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  #1  
Alt 06.06.2013, 08:25
Mirabell Mirabell ist offline
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Standard AW: Wir sind am Ende

Danke für deine aufmunternden Worte. Ja ich bin bei allen Ärztegsprächen dabei, weil ich die einzige in der Familie bin, die mit diesem Ärztechinesisch etwas anfangen kann und Mama sich meistens nicht alles merken kann.
Meine Oma sagt auch manchmal ganz offen, dass sie nicht mehr will, wenn es ihr wegen der Chemo so schlecht geht dann versuche ich sie aufzumuntern und ihr zu erklären, dass die Chemo Schuld ist. Es ist wirklich schwierig.
Momentan geht es ihr allerdings sehr sehr gut, weil ihr Bruder zu Besuch ist und sie ihn nicht oft sieht. Sie saß gestern gaaaaanz lange im Garten in der Sonne und das hat ihr wohl auch gut getan. War wirklich schön zu sehen...

Danke für deine lieben Worte. Es ist wirklich schwer. Ich hoffe es wird wieder besser mit ihr
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  #2  
Alt 06.06.2013, 11:22
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Nicole13 Nicole13 ist offline
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Standard AW: Wir sind am Ende

hallo mirabell!

für dich ist noch alles ganz frisch, in ein paar tagen oder wochen siehst du die ganze sache auch anders. das machen hier alle durch. wir sind jetzt schon 9 wochen "dabei". am anfang war ich auch total geschockt, habe viel geweint, wußte einfach nicht mehr weiter. die ganze situation überfordert einen auch.
aber es legt sich etwas, glaube mir. wenn sich erstmal alles soweit eingespielt hat, dann denkt man auch nicht ständig an diese schreckliche krankheit.

zu dem wasser im bauch und in den beinen: das gleiche problem hat mein freund auch. bei ihm ist es so, dass der tumor wasser produziert. fachbegriff hierfür heißt: aszites. kannst du mal im internet gucken.
mein freund hat einen richtigen wasserbauch, dadurch fällt ihm das laufen schwer, essen geht kaum, weil er dieses ständige völlegefühl hat. wenn wieder zu viel wasser im bauch ist, drückt es auch auf die lunge, sodass er schlechter luft bekommt und häufig husten muß.
ihm wird in regelmäßigen abständen der bauch punktiert. dabei laufen mind. 4,5 liter wasser raus. kann man sich immer kaum vorstellen, ist aber leider so.
jetzt hoffen die ärzte, dass aufgrund der chemo die wasserproduktion gehemmt wird. ich hoffe es inständig.... er bekommt momentan seine 4. chemo. mal schauen.

halt die ohren steif. es ist eine harte zeit, aber man schafft sehr viel, wenn man es möchte....

liebe grüße
nicole
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  #3  
Alt 06.06.2013, 11:43
Mirabell Mirabell ist offline
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Standard AW: Wir sind am Ende

Wir wissen es jetzt seit März und haben es leider noch nicht verkraftet. Das is einfach zu schockierend

Hmmm das mit dem Wasser macht mir jetzt etwas Angst. Punktiert wurde es noch nicht, aber sie hat es erst seit letzter Woche und kriegt ihre voraussichtlih letzte Chemo nächste Woche... Klingt dann ja fast so, als ob es nicht richtig angeschlagen hätte... Das wäre sowas von Schade, wenn sie sich so quält und das nicht mal hilft
Ich bin mich gläubig, aber ich bete inständig zu irgendeiner höheren Instanz meine Oma noch ein bisschen bei uns zu lassen


Liee Nicole, vielen dank für deine Antwort. Ich drücke dir und deinem Freund die Daumen, dass es bald wieder bergauf geht...
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  #4  
Alt 07.06.2013, 09:19
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Nicole13 Nicole13 ist offline
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Standard AW: Wir sind am Ende

hallo mirabell!

