


Ich selber habe Glück und falle nicht rein, wenn ich auch unsicher bin bwzüglich der LK, da eine verirrte Tumorzelle vor dem LK gefunden wurde, was als L0/i+ zählt. Aber wer weis, ob die vielleicht nen anderen Weg genommen haben.
Trotzdem bin ich froh, das es keine Bestrahlung gibt (ausser bei OP und Pathologie findet sich unerwartet Übles), da ich ja einen sofortigen Silikonaufbau bekomme und das Kapselfibroserisiko bös steigt nach Bestrahlung.

Viel Erfolg bei der Suche nach Deiner idealen Lösung, Eulenteddy. Ich finde Dein Vorgehen genau richtig. Selber sehr gut informieren und abwägen und dann in einer Diskussion auf Augenhöhe mit den Ärzten gemeinsam entscheiden. Dann sind wir aktive Teilnehmer und keine passiven Opferlämmer und wenn was schief geht, kann ich dann jedenfalls viel besser mit den Folgen leben, weil ich weis, wie und warum diese Entscheidung getroffen wurde.


Ich kann jedem wirklich nur ans Herz legen- macht Euch die Mühe die Leitlinien zu lesen, damit ihr mit euren Ärzten diskutieren könnt.

Kayar
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  #8  
Alt 04.09.2013, 10:29
launi.de launi.de ist offline
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Standard AW: Triple negativ - welche Operationsart?

@Kayar: Es gibt auch Entscheidungen neben den S3 Leitlinien!

Ich habe bds. Mastektektomie, trotz PCR und EINEN befallenen Lymphknoten und bin bestrahlt worden. Wenn auch mit niedrigster Dosis und nur 28 Stück. Die Entscheidung war mir freigestellt und ich wollte die Abflusswege defenitiv mit bestrahlt haben!

Lg launi
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  #9  
Alt 04.09.2013, 10:38
Kayar Kayar ist offline
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Beiträge: 396
Standard AW: Triple negativ - welche Operationsart?

@Launi: Eulenteddy fragte explizit nach Vorabinformationen. Da sind die Leitlinien ideal als Grundlage. Denn die basieren auf den gesammelten Erfahrungen und Studien.
Ich würde niemals auf die Idee kommen, anhand der Leitlinien oder sonst irgendwie eine Entscheidung für jemand anderen zu treffen.

Ich habe lediglich das geliefert, von dem ich glaube, das es ihr hilft. Was stört Dich daran?

Gruß,
Kayar
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