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  #1  
Alt 25.06.2013, 04:00
Conny 007 Conny 007 ist offline
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Registriert seit: 11.06.2013
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Standard AW: Kann das jemand nachfühlen?

Hallo liebe Evelyn,

sage dir auch ' Danke' für die offenen Worte!

Denke, wir finden uns in dem jeweils anderen Betroffenen ein Stückchen wieder!

Mir hat dieser Austausch mit Euch in den letzten Tagen manche Sitzung bei meiner Phsychologin erspart! Sollte lt ihr u. a. Sonnenreisen durch den Körper machen, ja habe ich auch brav, früher schon, ist aber manchmal für meinen wirbeligen Geist nicht sooo einfach, runter zufahren:

Ist auch gut dort zu sein, gab viele neue Denkansätze, aber ich brauchte, gerade jetzt, jemand der noch näher / anders am Thema steht. Und wer sollte das, außer selbst Betroffene , mit ähnlichen Ängsten, etc. sein ???

Also IHR!!!

LG Conny
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  #2  
Alt 25.06.2013, 09:46
evelyn-wieda evelyn-wieda ist offline
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Registriert seit: 01.10.2011
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Beiträge: 83
Standard AW: Kann das jemand nachfühlen?

Ein herzliches Hallo in die Runde

Und seid ihr, liebe Conny und Mucki, früh aktiv – ups, da lob ich mir meinen Schlaf, naja, bin ich doch eine bekennende „faule“ Socke. Doch nun erst einmal der Reihe nach.

Liebe Arsinoe,
deine Worte sind einfach alles sagend und ich kann dich verdammt gut verstehen. Bei mir ist es ähnlich, wir haben ausführlich über das Thema K gesprochen und PUNKT. Mein Freund und ich haben doch viele andere Themen zu beschwatzen und wollen einfach nur genießen, den Augenblick, uns. Warum also sollte dann K im Vordergrund stehen? Viel lieber mag ich dann das Thema Leben, darüber lässt es sich doch bei weitem besser Streiten …

Auch ich hatte Gespräche mit Psychologen bzw. Psychotherapeuten – jedoch meinten sie einstimmig, ich bin gut drauf und kann von meiner Stärke gerne noch etwas an andere Betroffene abgeben, was ich auch mache. So haben wir hier einen kleinen Gesprächskreis und helfen uns gegenseitig eine positive Lebenseinstellung und auch Sichtweise über den Tod zu bekommen. Da ist übrigens auch das Wort K tabu, denn es geht um viel, viel mehr.

Liebe Conny,
mano, kenne ich das – den Geist bzw. die Gedanken ruhig stellen. Das ging bei mir gar nicht. Wollte ich mich entspannen und lag da so dumm rum, schwupps waren auch wieder die Gedanken da, die ich wirklich nicht haben wollte. Sie schwirrten halt einfach in mir rum. Wie ärgerlich. Aber mit der Zeit und mit einer gewissen Übung habe ich es geschafft, das Kopfkino auszuschalten. Und, liebe Conny, das ist herrlich.

Ich habe diesbezüglich einen guten Rat bekommen: täglich üben und anfangen mit 3 bis 5 Minuten – hinsetzen und sich ganz auf den Atmen konzentrieren, beim einatmen sagte ich mir im Kopf „ein“ und beim ausatmen „aus“. Mit der Zeit waren keine anderen Gedanken da, nur mein Atmen und die Voraussetzung für eine gelungene Meditation bzw. Körperreise.

Jetzt habe ich das Autogene Training erlernt, auch eine tolle Sache, und dadurch komme ich sehr leicht in einen sogenannten Alpha-Zustand, indem ich meditiere. Ich liebe es. Und, ich habe mir schon selber Meditationen, Körperreisen geschrieben und aufs Band geschwatzt (kenne mich doch am besten, was gut für mich ist und was ich brauche) und bastle gerade wieder an einem neuen Text …
Ist im Übrigen auch eine Methode, um das du, liebe Conny, die Barriere zu deinen Kopf überwinden kannst

Da halt für mich gerade die Gedanken so wichtig sind, begann ich auch zu malen, dabei bekomme ich auch meinen Kopf total frei – herrlich, sage ich euch, und erfreue mich an den Farben, an den Bildern und bin ganz nah bei mir selber. Somit ist es auch eine super gute Methode, positive Erfahrungen und Gedanken zu bekommen.