also uns hat die ärztin gesagt, dass das wasser im bauch und in den beinen grundsätzlich nicht schlimm ist. es ist halt nur für einen selber unangenehm, weil man ja keinen appetit hat und mit dicken beinen laufen, naja.... kann man sich ja vorstellen. aber keine panik. okay. wenn die deiner oma noch nichts von dieser punktierung gesagt haben, dann hat sie wahrscheinlich noch nicht soviel wasser im bauch. diese punktierung wird immer erst gemacht, wenn es dem betroffenen zuviel wird und er sich dadurch schlecht fühlt. bei der punktierung kann es immer zu entzündungen kommen, daher wird sie weitestgehend vermieden, da eine entzündung zur folge hätte, das wohlmöglich die chemo nicht durchgeführt werden kann. wenn die ärzte also bis dato noch nichts gesagt haben und deine oma keine probleme mit dem wasser hat, dann wartet erstmal ab.
bei uns wird jetzt wohl nach der 4. chemo mal geguckt,wie sie angeschlagen hat. die blutwerte sind immer gut gewesen bisher, also hoffen wir auch, dass sie was bewirkt hat. uns wurde gesagt, man kann erst zwischen der 4. und 6. chemo was feststellen. mal abwarten.
natürlich wäre es schade, wenn sich nichts verändert hat. aber wenn ich meinen freund so sehe, wie er vor allem ausgesehen hat und jetzt, denke ich, es geht. und er hat die chemos immer recht gut verkraftet, obwohl er schlechte leberwerte und blutwerte am anfang hatte. ich bin da ganz zuversichtlich.
wie hat deine oma denn ihre chemos bekommen? mein freund bekommt alle 14 tage eine 24 stunden infusion. muß dann für 3 tage ins krankenhaus, weil vorher meistens wasser abgelassen werden muß.

ich drücke euch die daumen,dass deine oma alles recht gut verkraftet.

und du sieh zu, dass du mal etwas auf andere gedanken kommst. mach mal was mit deinen freunden. auch wenn es schwer fällt. aber du mußt auch mal an dich denken....

liebe grüße
nicole
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  #5  
Alt 07.06.2013, 10:10
Mirabell Mirabell ist offline
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Standard AW: Wir sind am Ende

Hallo,
Das beruhigt mich jetzt ein bisschen... Danke
Bei ihr wurde ja immer der Pleuraerguss punktiert, aber das brauch jetzt nicht mehr gemacht werden, weil wohl nicht mehr so viel Wasser nachläuft. Ich hoffe, dass das heißt, dass die Chemo angeschlagen hat und der Tumor weniger Wasser produziert.
Unsere Hausärztin meinte zu uns, es kann sein, dass die Beine und der Bauch bei ihr mit Krebs vollsitzt und sie deshalb Wassereinlagerungen hat. Aber die haben alles kontrolliert und da war nichts. Zumindest nicht am Anfang.

Meine Oma muss immer stationär ins Krankenhaus. Sie bekommt dann immer so eine Kombotherapie. Eine große Chemo, die eine Stunde dauert (Carboplatin) und danach eine die 8 Minuten dauert, aber frag mich nicht, wie die heißt...


Hmmm, also ich finde, meine Oma sieht schlechter aus, aber das liegt auch an dem großen Gewichtsverlust denk ich. Sie wog vorher knapp 100 Kilo und nun hat sie knapp 17 Kilo abgenommen. Dadurch hat sie halt mehr Falten und sowas. Sie sieht auch mal besser aus und mal schlechter. Naja gerade liegt sie wieder im Garten und liest Zeitung das ist wirklich schön zu sehen

Ich mache viel mit Freunden, die auch alle wissen, was los ist. Ich muss über sowas reden. Und meine beste Freundin ist Altenpflegerin, sodass sie auch ein bisschen Ahnung hat. Ich hab nur irgendwie immer ein schlechtes Gewissen, wenn ich mal gute Laune habe. Dann denke ich immer, meine arme Oma sitzt todkrank zuhause

Nicole, vielen lieben dank für deine vielen aufmunternden Worte. Ich hoffe für dich und deinen Freund, dass die Chemo gut anschlägt und er wieder gesund wird! Man muss immer weiterkämpfen... Das sage ich auch immer meiner Oma! Zähne zusammen beißen und durchkämpfen!
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  #6  
Alt 07.06.2013, 10:22
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Nicole13 Nicole13 ist offline
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Standard AW: Wir sind am Ende

Hallo nochmal!

Das freut mich. Ich bin hier auch immer froh, wenn ich hier etwas beruhigt werde und runter kommen kann. Ist alles so schrecklich. Auch was die anderen immer so schreiben. Und man muß wirklich jeden Tag daran denken, dass finde ich so schlimm. Das komplette Leben wird umgekrämpelt.
Bei meinem Freund ist es auch, dass der Tumor wohl Wasser produziert. Ich hoffe, nicht mehr lange.... Habe aber auch oft die Angst, dass er sich vergrößert hat und dadurch der Bauch so groß ist. Man liest ja soviele Dinge...Aber der Arzt macht vor dem Punktieren immer Ultraschall und ich glaube und hoffe natürlich, dass man da schon was gesehen hätte, wenn dem so wäre. Naja, schauen wir mal. Man kann eh nichts mehr ändern. Leider.

Genieß aber trotzdem etwas die Zeit mit deinen Freunden. Das ist auch wichtig. Und wie Du ja siehst, nimmt sich Deine Oma auch mal eine kleine Auszeit von dem ganzen und genießt die Sonne....

