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  #1  
Alt 16.02.2013, 20:12
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Enibas27 Enibas27 ist offline
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Standard AW: BSDK 2007, heute Lebermetastasen

Ein kleiner Zwischenbericht:

Mein Bruder wurde heute von der Notaufnahme auf Station verlegt, was ich gar nicht toll finde.
Auf der Notaufnahme wurde er wenigstens rund um die Uhr überwacht.

Gestern hat man ja tolles bei ihm rausgefunden. Die Sandostatin - Therapie wurde seitens des KH im Januar auf Grund seines guten Gesamtzustandes ausgesetzt, da er ja am kommenden Montag zum PT-CT sollte. Die Spritze mit den Killerhormonen würde wohl das Ergebnis verfälschen - wie die SIRT angeschlagen hat, so mein Laienverständnis. Man bekommt ja nur immer Häppchenweise Infos. Zum Ko...... Hätte man gar nicht machen dürfen - Super oder?

Aber was hilft das nachkarren und die Vorwürfe, das hier und jetzt ist ausschlaggebend.

So nun liegt er da, mehr Elend als Häufchen und ihm ist so übel. Intravenös gegeben wurden ihm gestern Vomex, heute MCP. Keine Aussicht auf Erfolgt im Gegenteil, die Durchfälle werden von MCP noch netterweise unterstützt.

In einem 4-Stunden Marathon im KH haben wir Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt und ergänzend meine Schwester per Telefon. Endlich kam die diensthabene Ärztin. Sie versuchen seine Nieren wieder in Schwung zu bekommen, erst mal ohne Dialyse und ohne Intensiv. Obwohl letzteres würde mich gar nicht soweit stören, wg. Rundum-Überwachung...
Dann kam der erlösende Tropf: Zofran! Es hat ein wenig geholfen, so Gott will.

Nach meiner Frage ob wir ihn für ein paar Stunden bis morgen früh alleine lassen könnten, meinte die Ärztin: es bestünde nicht die akute Gefahr des Versterbens, da habe ich nur gedacht: Man geht´s auch ein wenig einfühlsamer?
Na klar denkt man immer daran, vor Allem wenn er so da liegt und immerhin geht das Ganze in Abständen seit 2007. Seit letztem Jahr ist es halt ganz schlimm.

Fakt ist: Nach der Gabe von Zofran ist er ein wenig ruhiger geworden und z. Zt. schläft er. Aktuelle Telefoninfo der superlieben Schwestern.

Drückt uns die Daumen und seit lieb gegrüsst.

Erschöpfte Grüße, Sabine

Geändert von Enibas27 (17.02.2013 um 10:15 Uhr) Grund: ...die liebe Konzentration
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  #2  
Alt 19.02.2013, 08:15
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Enibas27 Enibas27 ist offline
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Standard AW: BSDK 2007, heute Lebermetastasen

Seit gestern liegt mein Bruder wieder auf Intensiv.
Seine Kaliumwerte sind extremst gefallen, der PH -Wert im Blut auch.
Grund: Nierenversagen.
Jetzt bekommt er alles an Elektrolyten was man sich denken kann, zudem auch noch seine Sandostatin - Therapie intravenös.

Um 17.00 Uhr wurde er aus dem Zimmer geschoben, nicht mehr ansprechbar, absolut am Ende um 20.00 Uhr nach den ersten Gaben an "Volumen" wie sie es im Fachjargon nennen kam wieder "Leben" in ihn. Es gefällt ihm zwar nicht wieder dort zu liegen, aber versorgungstechnisch ist er dort bestens aufgehoben.

Das PET-CT konnte nicht kpl. durchgeführt werden, da er zu große Schmerzen hatte. Ich hoffe jetzt nicht, dass das von der Leber kommt, aber ausgeschlossen ist das ja leider nicht. Seine Ärztin meinte nur, dass sie schauen müssten, ansonsten müste es wiederholt werden.

Wir hoffen weiter...
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  #3  
Alt 19.02.2013, 15:44
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Enibas27 Enibas27 ist offline
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Standard AW: BSDK 2007, heute Lebermetastasen

Ach, ich muss noch mal was loswerden. Ich weiß gerade überhaupt nicht wo mir der Kopf steht.
Heute morgen sagt der Arzt zu meiner Mutter am Telefon: Er ist verwirrt, aber stabil. Die Verwirrtheit ist natürlich auf die extremen Flüssigkeitsverluste zurückzuführen.

Also rufe ich heute mittag an um zu fragen ob es besser geworden ist. Ich bin schon stutzig geworden, als ich statt der Schwester einen Arzt an den Apparat bekam.

Er wäre weiterhin verwirrt und man befände sich auf einem sehr schmalen Grad. Seine Krankheit würde ihm auch nicht so viel Raum lassen. Oh mein Gott...
...und er müsse mich darauf hinweisen, dass er auch in dieser Phase versterben kann... Kann!

Aber man müsse es positiv sehen, dass er zwischendurch so gut dabei war. Und ja, seinen Nieren würden ja auch ein wenig arbeiten. Er liegt inzwischen an der Dialyse, aber nicht wegen der Nieren, sondern wegen dem verherend niedrigen PH - Wert. Er ist total übersäuert. Eigentlich ist ein Wunder, so der Arzt, dass er nicht schon ganz weg ist...
Soll ich jetzt lachen oder weinen? Ich weiß es nicht, im Moment habe ich nahezu keine Emotionen, nur die Angst, die krabbelt in mir hoch, immer mehr je näher ich der Fahrt ins Krankenhaus komme...
...und dabei soll man auch noch arbeiten...