Liebe Mucki,
danke für das Schmunzeln und die wirklich guten Ideen, die du da in die Runde wirfst. Das finde ich total klasse, so vorbereitet zu sein. Soweit bin ich nicht gegangen und vertraue da auf den Geschmack und das Wissen meiner Lieben (bisher). Aber ich werde direkt einmal in mich gehen und horchen, was ich davon übernehmen könnte. Danke!

Lach, und das mit dem Kontrollfreak über die Regenbogenbrücke hinweg finde ich ja genial. Aber vielleicht ist von dort die Sichtweise eine andere und dir ist der geplante Ablauf etc. nicht mehr ganz so wichtig, sondern einfach nur die Liebe, die in euch allen weiterleben mag. Wer weiß. Also ich lasse mich da mal einfach überraschen.

Und lasst ihr Euch alle überraschen von diesem Tag, möge er Euch ganz viel Zufrieden und Glück bringen.

Evelyn
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  #3  
Alt 25.06.2013, 16:30
Arsinoe Arsinoe ist offline
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Standard AW: Kann das jemand nachfühlen?

Hallo ihr Lieben!
Danke für eure Worte. Komme grad aus einer mehrstündigen Chemo-Sitzung und bin zu platt, um richtig darauf einzugehen.
Aber zu Muckis Idee, muss ich doch gleich etwas sagen: Genial! Und witzig.
Ich hatte mal die Idee, das Leid-Zirkular (oder wie der Brief, der ja normalerweise verschickt wird, genannt wird), selber zu schreiben. Wer weiss, vielleicht mache ich das noch.
Ich würde darin auch schreiben, dass ich keine Trauerfeier möchte, sondern dass die Leute, die mögen, sich treffen, einen auf mich trinken und es gut zusammen haben.
Ich habe das Gefühl, so ein Brimborium in einer Kirche und auf dem Friedhof passt einfach nicht zu mir. Und ich weiss auch, dass mein Schatz gut darauf verzichten kann. Und was die restliche Verwandtschaft (Tanten, Onkel, etc.) denkt, ist mir wurscht. Meine nahen Verwandten (ausser meinem Mann und seinen Eltern) sind sowieso alle tot.
Mir gefällt übrigens die Idee "Friedwald" sehr gut und werde das vielleicht noch einfädeln.
So. Genug davon!
Ich wünsche euch einen wunderschönen Abend!
Arsinoe

Geändert von Arsinoe (25.06.2013 um 16:31 Uhr) Grund: Korrektur
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  #4  
Alt 25.06.2013, 17:10
Conny 007 Conny 007 ist offline
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Standard AW: Kann das jemand nachfühlen?

Hallo Arsinoe ,

wie könnte es anders sein? Musst du alles immer vor mir schreiben

Würde auch wollen, das ordentlich wird! Denn wer mich kennt, weiss das!

Mein Mann hätte auf buckelige Verwandschaft, eine komplett erscheinende Dorfgemeinschaftshaus ( sie war ja noch so Jung !), etc eh keinen Bock!

Und ich erst recht nicht!!!
Ich würde diese Party echt mal als Hauptperson 'annehmen' und mich endlich mal raushalten ! Sollen die planen, organisieren, die aktiv dran teilnehmen!

Gute Freunde wissen schon wie sie es machen sollen, wir lernen doch gerade
das sie das können, wenn wir sie auch lassen

Falls ich jemandem hier zu 'heftig' schreiben sollte, bitte eine PN
dann ist sie ruhig!

Ansonsten, sehe ich dieses Thema für mich aktuell noch nicht so, will ich nicht!
Aber im Hinterkopf hat man es ja doch

LG Conny

Auf das du bald wieder fit nach der Chemo bist!
Hatte das mit dem Scheiß Cisplatin ja auch immer!
Aber aus Erfahrung weißt du selbst, es wird...
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  #5  
Alt 25.06.2013, 18:08
The Witch The Witch ist offline
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Standard AW: Kann das jemand nachfühlen?