Wünsche Euch ein schönes (sonnenreiches) Wochenende mit wenig Stress und ganz viel guter Laune....
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  #7  
Alt 07.06.2013, 16:22
SusanneC SusanneC ist offline
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Standard AW: Wir sind am Ende

Hallo Mirabell,

Krebs ist eine Sch...-Krankheit und leider kommen hier auch immer wieder schlechte Nachrichten, die man erst mal verkraften muss.

Vielleicht habt Ihr im Krankenhaus oder in der Nähe einen Onkopsychologen, mit dem Du 'mal reden kannst? Mir hat das sehr geholfen.

Bei meinem Mann kam der (schon besiegt geglaubte) Lymphdrüsenkrebs im Oktober zurück. Dann kamen Chemos, die leider zwar die Lunge angriffen, doch der Krebs wuchs kräftig weiter bis dann Anfang März er mit einem Loch im Darm notoperiert werden musste. Dann die Nachricht der Onkologen der Uniklinik, sie könnten nichts mehr für ihn tun, er hätte nur noch ein paar Wochen zu leben. Die Familie hat weiter gesucht und auch die Onkologen am hiesigen Krankenhaus halfen hierbei mit, obwohl sie uns keine Hoffnung machten. Schließlich konnten wir nochmal zu einem anderen Spezialisten nach Norddeutschland und beim CT hierzu sahen wir, dass der Krebs (jetzt ohne Behandlung) leicht zurückgegangen war. Ein reines Wunder! Also wieder Hoffnung auf eine allogene Stammzellentherapie, die letzte Woche anfangen sollte. Nur, dass er zwischenzeitlich Lymphödeme bekam und schließlich am Pfingstwochenende ins Krankenhaus musste mit offenen Beinen und nekrotischen Stellen plus Leukos bei 1400, d.h. die Ärzte (und wir) hatten große Sorge. Plus die Stammzelle war/ist in Gefahr.

Gleichzeitig kam der Mann meiner Mama ein paar Wochen vor Pfingsten ins Krankenhaus mit Metastasen in der Leber (irgendein Darm- oder Magenkrebs). Er starb am Pfingstmontag.

Plus die Woche vor Pfingsten wurde bei meiner Mama Lungenkrebs diagnostiziert und noch Freitag abend rief die Uniklinik an, sie müsse unbedingt schon samstags bestrahlt werden, da ein Tumor auf die Hauptrückvene drückt.

Zu all den Sorgen kam für mich dann noch die Organisation von allem dazu. Die Beerdigung, Fahren mit meiner Mama in die 60 km entfernte Uniklinik und mein Mann hier in der Klinik. Ich war am Zusammenbrechen.

Dann ein Gespräch mit der Onkopsychologin hier und es hat mir extrem geholfen. Es ändert nichts an der Situation an sich, aber mit jemandem zu sprechen, der dann auch eine Ahnung von allem hat, was da sowohl medizinisch als auch seelisch vorgeht, ist wirklich gut!

Sie gab mir einen Rat, den ich auch gerne an Dich weiterreichen möchte, weil er mir sehr geholfen hat:

1. Wenn Du Dich nach weinen fühlst, dann tu es auch! Weinen ist wichtig zur Verarbeitung und wenn Du alles immer aufstaust, dann wird es eher schlimmer werden.
2. Wenn Du gerade in einer Situation bist, in der Du nicht weinen kannst (oder Du es gerade alles als zu viel empfindest und denkst, dass wenn Du anfängst, alles auf einmal kommt und dann nicht mehr kontrollierbar ist), dann konzentriere dich auf Deine Atmung. Lausche in Dich hinein, schau, wo Dein Atem hingeht, atme bewusst. Hierdurch kannst Du Dich (kurzfristig!) selbst aus einem Abwärtskreisel ziehen, einen Schritt zurück machen und Dich neu sammeln.

Mein Mann wurde übrigens letzten Sonntag wieder notoperiert: zu den Problemen mit den Beinen kam ein Darmverschluss. Nun soll er einerseits schnellstmöglich (lt,. Ärzten direkt vom Krankenbett hier) in den Norden in die Stammzelle, andererseits wissen wir, dass der Krebs wieder gewachsen ist und wissen nicht wie hoch das (eh schon extrem hohe) Risiko für die Stammzelle jetzt ist und, ob sie nun überhaupt noch möglich ist. Ich habe eine Riesenangst! Und meiner Mama, die übrigens bei mir mit im Haus wohnt, geht es auch nicht gut, weder körperlich noch seelisch.

Glaub mir, ich beobachte auch meine Atmung! Und das Schöne ist, dass es trotz allem hilft.

Ich sende Dir ganz viel Kraft,
Susanne
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angst, lungenfellkrebs, verlust


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