Ich weiß langsam nicht mehr was ich ihm wünschen soll, wirklich nicht. Er ist noch schlimmer dran als letztes Jahr, schon alleine deswegen, weil er das Ganze ja schon mal durchgemacht hat.


Bis bald.

Geändert von Enibas27 (19.02.2013 um 15:47 Uhr)
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  #4  
Alt 19.02.2013, 16:52
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Standard AW: BSDK 2007, heute Lebermetastasen

Ach Sabine,

jetzt hab ich erst die ganzen Einträge seit dem 16.02. gelesen.

Mein Gott, das ist ja eine Achterbahn.

Zu der Verwirrtheit könnte es evtl sein dass es sich um ein Durchgangssyndrom handelt (hoffffennnnntttttllliiiiccchhhhh).

Mein Mann war ja auch 2 Tage wirr bei + nach dem Klinikaufenthalt, er hatte keine Vollnarkose.

...schau mal hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Durchgangssyndrom

Dass die Nieren wieder ein bisschen arbeiten ist doch auch positiv.

Zu dem PH Wert kann ich gar nicht sagen, da kenn ich mich gar nicht aus.

(wie heißt der Wert im BB?? PH?)

Sabine, bei uns ist es im Moment relativ ruhig, mein Mann ist schlapp und schläft, somit kann ich derzeit ein bissche positive Energie abzwacken.

DIE SCHICK ICH DIR UND DEINEM BRUDER

Ganz liebe Grüße

Carmen
__________________
Mein Schatz:
10/2012 Diagnose Pankreaskarzinom mit Metastasen
am 23.02.2013, in meinen Armen eingeschlafen

Hier kann man unseren Weg nachlesen (Achtung, sehr lang)

http://www.krebs-kompass.org/showthread.php?t=57813
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  #5  
Alt 19.02.2013, 20:38
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Enibas27 Enibas27 ist offline
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Standard AW: BSDK 2007, heute Lebermetastasen

Danke Carmen,

ich sitze hier gerade und heul mir die Augen aus dem Kopf.
Wir waren eben im KH und mussten wieder gehen.

Er liegt total angeschnallt, da er an der Dialyse hängt und obendrein einen katastrophalen Blutdruck hat 80/55 unter Gabe entsprechender Medikamente.
Wenn er sich dabei noch die Schläuche rausreißen würde, das wäre ein Disaster.

Er trägt einen Atemmaske, da sich durch die vielen Infusionen Flüssigkeit in der Lunge gesammelt hat.

Warum wir gehen mussten, fragst Du Dich wahrscheinlich? Meine Mutter und ich haben beide jeweils eine Hand genommen und ruhig auf ihn eingesprochen. Auf einmal wurde er momentan und schrie "mach mich los, ich halte das nicht aus - ihr steht nur dumm rum und helft mir nicht"...

Daraufhin kam ein Arzt und sagte, das müssen wir aushalten. Nachdem ich aber zu bedenken gab, dass es doch fatal sei, wenn er glaubte wir würden ihn im Stich lassen und nicht helfen, gab er mir recht. Er wolle evtl. ein Beruhigungsmittel geben. Da ich da auch kein gutes Gefühl habe, habe ich das auch gesagt. Da meinte der Arzt, dass wäre besser als wenn er sich aufregen würde..

Wir sind gegangen. Ich glaube unseren Abschied hat er nicht registriert. Das tuuuut so weh! Ich komme mir vor, als würde ich ihn wirklich im Stich lassen...

Eben habe ich angerufen und der Pfleger meinte nur, es ginge auf und ab. Es wäre schon schade das man ihn nicht mehr begleiten könnte, aber es ginge in dieser Phase nicht.
Jetzt mache ich mir Gedanken: begleiten? Wobei? Hoffentlich meint er im günstigsten Fall, die Krankheit bis es ihm besser geht....?!

Mein Optimismus ist gerade richtig am Boden...

Es tut noch nicht mal gut drüber zu schreiben... es tut nur weh... man kann nichts tun...Trotzdem Dir lieben Dank, dass Du bei Deiner Situation noch Trost spendest. Den gebe ich Dir trotz allem gerne zurück, auch Dir drücke ich ganz fest die Daumen.

LG, Sabine
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  #6  
Alt 19.02.2013, 21:19
Kim28 Kim28 ist offline
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Standard AW: BSDK 2007, heute Lebermetastasen

Liebe Sabine,
was da gerade abläuft tut mir sehr leid. Tief in deinen Gedanken weißt du schon was der Pfleger damit mit meint. Ich hoffe für ihn, das er sanft hinüber gehen kann.
Ich wünsche dir viel Kraft für die kommende Zeit.

LG
Kim
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  #7  
Alt 19.02.2013, 22:27
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Liebe Sabine,

dass es irgendwann so kommen wird, wie Kim28 geschrieben hat, weißt du selber!

Ich versuche jetzt mal andersrum zu denken.

Mein Schatz hatte am Freitag: Blutdruck 67/42, ein Art Schockzustand.

Flüssigkeit in der Lunge. Wir haben innerhalb von 2 Tagen 4,6 Liter abgelassen. Jetzt gerade hab ich wieder 600ml raus.

Also ich drücke ganz fest die Daumen, dass es nur ein Episode ist.

LG

Carmen
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Mein Schatz:
10/2012 Diagnose Pankreaskarzinom mit Metastasen
am 23.02.2013, in meinen Armen eingeschlafen

Hier kann man unseren Weg nachlesen (Achtung, sehr lang)

http://www.krebs-kompass.org/showthread.php?t=57813
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