Zitat:
Zitat von Arsinoe Beitrag anzeigen
Aber zu Muckis Idee, muss ich doch gleich etwas sagen: Genial! Und witzig.
Ich hatte mal die Idee, das Leid-Zirkular (oder wie der Brief, der ja normalerweise verschickt wird, genannt wird), selber zu schreiben. Wer weiss, vielleicht mache ich das noch.
Ich würde darin auch schreiben, dass ich keine Trauerfeier möchte, sondern dass die Leute, die mögen, sich treffen, einen auf mich trinken und es gut zusammen haben.
Ich habe das Gefühl, so ein Brimborium in einer Kirche und auf dem Friedhof passt einfach nicht zu mir. Und ich weiss auch, dass mein Schatz gut darauf verzichten kann. Und was die restliche Verwandtschaft (Tanten, Onkel, etc.) denkt, ist mir wurscht. Meine nahen Verwandten (ausser meinem Mann und seinen Eltern) sind sowieso alle tot.
Das was du möchtest, ist die eine Seite - und gut, wenn du genau weißt, dass dein Mann (bzw. grundsätzlich die nächsten Angehörigen) auch so sehen. Ich bin aber seit dem Tod meines Vaters (der 1986 aus heiterem Himmel und viel zu früh starb) davon überzeugt, dass das nicht unbedingt gut ist. Er wollte verbrannt und danach auf See bestattet werden, ohne Trauerfeier und insbesondere auch ohne jegliche kirchliche Mitwirkung. Es war aber ganz schnell klar, dass unsere Mutter das niemals verkraftet hätte; die ist bereits bei dem Gedanken durchgedreht. Also haben wir uns ihren Wünschen gebeugt - ich sehr schweren Herzens, meine Geschwister eher gerne. Und unsere Mutter hat bis zu ihrem eigenen Tod im letzten Jahr noch immer davon gezehrt, dass ja "sooooo viele Leute" zur Beerdigung gekommen waren.
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  #6  
Alt 25.06.2013, 18:57
Arsinoe Arsinoe ist offline
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@The Witch: Klar, wenn die Situation so ist, würde ich auch darauf Rücksicht nehmen. Da ich das "Glück" habe, keine nahen Verwandten mehr zu haben, kann ich es mir leisten ... Auf irgendwelche Tanten und Onkel, zu denen ich keine so enge Beziehung habe, werde ich jedenfalls keine Rücksicht nehmen, zumal das Geld für eine Trauerfeier, etc. eh fehlt.
LG
Arsinoe
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  #7  
Alt 25.06.2013, 20:51
The Witch The Witch ist offline
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Ja, ich denke auch, dass du für dich/euch genau richtig handelst. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass es auch eine zweite Seite der Medaille gibt.
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  #8  
Alt 26.06.2013, 08:29
Conny 007 Conny 007 ist offline
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Hallo Zusammen, hallo Witch,

ja die Beiden Seiten ,...
habe vor Jahren meine Schwiegereltern verloren, die lebten in der ' Stadt' recht anonym, ich komm vom kleinen Nest auf dem Platten Land.
Das waren schon Welten!!!! Alleine die Organisation, etc.
Wir haben dann natürlich die Mutter, ( Vater starb zuerst, so plötzlich keine Vorsorge), entscheiden lassen, wenn sie wollte, oft war sie mir aber sooo dankbar, sich nicht mit den Sachen auseinandersetzten zu müssen, das wir denke ich das gemeinsam für Alle gut hinbekommen haben!

Meine Eltern leben noch und zwar genau nebenan, wir sind vor 12 Jahren aufs Nest zurückgezogen! Bin eigentlich nicht sooo dörflich, aber was macht man nicht fürs Kind, Katzen, etc?
Haben uns eingewöhnt !
Mir bricht es das Herz, daran zu denken, das meine Eltern ihre Beerdigung, die ja bis vor kurzem auf der Liste eher weiter oben stand, in den Hintergrund stellen ( sie wollten mal so langsam Anfangen vorzusorgen, mit allem was dazu gehört!)
Dann der supergau: das Kind hat Krebs!
Für meine Eltern ist das Dorf enorm wichtig, haben immer über meine Distanz gelitten, mich aber trotzdem so akzeptiert, hätte ansonsten meinen Mann, Städter, auch nicht rangeschleppt!

Ich muss mich aus medizinerscher Sicht aktuell nicht so mit dem Thema beschäftigen. Bin aber mittlerweile so weit, besser ist es vorbereitet zu sein. Auch wenn es so weh tut!

Also, denke im Falle des Falles, werden meine Lieben genau das machen, was ihnen guttut und hoffentlich einen auf mich

War eine leidenschaftliche Biertrinkerin ! Ein kleines geht schon wieder!

Also, wenn das kein gutes Zeichen ist!

Liebe Grüsse an Alle und haltet die Ohren steiff

Conny
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